App im Playstore
Pfeil rechts
6

Hallo ich bin neu hier und hoffe ich kann ihr in regen Austausch mit Betroffenen kommen.

Ich habe mit 52 Jahren letztendlich die Erkenntnis gewonnen, dass ich in einer toxischen, dysfunktionalen Familie mit einer narzisstischen Mutter aufgewachsen bin. Seit einer Meinungsverschiedenheit mit meinem Bruder wegen einer Banalität gibt es hier Krieg in der Familie. Wir leben hier mit mehreren Generationen auf zwei Grundstücken.
In dem Streit ging es eigentlich um eine Banalität, eine Bitte, diese von mir geäußert führte dazu, dass mein Bruder total ausgerastet ist und mich übelst respektlos behandelt hat. Daraufhin hat mein Mann ihn zur Rede gestellt, das Ganze endete in Schreierei und einem Rausschmiss mit tätlichem Angriff für meinen Mann. Meine Eltern haben sich eingemischt und als mein Mann das Gespräch vor Ort gesucht hat, öffnete mein Vater die Tür und hatte eine Fleischgabel auf meinen Mann gerichtet. Mein Mann bat darum die Fleischgabel wegzulegen, er wollte nur sprechen - das wiederholte er dreimal, mein Vater hielt weiterhin wütend meinem Mann die Fleischgabel vor den Körper. Mein Mann packte meinen Vater am Handgelenk und drückte ihn auf den Tisch, sodass er die Fleischgabel loslassen musste. In dem Moment kam meine Mutter dazu und sie warfen meinen Mann aus dem Haus. Meine Tochter hat all das gesehen. Ab diesem Zeitpunkt Funkstille. Mein Sohn rief ein paar Wochen später bei mir an und erzählte mein Vater würde ihm gegenüber behaupten mein Mann hätte meine Mutter geschlagen. Was natürlich nicht stimmt. Es sind nun ein paar Monate vergangen unsere Kinder haben sich klar positioniert, zwischen meinen Eltern und der Familie meines Bruders gibt es kein Wort mehr. Es hagelte noch weitere Vorwürfe gegenüber meinem Mann über meinen Sohn.
Es sind solche absurde Verhältnisse hier. Das alte Schema aus unserer Kindheit wiederholt sich gerade wieder. Ich bin schon immer das schwarze Schaf, mein Bruder das goldene Lamm und ich kann nichts dagegen tun. Die einzigen die sich hier immer um das Wohlbefinden aller gekümmert haben, sind mein Mann und ich, mein Bruder kam immer mit Ausreden davon und es gab immer für alles eine Entschuldigung warm es dies nicht konnte und jenes nicht konnte. Seit er hier wohnt führt er sich auf wie der Fürst. Von zwei Jahren hat er mich und meinen Mann wegen einem Vorwand zum Notar einbestellt und es stellte sich raus, dass er gelogen hatte um einen Vorteil zu erlangen. Für meine Eltern ist das alles in Ordnung so.
Ich fühle mich von meiner Ursprungsfamilie hier bedroht, kann aber unsere Immobilie ohne Zustimmung meines Vaters nicht verkaufen. Somit sind uns die Hände für eine neue Bleibe gebunden.
Gibt es hier Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden oder einen Rat für mich haben.

Danke!

10.04.2025 12:11 • 13.04.2025 x 1 #1


16 Antworten ↓


Da das schon lange so geht, wird sich wahrscheinlich auch nichts mehr ändern.

Gut wäre einfach Abstand.

Du sagst, Du kannst die Immobilie nicht verkaufen.

Könntet ihr vermieten?

A


Toxische dysfunktionale Familie

x 3


Ja, das ginge. Leider findet sich hier kaum eine bezahlbare Alternative, zumal wir zwei Freigängerkatzen haben, denen hier natürlich auch noch nach dem Leben getrachtet wird! Unglaublich wie Eltern und Familie sein können...

Wohnst Du mit Deinen Eltern auf demselben Grundstück?

Mit meinem Bruder. Meine Eltern nebenan. Mein Bruder darf neuerdings auch das Grundstück hinter uns benutzen, das gehört eigentlich meiner Oma, die noch bei meinen Eltern lebt.
Wir leben quasi mittendrin...

