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Zitat von spaghetti:
Hallo Hoffnungsfroh

Das klingt sehr interessant! Was mich interessieren würde: Lebst du heute in einer Beziehung? Und würdest du sagen, dass du deine Ängste und Zweifel zu 100% beseitigen konntest? Oder gehst du einfach anders damit um?



Ich weiß gar nicht, ob man eine BA, also ein altes Trauma als Entstehungsgrund, jemals ganz weg bekommen kann. Der wichtigste Teil meiner Therapie war nicht zu erkennen, dass ich BA habe. Es war die Auseinandersetzung mit meiner Kindheit, mit negativen Glaubenssätzen, mit Verhaltensmustern innerhalb meiner zahllosen Beziehungen und (!) das Annehmen dieser ganzen unschönen Eigenschaften und Erlebnisse als einen Teil von mir. Anschließend wurde an Änderungen meiner Verhaltensmuster gearbeitet. Das war und ist IMMER Arbeit. Ich lebe nun seit 5 Jahren glücklich, friedlich und entspannt mit meinem Mann zusammen. Wenn ich in Grübeleien oder Panikattacken versinke, dann eher wegen des Jobs, aber nicht mehr aus Angst vor Nähe oder Liebe.

Ich melde mich mal wieder zurück.

Ich wohne nun seit 2 Monaten mit meiner Freundin zusammen und die Gefühle sind nach wie vor, hmmm, ich nenne sie mal gemischt. Zum einen bin ich froh, dass es sich nicht als Katastrophe herausgestellt hat und die schlimmsten Befürchtungen nicht eingetreten sind (z.B. Dauerpanikzustände). Überrascht bin ich, dass ich deutlich besser als erwartet im gemeinsamen Bett schlafen kann als gedacht (hatte da echt Befürchtungen, bis auf sehr wenige Ausnahmen war es immer sehr schön im gemeinsamen Bett einzuschlafen).

Am nervigsten ist für mich nach wie vor der Zwang (?) sie ständig (äußerlich) und ihrem Verhalten bewerten zu müssen...(ist sie hübsch genug? Ja! Oder, nee, doch nicht) und die damit verbundenen Gefühlsschwankungen und begleitet von einer permanenten inneren Anspannungen (ich merke dies seit ein paar Tagen auch auf der Körperebene, z.B. leichter Kopfschmerz). Irgendwie schäme ich mich für mein Verhalten, meine Oberflächlichkeit. Kann also sagen, dass ich mich nie so wirklich freue sie nach der Arbeit wieder zu sehen, da ich ja nie so recht weiß wie ich sie aufnehme wie ich gleich auf der Gefühlsebene reagiere.
Überhaupt reagiere ich sehr sensibel. Wenn sie lächelt bin ich glücklich, guckt sie normal bzw. traurig werden ich auch wieder nachdenklich. Ich weiß natürlich auch, dass man nicht mit einem Dauerlächeln rumlaufen kann. Aber irgendwie ist das schon seltsam. Auf bestimmte Gesichtsausdrücke von ihr reagiere ich sogar mit einem Angstgefühl (wenn sie mich mit großen Augen vorwurfsvoll anguckt z.B.), insbesondere dann wenn ich ihr gerade nahe war.

Und es gab auch Momente da findig ich alles nervig an ihr. Vorgestern war ein schlimmer Tag, empfand ihre Stimme zu Feierabend als nervig quakig, als sie von der FH nach Hause kam...es gab keinen Kuss zur Begrüßung und ich hab auf Fragen dann irgendwie muffig reagiert (wie so ein bockiges Kind) und bewusst Kommunikationsverweigerung betrieben (natürlich spukte da auch wieder dieser Gnom in meinem Kopf, der mir wieder alles madig reden wollte). Abends im Bett haben wir dann auch drüber gesprochen was in mir vorgeht und es gab wieder viele Tränen bei ihr. Die Nacht hatte ich dann auch schlecht geschlafen.

