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Ich habe dazu auch etwas beizutragen, weil ich ebenfalls ständig in dieser Angst lebe.
Meine Partnerin ist eine Boderlinerin und erst gestern hatten wir wieder einen Hass Tag. Oder emotionale Hungerspiele wie ich immer sage.
Ich war im Krankenhaus, sie besuchen und wurde schon beim reingehen von den Schwestern gewarnt, dass sie heute mit Vorsicht zu genießen ist und sehr wütend.
Dann hat sie mich zuerst vollkommen ignoriert und das ist für mich immer das allerschlimmste, was sie mir antun kann. Irgendwann wollte ich dann gehen, da fing sie Streit an (damit ich bleibe)... Ich hab sie also ein wenig wüten lassen, bis ihr die Luft ausging. Und dann weinte sie bitterlich.
Dann kam auch noch der Arzt, der dann mit mir sprach und meinte, sie würden sie morgen nicht entlassen, denn in ihrem Zustand sei das unverantwortlich. Weil wir dann am WE auch alleine sind.
Worauf sie mir dann vorgeworfen hatte, ich hätte das arrangiert. Weil ich ja will das sie drin bleibt..
Meine Nörgelprinzessin..

Und so geht es meistens, bei uns. Teilweise wird es auch noch viel heftiger und sie beleidigt mich, oder lacht mich aus. Weil sie dann sagt, ich bin noch kranker als sie.
Denn wer lässt sich so etwas schon gefallen?
Mir fällt es sehr schwer, passend zu reagieren. Oder überhaupt zu reagieren, weil in diesem Zustand sowieso alles falsch ist, was ich tue. Also sage ich meistens nichts und lasse alles an mir abprallen, so gut es eben geht.
Aber da mir schon einige Leute prophezeit haben, dass sie mich irgendwann verlassen wird, lebe ich auch in der ständigen Angst, dass es dieses Mal zu Ende ist.
Sie redet ja manchmal tagelang nicht mit mir und jedes Mal denke ich: Das war es jetzt.
Bisher ging es aber immer gut und ich kann nur hoffen. Am schwersten ist es halt, sich immer zu sagen, dass es diese blöde Krankheit ist und sie nicht mich meint.

Aber diese Unsicherheit und dieses Ungewisse sind zermürbend.

@Lishan
Das ist natürlich mal ne Hausnummer und erfordert enorme Kraft deinerseits.
Es ist natürlich immer ein leichtes zu sagen für mich wäre das nichts oder ich würde gehen...das nicht mit mir machen lassen.
Die Realität ist eine andere....
Ich wünsche dir viel Glück das du deinen Weg findest....mit ihr oder ohne sie. Welcher Weg der richtige sein wird kann dir nur die Zeit zeigen.

A


Partner ist introvertiert - habe Verlustängste

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Zitat von Krinna:
@Lishan
Es ist natürlich immer ein leichtes zu sagen für mich wäre das nichts oder ich würde gehen...das nicht mit mir machen lassen.
Die Realität ist eine andere....


Das ist richtig! Nur ein ausgeprägter Leidensdruck kann dazu führen, dass man wirklich nach den Ursachen forscht, eventuell für sich selbst daran arbeitet.

Und das ist ja auch jedem freigestellt. Ich würde mir keinen Partner mehr suchen, der die pure Herausforderung darstellt, fand das aber früher toll. Oder besser gesagt, einen, der mich regelmäßig zum Leiden bringt. Aber gerade die, die leiden, merken es eben oft nicht, weil sie denken, dass es dazu gehört. Weil sie es als Kind auch schon so mitgekriegt haben.

Meine Mutter ist auch eher auf der Kritisier-Schiene, wenn ihr etwas nicht passt. Sie kann nicht offen und ernsthaft ihre Wünsche kommunizieren. Das hat daher total lang gedauert, bis ich die ehrliche Kommunikation mit meinem Freund ertragen konnte. Also eine Musterdurchbrechung, die Kraft kostet. Aber etwas in mir sagt, es geht in dir richtige Richtung.

Zitat von Rosenroth_:

Das ist richtig! Nur ein ausgeprägter Leidensdruck kann dazu führen, dass man wirklich nach den Ursachen forscht, eventuell für sich selbst daran arbeitet.

Und das ist ja auch jedem freigestellt. Ich würde mir keinen Partner mehr suchen, der die pure Herausforderung darstellt, fand das aber früher toll. Oder besser gesagt, einen, der mich regelmäßig zum Leiden bringt. Aber gerade die, die leiden, merken es eben oft nicht, weil sie denken, dass es dazu gehört. Weil sie es als Kind auch schon so mitgekriegt haben.



