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Hallo an alle!

Ich wollte euch mal fragen, ob jemand bereits die Erfahrung gemacht, die Bindungsangst in den Griff zu bekommen? Wie seid ihr vorgegangen?
Nützt wirklich nur eine kostspielige Psychotherapie? Ich bin aufgrund meiner Vergangenheit schon bei sehr vielen Psychologen gewesen und habe soweit meine Vergangenheit mehrmals be- und verarbeitet. Aber anscheinend doch nicht.

Ich bin nun 28 Jahre alt und gehe, in Bezug auf Beziehungen, immer dem selben Muster nach.
Generell möchte ich eine Familie, einen Mann und Kinder aber wenn ich mein Leben so weiter lebe, werde ich allein bleiben.
Ich bin generell eine sehr selbständige Frau, meistere mein Leben allein, bin sehr aktiv, treffe mich gerne mit Freunden, weiss aber auch meine Freizeit sehr gut allein mit mir zu verbringen. Wenn ich Männer kennenlerne und in eine Richtung Beziehung gehe, gehe ich meistens nach diesem Muster vor (nicht bewusst)

- Ich lerne Männer kennen, verkörpere immer die unabhängige, schlagfertige und selbstbewusste Frau,
- der Kontakt wird mehr, geht aber meistens von den Männern aus, weil ich nie den ersten Schritt mache bzw. nie um die Gunst eines Mannes kämpfe
- in weiterer Folge, haben wir viel Kontakt per Telefon, SMS, Whats app usw. und Treffen uns sehr oft, meist in Kombination mit sportlichen Freizeitaktivitäten .. (Wandern, Joggen, Schwimmen, Mountainbiken usw)
- In dieser Phase bin ich immer sehr angetan von dem Mann und freue mich auf diese Treffen...
- Nach einer Zeit kommt es zu Körperkontakt... Umarmungen, Küsse ... in weiterer Folge meist auch Geschlechtsverkehr...
- Bis dahin bin ich meistens noch gechillt, es sei denn, der Mann stellt Ansprüche an mich und es geht in Richtung Beziehung..
- Dann beginne ich abzublocken, melde mich kaum mehr, fühl mich schon eingeengt und bekomm Beklemmungen...

Die Männer, mit denen ich Beziehungen einging (die waren nie von langer Dauer), haben mich meist, distanziert, gestresst und genervt erlebt...
Ich hatte auch immer das Gefühl, diesen Mann nicht zu lieben, ihn nur als Freund zu sehen, bis ich mich von ihm getrennt habe..
Bis heute hat mich noch kein Mann verlassen, weil ich es immer zuvor tat..
Für die Männer war es meist aus heiterem Himmel heraus und ich habe sie meist sehr verletzt..

Jetzt bin ich wieder in der Phase, wo es nach zahlreichen Freizeitaktivitäten und körperlicher Nähe, bei mir in Desinteresse umschlägt, und ich mich distanziere...
Dieser Mann ist toll, erfüllt meine Wunschvorstellung von einem Mann, aber die anfängliche Schwärmerei, ein Gefühl von Verliebtsein, ist verschwunden ...

Dem Artikel zufolge habe ich alle Symptome von Bindungsangst - bin ich aber zeitgleich auch beziehungsunfähig, weil ich ein egoistisches, selbständiges Leben führe, eigentlich sehr glücklich alleine bin, mich gar nicht nach einer Partnerschaft sehne und Abhängigkeit als echte Gefahr sehe?

Hat jemand Erfahrungen gemacht, diese Ängste zu überwinden? Ich wäre sehr froh, um jeden Beitrag, vor allem um Wege aus der Bindungsangst zu finden..
Vielen Dank!

27.09.2014 19:40 • 01.02.2015 #1


30 Antworten ↓


Hallo bibbi,

Zitat:
......selbständiges Leben führe, eigentlich sehr glücklich alleine bin, mich gar nicht nach einer Partnerschaft sehne und Abhängigkeit als echte Gefahr sehe?


Warum verknüpfst du eigentlich eine Partnerschaft mit Abhängigkeit?

Eine Partnerschaft soll doch auf gleicher Ebene erfolgen und nicht in einer Abhängigkeit enden!