Gestern Abend war es dann wieder viel besser...haben uns dann etwas länger zur Begrüßung umarmt und geküsst und sie hatte ein leckeres Essen vorbereitet. Frei von innerer Anspannung ihr gegenüber bin ich dann beim Essen zwar auch nie wirklich, diese legt sich aber je mehr der Hunger gestillt wird (Essen macht gute Laune) und auch je mehr meine Gefühlswelt wieder Gegenstand unser Unterhaltung wird.

Zum Thema Unterhaltung ist es so: ....schneidet sie ein bestimmtes Reiz-Thema an, denke ich (bzw. der olle Gnom) nicht schon wieder das Thema oder ich fange an bestimmte Gesten / Eigenarten zu kritisieren. Natürlich bin ich mir voll bewusst, dass ich auch so meine Eigenarten habe. Natürlich stell ich mir oft die Frage, ob wir nicht doch zu unterschiedlich sind (oder warum ich mich so schwer damit tue diese Eigenheiten anzunehme). Ich hoffe bei Alltagsgesprächen am Esstisch, dass sie nicht wieder anfängt zu Sabbeln (und damit meinen inneren Kritiker Futter gibt sich wieder auszutoben). Klar, dass auch hier eine innere Anspannung entsteht (man wünscht sich ja, dass der Gnom ruhig bleibt)

Im Bett beim Schlafengehen haben wir uns gestern dann wieder zusammengekuschelt und das war wirklich schön Klar, hier redet man dann nicht so viel und mein Bewertungszwang hat auch Ruhe, da es ja dunkel ist. Also kann ich die Berührungen mal richtig genießen. Gestern Abend war so ziemlich das Gegenteil von Vorgestern Abend.

A


Unterschiedliche Wahrnehmung des Partners

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Kenn einer das von euch? Ich reagiere bei unschönen Momenten in Zusammenhang mit ihr immer wieder auf der Körperebene....zu unschönen Momenten zähle vorwurfsvolle Blicke, seltsame Mimik (die jeder Mensch von uns mal hat), einige Blicke machen mir sogar Angst, wiederkehrende Muster in ihrer Art zu Reden, Räuspern (leider nun als Störquelle dazu gekommen)...mir ist aufgefallen, dass ich das auch bei anderen Menschen mache, stört mich hier natürlich nicht wirklich. Mit Reaktionen auf der Körperebene meinte ich so leichte Schreckgefühle aus dem Bauchraum, ganz leichte Kloßgefühle....neuerdings reagiere auch mit leichtem Kopfschmerz wenn sie nach Hause kommt, oder Verspannungsschmerzen werden wieder bewusster wahrgenommen.

Irgendwo bin ich so extrem bemüht Fehler zu suchen und betreibe eine regelrechte Selbstsabotage was das Beziehungsglück angeht.

Auch was das Aussehen angeht hatte ich wieder so einige Extremfälle....Freitag fand ich sie unattraktiv (in solchen Momenten werde ich immer seeehr grüblerisch, da stand ich dann wirklich da und dachte mir warum ich überhaupt mit einer so hässlichen zusammen bin), Samstag erschien sie mir irgendwie jugendlich und gestern Abend fand ich sie wieder hübsch (und versteh dann nicht warum ich wenige Tage zuvor sie so anders wahrgenommen hab). Nirgendwo war irgendwo Schminke im Spiel oder irgendwie MakeUp und alles bei Tageslicht.
Kann Angst oder irgendeine psychische Störung die Wahnehmung sooo maßgeblich beeinflussen?

oh ja und wie...ich habe seit 3 Jahren unterschiedliche Wahrnehmungen bei meiner Freundin....begleitend mit diesem kurzen Adrenalinstoss im Bauch... ich würde nicht viel darauf geben...

du hast ja meiner meinung nach das gleiche wie ich....rocd....das ist eine zwangsstörung bezogen auf beziehungen....also ich schmeisse dies einfach mal so in den raum. kannst du englisch? ich hätte ne gute seite für dich

ein klares Bild im Kopf habe ich auch nach 3 Jahren noch nicht von meiner Freundin....das ist meiner auffassung einfach verlustangst, man schützt sich davor...drängt es weg....

