Zitat von hereingeschneit:hallo puschel,
da ist deine Gefühlswelt gerade ganz schön unten.
Ich schreib einfach mal ein paar Gedanken meinerseits dazu, ob sie dir helfen weiß ich nicht, ich hoffe es einfach mal.
Mein Eindruck ist, dass ihr euch sehr ähnlich seid. Jeder kritisiert den anderen nicht, solange man noch einigermaßen damit umgehen kann, es schlucken kann. Wenn dann aber das Faß überläuft, dann kommen Sachen in einer Tonlage und Wortwahl zum Ausdruck, die sehr verletzend sein können. Mein Mann war da auch so jemand. Wenn er mal die Schnauze voll hatte, für mich meist in diesem Moment gar nicht nachvollziehbar, dann kam immer ein ganzes Donnerwetter. Da kamen Sachen raus, die schon uralt waren......
Anstatt, dass man einfach alles sofort anspricht und Lösungen sucht und sich somit gar nicht erst so eine Unmut anstaut.
Da liegst du richtig mit, wir sind uns in fast allem sehr ähnlich. Es gibt kaum Dinge, die an uns unterschiedlich sind. Was dazugehört ist, dass ich einfach die extrem passive Rolle einnehme und er die aktive, meist laute oder impulsive. Ansonsten sind wir vielleicht auch zu gleich?
Zitat von hereingeschneit:Das war sozusagen deine Antwort auf seine Kritik. Ob er sich dabei jetzt ernst genommen und verstanden fühlt?
Diese Kritik hat dich so verletzt, dass du endlich mal den Mut aufgebracht hast, auch ihn zu kritisieren. Das finde ich gut, nur der Zeitpunkt war schlecht gewählt, weil er ja eigentlich grad ein bisschen negativ auf dich zu sprechen war. In so einer Gefühlslage fühlt man Kritik eher als Angriff und wehrt sich erst mal, bevor man nachdenkt und Verständnis aufbringen kann.
Das heißt, wenn ich einfach so damit gekommen wäre, wo wir nicht gerade im Anflug von Streit sind, dann hätte er womöglich anders reagiert? Mir ist klargeworden, dass ich grundsätzlich bisher nur Kritik geäußert habe, wenn wir eh gerade am Streiten waren. Vor unserem Zusammenkommen war das anders, da kam ich mit zwei, drei Dingen nicht so klar und habe diese per Brief geäußert, da hat er total angenehm drauf reagiert. Dass mir das nicht eher gekommen ist, ich habe bislang also immer den falschen Zeitpunkt erwischt...
Zitat von hereingeschneit:Nein, nein, nein, es war kein Fehler, es war absolut richtig. Es geht um deine Gefühle und du musst einen Weg finden, damit umzugehen, damit du nicht zugrunde gehst. Dazu ist es eben auch wichtig, wie dein Freund darüber denkt und dann kannst du wiederum entscheiden, wie du damit umgehen möchtest.
Wie schon geschrieben, mein Mann hat auch alles in sich rein gefressen und wenn dann eine Klitzekleinigkeit dazu kam, dann kam der ganze Wasserfall. Ich war jedesmal so fertig und hab es nicht verstanden, warum er das nicht ansprechen kann, wenn ihm was nicht passt. Auf einer Art, wo man darüber reden kann und nicht Vorwürfe, Vorwürfe, Vorwürfe...
Und ich habe mich bei ihm auch nicht getraut über meine Gefühle zu sprechen, weil er es nicht verstanden hat und teilweise sogar darüber gelacht hat. Das tat sehr weh. Heute würde ich darüber stehen.
Das habe ich allerdings schon mal geschrieben und du meintest dann, dass das bei deinem Freund nicht so wäre und ihr über alles reden könnt..... Daher habe ich auch nie wirklich verstanden, wovor du überhaupt solche Angst hast, wenn er doch auf dich eingeht.
Ich kann auch grundsätzlich mit ihm über alles reden. Als wir jetzt am Wochenende darüber geredet haben, war er verständnisvoll. Also kann man das tatsächlich darauf zurückführen dass ich leider immer nur dann damit kam, wenn er gerade in Streitlaune war und Kritik an mich geäußert hat.
Zitat von hereingeschneit:Das ist meiner Meinung nach eine faire Aussage und auch darüber haben wir schon geschrieben. ILD sind nur Worte. Davon kannst du dir nichts kaufen. Das kann dir jeder sagen und es muss nichts bedeuten. Viele sagen sie einfach, weil man sie hören will, aber stehen nicht dahinter. Da ist es mir schon anders rum lieber, dass ich das Gefühl habe, er hält zu mir, er achtet mich.... und er sagt es mir nicht, weil er damit vielleicht Probleme hat, er sich damit angekettet fühlt.... (wie mein Freund und ich)
Aber das muss ja jeder selbst wissen, wie er es braucht.