Liebe bibbi, ich denke, dass du für eine Partnerschaft noch nicht tatsächlich bereit bist, du testest zwar, wie du bei Männern ankommst. Ich möchte das einfach mit der Jagd vergleichen. Eine Katze jagt die Maus, das ist wahnsinnig interessant für die Katze, sie spielt mit der Maus, ach wie prickelnd für die Katze, aber dann, mit der Zeit wird die Maus wieder abgelegt und ist nicht mehr interessant.
Und dann bist du weg
Liebe bibbi, siehst du da etwa Parallelen?

Ich denke, die Zeit wird es weisen, ob dein Gedanken doch in Richtung Beziehung und Partnerschaft umschlagen wird, nur so wie bis dato verletzt du unzählige Männer...

Alles Gute

Gerd

A


Wege aus der Bindungsangst - Nützliche Hilfestellungen?

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Hallo Gerd,

danke für deine Rückmeldung.
Die Partnerschaft als Abhängigkeit zu betrachten, ist eine grundlegende negative Einstellung von mir. Ich habe es in meiner Kindheit erfahren, wie meine Mutter finanziell und emotional von meinem Vater abhängig war. Diese Abhängigkeit war so groß, dass sie sich gegen mich und meine Schwester entschied und bei unserem Vater blieb, obwohl sie wusste, dass dieser meine größere Schwester jahrelang sexuell missbraucht hatte.

Daher kommt auch mein Bestreben, unabhängig von einem Mann zu sein. Mir mein eigenes Leben aufzubauen und dafür einen Mann nicht zu brauchen. Wenn ich selbst meine Zeilen durchlese, bemerke ich, welches negatives Bild ich vom Mann habe. (Was nicht verwunderlich ist, da ich viele negative Erfahrungen mit Männern gemacht habe. Vor allem in meiner Kindheit und Jugendzeit)

Was meinen Jagdinstinkt anbelangt, hast du vollkommen recht. Dieser ist bei mir sehr stark ausgeprägt, teilweise spiele ich sogar bewusst Spielchen, in dem ich die Männer vorerst links liegen lasse, mich nicht bei ihnen melde, bis dahin, dass sie sich in mich verlieben und ich sie dann fallen lass, wie eine heiße Kartoffel.
Ich schreib das hier, deshalb so extrem, weil ich nichts verschönern will. Unter Strich kommt es nämlich genauso heraus...

Fakt ist, dass ich mein Verhalten ändern will. Ich will so nicht mehr leben und daher muss ich aus meinen alten Verhaltensmustern heraus.

Wie geht es dir? Bist du selbst von Bindungsangst betroffen? Oder bist du in einer Partnerschaft mit einer bindungsängstlichen?
glg Bibbi

Liebe bibbi

nein, ich habe das Problem Gott sei Dank nicht.
Ich finde es bewundernswert von dir, zu deiner Verhaltensweise zu stehen. Wenn man den Hintergrund einmal weiß, warum du diese entwickelt hast, sieht man das von einer anderen Perspektive.
Es tut mir wahnsinnig leid, dass du und deine Schwester das in eurer Kindheit miterleben musstet.

Zitat:
Daher kommt auch mein Bestreben, unabhängig von einem Mann zu sein. Mir mein eigenes Leben aufzubauen und dafür einen Mann nicht zu brauchen


Das finde ich auch voll und ganz ok, mit beiden Beinen im Leben zu stehen und sich selbst was geschaffen zu haben!

Aber glaub mir, nicht alle Männer sind solch Grunztiere um es vornehm auszudrücken
Es gibt auch die, die eine Partnerschaft auf gleicher Ebene führen wollen und können, ohne die Partnerin zu unterdrücken, gefügig oder abhängig zu machen.
Wenn du aus deinem Innersten dein Leben,nein, besser gesagt dein Verhalten im Leben ändern möchtest, dann geht das nur mit Hilfe einer Therapie und dann schaffst du es auch.

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute für dein Vorhaben!

LG

Gerd

Danke Gerd für deine aufbauenden Worte!

Die Erkenntnis ist wohl immer der erste Schritt zur Besserung! Doch die allein reicht eben nicht aus, man muss aktiv daran arbeiten, um etwas zu ändern!
Aber wenn man es wirklich aus tiefsten Herzen will, dann kommt man aus jeden Teufelskreis heraus!