3 Jahre hört sich ja gut an....man muss wohl lernen es zu akzeptieren.

Englisch sollte kein Problem für mich sein, auf der amerikanischen Seite www.psychalive.com gab es zu dem Thema auch einige gute Artikel (Fear of intimacy / critical inner voice...).

guck mal auf
www.relationshipocd.com
gibt bestimmt den ein oder anderen guten artikel

Hallo Zusammen!
Ich hoffe, ihr seid noch registriert. Eigentlich hatte ich schon fast aufgegeben jemanden zu finden, der das selbe Problem hat wie ich. Ich dachte mich trifft der Schlag, als ich diese Beiträge gelesen habe. Als ob ich über mich selbst lesen würde. Wie ist es denn ausgegangen? Wird es besser bzw. ist das Thema denn mit Engagement und Zusammenhalt zu schaffen?
Ich bin nun seit zwei 1/2 Jahren mit meiner 9 Jahre jüngeren Freundin zusammen. Für uns beide ist es jeweils die erste und hoffentlich letzte/einzige Beziehung. Wirlieben uns beide sehr. Trotzdem habe ich seit ungefähr einem Jahr exakt die selben Wahrnehmungsprobleme.
Ich bin verzweifelt und habe große Angst, dass ich Sie dadurch letztendlich verliere. Das muss doch aber ohne einen schweine-teuren Therapeuten zu schaffen sein, oder?
Ich würde mich riesig freuen, wenn noch jemand da ist und mir aus Erfahrung helfen kann.
Vielen Dank schonmal.

Zitat von Barney:
Hallo Zusammen!Ich hoffe, ihr seid noch registriert. Eigentlich hatte ich schon fast aufgegeben jemanden zu finden, der das selbe Problem hat wie ich. Ich dachte mich trifft der Schlag, als ich diese Beiträge gelesen habe. Als ob ich über mich selbst lesen würde. Wie ist es denn ausgegangen? Wird es besser bzw. ist das Thema denn mit Engagement und Zusammenhalt zu schaffen?Ich bin nun seit zwei 1/2 Jahren mit meiner 9 Jahre jüngeren Freundin zusammen. Für uns beide ist es jeweils die erste und hoffentlich letzte/einzige Beziehung. Wirlieben uns beide sehr. Trotzdem habe ich seit ungefähr einem Jahr exakt die selben Wahrnehmungsprobleme.Ich bin verzweifelt und habe große Angst, dass ich Sie dadurch letztendlich verliere. Das muss doch aber ohne einen schweine-teuren Therapeuten zu schaffen sein, oder?Ich würde mich riesig freuen, wenn noch jemand da ist und mir aus Erfahrung helfen kann.Vielen Dank schonmal.


in deinem anderen thread wird geantwortet....

Zitat von survivor3:
in deinem anderen thread wird geantwortet....


Ja, nur irgenwie habe ich mich nicht ganz so gut ausgedrückt....

Hallo Cowboy,

ehrlich gesagt erinnern mich deine Schilderungen sehr an meine eigene Angst den Partner nicht mehr zu lieben(gibt hier im Forum auch einen entsprechenden Thread dazu).
Das sind Zwangsgedanken, bzw. sich ständig aufdrängende Zweifel, dass man stundenlang grübelt ob man den Partner noch liebt.
Da reichen dann so Kleinigkeiten wie, dass man etwas am Gesicht des Partners nicht attraktiv findet und man dann denkt sich trennen zu müssen, dass man denkt den anderen nicht mehr zu lieben usw.
Vielleicht gibt es da Parallelen zu deinem Problem?
Ich kenne das was du beschreibst selbst sehr gut von meiner Beziehung.
An manchen Tagen ist alles super, ich fühle mich wohl mit ihm und an anderen Tagen grübele ich nur darüber nach ob ich mich trennen soll oder muss (mit dementsprechenden negativen Gefühlen von innerer Leere, Taubheit etc.).

A


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Dr. Reinhard Pichler
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