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Hallo ihr lieben,

mich beschäftigt derzeit und auch schon oft die letzten Jahre der Gedanke, dass ich mich immer in der Beziehung in der ich aktuell bin auf Dauer nicht wohl fühle und immer denke, dass es mit xy besser passen könnte.

Immer kannte ich wen, ob Freund oder Bekannte, der mir dann parallel neben meiner Partnerschaft durch den Kopf ging/geht und ich dann denke, dass xy bestimmt jetzt mehr auf dies und das eingehen würde, ich weniger Auseinandersetzungen hätte, es spannender wäre, weniger langweilig, mehr Zukunftsperspektive usw.

Zb ist es aktuell bei mir so. Ich bin in einer Fernbeziehung. Es fühlt sich irgendwie teils langweilig an und wir sind zwei völlig verschiedene Charaktere. Teils interessant, teils führt es zu Problemen. Man versteht sich nicht auf einer Ebene.
Habe manchmal das Gefühl, dass niemand alleine sein mag und man dann versucht sich mit dem, wie es aktuell ist, zu arrangieren.
Es fühlt sich eher normal an, wie eine Beziehung voller Liebe. Von Anfang an kam es zu Problemen zwischen uns, was von meiner Seite dann mit der Zeit zu Misstrauen führte. Misstrauen im Sinne von, er redet mehr, wie er tut = letztlich lügt er sich oft selbst an. Das sieht er aber anders, denn in seinen Augen bin ich dann anstrengend, weil ich dann nachfrage zu dem, was er sagte. Er möchte dies und das erledigen oder plant dies oder das. Bis heute erzählt er (nach 2 1/2 Jahren), dass er sich einen Esstisch kaufen möchte und tut es nicht. Warum erzählt er es dann? Weil ich es möchte? Weil er sich selbst anlügt? Solche Beispiele gibt es viele und ich suche diese Gespräche nicht mehr, weil es anstrengend wird und NIX bringt. Auf Dauer resigniere ich dann.

Letztes Jahr lernte ich einen Mann in einer Klinik kennen. Er leidet wie ich unter ähnlichen psych. Problemen, vom Typ sind wir uns ähnlich und haben uns prima in der Klinik verstanden. Ich würde sagen, dass ich mich verliebt habe. Er etwas, weil er Angst vor einer erneuten Enttäuschung hat, er war auch wg seiner Ex dort in der Klinik, weil er das noch am Verarbeiten war. Auch nach der Klinik haben wir bis heute hauptsächlich einen Telefonkontakt. Es tut mir gut mich auf gleicher Ebene mit ihm auszutauschen und ich denke oft an ihn. Er ist in meinem Alter und single. Bloß 300km Distanz. Meiner Meinung nach könnte er sich öfter melden, aber er kämpft ziemlich mit seiner Psyche und sicherlich hängt es auch damit zusammen, dass er mich auch mag, aber ich einen Freund habe - ich vermute das. Oder aber er ist auch generell etwas schüchterner. Er sagt oft, ' bis morgen' und dann höre ich doch erst nach 3-4 Tagen wieder was von ihm. Letztlich auch ok, da wir nur Freunde sind und kein Paar. Hab ja kein recht dazu ihn zu zwingen sich täglich bei mir zu melden. Will ich auch garnicht, aber der Wunsch ist groß, dass er es tut. Ich vermisse ihn.

So und nun schließt sich der Kreis. Ich denke nämlich dauernd, dass es mit ihm (aus dee Klinik) passender und schöner wäre und habe gleichzeitig die Sorge, dass es nur eine Phase ist und sich dann auch alles langweilig anfühlen könnte.

In der Vergangenheit hatte ich das auch schon. Ich bin mit meinem Freund zusammen. Kenne einen Kumpel, dessen Leben ich spannend finde und nicht immer was von ihm höre, beende die Beziehung mit meinem Freund, komme mit dem Kumpel zusammen und mit der Zeit gemerkt, dass es doch nicht so spannend ist und mich dann der Ex mit dem vorher auch alles unspannend wurde auf einmal mir wieder spannend erschien. Ich blieb aber beim Kumpel, weil der Ex kein Interesse mehr an mir hatte.

