Hallo zusammen,
wie der Titel schon verrät, habe ich aufgrund meiner Vergangenheit große Angst davor, verlassen zu werden. Besonders mein jetziger Partner (sind seit 2 Jahren zusammen) ist wirklich der Inbegriff dessen, was ich mir immer gewünscht habe. In meinen Augen ist er der perfekte Partner und auch unsere Beziehung ist super.
Nun ist es so, dass ich damals mit 17 eine Beziehung für einige Monate mit jemandem eingegangen bin. Für diese Beziehung schäme ich mich aber so sehr, dass ich seitdem aktiv alles was damit zu tun hatte, verdränge. Auch schon vor meiner jetzigen Partnerschaft. Ich ekel mich richtig vor mir selbst, dass ich überhaupt diese Beziehung geführt habe und kann es mir, auch jetzt 7 Jahre später, nicht wirklich vergeben. Diese Beziehung bin ich damals nicht aus Verliebtheit eingegangen, sondern aus dem bloßen Bedürfnis, etwas zu erleben. Ich war nie wirklich beliebt in der Schule, hatte viel Ärger mit meinen Eltern und wollte einfach mal das jugendliche Leben erleben, feiern und Spaß haben. Aber eine Beziehung nur aus Spaßgründen einzugehen, passt eigentlich gar nicht zu mir. Auch nicht, dass dieser Typ schon mehrere Jahre älter war als ich und noch bevor wir uns das erste mal gesehen haben, mich gefragt hat, ob wir zusammen sein wollen. Letztendlich hat diese Beziehung damit geendet, dass sich alle (auch meine Freunde) über mich und diese Beziehung lustig gemacht haben, da dieser Typ schon etwas skurril war und er mich dann auch noch betrogen hat. Durch den Text hier wirkt es vielleicht so, als wäre ich das Opfer der Situation gewesen, allerdings habe ich nach dem Betrug wie eine Art Racheplan geschmiedet, der daraus bestand, dass ich mir diesen Exfreund bis zu meinem 18. warm hielt, um für meine Geburtstagsparty Musikequipment zu haben und noch ein Geschenk abzusahnen. Auch diese Aktion passt eigentlich gar nicht zu mir und meinem moralischen Kompass. Ich finde, dass mein Verhalten total peinlich und kindisch war und leider kann ich mir meine Entscheidungen nicht vergeben bzw. nicht so richtig diese Schamgefühle loslassen und habe diese Gedanken, dass wenn mein jetziger Freund davon erfährt, alles vorbei sein würde.
Nach dieser Beziehung hatte ich zwei weitere Freunde, aber für diese schäme ich mich nicht und habe auch meinem jetzigen Freund von ihnen erzählt. Was er aber nicht weiß, ist diese Story mit meinem Freund mit 17. Ich habe in der Kennenlernphase wie aus Reflex nicht erzählt, dass ich noch mit diesem anderen Menschen zusammen war. Und als sich theoretisch Situationen ergaben, beispielsweise als er mir von seiner Vergangenheit erzählte, habe ich gekniffen und es nicht erzählt. Meine Angst ergibt sich zum einen aus der Tatsache, dass ich ja von Anfang an gelogen habe und nicht möchte, dass sein Vertrauen jetzt dadurch gebrochen wird, wenn ich ihm reinen Wein einschenke. Auch durch die Länge der Lügen (es begann ja schon bereits vor der Beziehung)verstärkt sich meine Angst nur noch. Außerdem schäme ich mich so dermaßen für 1. mein Verhalten damals und 2. für die Beziehung zu einem total skurrilen Menschen (auch damals war mir das schon bewusst, dass er nicht ganz koscher ist, da er ständig log und sich auch immer sehr seltsame Geschichten ausdachte) und 3. dass ich mit den Leuten von damals noch einige Jahre befreundet geblieben bin, obwohl sie sich über mich lustig gemacht haben.
Ich habe so Panik davor, dass mein jetziger Freund sich vor mir ekeln könnte, wenn er von meiner Vergangenheit erfährt. Ich habe auch tierische Angst, dass er mir nicht mehr vertrauen kann und mich verlässt. Ich möchte nicht, dass sich unsere Beziehung verändert oder sein Bild von mir, aber andererseits fühlt es sich so unfair an, ihn seit über zwei Jahren zu belügen. Er ist nämlich wirklich total ehrlich und liebevoll, hat mir von allem erzählt und ich konnte dem (bislang) nicht gerecht werden. Da mich aber mein Gewissen immer wieder plagt und ich jetzt auf die Scham noch obendrauf total Gewissensbisse und Schuldgefühle entwickelt habe, möchte ich es ihm am liebsten alles erzählen. Der Fairness halber.