Eigentlich hatte ich bis jetzt auch meistens tolle Männer an meiner Seite, in Partnerschaften. Die alles für mich taten und mich auf Händen trugen, daher sollte ich nicht nur ein negatives Bild vom Mann haben.
Das Problem war meistens, dass sie meine Unsicherheit spürten, sie spürten, dass sie mich irgendwann verlieren und da begann dann der Teufelskreis, sie begannen zu klammern, um mich nicht zu verlieren. Und je mehr sie klammerten, umso mehr distanzierte ich mich.

Ich glaub, für Menschen mit Bindungsängsten, benötigt es einen sensiblen Partner, der einen viel Freiraum lässt, und viel Verständnis für einen aufbringt.

Warum bist du in diesem Forum, Gerd? Welche Ängste hast du?

glg Bibbi

Ich hatte massive Panikattacken vor ca. 20 Jahren. Ängste hab ich zum Glück keine, Panik auch nicht mehr, aber es erfüllt mich einfach, anderen zu helfen, oder einfach nur da zu sein, wenn andere schreiben wollen und zuzuhören.
Ist mein Hobby geworden, war zuerst auf einer anderen Plattform, aber die ist leider sehr unter die Schubladen abgerutscht und da hab ich dann nichts zu suchen, das ist nicht meine Art, mich über andere Menschen lächerlich zu machen.

LG

Gerd

hallo bibbi,
wir können uns die hand reichen.
vielelicht hast du ja schon meinen thread gelesen?
jedenfalls lief es bei mir so ab wie bei dir.
nun hab ich mich tatsächlich mal auf jemanden eingelassen und er macht seine sache sehr gut!

weiss auch nicht... der ist halt total geschmeidig und lässt mich einfach machen. auch wenn ich dann mal wieder total
abdrehe und rumzwängel. schluss gemacht hab ich schon öfters, aber so richtig getrennt waren wir nie.
also, ich denke, wenn du dich einmal überwunden hast, mit deinem partner sprechen kannst, ne anständige thera hast, die das ganze so ein bisschen begleitet, und einfach ein bisken nen Ar. in der hose , dann geh das wagnis ein!
weiss ja nicht, ob du da überhaupt bock drauf hast.

jedenfalls ist es ziemlich anstrengend, den inneren druck auszuhalten, aber unterm strich läuft die sache gut und ich finde es mittlerweile schön, dass da tatsächlich jemand ist!

p.s.: unsagbare 6 monate geht das jetzt schon... unfassbar!
solange war ich das letzte mal mit 15 liiert!

lg,
icingsugar

ach, sie an..
die stefanie stahl hat ein neues buch rausgebracht.
hat mein freund mir gestern erzählt.
vom JEIN zum JA
interessant!http://www.amazon.de/Vom-Jein-zum-Bindungsangst-Betroffene/dp/3831905703/ref=sr_1_3?ie=UTF8qid=1411927604sr=8-3keywords=jein+stefanie+stahl

@Gerd: ich finde es toll, dass du keine Ängste mehr hast... Baut einen immer wieder auf, wenn man von Erfolgserlebnissen hört.
Wie konntest deine Ängste überwinden? Therapie?

@icingsugar: Hallo Werde mir deinen Thread noch genau durchlesen. Es ist auch schön zu hören, dass es doch funktionieren kann.. wie hast du dich dazu überwinden können? einfach nach dem Motto: augen zu und durch?
Das habe ich meistens probiert.. ich habe eine Beziehung immer versucht, bis ich dann meistens nach 6´Monaten oder früher schluss gemacht habe, weil ich keine Liebe empfunden hab...
Mit meinem Ex-Freund hat es am längsten funktioniert, weil er mir mein Freiheit gelassen hat und gewusst hat, mich zu handhaben.. aber das Gefühl, ihn nicht zu lieben, hab ich nie weg bekommen und da erschien es mir als fair, die Beziehung zu beenden, weil jeder verdient hat, aufrichtig geliebt zu werden...

Von dem Buch von Stefanie Stahl hab ich gehört: Jein .. kannst du es empfehlen? Und das Buch vom Jein zum Ja, wird wahrscheinlich der zweite band davon sein oder?

Eines ist bestimmt toal wichtig... reden, reden, reden... reden über seine Ängste und Gefühle... Wie soll denn einer einen verstehen, wenn man nicht darüber spricht...