Die Frage ist eben, ob es ein wirkliches Leiden ist.
Das frage ich mich natürlich auch manchmal. Für mich überwiegen aber die schönen Momente und diese Phasen sind ja auch unterschiedlich lang und intensiv.
Manchmal sind es nur Stunden und sie nörgelt auch nur ein bisschen rum. Oft ziehe ich das dann auch ins Lächerliche und dann lachen wir beide darüber (kann aber aber auch furchtbar schief gehen).
Zumal wir uns angewöhnt haben, wenn sie so drauf ist, zu schreiben und das klappt meistens. Sie kritzelt dann irgendwas auf einen Post It... oder schreibt 20 Seiten Mails, je nachdem.
Aber so weiß ich zumindest was wieder los ist.

Was mich hier triggert ist das Wort Herausforderung. So sehe ich das gar nicht. Ich liebe diesen Menschen einfach, mehr nicht.
Worüber ich allerdings in letzter Zeit sehr zweifele ist der Umstand, dass wir bisher fast 2 Jahre lang in seeliger Unwissenheit gelebt haben. Wir hatten keine Ahnung von BPS oder PTBS und ich habe so weit nie gedacht.
Nun weiß ich es und zum ersten Mal seit der ganzen Zeit habe ich Angst. Ich versuche gerade herauszufinden, wovor eigentlich. Derzeit tendiere ich zu Angst vor Überforderung, will das aber nicht so dicht an mich lassen.
Vorher lebte ich ja auch normal...

Aber das mit dem Leidensdruck ist ein guter Einwurf, wenn auch ein beunruhigender. Da sollte ich vielleicht mal intensiver drüber nachdenken.

Zitat von Rosenroth_:
Aber gerade die, die leiden, merken es eben oft nicht, weil sie denken, dass es dazu gehört. Weil sie es als Kind auch schon so mitgekriegt haben.


Ja, das wird mir selbst auch immer bewusster. Das hat bei mir zu Folge, dass ich schnell über meine Grenzen gehe und meine eigenen Bedürfnisse aus den Augen verliere, weil ich es schlichtweg von klein an gewohnt bin. Das merke ich manchmal erst deutlich, wenn mein Körper reagiert durch starke Gewichtsabnahme, mehr Ängste und schon tief drin stecke.

Zitat von Rosenroth_:
Ich denke, man muss sich immer mit irgendwas ein bisschen arrangieren.


Arrangieren muss man sich immer ,das stimmt.
Aber auszuhalten,dass im Grunde dauernd eine Trennung im Raume steht (falls der Gute sich sexuell nicht ausreichend befriedigt fühlt) ist für mich Selbstabwertung pur und hat nichts mit einem funktionierenden Selbstkonzept zu tun.

Wir sind nicht dabei, wir hören den Tonfall nicht, wir wissen nicht, ob dies seinem Humor entspricht.
Ich glaube es ist fast nicht möglich, sich ein Bild von der Beziehung anderer Menschen zu verschaffen, man hört den Tonfall und den Kontext nicht, mehr als ein Brainstorming kann es niemals sein.

Zitat von kritisches_Auge:
ob dies seinem Humor entspricht.


Wenn es als humorige Äusserung gemeint wäre,fände ich es fast noch schlimmer.
Besonders einem Partner gegenüber ,von dem man weiss,dass er an Verlustängsten leidet.
Aber da ist die Schmerzgrenze offenbar sehr unterschiedlich gesteckt.

Zitat von Flame:

Wenn es als humorige Äusserung gemeint wäre,fände ich es fast noch schlimmer.
Besonders einem Partner gegenüber ,von dem man weiss,dass er an Verlustängsten leidet.
Aber da ist die Schmerzgrenze offenbar sehr unterschiedlich gesteckt.


Deshalb finden sich ja oft Menschen, die einen ähnlichen Umgang und Humor haben.

Ich kenne Paare, die sich immer wieder abwerten, aber danach darüber miteinander sprechen und wissen, dass jeder einen eigenen Schmerz mit reinbringt, der das immer wieder eskalieren lässt. Es kommen bei zwei Erwachsenen eben immer auch zwei Kinder zusammen.

Aber diesen gemeinsamen Austausch, diese Empathie sehe ich beim Freund der Fragestellerin nicht. Letztlich ist seine Kritik nur ein Ventil von ihm, um Druck abzulassen. Sie hat ja noch mehr Beispiele genannt. Und es ist gut, dass SIE jetzt mal ihre Schmerzensgrenze sieht. Das ist schonmal eine große Chance zur Entwicklung.

