Hey liebe Community,
dies ist mein erster Beitrag und auch das erste Mal dass ich mit mir fremden Menschen darüber schreibe.
Ich habe momentan ein ziemlich großes Problem. Ich leide unter Verlustängsten. Was von außen hin vielleicht normal, oder nicht so schlimm angesehen wird ist für mich tagtäglich sehr kraftraubend.
Ich fange erst mal etwas allgemeiner an. Ich (21) bin mit meinem Freund (26) seit 5 ½ Jahren befreundet – seit 1 ½ Jahren sind wir ein Paar. Er ist meine erste Beziehung, ich seine dritte – und seit einem halben Jahr wohnen wir auch zusammen. Wir streiten eigentlich nie – wenn uns etwas nicht passt – oder stört, dann sagen wir es – jedoch ohne irgendwie einen Streit anzufangen, nein – eher diskutieren wir es aus. Vor drei Jahren war ich schon wegen Depression in Therapie – und im Dezember setzte ich die Antidepressiva ab, die ich seit der Therapie nahm. Seit dem treten meine (Verlust)Ängste auf.
Meist fängt es morgens schon an, ich wache auf und bin unruhig - kann manchmal ab 5 - 6 Uhr nicht weiterschlafen. Allerdings bleibe ich liegen, weil ich nicht von meinem Freund wegmöchte. Wenn er dann aufgewacht ist und duschen geht, kommen mir meist, wenn ich das Gefühl der Unruhe bis dahin nicht in den Griff bekommen habe, die Tränen - und das Gefühl verstärkt sich. Ich denke es sei etwas nicht in Ordnung, dass er mich nicht mehr liebt, jemand neues hat - oder einfach so mit mir schlussmachen will. Ich vergleiche sein Verhalten mir gegenüber jetzt - mit seinem Verhalten mir gegenüber noch vor einem Jahr. Mir ist klar, dass sich eine Beziehung verändert, routinierter wird, wenn man zusammenzieht - doch in den Momenten glaube ich, dass seine Liebe zu mir nachgelassen hat. Wenn er mitbekommt dass ich wieder einen Schub (wie wir es nennen) habe, setzt er sich zu mir und versichert mir, dass alles gut ist zwischen uns, dass er mich liebt - und nicht schlussmacht. Es ist dann für ein paar Stunden gut - und dann kommt das Gefühl wieder. Ich mag ihn nicht belasten - oder einengen. Ich war doch immer der Meinung man solle dem Partner genug Freiraum lassen - doch momentan klammere ich mich gefühlt total an ihn, wobei ich auch versuche das zu unterlassen. Im August bin ich für einen Monat weg - und wenn ich jetzt daran denke, dann kommen mir schon die Tränen. Früher wollte ich viel unternehmen - spontan auch mal wegfahren - und heute bringt mich alles was außerhalb meines routinierten Tag liegt noch mehr in Unruhe. Abends habe ich ein ungutes Gefühl, wenn wir schlafen gehen - kann meist nicht durchschlafen, weil ich sehr leicht schlafe – und aufwache sobald er sich bewegt oder aufsteht.
An vereinzelten Tagen bekomme ich es in den Griff– jedoch überwiegen die Tage, an denen es nicht funktioniert. Ich weiß dass ich ihn nicht festhalten kann – wenn er gehen möchte, dann tut er das – unabhängig davon, ob ich ihn nun versuche festzuhalten oder nicht.
Ich möchte nicht, dass die Beziehung an dieser Angst kaputt geht. Seit einem Monat bin ich in Therapie, u.a. wegen Depression, wobei es bisher nur um eine Diagnose und um die Symptombeschreibung ging. Erst in zwei Wochen habe ich die nächste Sitzung – da meine Therapeutin eine Woche weg ist. Vielleicht kennt jemand das Gefühl – vielleicht weiß auch jemand wie man damit besser zurrechtkommt. Ich jedenfalls würde mich über eine Antwort, ob hier – oder per Privat Nachricht sehr freuen.
Beste Grüße,
Enom
21.06.2015 18:58 •
#12