Liebe bibbi,

ja ich bekam SSRI (Sertralin) , ging auch zur Therapie und durch Konfrontationstherapie konnte ich die Panik reduzieren bzw. wegbekommen.
Eines muss ich aber dennoch sagen, dass leichte Panikanflüge gelegentlich im Ansatz kommen, aber ich habe durch Ablenkungen, bzw. (lach aber nicht) im Auto durch mitsingen, gelernt diese abzuwenden.

Ganz gut gelingt es auch, wenn man merkt Panik zu bekommen, den Körper zu fordern. Liegestütze, Kniebeugen, schnell gehen und auf die richtige Atemtechnik zu achten. Bitte nur nicht zu schnell atmen, dass erzeugt nur Schwindel und ermöglicht der Panikattacke stark zu werden.
Täglich Meditation im Bett und vielleicht kaufst du dir ein Buch über Chacrenreinigung, versuch es zu erlernen, es lohnt sich!

LG

Gerd

@bibbi:
aaaaaaah, sechs monate und du hast schluss gemacht?!
dann heisst das ja, dass ich auch bald schluss machen muss!
kennst du das? jemand sagt einen satz und dir wird sofort schlecht?
hammer.
egal.
jedenfalls kenne ich das sehr gut, wenn du sagst, dass du immer denkst, die würdest ihn nicht lieben und deshalb auch
schluss machen musst.
tja, LIEBE.
ein großes wort.
ich glaubte bisher, dass lieben das ist, was ich immer für die kerle empfand.
dieses leidenschaftliche brennen, dieses sich auf dem boden wälzen, sich nach ihm verzehren und rumjammern, ihn nicht
haben zu können... weil er in einer beziehung ist (gott sei dank), er nicht will (gott sei dank),
er bald wieder wegzieht (gott sei dank), er total beziehungsgestört ist (gott sei dank)!
verstehst du, was ich meine?
eine buch hat mich zu diesem thema kürzlich sehr bewegt.
ich zitiere im folgenden aus dem roman der mann schläft von andrea berg:

...in der naivität eines alleinlebenden war ich davon ausgegangen, dass paare ihre freizeit intensiv gestalten müssten,
weil sie ansonsten die stille, die zwischen ihnen steht, als bösartiges geschwür manifestieren würde.
das beziehungsmodell, das mir von verschiedenen kustformen her bekannt war,
basierte auf rein sexueller anziehungskraft, die nach einer gewissen zeit erlosch.
was partner dann miteinander trieben, blieb unklar und wurde meist als elend vermittelt.
keiner hatte sich je einer anstrengung unterzogen, eine liebe zu schildern,die ruhig und still verlief, die freundschaftlich war und eine gewisse niedlichkeit austrahlte.
von liebe berichten, so schien es, ausschließlich personen, die mit dem begriff und dem gefühl nicht vertraut sind.

gut, oder?!

Hy icingsugar,

ich wollte dich natürlich nicht beunruhigen, indem ich die zahl 6 Monate festlegte... Ich machte nicht immer genau nach 6 Monaten Schluss....einmal früher, einmal später..
Und ich glaub, du hast in deinen Partner jemanden gefunden, der dich so annimmt, wie du bist und du so sein kannst, wie du bist.. und der dich auch versteht, wenn du dich mal nicht bei ihm meldest... Ich glaub ehrlich, dass nur solche Männer bei uns eine Chance haben.. die uns unseren Freiraum lassen und warten, bis wir auf sie zu kommen...
Ich sagte mal zu meinem letzten freund, der so furchtbar an mir festklebte (HORROR), er soll doch mal warten, bis ich auf ihn zugehe, aber die Chance hat er mir nie gegeben, weil er nach kürzester zeit schon wieder auf mir saß... Ein Pflaster am Rücken ist ein schei** dagegen

Ich versteh dich total... Einen Mann zu begehren, sich in ihn zu verlieben, entsteht meistens aus irgendeinen Grund, in nicht haben zu können...
Das Zitat, dass du mir geschrieben hast, finde ich sehr passend...
In meinem Familien und Freundeskreis kann ich beobachten, dass sich die meisten permanent mir anderen treffen, um ja nicht allein miteinander sein zu müssen oder sie decken sich mit freizeitaktivitäten zu bis oben hin, dass sie abgelenkt sind...