Aber wenn ich kurz meinen eigenen Dampf dazu ablassen darf : Aufgrund meiner Geschichte ist für mich Empathie eine extrem grundlegende Eigenschaft für eine Beziehung. Da wird nichts schöngeredet oder das Gegenüber gebeten, etwas auszuhalten, sondern da werden die Gefühle des Partners erstmal so stehengelassen. Und klar sind wir inzwischen groß, aber wenn die Mutter schon die Gefühle nicht akzeptiert hat (weil sie überfordert war!) wird man einen solchen unempathischen Partner eventuell wieder suchen.

Zitat von Lishan:

Die Frage ist eben, ob es ein wirkliches Leiden ist.
Das frage ich mich natürlich auch manchmal. Für mich überwiegen aber die schönen Momente und diese Phasen sind ja auch unterschiedlich lang und intensiv.
Manchmal sind es nur Stunden und sie nörgelt auch nur ein bisschen rum. Oft ziehe ich das dann auch ins Lächerliche und dann lachen wir beide darüber (kann aber aber auch furchtbar schief gehen).
Zumal wir uns angewöhnt haben, wenn sie so drauf ist, zu schreiben und das klappt meistens. Sie kritzelt dann irgendwas auf einen Post It... oder schreibt 20 Seiten Mails, je nachdem.
Aber so weiß ich zumindest was wieder los ist.

Was mich hier triggert ist das Wort Herausforderung. So sehe ich das gar nicht. Ich liebe diesen Menschen einfach, mehr nicht.
Worüber ich allerdings in letzter Zeit sehr zweifele ist der Umstand, dass wir bisher fast 2 Jahre lang in seeliger Unwissenheit gelebt haben. Wir hatten keine Ahnung von BPS oder PTBS und ich habe so weit nie gedacht.
Nun weiß ich es und zum ersten Mal seit der ganzen Zeit habe ich Angst. Ich versuche gerade herauszufinden, wovor eigentlich. Derzeit tendiere ich zu Angst vor Überforderung, will das aber nicht so dicht an mich lassen.
Vorher lebte ich ja auch normal...

Aber das mit dem Leidensdruck ist ein guter Einwurf, wenn auch ein beunruhigender. Da sollte ich vielleicht mal intensiver drüber nachdenken.


Deine Geschichte hat mich sehr betroffen gemacht und ich denke, wir reden weniger von einer tatsächlichen Krankheit als vielmehr von einem Bindungsängstler, der andere Menschen noch mehr willentlich leiden lässt. Eine gewisse Egozentrik, die ich jetzt bei deiner Freundin weniger sehe.
Sie leidet ja schon für sich. Klar wird man da dann auch mal mitreingezogen. Da ist es dann an dir, für dich deine Grenzen zu setzen. Aber es hört sich so an, als machst du das schon.
Angst? Vielleicht vor dem Etikett? Vielleicht vor deiner eigenen Abhängigkeit? Oder vor der Zukunft, weil du noch nicht weißt, wohin das führt?
Ich wünsche dir die nötige Kraft, das durchzustehen!

Zitat von Rosenroth_:
Aber diesen gemeinsamen Austausch, diese Empathie sehe ich beim Freund der Fragestellerin nicht. Letztlich ist seine Kritik nur ein Ventil von ihm, um Druck abzulassen. Sie hat ja noch mehr Beispiele genannt. Und es ist gut, dass SIE jetzt mal ihre Schmerzensgrenze sieht. Das ist schonmal eine große Chance zur Entwicklung.


Sehr treffend beschrieben!

Genau,Empathie ist die unabdingbare Basis,die dann eben auch die unvermeidlichen gegenseitigen Verletzungen abfängt,die in unseren destruktiven Mustern begründet liegen.

Danke für eure Gedankengänge!

Er hat zwar wirklich seinen eigenen Humor welcher Verletzungen beinhaltet aber er meint auch stets....das sei halt er und ich muss lernen es zu verstehen.
Was den Sex angeht so war das allerdings kein Scherz und diese Äußerung fiel in den ersten Wochen der Beziehung sehr oft. Mittlerweile nicht mehr und es gibt oft schon lange Durststrecken....die darin begründet liegen das ich nicht stets den Anfang machen möchte und es sehr befremdlich finde dies von einer Frau immer zu erwarten.

Zitat von Krinna:
er meint auch stets....das sei halt er und ich muss lernen es zu verstehen.


Du MUSST gar nichts, du versuchst ihn aber zu verstehen, weil du ihn liebst. Versucht er umgekehrt auch DICH zu verstehen?

Zitat von Krinna:
Was den S. angeht so war das allerdings kein Scherz und diese Äußerung fiel in den ersten Wochen der Beziehung sehr oft.

