Zitat von Abendschein:Ich muß es einmal sagen, liebes Puschelchen. Gestern hat es so geklungen, (wie schon so oft) als wenn die Welt für Dich untergeht.
Dann schreiben hier die Menschen, machen sich Gedanken, wollen Dir helfen und Heute? Ist fast alles wieder gut und es war alles gar nicht so schlimm. Überall läuft es nie glatt, aber man muß jetzt auch nicht immer aus einer Mücke einen Elefanten machen. Und glaubst Du wenn Du verheiratet bist mit ihm, seinen Namen trägst, glaubst Du dann ist alles Heile, dann ist alles gut? Glaub das nicht. Es bleibt. Es ist vielleicht ein Charakterzug von ihm, das er wenn er schwächelt, alles auf Dich schiebt. Also das Du daran schuld bist und es nicht kapierst.
Was ich auch seltsam finde, das er nicht nebenbei arbeiten möchte und das Du das auch nicht tun sollst. Das mit dem wenig Geld haben, ich glaube das ist nicht der springende Punkt bei Euch. Zum einen kann man auch mit wenig Geld klar kommen. Es ist der Umgang miteinander. Ihr vertragt Euch immer wieder, was ja auch richtig ist. Nur ändern an der Situation das tut ihr nicht. Und da nutzt auch nicht der schönste Sex. Es wird wieder eskalieren und dann hängst Du wieder in den Seilen. Weil ihr die Situation nicht anpackt. Er wird wieder in die Spielhalle gehen und das letzte Geld verprassen. In der Ehe wird es auch Dein Geld sein. Und dann?
Wie geht ihr miteinander um? Und ich glaube Du bist doch angepinkelt, auch wenn Du es immer wieder betonst das es nicht so ist, wenn ihr nur vor dem Fernseher hockt. Ich kann nicht verstehen, das Du....wenn er vor dem Fernseher hockt, was anderes machst. Müßt ihr alles zusammen machen? Wenn mir das nicht gefällt, dann beschäftige ich mich mit anderen Dingen. Und es gibt nicht immer Sex. Du betonst soviele Sachen, liebes Puschelchen, das es nicht daran liegt, aber ich denke das es daran liegt. Nur vor dem Fernseher sitzen, keinen Sex zu haben.
Und was die Spielhalle angeht, er ist zumindestens in der Sucht Gefahr drin. Denn wenn ich schon so wenig Geld habe, dann gehe ich nicht in eine Spielhalle wo ich wissen muß das ich auch noch das letzte Geld verzocke. Und dann angepinkelt auf die Menschheit losgehe, indem Fall auf Dich. Dabei trägt er die Verantwortung für das was er tut ganz allein. Aber das er Dich dann anpampt, das würde ich mir nicht gefallen lassen. Klar Streit gibt es überall, aber hier ist ein immer wiederkehrendes Muster zu sehen. Ich finde Du machst Dich von seinen Launen ganz schön abhängig. Wenn er Dich das nächste Mal anpampt, würde ich meine Sachen nehmen und was schönes tun, er macht es so lange....weil er weiß das er es mit Dir machen kann, da kommt nicht der geringste Widerstand. Und irgendwann nimmst Du ihn immer in Schutz. Dein Leben besteht nur aus ihm. Wann haben wir Sex, wann gucken wir Fernsehen, wann pampt er mich an, wann heiraten wir. Im Grundee genommen spielt sich immer wieder das Gleiche ab und Du bist von ihm abhängig.
Laß es Dir durch den Kopf gehen, ist nicht bös gemeint, ist nur meine Meinung dazu.
Abendschein
Ach man, du hast ja Recht. Mit fast allem, was du schreibst. Glaubt ihr nicht, es nervt mich selbst dass ich so abhängig bin? Oder dass ich auf gewisse Dinge so fixiert bin? Er hat sich am Wochenende bei mir entschuldigt, dass er mich so angepampt hat. Er hat gesagt, es täte ihm Leid und das würde aus dem schlechten Gewissen resultieren. Er weiß ganz genau was er da macht, wir haben eine Weile über diese Dinge gesprochen und wir sind uns einig, dass er das runterfährt und vor allem, dass er mir so wie sonst auch, ganz ehrlich sagt, wenn er doch in einer Sucht stecken sollte, auch wenn es nur die Anfänge einer Sucht sind. Und ich weiß dass ich mich darauf 1000%ig verlassen kann, ich vertraue ihm in solchen Dingen voll und ganz.