Liebe, sollte meiner Meinung nach einfach sein, ohne einen Grund, also nicht die Definition; ich lieb ihn/sie weil ... und liebe sollte tiefer gehen, als nur das begehren des anderen...
Das wär mein Wunsch ... jemanden auch so richtig zu kennen.... als würde er *beep* vor dir stehen und du kennst irgendwann jedes Muttermal an seinem Körper und umgekehrt...
Oder hat man eben zu viel Erwartungen an die Liebe und das alles gibt es nicht? Ich glaub da gehören auch immer zwei dazu, die komplett die hosen runter lassen...
Und da fängt das Problem dann an, wenn ich aufgrund meiner Distanz, meine Gefühle, meine Ängste, Sorgen nicht äußere... wie kann ich's denn von meinem Partner erwarten?

Ich glaub sowieso, dass der erste weg aus der bindungsangst herauszukommen, der ist, bei sich selbst anzufangen... Meistens hängt es vom Selbstwertgefühl ab... Solange man nicht mit sich im reinen ist, kann man's auch nicht mit anderen sein... was glaubst du?

na, dann bin ich ja beruhigt... dann mach ich auch erst später schluss...haha!

tja, ich will meinen freund nicht unbedingt in und auswendig kennen.
ausserdem hat er unzählige sommersprossen! er ist sozusagen verpixelt...hihi!
da bin ich immer überrascht, wenn ich eine neue entdecke.
hab da aber auch so meine lieblinge...auf der nasenspitze, z.b.

aber das gefühl füreinander geht schon tiefer. ich hab mir wirklich noch nieeeee sorgen
um jemanden gemacht und wenn es ihm schlecht geht, mach ich mir total den kopp!
ein ganz neues gefühl...und...ach ja! eifersüchtig war ich ja letztens auch!
sehr befremdlich.

aber davon ab, sind wir einfach auch echt gute freunde und jeder ist sich selbst genug.
er ist ein bonus in meinem leben, es gibt viele kleine momente des glücks, aber mir scheint nicht dauernd die
sonne aus dem Ar....

dazu hab ich auch zuviel mit mir selbst zu tun.
aber jeder macht so sein ding und klar, wenn einer hilfe braucht,
dann ist der andere da. sagt aber auch, wenn er damit überfordert ist.

er hat ne gute therapeutin und ich auch. ausserdem gehen wir zur ergotherapie (getrennt!),
ich gehe ins SPZ zum malen und auch zum reden.
dann sind bei mir auch noch ein paar ex-mitpatienten, die mich supporten und seit donnerstag mein pflegehund!

hab also auch so genug um die ohren, kann mich aber auch darauf verlassen,
dass ER kein theater macht, wenn ich mich mal nicht melde.
sage aber auch immer bescheid, wenn ich mal wieder so starke zwangsgedanken habe.
das hilft mir schon...

ausserdem kuscheln wir wie die verrückten und reissen uns nicht die kleider vom leib. sehr entspannend....
und zusammen puzzeln wir abends oder hören ein hörbuch.
ich hab nämlich kein TV mehr, damit wir uns nicht so dolle ablenken. fernsehen ist doof.

Also wenn ich mir deine Beziehung so durchlese, dann klingt das nach dem richtigen Mann, der weiss, wie mit einem umzugehen ist...
Ich finde es sehr schön, in einem Menschen, einem Partner, auch einen Freund zu finden und vor allem wenn die Partnerschaft tiefer geht..
Über das Begehren hinaus... wie du gesagt hast, kuscheln und Nähe zu lassen auch ohne sex...

Du scheinst dich sehr viel mit dir auseinander zu setzen.. ich glaub, das ist der einzige Weg, um sich auch weiterentwickeln zu können und Verhaltensweisen verändern zu können...
Ich glaub, da hab ich noch einen langen weg vor mir... aber sich weiterzuentwickeln soll ja nie aufhören...