Mehrmals in den ersten Wochen. Ui, scheint wohl ein rotes Tuch und ein riesiges Thema aus der Vergangenheit für ihn zu sein. Empfinde ich als nicht vertrauensfördernd. Kein Wunder, dass deine Verlustangst wieder aktiviert ist-sorry. Mir tut das wirklich leid für dich.

Zitat von Krinna:
die darin begründet liegen das ich nicht stets den Anfang machen möchte und es sehr befremdlich finde dies von einer Frau immer zu erwarten.


Allzu verständlich. Du bist weder Prost., noch ne Bedien-Maschine, es sollte auch etwas von ihm kommen,nicht nur von dir, damit auch du dich begehrt fühlen kannst und als Frau bestätigt, sonst ist das Ganze etwas einseitig. Du solltest es ansprechen, dass du dir das umgekehrt auch WÜNSCHST.

So ganz allmählich hege ich den Verdacht, dass der Typ narzißtische Züge hat.

@ Krinna:
Darf ich fragen, wie alt eigentlich deine Kinder sind? Vielleicht habe ich es auch überlesen. Generell muss ich aber sagen, es schockiert mich schon, dass er nur hallo und tschüss zu deinen Kindern sagt. Das machen dann auch keine fetten Geburtstagsgeschenke wett, das ist kein Ersatz für Zuwendung und wirkliches Interesse. War das übertrieben dargestellt oder Tatsache?

Er erwartet regelmäßigen S. weil sonst keine Beziehung UND er macht nicht den Anfang als Bedingung von ihm

@Viviane
Meine Kinder sind 10 und 13 Jahre alt
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Krinna:
Danke für eure Gedankengänge!

Er hat zwar wirklich seinen eigenen Humor welcher Verletzungen beinhaltet aber er meint auch stets....das sei halt er und ich muss lernen es zu verstehen.
Was den Sex angeht so war das allerdings kein Scherz und diese Äußerung fiel in den ersten Wochen der Beziehung sehr oft. Mittlerweile nicht mehr und es gibt oft schon lange Durststrecken....die darin begründet liegen das ich nicht stets den Anfang machen möchte und es sehr befremdlich finde dies von einer Frau immer zu erwarten.

Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht. Ich bin auch introvertiert, und es fällt mir am Anfang schwer, eine Frau zum ersten Mal zu berühren. Aber danach würde ich nie verlangen, dass sie zuerst ankommen soll. Ich bin schon wegen 100 mal weniger schlimmem Fehlverhalten verlassen worden und zwar gleich ganz am Anfang. Ich konnte beispielsweise bei den ersten Treffen nicht bei ihr übernachten, weil sie darauf bestand, dass der Hund mit ins Bett gehört. Wäre das nicht gewesen, wäre es ganz anders gelaufen. Und andersrum: Hätte ich darauf bestanden, dass ein Hund mit im Bett liegt, wäre ich wohl als Volltrottel bezeichnet worden.

Also, lange Rede kurzer Sinn: Was findest du an ihm überhaupt? Ablehnung kannst du doch auch woanders bekommen.

Zitat von Viviane:
@ Krinna:
Darf ich fragen, wie alt eigentlich deine Kinder sind? Vielleicht habe ich es auch überlesen. Generell muss ich aber sagen, es schockiert mich schon, dass er nur hallo und tschüss zu deinen Kindern sagt. Das machen dann auch keine fetten Geburtstagsgeschenke wett, das ist kein Ersatz für Zuwendung und wirkliches Interesse. War das übertrieben dargestellt oder Tatsache?

Ich kenne eine junge Frau, da begeistert mich das Kind durch seine Fröhlichkeit viel mehr als die Frau. Habe ich so auch noch nie erlebt. Ist das Kind erstmal in der Pubertät, wird es richtig schwierig, eine Beziehung aufzubauen.

Hab nun wieder ein Weilchen mitgelesen...

Was mich etwas stutzig macht, (schon bei Eröffnung des Threads)es wurde viel darüber geschrieben, was ER doch alles möchte oder auch nicht...
Im Grunde braucht er eine Partnerin, die ausschließlich nach SEINEN Wünschen handelt und sich IHM anpasst. Geschieht dies, ist die Welt für ihn in Ordnung, anderenfalls.... ?
Ein Jahr bist Du, Krinna, schon in dieser Beziehung - und immer noch bist Du derart verunsichert, dass Du diesen Thread eröffnet hast.

Im Grunde - bitte nicht böse sein,Krinna, nur meine Einschätzung aufgrund Deiner Berichte - bist fast ausschließlich DU in seinen Augen für das Gelingen der Partnerschaft verantwortlich, in dem Du SEINE Spielregeln einhältst. Aber wo bleibst Du dabei? Bei mir würden die Alarmglocken klingeln...
LG

A


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Dr. Reinhard Pichler
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