Ich melde mich mal wieder zurück.
Ich wohne nun seit 2 Monaten mit meiner Freundin zusammen und die Gefühle sind nach wie vor, hmmm, ich nenne sie mal gemischt. Zum einen bin ich froh, dass es sich nicht als Katastrophe herausgestellt hat und die schlimmsten Befürchtungen nicht eingetreten sind (z.B. Dauerpanikzustände). Überrascht bin ich, dass ich deutlich besser als erwartet im gemeinsamen Bett schlafen kann als gedacht (hatte da echt Befürchtungen, bis auf sehr wenige Ausnahmen war es immer sehr schön im gemeinsamen Bett einzuschlafen).
Am nervigsten ist für mich nach wie vor der Zwang (?) sie ständig (äußerlich) und ihrem Verhalten bewerten zu müssen...(ist sie hübsch genug? Ja! Oder, nee, doch nicht) und die damit verbundenen Gefühlsschwankungen und begleitet von einer permanenten inneren Anspannungen (ich merke dies seit ein paar Tagen auch auf der Körperebene, z.B. leichter Kopfschmerz). Irgendwie schäme ich mich für mein Verhalten, meine Oberflächlichkeit. Kann also sagen, dass ich mich nie so wirklich freue sie nach der Arbeit wieder zu sehen, da ich ja nie so recht weiß wie ich sie aufnehme wie ich gleich auf der Gefühlsebene reagiere.
Überhaupt reagiere ich sehr sensibel. Wenn sie lächelt bin ich glücklich, guckt sie normal bzw. traurig werden ich auch wieder nachdenklich. Ich weiß natürlich auch, dass man nicht mit einem Dauerlächeln rumlaufen kann. Aber irgendwie ist das schon seltsam. Auf bestimmte Gesichtsausdrücke von ihr reagiere ich sogar mit einem Angstgefühl (wenn sie mich mit großen Augen vorwurfsvoll anguckt z.B.), insbesondere dann wenn ich ihr gerade nahe war.
Und es gab auch Momente da findig ich alles nervig an ihr. Vorgestern war ein schlimmer Tag, empfand ihre Stimme zu Feierabend als nervig quakig, als sie von der FH nach Hause kam...es gab keinen Kuss zur Begrüßung und ich hab auf Fragen dann irgendwie muffig reagiert (wie so ein bockiges Kind) und bewusst Kommunikationsverweigerung betrieben (natürlich spukte da auch wieder dieser Gnom in meinem Kopf, der mir wieder alles madig reden wollte). Abends im Bett haben wir dann auch drüber gesprochen was in mir vorgeht und es gab wieder viele Tränen bei ihr. Die Nacht hatte ich dann auch schlecht geschlafen.
Gestern Abend war es dann wieder viel besser...haben uns dann etwas länger zur Begrüßung umarmt und geküsst und sie hatte ein leckeres Essen vorbereitet. Frei von innerer Anspannung ihr gegenüber bin ich dann beim Essen zwar auch nie wirklich, diese legt sich aber je mehr der Hunger gestillt wird (Essen macht gute Laune) und auch je mehr meine Gefühlswelt wieder Gegenstand unser Unterhaltung wird.
Zum Thema Unterhaltung ist es so: ....schneidet sie ein bestimmtes Reiz-Thema an, denke ich (bzw. der olle Gnom) nicht schon wieder das Thema oder ich fange an bestimmte Gesten / Eigenarten zu kritisieren. Natürlich bin ich mir voll bewusst, dass ich auch so meine Eigenarten habe. Natürlich stell ich mir oft die Frage, ob wir nicht doch zu unterschiedlich sind (oder warum ich mich so schwer damit tue diese Eigenheiten anzunehme). Ich hoffe bei Alltagsgesprächen am Esstisch, dass sie nicht wieder anfängt zu Sabbeln (und damit meinen inneren Kritiker Futter gibt sich wieder auszutoben). Klar, dass auch hier eine innere Anspannung entsteht (man wünscht sich ja, dass der Gnom ruhig bleibt)
Im Bett beim Schlafengehen haben wir uns gestern dann wieder zusammengekuschelt und das war wirklich schön Klar, hier redet man dann nicht so viel und mein Bewertungszwang hat auch Ruhe, da es ja dunkel ist. Also kann ich die Berührungen mal richtig genießen. Gestern Abend war so ziemlich das Gegenteil von Vorgestern Abend.
03.06.2015 09:43 •
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