Ich war auch schon oft in psychologischer Behandlung, aber viel mehr um meine Vergangenheit aufzuarbeiten... also immer in form von einer Gesprächstherapie... Hat mir zwar geholfen, vergangenes zu verstehen und zu verarbeiten und vor allem zu vergeben und nicht mehr hasserfüllt zu sein, aber die Nachwirkungen aus der Vergangenheit sind anscheinend noch nicht behandelt

Ich finde es schön, wie ihr eure gemeinsame zeit mit so viel Qualität verbringt...

guten morgen, bibbi,
so erstmal *offtopic*:
mir hat gerade ein nachbar mit der polizei gedroht, weil ich mit dem hund im gemeinschaftsgarten war.
hab mich voll erschrocken und erstmal ein tässchen geheult... mit sowas kann ich gar nicht umgehen!
muss jetzt erstmal jemanden bei der hausverwaltung erreichen und mich rechtfertigen, dass ich lediglich mit dem hund
im garten kommados übe, denn er kennt ja nix.
finde es total schade, dass ich jetzt so ein problem habe. zumal der garten von NIEMANDEN genutzt wird!
ok, der hund hat ganz am anfang mal ein häufchen gemacht, aber das hab ich sofort weggemacht!
finde das so ungerecht, dass der mich so angemacht hat!
soooo, thema beendet. musste ich jetzt mal schreiben.

ja, ich beschäftige mich tatsächlich sehr viel mit mir. gut, seit 10 jahren bin ich in therapie,
hab auch viel verstanden und aufgearbeitet,
aber bin halt extrem sensibel und manches mal
nicht sonderlich kompetent, was die regulierung meiner gefühle betrifft.

und es verhält sich ganz ähnlich wie bei dir...
vieles verfolgt mich einfach und die jahrelangen, schädlichen verhaltensweisen sind nicht so einfach wieder abzutrainieren. häufig ist es echt schwierig, das richtige zu tun,nicht wahr?

ja, die beziehung hat potenzial, aber sobald irgendwas nicht stimmt, kommen die zweifel...
ach, bin grad etwas durchh den wind, sorry.
rufe jetzt mal die verwaltung an.
glg,
icingsugar

Ich find es so unnötig von Menschen, wenn sie sich wegen nichts aufspielen... Was tut es, wenn du mit dem Hund im Garten spielst bzw Kommandos übst? Ich weiss nicht, hat der Nachbar sonst keine Probleme? Solche Menschen regen mich einfach nur auf... Konntest du bei der Verwaltung etwas klären?
Wie kommst du zu den Pflegehund?
Ich möchte auch schon jahrelang einen Hund... ich liebe Hunde... dann würd ich mal Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen

Was die Regulierung der Gefühle anbelangt, bin ich ein absoluter Meister.. ich musste von klein auf meine Gefühle im Griff haben.. es hieß immer: sei ja brav und nett, und dass ich mich ja nicht schämen muss mit dir... Ich war immer das Vorzeigepüppchen, optisch und innerlich... das hat mich stark geprägt... bis heute tu ich mich schwer meine Meinung zu vertreten bzw. nicht nur lieb und nett zu sein...
Gefühle wie Zorn oder Wut nach aussen zu zeigen, tu ich nie... meistens äußert es sich in tränen, was natürlich immer mitleid bewirkt...
Ich würd gern mal lieber nicht Herr über meine Gefühle sein.. mal ausrasten, ausflippen, oder vor glück weinen...
Wie äußert es sich bei dir, wenn die deine Gefühle nicht so regulieren kannst?

Wie äußert sich bei dir Stress? Ist es bei dir auch so, wenn du total gestresst bist, alle von dir schiebst? Da äußert es sich bei mir total krass.. da will ich keinen sehen, will meine ruhe haben und alles für mich allein regeln...

Der eine, von dem ich dir erzählt hab, der jetzt im Ausland ist... hat mir, seit er weg ist, täglich geschrieben.. (ich hätt ihn nie geschrieben, eh klar)
Gestern hat er mir erzählt, dass er schon einige Studenten und Studentinnen kennengelernt hat und mit einer zeit verbracht hat, aber die nervt ihn jetzt schon... er fragt sich, wie das mit mir war, weil bei mir hat er sich nicht eingeengt gefühlt (auch klar

Nachdem ich das von der Studentin gehört hab, bin ich sofort auch Distanz gegangen und hab ihm geschrieben. dass er die zeit jetzt genießen soll, es sich gut gehen lassen und sich nichts abgehen lassen soll. Also ziemlich nach Abschied formuliert... das hat er auch aus meinen Zeilen gelesen...
Hauptsächlich geht's mir darum, dass er dort jetzt seine Erfahrungen machen soll... da brauch er mir nicht jeden tag zu schreiben...
aber es geht mir auch darum, dass ich gar nicht wissen will, wen er kennenlernt.. irgendwie stört es mich
Aja, das hat er auch gemeint, dass es mit mir immer nett, lustig, unkompliziert und fein war und er sich in meine Gegenwart wohl gefühlt hat..
da hab ich mir auch gedacht, der sollt mich mal in einer Beziehung erleben, dann weiss er was kompliziert ist