So ist es auch im heutigen Beispiel?
Was ist das bei mir?

Ich denke dann wie eine Dro. permanent an diesen Kumpel, vermisse ihn und ich meine ganz große Gefühle für diesen Menschen zu haben.

Sollte ich meinem derzeitigen Gefühl folgen und mich trennen, weil der andere a) vllt wirklich der passende Mann für mich sein könnte oder b) es ist doch auch wieder langweilig auf Dauer?

Ich verstehe mich nicht oder hab ich angst zu handeln?

Kennt jemand dieses Denken?
Es ist viel Text geworden, sorry, aber das musste raus! ! !

Viele liebe Grüße

19.04.2019 20:34 • 01.11.2019 #1


13 Antworten ↓


vielleicht hast du einfach noch nicht wirklich den richtigen mann gefünden fürs leben ?

A


Während Beziehung an anderen denken!

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Zitat von UnbekannterNr1:
vielleicht hast du einfach noch nicht wirklich den richtigen mann gefünden fürs leben ?


Hm, das kann natürlich auch sein.

Meinst du, wenn man den richtigen gefunden hat, dass einem dann solche Gedanken garnicht so kommen?

ich hab in 30 jahren ehe nicht einmal an eine andere frau gedacht. weil sie die richtige war.

Zitat von UnbekannterNr1:
ich hab in 30 jahren ehe nicht einmal an eine andere frau gedacht. weil sie die richtige war.


Wow! Wie schön!

Ich frag mich, ob mir das auch noch passiert!

Also ist es so in einer Beziehung, wenn man an wen anderes denkt (und dieses Muster kenne ich ja bei mir schon länger), dass der jetzige Partner dann nicht der richtige/passende ist?

Oder ist mein Denken verkehrt, wenn mir solche Gedanken in den Sinn kommen?

Das ist wie eine Sucht bei mir, ich muss dann ständig an den anderen denken, was macht er gerade, was fühlt er, was geht in ihm vor, wie verhalte ich mich nun richtig usw?

Was mache ich denn nun?

Der besagte Freund ist nicht permanent kommunikativ, weil er a) mit sich selbst genug zu tun hat und b) verständlicherweise weiß, dass ich in einer Beziehung bin und sich vorsichtig verhält.

Dieses zerrissene Gefühl macht mich total fertig!

Das scheint keiner sonst wohl zu kennen

Keine Ahnung, hab ich selbst noch nie getan, bin froh wenn ich überhaupt nen Weibchen kennenlern, welches mich liebt und das ne Weile mit mir durchhält.

Also ich finde das solche Gedanken gar nicht mal so selten und auch völlig normal sind. Bei dir ist das aber schon ziemlich extrem. Du hüpfst ja sogar von einem zum anderen. Würdest auch wieder zurück wenn du könntest.

Ich denke mal dass du uneins mit dir bist. Du bist bei dir selber noch nicht angekommen und suchst beim anderen. Du musst aber auf dich schauen. In dich hinein

Ich kenne das.
Hab auch oft das Gefühl, für andere zu schwärmen, die mich eigentlich so denke ich niemals interessieren würden.

Wenn man eine Beziehung eingeht und lebt in der man nicht nur charakterlich hinten und vorne nicht zusammen passt sondern obendrein noch eine Fernbeziehung führt dann ist es doch wenig verwunderlich wenn man gedanklich an andere Männer abschweift. Vielleicht versuchst du dich selbst zu reflektieren warum du a) Fernbeziehungen eingehst und dir nicht jemanden suchst der greifbar in deiner Nähe ist und b) Männer aussuchst die gar nicht in dein Leben passen.
Wenn du nur dem hinterher jagst was du gerade nicht hast hast du keine Möglichkeit mal irgendwo anzukommen und Ruhe zu finden. Damit bist du nur rastlos und ewig auf der Suche nach DEM Mann der dir Gefühle vermittelt die du selbst nicht hast nur das es DEN Mann einfach nicht gibt. In jeder Partnerschaft muss man Kompromisse schließen, verzichten und es ist auch mal langweilig. Weder du noch ein Mann ist ein Animateur mit garantierter 24 Stunden Bespaßung.