Mir ist mittlerweile auch klar, dass er auf vielen anderen Wegen seine Liebe zeigt. Wir haben an so vielen Stellen so viel Harmonie in unserem Zusammenleben. Wir sind in vielerlei Hinsicht auf einer Wellenlänge, und sein Unverständnis kann ich jetzt ja auch endlich etwas erklären. Ich bin beim Streiten leider immer so jemand, der, wenn er sich gekränkt fühlt, versucht, dem anderen auch weh zu tun. Da fühle ich mich schäbig bei. Ich fürchte, meine Erwartungen sind einfach zu groß.
Zitat von hereingeschneit:Indem man nur die guten Seiten liebt. Und bei dir musste er nicht mal die schlechten ausblenden, weil du dich immer so verhältst, um es ihm recht zu machen. Immer Rücksicht nimmst, ihn auf Händen trägst.....Du warst bisher sehr pflegeleicht, leicht zu händeln.
Jeder Mensch hat aber auch schlechte Seiten und die sollte man nicht verbergen, dann auch die gehören zu demjenigen dazu und wenn eine Partnerschaft funktionieren soll, dann muss man lernen auch diese Seite anzunehmen und im besten Fall sogar lieben zu lernen.
Ich weiß mittlerweile dass ich immer den falschen Moment gewählt habe, um so etwas zu äußern. Bisher habe ich NIE aus dem Guten heraus was gesagt. Meist habe ich tagelang eine Fresse gezogen und dann hat er sich darüber aufgeregt, die Stimmung war die Tage zuvor dann eh Mist und in solchen Momenten komme ich dann mit meinem Kram. Kann ja nicht funktionieren. Mist, ich bereue es sehr dass das immer falsch gemacht habe. Vielleicht wäre es bei guter Stimmung, die man dann meist nie kaputt machen möchte, aber besser gewesen, was zu sagen. Ich bin selber Schuld. Mein Freund wollte mich noch nie zu etwas machen das ich nicht bin. Im Gegenteil, er möchte dass ich frei bin und ich selbst bin. Er hat mir noch nie Anlass dazu gegeben, dass ich es anders empfinden könnte.
Zitat von Icefalki:Puschel, Hereingeschneit spricht mir aus der Seele. Das brave Frauchen macht mal den Mund auf. Logo, passt das nicht und es wird gestritten.
Glaub mir, mir passt auch nicht alles, und deshalb wird der Mund aufgemacht. Ja, Spass macht das nicht, ist aber notwendig.
Jetzt heisst es Streit zu lernen. Den gibt es in jeder Beziehung, meiner Meinung ist das sogar notwendig. Also streitet eben. Über alles. Ich persönlich ziehe Gespräche vor. Schwarz auf weiss, nun das liest sich manchmal sehr heftig und bleibt auch stehen. Worte vergisst man leichter. Und im Zorn wird schon mal heftig ausgeteilt.
Knicke jetzt nicht ein. Mach deinen Standpunkt klar. Oder willst du dein Leben total in der Mäuschenrolle leben?
Übrigens heftig, deinen Geburtstag in der Spielhalle zu verbringen. Von wegen, er hat das im Griff. Sieht man ja.
Gebe dich nicht auf, das ist sehr wichtig.
Ich gebe mich nicht auf, wirklich nicht. Was ich gemerkt habe, seit wir uns am Donnerstag noch vertragen haben, ist, dass ich wieder mehr zu schätzen weiß was ich an ihm habe. Ich habe ihm vorgeworfen dass er mich nicht zu schätzen weiß, ich bin da wohl nicht besser. Obwohl ich mir zwischendurch Mühe gebe, wo man darauf schließen könnte, dass ich das doch weiß, habe ich gemerkt, dass es vielleicht doch nicht so war. Mir hat der Streit gut getan. Ich bin was losgeworden und wir haben ein richtig schönes Wochenende verlebt. Ich habe auch den Eindruck dass sich von seiner Seite auch was Positives getan hat.