Was die Abhängigkeit betrifft: ich habe sehr oft im Bekannten- und Freundeskreis gesehen, wie sich die Partner aus den Augen verloren haben. Ich weiß, dass sowas lange braucht und nicht von heute auf morgen kommt. Ich habe einfach Angst, wenn ich zu unabhängig von ihm bin, dass wir auch Gefahr laufen, dass das bei uns passiert. Ist zwar weit hergegriffen, aber ich habe Angst, einfach Angst. Und alles, was darauf hindeuten könnte, oder in ferner Zukunft mal dazu führen könnte dass wir uns entfremden, das macht mir Angst. Ich haben mich in den letzten zwei Jahren so viel durch Berichte von Paartherapeuten, Experten usw. gelesen, so viele Foren durchforstet, so viel gehört und gesehen, ich habe mir damit keinen Gefallen getan. Im Gegenteil, ich habe meine Angst eher noch geschürt. Immer wenn ich Dinge gelesen habe, die angeblich auf eine gute und funktionierende Beziehung hindeuten, war ich beruhigt. Und dann kamen wieder diese Geschichten von anderen. Wie schnell das bei denen teilweise gegangen ist. Ich habe doch keine Erfahrung in Bezug auf sowas. Er ist meine erste und vor allem ernsthafte Beziehung, alles davor war doch nur oberflächlich. Ich habe also keinerlei Vergleichsmöglichkeiten, das macht es mir nicht gerade leichter. Wir haben uns am Wochenende eine Art Plan überlegt, und ich bin gespannt wie wir den umsetzen, so als Team. Und guter Dinge auch.
Ich weiß sehr zu schätzen dass ihr mir immer helft, das geht schon so lange so. Ich kriege die Kurve nicht. Alles werte ich als Anzeichen in irgendeine schlechte Richtung. Es gibt immer dieses Klischee, wonach das bei mir geht, wie du schon sagst, ein Muster. Ich trage den größten Teil zu meinen Problemen bei, aber ich bin mir auch sicher, dass er auch ein paar Prozente dazu beiträgt, ohne ihm den schwarzen Peter zuschieben zu wollen. Und das verschärft meine Situation irgendwie noch mehr. Vielleicht unterschätze ich auch einfach die Belastung, die er tragen muss. Ich habe schon öfter betont, dass er jemand ist, der immer sehr viel über sich und seine Gefühle spricht. Da war ich auch immer froh drüber. Ich rede immer dass er mir nicht sagt, dass es ihm schlecht geht. Ich interpretiere das immer so, wissen tue ich es nicht. Aber eigentlich müsste ich aus der Vergangenheit wissen, dass er immer über alles mit mir redet. Da wäre dann wieder die Verlustangst und die Sache mit dem Vertrauen in die Beziehung. Wenn jetzt alles super wäre, mit Finanzen, Jobs etc. Dann müsste ich mir vielleicht Sorgen machen. Wenn es keine sichtbaren Gründe (von außen) gibt, und jemand dann öfter so drauf ist, das wäre doch eigentlich schlimmer als wie es jetzt ist oder? Ich will immer alles, ich will mit der Situation klarkommen obwohl es mir schwer fällt, ich will für ihn da sein obwohl ich selbst nicht immer so kann, ich will irgendwie die Stimmung hochhalten, damit mein Harmoniebedürfnis gestillt wird, weil wenn die Stimmung nicht gut ist, ich ja wieder Angst bekomme, schlechte Laune ist vorprogrammiert. Ich gehe mir selbst am meisten auf die Nerven mit diesen ganzen Geschichten. Wie kann ich eigentlich noch differenzieren welchen Anteil er dazubeiträgt und was von mir kommt? Wir haben so viel Harmonie im Alltag, es macht an so vielen Stellen so viel Spaß mit ihm zu leben. Wieso müssen dann die anderen Momente immer so extrem sein? Es fühlt sich in den Momentan dann wirklich so an, als würde die Welt untergehen. Wenn ich mir dann gewisse Dinge klarmache, gehts plötzlich wieder. Wie kann man so viel Schönes empfinden und gleichzeitig so viele Probleme haben?