Allerdings wird mir immer direkt schlecht, wenn ich daran denke, ihm davon zu erzählen. Ich habe das Gefühl, mich übergeben zu müssen und bekomme instinktiv das Bedürfnis, zu fliehen. Mein Herz rast dann total und ich bekomme Schweißausbrüche und mein Gehirn malt sich Horrorvorstellungen davon aus, wie er reagieren würde. Deshalb weiß ich einfach nicht, wie ich das einfädeln soll, bzw. wie ich es ihm erzählen kann, ohne dass ich wieder kneife oder ihm eine abgeschwächte Version der Geschichte erzähle.
Theoretisch weiß ich, dass der erste Schritt in die richtige Richtung Vergebung mir selbst gegenüber wäre und einzusehen, dass es eigentlich nicht so eine große Sache ist und egal wie er reagiert, die Welt sich danach weiter dreht. Aber da ich nun seit so vielen Jahren mir immer noch nicht vergeben kann, weiß ich nicht, ob ich auf diese Vergebung mir selbst gegenüber warten sollte. Widerrum wäre es ja viel schlimmer, wenn er in der Zwischenzeit über andere von meiner damaligen Beziehung erfahren würde.
Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps oder auch Erfahrungen, die ihr mit mir teilen könntet. Möglicherweise kennt ja auch der ein oder andere eine Technik, wie ich mir selbst verzeihen kann. Für Außenstehende wirkt meine Geschichte vermutlich total banal, aber da ich so oder so schon immer ein sehr schwieriges Verhältnis mit mir selbst und Angst hatte, ist es eine ganz schöne Last durch die Scham und Selbstvorwürfe, die ich da mit mir trage. Ich habe in den letzten Tagen auch immer wieder Alpträume deswegen und möchte eigentlich aufhören, davon zu laufen.
Ich bedanke mich für alle Tipps
LG, N.
wie der Titel schon verrät, habe ich aufgrund meiner Vergangenheit große Angst davor, verlassen zu werden. Besonders mein jetziger Partner (sind seit 2 Jahren zusammen) ist wirklich der Inbegriff dessen, was ich mir immer gewünscht habe. In meinen Augen ist er der perfekte Partner und auch unsere Beziehung ist super.
Nun ist es so, dass ich damals mit 17 eine Beziehung für einige Monate mit jemandem eingegangen bin. Für diese Beziehung schäme ich mich aber so sehr, dass ich seitdem aktiv alles was damit zu tun hatte, verdränge. Auch schon vor meiner jetzigen Partnerschaft. Ich ekel mich richtig vor mir selbst, dass ich überhaupt diese Beziehung geführt habe und kann es mir, auch jetzt 7 Jahre später, nicht wirklich vergeben. Diese Beziehung bin ich damals nicht aus Verliebtheit eingegangen, sondern aus dem bloßen Bedürfnis, etwas zu erleben. Ich war nie wirklich beliebt in der Schule, hatte viel Ärger mit meinen Eltern und wollte einfach mal das jugendliche Leben erleben, feiern und Spaß haben. Aber eine Beziehung nur aus Spaßgründen einzugehen, passt eigentlich gar nicht zu mir. Auch nicht, dass dieser Typ schon mehrere Jahre älter war als ich und noch bevor wir uns das erste mal gesehen haben, mich gefragt hat, ob wir zusammen sein wollen. Letztendlich hat diese Beziehung damit geendet, dass sich alle (auch meine Freunde) über mich und diese Beziehung lustig gemacht haben, da dieser Typ schon etwas skurril war und er mich dann auch noch betrogen hat. Durch den Text hier wirkt es vielleicht so, als wäre ich das Opfer der Situation gewesen, allerdings habe ich nach dem Betrug wie eine Art Racheplan geschmiedet, der daraus bestand, dass ich mir diesen Exfreund bis zu meinem 18. warm hielt, um für meine Geburtstagsparty Musikequipment zu haben und noch ein Geschenk abzusahnen. Auch diese Aktion passt eigentlich gar nicht zu mir und meinem moralischen Kompass. Ich finde, dass mein Verhalten total peinlich und kindisch war und leider kann ich mir meine Entscheidungen nicht vergeben bzw. nicht so richtig diese Schamgefühle loslassen und habe diese Gedanken, dass wenn mein jetziger Freund davon erfährt, alles vorbei sein würde.