Was die Spielhalle betrifft, ja, das haben wir beide im Griff. Er war davor zwei Monate gar nicht da. Und ich bin ja auch nicht gleich süchtig, nur weil ich ab und an auch mal mitgehe. Es macht halt Spaß, aber mehr verbinden wir da beide nicht mit. Dass er da hingeht, war gar nicht mein Problem. Er hat die Zeit vergessen, das war mein Problem. Ich weiß über jeden Geldeingang und -ausgang Bescheid, er sagt mir über alles Bescheid. Von daher brauche ich mir da keine Sorgen machen.
Zitat von Dubist:Hallöchen, dein Freund ist nebenbei erwähnt auch gläubig. Mädel, da gibt es auch grosse Unterschiede. Man sagt doch die Zeugenhova seien die schlimmsten. Ich kannte da mal jemand, die hat mal so jemand kennengelernt. Meinst du der wollte gleich heiraten? Nein. Der wollte getrennte Wohnungen. ER wollte auch nie heiraten um für Mama dasein zu können. Die besagte Frau hat dann irgendwann den Kontakt abgebrochen. Es mag sogenannte Gläubige geben, die das alles nicht so eng sehen. Allerdings fehlt dann doch etwas entscheidendes.
Ein Mann dem die Heirat auch wichtig ist, wäre für dich besser Puschel. Ja, ich weiß, den gibt es nicht. Bis jetzt jedenfalls noch nicht. Mir fiel beim kurzen überlesen der letzten Zeitfenster auf, dass dein Freund jetzt schon auch Anspielungen auf dein Gewicht machte. Gut, ok, es gibt Männer die mögen es einfach nicht,wenn eine Frau etwas pummeliger wird. Sind wir da mal ehrlich. Aber du hast es als kränkend und abwertend beschrieben und genauso kommt es auch rüber. Eine Frau, wenn sie denn auch noch die Veranlagung mitbringt wird bestimmt nicht nur von gutem Essen dicker. Nein, das können auch die Hormone und Gene sein.
Allerdings bin ich grad am Überlegen, ob es nicht auch der finanzielle Stress ist, die Ablehnung die du fühlst, wenn keine Heirat kommt. Die mangelnde Kommunikation?
Den Mann kannst du nicht ändern Puschel, aber dich!
Du machst dich zum Opfer seiner Wertschätzung oder nicht Wertschätzung. Du bist wie eine Puppe die hin und hergeworfen wird, bis ihr schwindling wird.
Nein, du hast es in der Hand. Läßt du dich total untwerwerfen und dann den Potritt oder steigst du bewußt aus dem Opfergeschehen aus?
Sind seine Schulden denn auch deine?
Nicht wirklich?
Oder?
Ihr seid nicht verheiratet.
Was würde passieren, wenn du mal ganz frech sagen würdest. Vielleicht ist es besser, wenn ...nicht heiratet, er hat ja soviel schulden. Mal so nebenbei diesen Satz fallen lassen.
Heirat ist dir wichtig und wenn er das nicht tut, seh es als Zeichen, daß es nicht der richtige Mann für dich ist.
Ist er dann wirklich der gläubige Mann den du dir so sehr wünschst? Oder ist es dann nicht ein bewahrendes Zeichen vielleicht voln oben, der dich noch vor viel Unheil beschützen möchte?
Du sagst dir innerlich, ich will.....ich will.
Das versteht jeder hier, der deine Zeilen liest.
aBer manchmal versteht ein Mensch erst viele Jahre später warum etwas, oder irgendwer nicht wirklich gut für denjenigen war.
Pass gut auf dich auf, je länger der Zustand der finanziellen Probleme anhält, je mehr du an Gewicht zulegst, in stress und Zwang und unter Druck gerätst vielleicht ihm wieder zu gefallen und Diäten durchzuführen, umso mehr geht es bergab.
Kein Mann der Welt sollte dich wegen dem Gewicht angreifen.
Wenn er dich liebt dann auch mit deinen Pfunden mehr.
Vielleicht überlegst du dir eines Tages, die Trennung.
Dann vielleicht auch erstmal eine Trennung auf Zeit.
Mancher Mann wacht dann auf.
Ich wünsche dir eine segensreiche Zeit, voller Stärke.
Also Trennung kommt für mich überhaupt nicht in Frage.
