Warum meinst du, ich bin das offensichtlich, eine Marionette? Empfinde das, offen gesagt, als beleidigend. Was ich nicht will, ist, obwohl ich sie sehen will, dann nur aus Prinzip mal nicht erreichbar zu sein, so zu tun als ob. Interessiert mich deswegen, was du mit bei Bedarf meinst. Ich muss schon eigene Interessen verfolgen und von da heraus sagen können: Schatz, tut mir leid, heute mache ich xy und habe leider keine Zeit für dich. Tatsächlich erwartet sie das sogar, setzt mich damit aber wiederum unter Druck, denn das muss ja aus mir selbst heraus kommen, was und wann ich das alleine mache. Und vielleicht will sie sich nur selbst damit mehr Freiraum schaffen. Ego, ja, ich bin so egoistisch, dass ich sie sehen will und entsprechend reagiere, anstatt ganz frei zu handeln, ja. Gehört das aber nicht zu einer Beziehung auch dazu? Die Verlustangst ist massiv. So wie sie ist, könnte ich sie wirklich verlieren, und das will ich nicht. Wir haben ein paar Urlaube zusammen geplant. Sagt sie gestern zu mir (weil es beruflich gerade sehr schwierig bei mir ist, vielleicht muss ich wechseln, dann fragt sich, ob es so mit den Urlauben funktioniert): Ich hätte das vielleicht alleine buchen sollen, um dich nicht so unter Druck zu setzen. In meinem Kopf: Gerade ist sie alleine unterwegs und kommt auf die Idee, dass sie doch lieber alleine weg fährt und das wären für sie weitere Gelegenheiten ohne mich. Ich sage: Ich will mit dir zusammen in Urlaub fahren. Freue mich unheimlich darauf, das gibt mir Kraft, im Job weiter zu machen. Und ich sage: Dann würden wir uns ja gar nicht mehr sehen. Stimmt so nicht, denn wir haben in der Woche die Abende, wenn da auch sehr wenig Zeit ist. Aber ich jedenfalls kann es nur richtig genießen, wenn Wochenende ist oder im Urlaub, sie ist auch sonst nicht entspannt. An der Stelle hat sie nicht reagiert. Ich höre aber vermutlich die Flöhe husten, wenn ich jede (Nicht-)Reaktion bewerte, ist das für uns beide ziemlich schlecht, denke ich.
Sie verplant viel Zeit für sich, in der wir nicht zusammen sein werden. Mich wurmt das. Soll ich sagen: Das stinkt mir. Mit dir zusammen zu sein bedeutet, an den Wochenenden Zeit miteinander zu verbringen. Das erwarte ich. (Sonst suche ich mir eine andere?) Sagt sie: Ich habe noch x Urlaubstage, deiner ist schon ganz verplant. Sie will damit auch Urlaub machen. Ich sehe, die wenige Zeit, die wir in diesem Jahr füreinander haben werden, befürchte, dass sie ihren weiteren Urlaub dort hin legen wird, wo wird ansonsten zusammen sein könnten. Was soll ich tun? Sage ich: Mach du das für dich so, wie du willst? Dann macht sie das, und ich bin sie vielleicht bald los. Jedenfalls habe ich nicht das, was ich von einer Beziehung erwarte. Kommt mir so vor, als ob die Überlegungen jetzt sehr egoistisch von mir sind. Gestern war sie viel positiver, erzählte, was sie alles gesehen, erlebt hat, lächtelte, ich konnte besser, freier mit ihr reden, und fand das, im Gegensatz zu vorher, viel schöner. Finde es schön, wenn sie lächelt und angeregt erzählt. Könnte hilfreich gewesen sein, dass ich gestern etwas alleine unternommen und auch länger mit einem Freund geredet habe.
Und abschließend noch: Ich mache mir SOOOO viele Gedanken, wahrscheinlich sollte ich gerade DAS abstelle. Das macht alles so schwierig.
27.02.2012 08:14 •
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