Es kommt halt wieder das klassische Muster heraus... nach Nähe kommt Distanz.. und darin bin ich auch Weltmeister, jemanden von mir zu drängen...

ach ich sag's dir... wird das irgendwie mal leichter?
Übrigens gefallt mir dein Abschlusssatz: ich brauche nahe Menschen, fern um mich herum ... das sagt einfach alles aus und entspricht genau meinem Bedürfnis

Zitat von bibbi86:
ch möchte auch schon jahrelang einen Hund... ich liebe Hunde... dann würd ich mal Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen

jaaaaaaaaaaaaa, das war auch mein gedanke! hab mich einfach mit einer aus der nähe getroffen, die sich um hunde aus einem heim in südfrankreich kümmert, und dann ging alles sehr schnell! pierrot ist jetzt eine woche hier und
hält mich ganz schön auf trab!
die verwaltung steht übrigens voll und ganz hinter mir... hab am telefon aus wut geheult.

Zitat von bibbi86:
Ich würd gern mal lieber nicht Herr über meine Gefühle sein.. mal ausrasten, ausflippen, oder vor glück weinen...
womit wir beim thema wären:
mit emotionsregulation meinte ich nicht, dass ich immer ausflippe, oder so. im gegenteil.
ich bin da eins zu eins wie du gestrickt, oder besser verzogen.
mittlerweile kann ich manchmal zeigen, wenn ich wütend bin. hab letztens sogar mal was geschmissen. nämlich
meine schürze auf der arbeit! und den job bin ich auch los. hähä.... jetzt mach ich das mit den hunden. so!
können mich alle mal...

Zitat von bibbi86:
Wie äußert sich bei dir Stress? Ist es bei dir auch so, wenn du total gestresst bist, alle von dir schiebst? Da äußert es sich bei mir total krass.. da will ich keinen sehen, will meine ruhe haben und alles für mich allein regeln...

bin immer ziemlich schnell gestresst. hab ja meine störung (depersonalisation), die kommt dann und ich funktioniere irgendwie weiter...
mir gehts dann immer sauschlecht.

Zitat von bibbi86:
aber es geht mir auch darum, dass ich gar nicht wissen will, wen er kennenlernt.. irgendwie stört es mich

AHA!
na, ich würde mal sagen, dass du eifersüchtig bist...hihi! klingt jetzt etwas platt, aber so ist ja.

Zitat von bibbi86:
Es kommt halt wieder das klassische Muster heraus... nach Nähe kommt Distanz..

...und nach distanz kommt nähe...und dann kommt wieder distanz...und dann wieder nähe....
ist jedenfalls im moment so bei mir.
sonst bin ich ja auch immer nach der nähe auf distanz gegangen und dort auch schön geblieben.
in der klinik hat man mir auch gesagt, dass das halt bisher einfach leichter für mich war!
aber mir wurde auch gesagt :frau s. sie haben eine bindung zu diesem mann.
was?! wer?! ich!? so ein quatsch...
hähä!
naja, manchmal sehen andere menschen mehr, als ich selbst...oder besser, sie spüren es.
meine mitpatienten haben das auch immer so gespiegelt.
das war hilfreich, um mich quasi damit abzufinden, dass ich in einer beziehung bin.
hört sich schlimm an, ich weiss, aber nur so kann ich es irgendwie nennen, ohne das so abwertend zu meinen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Was hast du beruflich gemacht? Weil du gesagt hast du hast die Schürze geschmissen?