Hallo zusammen,
ich kenne das Gefühl sehr gut!
Ich stecke in einer ähnlichen Kriese. Meine Freundin ist mit mir auf Augenhöhe, aber ich kann mich nicht damit anfreunden das das irgendwie alles sein soll.
Zusehend denke ich an andere, und wie es wohl wäre wenn.... Vieles davon schiebe ich auf meine Depression, oder auf mein Medikamenten Wechsel.

Und das mit den Kompromissen stimmt, aber ich hasse das Wort, es klingt viel zu hart, schließlich macht man doch an sich gerne was mit dem Partner.
Bei mir ist allerdings das Problem, das meine Panterin vieles nicht teilt was ich gerne mache, ich denke das ist auch so ein Punkt warum ich mich ständig nach neuem umsehe.
Ich weiß auch nicht wie ich das abstellen kann, es brennt ständig in meinem Kopf.

Viele Grüße, und ein Herzlichen Danke an eure tolles Forum!

Hallo @schmetterling23,

das Thema ist auch denkbar schwierig. Ich würde schon sagen, dass ich mich damit gut auskenne. Trotzdem regen sich Widerstände, überhaupt was dazu zu schreiben. Das liegt daran, dass Liebe doch recht unterschiedlich definiert wird und meiner Meinung nach sind Beziehungen das Non Plus Ultra in Sachen Selbstreflektion.
Also, was ist Liebe?
Ist die Rede von wirklicher freier selbstloser Liebe oder von einer Eigenzweckliebe? Wenn Du das Gefühl des Verliebtseins mal zur Seite nimmst, dann wägst Du den Zweck miteinander ab.
Zitat von Schmetterling23:
...dass xy bestimmt jetzt mehr auf dies und das eingehen würde, ich weniger Auseinandersetzungen hätte, es spannender wäre, weniger langweilig, mehr Zukunftsperspektive usw.

Das sind Gegebenheiten. in Deinen Antworten gab es schon den Hinweis, dass wenn man die Liebe gefunden hat, sich nicht jemand anderen an deren Stelle wünscht.
Du berichtest von den neuem Schwarm. Du bist bereits verliebt in ihm. Weißt Du, auch wenn Du nicht steuern kannst, wo Deine Gefühle hinfallen, möchte ich Dich fragen: Ist diese Situation für Deinen jetzigen Freund fair? Du schaust auf der einen Hand, was mit dem jetzigen ist und auf der anderen Hand hast Du schon das nächste Ziel anvisiert. Je nach dem wie sich das mit dem Klinikmann entwickelt, so steht und fällt die jetzige Beziehung. Der Unterschied zur wahren Liebe könnte sein: Folgst Du Deinem Herz (ich meine nicht das Verliebtsein) oder einem Zweck? Bedenke - wäre einer der beiden Deine wahre Liebe, dann würdest Du Dich nicht in diesem Wollknäuel verstricken.

Ich möchte dazu ein paar Informationen rauskicken. Es gibt die Form von Liebe, wo man verliebt ins Verliebtsein ist. Die maximale Beziehungslänge beträgt dann zwei Jahre. Stichwort Beziehungsspringer. Manche von denen werden müde davon mit 30/40 Jahren und bleiben dann einfach bei einer guten Partie. Zwar ohne große Liebe aber vielleicht wie ein Freund, der immer noch besser ist als das emotionale Gewürge inklusive den Anstrengungen die es bedarf, sich immer wieder auf jemand Neues einzulassen.