Zitat von hereingeschneit:Das steht jetzt in einem Absatz, sind aber eigentlich zweierlei Dinge. Es ist gut, wenn du erkannt hast, dass manche manchmal einfach ihre Ruhe wollen und wenn du das beachten kannst, ihn nicht ständig versuchst ihn aus seinem Loch herauszuholen, dann kann es deinen doppelten negativen Effekt abschwächen. Entstehen tut er aber dadurch, dass man selbst enttäuscht ist, aber dem anderen trotzdem aufmuntern will, das nicht funktioniert und man somit noch mal enttäuscht wird. Doppelt enttäuscht sozusagen. Da reißt man sich zusammen, und was ist der Dank? Man wird angeschnauzt.
Und wieder ein kleiner Schritt.
Ich denke es gibt zweierlei Typen (oder mehr) Mensch. Wenn meine Gefühlswelt aus den Fügen gerät, dann geht es meistens um mich, also ich bin sauer auf mich, einttäuscht, weil ich mal wieder zu viel gegessen habe, kein Sport gemacht habe, keine gute Mutter war..... Einfach keine Disziplin habe und immer wieder die gleichen Fehler mache. Dann brauch ich meine Zeit für mich, weil ich mich schuldig fühle und ich mich wieder gerade rücken muss. Ich hab mir die Suppe eingebrockt, ich muss da auch wieder raus. Muss mir selbst verzeihen...
Bei anderen scheint die Problematik eher anders gelagert zu sein und die brauchen dann in ihrer Hochphase jemanden zum reden, jemanden, der ihm gut zuredet, ihm Mut macht, aufbaut, ihn versteht (bei mir bin das ich, denn ich kenn mich am Besten)
Mein Freund z. B. ist auch so jemand. Er ist Paniker und wenn da eine kommt, dann braucht er jemanden zum reden, kann nicht alleine sein. Und unser puschelchen ist, wie sie selbst ja schon geschrieben hat, auch so jemand.
Deshalb lesen wir auch seltenst was, wenn es ihr gut geht, sondern immer, wenn sie in ein Loch fällt. Und das ist halt oft das gleiche, bei mir aber auch.
Dennoch habe ich in letzter Zeit schon das Gefühl, dass es kleine Schritte in die richtige Richtung geht, sie dazulernt und vor allem über unsere Meinungen und Ratschläge nachdenkt. Das finde ich toll. Das war anfangs noch nicht so, wenn ich mich richtig erinnere.
Also puschel, bleib am Ball.
Danke @hereingeschneit
Dein Lob finde ich lieb, ich hoffe, ich werde dem gerecht
Ja, im Prinzip lest ihr immer nur von mir wenn wieder mal alles gerade schei. ist, die ganze Welt sich gegen mich verschworen hat und ich gerade emotional abstürze. Ich will so gerne alles in den Griff kriegen, und irgendwie fehlt mir der Plan. Ich habe das Gefühl, mein Leben besteht zur Zeit nur noch aus Baustellen. Mein Ich, was sich auf die Beziehung auswirkt, sein Job, seine extreme Persönlichkeit, die auch Einfluss auf die Beziehung hat, ich bin unzufrieden mit meinem Körper, Finanzen... Was läuft eigentlich gerade aus? Gar nix...
Zitat von Dubist:Hallo Puschel, bist du denn zufrieden wie es grad läuft? Eine gesunde Frau würde sich naserümpfend auf dem Absatz umdrehen und gehen.
Spielsüchtig? Vielleicht ist er deshalb so verschuldet? Ein süchtiger wird seine Sucht verbergen zu suchen und oft mündet es in eine Depression.
Vielleicht ist er nach der Arbeit noch in einer Spielhalle, woher weißt du das so genau, daß er lange arbeitet?
Hast du Einsicht in seine Konten und Ausgaben? Wenn ja, wo gehen seine Eingaben hin. Notier es mal nur für dich wohin. Dann hast du es schwarz auf weiß.
Du schreibst von weniger intim, als du deinen Thread begonnen hast. Wenn du mal was über Sucht lesen würdest, oder mal in eine Beratung gehen würdest, dann könntest du das auch dahin gehend deuten. Ein Mensch der süchtig ist, wird auch früher oder später für die Sucht seinen Partner vernachlässigen.
Keine Hochzeit. Wenn eine Frau sich das wünscht, dann fühlt sie sich wertlos, wenn da nichts kommt.