Hab auch schon überlegt zwischendurch im Tierheim zu arbeiten, aber von den Hunden hab ich angst, weil sie ziemlich aggressiv wirkten im Zwinger und auch ihre traumatischen Erfahrungen bereits machen mussten...
Vielleicht wär mal die Tätigkeit als Hundesitter zu überlegen? Mal schauen, bin derzeit sowieso sehr eingespannt (Diplomprüfung: bin angehen Kindergartenpädagogin, allein deshalb sollt ich meine Bindungsangst angehen, weil die Arbeit mit Kindern erstmal mit Beziehungsarbeit beginnt und da sollte man ehrliche Beziehungen eingehen können zu den Kindern, als auch zu ihren Eltern)
Daher bin und war ich auch in letzter Zeit so gestresst, weil Arbeit, Schule, Lernen und ein Mann? geht gar nicht die Kombination

Ich hab ihm gestern gestanden, dass ich mich erstmal von ihm verabschiede, weil es mich nicht kalt lassen hat, dass er den Nachmittag mit französischen Studentinnen verbringt oder es sich besser mit der Devise lebt: was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss
Das war das erste Mal, dass ich etwas zu gegeben habe... und du hattest recht, es war oder ist so etwas wie Eifersucht, auch wenn ich dieses gefühl nicht mag... ich finde Eifersucht blöd...

Wie du die Situation beschreibst: Sich damit abzufinden, in einer Beziehung zu sein .. konnte passender nicht sein... alleine das Wort Beziehung macht einen schon verrückt... da finde ich die Aussage der Therapeutin leichter zu ertragen: Sie haben eine Bindung zu diesen Mann...
Wie auch immer die aussieht, aber die kann man nicht verleugnen...

ach, da bin ich aber mal gespannt, wie das mit euch weitergeht...

öhm, ja... beruflich... also, eigentlich bin ich ja Friedhofsgärtnerin.
Aber dann hab ich irgendwann Abitur gemacht und mittendrin fing meine psychiatriekarriere an. haha!
naja, seit ungefähr 3 jahren bin ich nun berentet (was ich ok finde) und hab 2 jahre in einem renommierten cafe´
hier in wuppertal gearbeitet. aber mein chef ist ja soooooo ein psycho gewesen
(so leute hab ich selbst in der klapse nicht getroffen...) und da hab ich dann kürzlich von der klinik aus gekündigt.
war echt nicht mehr auszuhalten.
joah, muss ich mal gucken, was ich noch so machen will.
genieße aber jetzt bis zum jahreswechsel erstmal die arbeit mit dem hund... vielleicht behalte ich ihn ja doch!?
hähä!


ach, interessant, dass du pädagogin bist.
ist doch schön, wenn man nicht die selben fehler wie die eigenen eltern machen muss.

Zitat von bibbi86:
alleine das Wort Beziehung macht einen schon verrückt.

ja, horror!
geht gar nicht. joah, mit bindung kann ich leben... hihi....

Darf ich dich fragen was das ist und wie sich das auswirkt?

hab ja meine störung (depersonalisation), die kommt dann und ich funktioniere irgendwie weiter...

Ist das auch der Grund warum du berentet bist?

War bestimmt eine gute Entscheidung bei diesem Psycho zu kündigen... Ich bin der Meinung, dass man sich verändern soll bzw. immer die Möglichkeit dazu hat, wenn man mit etwas unzufrieden bzw. damit unglücklich ist und es einem schlecht geht...

Ich hab nach meiner Matura (Abitur) in der Bank gearbeitet. War immer am Schalter tätig und hab die Arbeit eigentlich nicht ungern ausgeführt... Aber irgendwann wurde mir das ganze zu oberflächlich... Jetzt war ich eh schon mein Leben lang ein Püppchen, das lieb und nett war... In der Bank im Servicebereich wurde das noch zusätzlich verstärkt... Immer freundlich und höflich zu sein, mit den Kunden..
Und das ewige Thema Geld und die Wirtschaftskrise ... da hab ich mir auch gedacht, dass das doch nicht der Sinn des Lebens ist...

Warum man sich für einen Beruf entscheidet bzw sich für etwas berufen fühlt, hat meistens mit der eigenen Lebensgeschichte auch zu tun...
Man will etwas verändern, besser machen ...
Als Pädagogin wird es für mich die erste Zeit bestimmt sehr schwer werden... Man muss absolut authentisch sein, gestärkt in seiner Persönlichkeit, muss sich ständig reflektieren und muss vor allem bindungsfähig sein
Daher geh ich dieses Thema auch in Angriff... nicht nur wegen der Männer, sondern auch wegen meinen zukünftigen Job.. Hab natürlich auch da Angst es nicht auf die Reihe zu bekommen

Hast du den Hund eigentlich bei dir in der Wohnung? Für wie lange? Vielleicht wächst er dir ja so ans Herz, dass du ihn nicht mehr hergeben willst...

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Dr. Reinhard Pichler
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