Nach dieser Beziehung hatte ich zwei weitere Freunde, aber für diese schäme ich mich nicht und habe auch meinem jetzigen Freund von ihnen erzählt. Was er aber nicht weiß, ist diese Story mit meinem Freund mit 17. Ich habe in der Kennenlernphase wie aus Reflex nicht erzählt, dass ich noch mit diesem anderen Menschen zusammen war. Und als sich theoretisch Situationen ergaben, beispielsweise als er mir von seiner Vergangenheit erzählte, habe ich gekniffen und es nicht erzählt. Meine Angst ergibt sich zum einen aus der Tatsache, dass ich ja von Anfang an gelogen habe und nicht möchte, dass sein Vertrauen jetzt dadurch gebrochen wird, wenn ich ihm reinen Wein einschenke. Auch durch die Länge der Lügen (es begann ja schon bereits vor der Beziehung)verstärkt sich meine Angst nur noch. Außerdem schäme ich mich so dermaßen für 1. mein Verhalten damals und 2. für die Beziehung zu einem total skurrilen Menschen (auch damals war mir das schon bewusst, dass er nicht ganz koscher ist, da er ständig log und sich auch immer sehr seltsame Geschichten ausdachte) und 3. dass ich mit den Leuten von damals noch einige Jahre befreundet geblieben bin, obwohl sie sich über mich lustig gemacht haben.
Ich habe so Panik davor, dass mein jetziger Freund sich vor mir ekeln könnte, wenn er von meiner Vergangenheit erfährt. Ich habe auch tierische Angst, dass er mir nicht mehr vertrauen kann und mich verlässt. Ich möchte nicht, dass sich unsere Beziehung verändert oder sein Bild von mir, aber andererseits fühlt es sich so unfair an, ihn seit über zwei Jahren zu belügen. Er ist nämlich wirklich total ehrlich und liebevoll, hat mir von allem erzählt und ich konnte dem (bislang) nicht gerecht werden. Da mich aber mein Gewissen immer wieder plagt und ich jetzt auf die Scham noch obendrauf total Gewissensbisse und Schuldgefühle entwickelt habe, möchte ich es ihm am liebsten alles erzählen. Der Fairness halber.
Allerdings wird mir immer direkt schlecht, wenn ich daran denke, ihm davon zu erzählen. Ich habe das Gefühl, mich übergeben zu müssen und bekomme instinktiv das Bedürfnis, zu fliehen. Mein Herz rast dann total und ich bekomme Schweißausbrüche und mein Gehirn malt sich Horrorvorstellungen davon aus, wie er reagieren würde. Deshalb weiß ich einfach nicht, wie ich das einfädeln soll, bzw. wie ich es ihm erzählen kann, ohne dass ich wieder kneife oder ihm eine abgeschwächte Version der Geschichte erzähle.
Theoretisch weiß ich, dass der erste Schritt in die richtige Richtung Vergebung mir selbst gegenüber wäre und einzusehen, dass es eigentlich nicht so eine große Sache ist und egal wie er reagiert, die Welt sich danach weiter dreht. Aber da ich nun seit so vielen Jahren mir immer noch nicht vergeben kann, weiß ich nicht, ob ich auf diese Vergebung mir selbst gegenüber warten sollte. Widerrum wäre es ja viel schlimmer, wenn er in der Zwischenzeit über andere von meiner damaligen Beziehung erfahren würde.
Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps oder auch Erfahrungen, die ihr mit mir teilen könntet. Möglicherweise kennt ja auch der ein oder andere eine Technik, wie ich mir selbst verzeihen kann. Für Außenstehende wirkt meine Geschichte vermutlich total banal, aber da ich so oder so schon immer ein sehr schwieriges Verhältnis mit mir selbst und Angst hatte, ist es eine ganz schöne Last durch die Scham und Selbstvorwürfe, die ich da mit mir trage. Ich habe in den letzten Tagen auch immer wieder Alpträume deswegen und möchte eigentlich aufhören, davon zu laufen.
Ich bedanke mich für alle Tipps
LG, N.
04.08.2023 08:19 • • 04.08.2023 #1
2 Antworten ↓