Egal ob Geld oder Schulden der Grund ist, warum es nicht gehen soll.
Mann kan auch eine ganz kleine Feier machen, wo ein Wille da ein Weg.
Meine Meinung ist diese, du solltest dich unabhängiger von deinem Freund machen.
Dann könntest du gesunden und stärker werden.
Ich habe nicht einmal hier gelesen, ob du Hobbys hast, geschweige denn was du mal nur für dich getan hast.
Tschuldige.
Zumindest kann ich mich nicht dran erinnern.
Du machst scheinbar die Stimmung von ihm abhängig.
Wenn du nicht sehr auf dich achtgibst die nächste Zeit, wirst du in der Beziehung den Kürzeren ziehen.
Du bist zu wertvoll dazu, nach den Stimmungen deines Freundes zu tanzen.
Nutze die Chance und auch wenn es nicht immer glatt läuft, du hast auch eine Chance mal etwas ohne Mann zu unternehmen.
Wo sind eigentlich deine Freunde, deine Familie?
Was die Schulden meines Freundes betrifft: es sind teilweise unsere gemeinsamen Schulden. Und die sind nur aufgrund seiner Selbstständigkeit entstanden, die er gestartet hat gleich nach unserem Zusammenkommen, ich habe alles von Anfang an mitbekommen, sein Gewerbe und jeden einzelnen Euro Schulden der daraus entstanden ist. Er versucht rein gar nix zu verbergen. Und seine Arbeitszeiten kenne ich, weil er mich schon sehr sehr oft mitgenommen hat auf seiner Tour, und diese immer die gleiche ist. Außerdem bekomme ich seine Lohnabrechnungen und Stundenzettel zu sehen, darin könnte ich das alles nachvollziehen. Ich habe auch Vollmacht für sein Konto, hole oft sein Gehalt dort ab, wenn er arbeiten ist und Kontoauszüge, also es gibt gar nix, was er verbergen könnte. Transparenter könnte sein Leben also gar nicht sein. Und wir haben einen gemeinsamen Haushaltplan wo festgehalten ist, wo welches Geld wann und wie hingeht. Also so oder so kriege ich jeden Cent irgendwie zu sehen oder geht mir durch die Finger. Habe ich gerade oben auch nochmal geschrieben, wir sind sehr offen mit dem Thema Sucht und ich vertraue ihm da blind. Vielleicht spürt er unterbewusst, wie unzufrieden ich mit meinem Körper bin. Man strahlt sowas doch auch aus, oder? Vielleicht hat er deshalb nicht mehr so viel Lust. Außerdem, habe ich gerade auch noch geschrieben, ist die Belastung vielleicht einfach zu groß. Ich weiß es nicht.
Was das Thema Hochzeit betrifft. Ich habe nie mit einem Wort geäußert dass ich das unbedingt will. Ich weiß ja nicht, ob er darauf eingehen würde wenn er es wüsste, aber er weiß es ja nicht. Vielleicht will er mir auch einfach nur eine Traumhochzeit bieten, wenn wir das wieder können. Also dass er sich denkt, so lange ich den Wunsch nicht konkret äußere, kommt es auf ein, zwei oder drei Jahre ja auch nicht an. Vielleicht ist das auch alles ganz banal.
Das mit dem unabhängiger machen stimmt auf jeden Fall. Ich wünsche mir sehr, dass ich die Kurve kriege. Vielleicht wäre es sogar ein schöner Nebeneffekt dass er sich wieder mehr nach mir sehnt
Ich will auf jeden Fall etwas unternehmen. Es kann nur besser werden. Zumindest hoffe ich das. Wenn ich nix tue, bleibt es so. Vielleicht würde die Kurve auch unserer Beziehung gut tun und ihr neuen Schwung verleihen.
Freunde habe ich hier vor Ort kaum, nur so lose. Meine richtig guten Freunde leben hier nicht. Und auf diesen oberflächlichen Kram habe ich keine Lust, habe da zu viel Schlechtes erlebt. Meine Eltern habe ich hier vor Ort. Die letzten Monate hat sich das Verhältnis zunehmend gebessert. Und das habe ich meinem Freund zu verdanken, er hat uns den nötigen Schubs gegeben. Die letzte Zeit habe ich viel mit meiner Mutter unternommen, ohne Freund. Also ich kann das schon ab und an, nur ist es noch zu wenig.