Ich sags mal so, ich habe mich dahingehend schon etwas gehen lassen. Bin immer sehr gepflegt, achte darauf dass ich frisch aussehe und bin grundsätzlich sehr penibel was solche Sachen angeht. Mich stört selbst dass ich so zugelegt habe. Das ist auch kein Wunder bei dem Essen und ab und an auch Alk.. Dahingehend stört mich das selbst am Meisten. Ich will unbedingt abnehmen, und zwar nur für mich alleine. Ich wollte das schon bevor er mal sowas gesagt hat. Aber ich bin zu feige, ihm das so zu sagen. Ich habe ihn so verstanden, dass es ihm nicht um mein Gewicht als solches geht. Er findet dass ich von meinen Proportionen und von meinem Gesicht her ein Model sein könnte. Er findet es schade, dass ich mich gehen lasse, weil er findet, dass ich so viel mehr noch aus mir machen könnte. Er hat ja Recht damit, wie gesagt, mich stört das selbst am meisten. Ich weiß noch wie selbstbewusst ich war als wir uns kennenlernten, da hatte ich auch für meine Verhältnisse großen Männerverschleiß, das vermisse ich manchmal. Also nicht den Verschleiß Nein, dieses Selbstbewusstsein fehlt mir. Und das möchte ich zurück. Das hat er mir am Wochenende gesagt, weil er gemerkt hat dass er total fies war. Er sagte, er meinte das nicht böse, das sollte auch nicht so rüberkommen. Er schließt aus dem Gehenlassen dass es mir vielleicht doch nicht so gut geht, wie er immer denkt. Und das kränkte ihn wohl, und das kann ich mittlerweile nachvollziehen. Wie oft habe ich hier schon geschrieben dass ich denke, es geht ihm nicht gut, weil er so wirkt, und wie mich das fertig gemacht hat. Ich sehe seit dem Wochenende schon viel klarer. Es fühlt sich gut an.
Was das Heiraten betrifft: für mich war das nie Thema. Er hat damit angefangen damals. Und sehr klar und deutlich geäußert dass er das möchte. Erst daraufhin habe ich den Gedanken liebgewonnen. Gesagt habe ich ihm aber auch das nie. Selbst schuld. Er hat aus welchen Grünen auch immer, aufgehört, das zu sagen. Vielleicht weil von mir nie viel Reaktion kam, zumindest nicht so offensichtlich wie er das immer tut.
Was mir aber auch klargeworden ist, ist, dass ich einfach alles so laufen lassen möchte. Ich möchte die Zeit genießen mit ihm, ohne Zwänge. Ich möchte nicht, dass er das Gefühl bekommt, dass ich ihn überfordere. Wenn es kommen soll und der richtige Zeitpunkt kommt, ergibt sich vielleicht alles von alleine. Ich möchte mich nicht ständig damit beschäftigen müssen. Es hat so viel Spaß gemacht, die Zeit mit ihm einfach nur zu genießen. Ich will nicht mehr alles auf die Goldwaage legen. Ich will auch nicht mehr wegen Kleinigkeiten ein riesen Drama machen. Wenn ich andere sehe, wie verhältnismäßig locker die in einem Streit sind, in solchen Momenten wäre ich schon längst am Boden zerstört. Das will ich nicht mehr. Ich will an mir arbeiten, und zwar richtig. Die Verantwortung für mich selbst übernehmen. Ohne dass ich da irgendwie mich anpasse oder selbst verlasse. Ich möchte unsere Beziehung genießen. Und bei den Geldproblemen, die wir haben, machen wir das verdammt gut. Er hat ein super schönes Wochenende möglich gemacht, das macht er so oft. Das muss mehr zählen als eine Hochzeit oder ein paar Worte. Ich fühle mich momentan richtig gut und bin voller Elan, mein Gewicht mal in Angriff zu nehmen, an meiner Psyche zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Und zwar nur für mich möchte ich das machen, erst danach für ihn. Aber auch für ihn, weil er es verdient und er es allemal Wert ist.
Vielleicht werde ich zwischendurch einknicken, doch wieder mit dem Thema Hochzeit überfordert sein, jammern, weil er mir nicht die Aufmerksamkeit schenkt, die ich möchte. Aber wenn ich endlich mal meinen Kram in Angriff nehme, steigt auch mein Selbstbewusstsein und ich glaube, das würde unserer Beziehung auch nicht schlecht tun. Eigentlich können wir doch nur gewinnen, oder?
Ich bin an manchem einfach selbst Schuld. Nichts desto Trotz hat auch er die ein oder andere Baustelle, die er in Angriff nehmen muss. Aber wenn ich mal so an den Anfang zurückdenke, hat er im Verhältnis mehr erreicht als ich. Von daher ist das auch Ansporn für mich, diese Arbeit in unsere Partnerschaft zu investieren.
Ich hoffe, ich bin einigermaßen auf alles eingegangen und habe keine Fragen überlesen. Wenn doch, hole ich das natürlich nach