Und auch erwähnenswert: Insbesondere bei in der Kindheit traumatisierten Menschen spielt es eine verstärkte Rolle, dass die erste Liebesbeziehung (zu den Eltern) gestört und falsch vorgelebt wurde. Die erwachsen gewordenen traumatisierten Kinder haben leider eine gewisse Chance darauf, dass sie diese Störung in der Liebesbeziehung immer wieder in Form eines Partners anziehen. Das heißt man ist eine Art Wiederholungszwang unterlegen und um diesen zu überwinden, erstellt man sich immer wieder die gleiche Situation (mit neuen Menschen). Ich veranschauliche das. Stell Dir vor, jeder Mensch sei ein Vogel und jeder Vogel trägt einen unsichtbaren Käfig mit sich herum. Jeder Käfig ist anders, doch gesellen sich die Käfige am liebsten zueinander, die ähnlich sind.

Traumatisierung verhindert manchmal auch, sich jemand Anderem wirklich zu öffnen. Liebe bleibt sozusagen im Flaschenhals Verliebtsein stecken und entwickelt sich nicht drüber hinaus zur Liebe - aus Angst es könnte wieder passieren (dass jemand das 100% offen sein ausnutzt/missbraucht). Die Gefahr, immer wieder Ersatzeltern zu suchen, ist recht groß. Jede Begegnung birgt die minimale Chance, sich selbst besser zu begreifen (darum auch der Partner als Spiegel). Doch die Regel ist, dass man statt freier Selbstliebe eher seine Liebe abhängig macht von dem Anderen - womit im worst case große Tragödien vorprogrammiert sind, denn der eine Blinde kann den anderen Blinden nicht sehend machen. Nur unterstützen auf den Weg dahin. Das ist ein riesiger Unterschied.

Nochmal zum Anfang. Du hast jetzt eine Beziehung, die solala ist. Jenseits davon wartet die nächste Fernbeziehung. Es gibt Gründe, warum Fernbeziehungen nur sehr selten klappen. Von Außen wählst Du gerade zwischen Pest und Cholera.

Ich hänge Dir mal einen aufmunternden Clip an, den ich recht treffend finde.


Zitat von Gleichklang:
Hallo ihr lieben,mich beschäftigt derzeit und auch schon oft die letzten Jahre der Gedanke, dass ich mich immer in der Beziehung in der ich aktuell bin auf Dauer nicht wohl fühle und immer denke, dass es mit xy besser passen könnte. Immer kannte ich wen, ob Freund oder Bekannte, der mir dann parallel neben meiner Partnerschaft durch den Kopf ging/geht und ich dann denke, dass xy bestimmt jetzt mehr auf dies und das eingehen würde, ich weniger Auseinandersetzungen hätte, es spannender wäre, weniger langweilig, mehr Zukunftsperspektive usw. Zb ist es aktuell ...


Gleichklang, ich verstehe dich so gut! Mir ergeht es derzeit genau so.

Ich bin seit 3 Jahren mit meinem aktuellen Partner zusammen, habe im Frühjahr auf Arbeit einen Mann kennen gelernt mit dem ich mich super verstanden habe und mich auch in ihn verguckt habe(er auch in mich..).
Beinahe beendete ich wegen ihm meine jetzige Beziehung, aber die Liebe zu meinem Partner hielt mich davon ab.

Ich bin mit dem anderen Mann trotzdem noch befreundet, wir machen öfters was mit anderen zusammen. Aber es sind zum Glück nicht mehr diese Verliebtsein-Gefühle da.

Muss dazu sagen, dass ich seit Jahren an ROCD leide, also an Angst, den Partner nicht mehr zu lieben(siehe Thread hier im Forum).
Hatte also schon Zweifel an der Beziehung bevor der andere Typ kam.

Ich denke auch immer wieder darüber nach ob der andere Mann nicht besser zu mir passen würde..oder manchmal sogar bei wildfremden Männern, die ich sehe wenn ich unterwegs bin..eigentlich total paradox..

Es ist so quälend, dieses ständige Zwischen den Stühlen stehen und nicht wissen was richtig ist.
Leider habe ich also auch keine Lösung parat

Ich sehe gerade, dass dieser Thread schon älter ist.
Wie geht es Dir jetzt? Was hat sich getan?
Kannst mir gerne mal auch privat schreiben.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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