@esmya

Das klingt nach einer extrem belastenden Situation – nicht nur wegen des aktuellen Konflikts, sondern weil da offenbar jahrzehntelange Muster und Rollenbilder wieder hochkochen. Du hast mit 52 Jahren eine riesige Erkenntnis über deine Familiengeschichte gewonnen – und das ist stark. Aber genau diese Klarheit macht es natürlich umso schwerer, das aktuelle Geschehen auszuhalten.

Was da passiert ist – gerade mit der Fleischgabel – geht weit über ein „normaler Familienstreit“ hinaus. Das war eine klare Grenzverletzung und auch körperlich bedrohlich. Dass dein Mann eingegriffen hat, um die Situation zu deeskalieren, war nachvollziehbar und nötig. Dass daraus jetzt eine Täter-Opfer-Umkehr gemacht wird, passt leider sehr genau zu dem, was du über das Familiensystem beschreibst.

Du schreibst, dass du dich bedroht fühlst – und das Gefühl ist absolut ernst zu nehmen. Dieses ständige „Du bist schuld“, das Verdrehen von Fakten, das Ausspielen der Geschwister – all das sind Dinge, die Menschen aus toxischen Familiensystemen sehr gut kennen. Und es tut weh, wenn man selbst immer die Verantwortung übernimmt, während andere sich durchmogeln und gedeckt werden.

Was den Immobilienteil betrifft: Das ist ein harter Knoten. Du hast nicht nur emotional, sondern auch strukturell keine einfache Möglichkeit, dich komplett zu distanzieren. Aber selbst wenn ein äußerer Rückzug gerade nicht möglich ist, kannst du innerlich eine klare Linie ziehen. Du darfst dich schützen. Du darfst sagen: Ich muss das nicht mehr mitmachen. Und du darfst dir Unterstützung holen – ob durch therapeutische Begleitung, Austausch mit anderen Betroffenen oder einfach Räume, in denen du deine Wahrheit sagen darfst.

Du bist nicht allein. Viele hier kennen genau solche Muster – und wissen, wie schwer es ist, sich davon zu lösen, gerade wenn man tief drin hängt. Aber du hast schon den wichtigsten Schritt gemacht: Du siehst, was passiert. Und du glaubst nicht mehr alles, nur weil es von „Familie“ kommt. Das ist ein riesiger Unterschied.

Zu dem Immobilienproblem, gäbs zusätzlich zu ner eventuellen Vermietung vielleicht noch die Lösungen:

Verhandeln, aber mit Ansage. Wenn du das Gefühl hast, da ist noch irgendeine Gesprächsbasis: ruhig sagen, dass du eigentlich keinen Rosenkrieg willst, aber dir auch nicht weiter alles gefallen lässt. Und dass du, wenn nötig, andere Wege gehst. Manchmal bringt das mehr als zehn runde Tische. Wenn die Möglichkeiten zu Verhandlungen nicht besteht, du aber Nägel mit Köpfen machen willst:
Direkt Anwalt einschalten und Teilungsversteigerung prüfen. Wenn dein Vater nicht kooperiert und ihr gemeinsam eingetragen seid, kannst du notfalls den rechtlichen Weg gehen. Das heißt: Immobilie aufteilen lassen und zwangsweise verkaufen. Unangenehm, aber ein klarer Hebel, wenn nix mehr geht.
Und dann je nach Sachlage: Deinen Anteil verkaufen. Klingt komisch, aber es gibt wirklich Firmen, die Anteile an Immobilien kaufen, auch wenn das Haus nicht komplett verkauft wird.

Auf jeden Fall wäre ne Distanz für dich super wichtig, weil langfristig ändern wird sich die situation sicherlich nicht.

Vielen Dank für deine Worte!
Den Rat mit dem Anwalt muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen. Lt. Grundbuch gehört das Grundstück mir alleine. Es gibt noch eine kleine Restschuld darauf. Lt. Notarvertrag muss mein Vater einem Verkauf zustimmen, was er natürlich nie tun würde. Er hat ein krankes Verhältnis zu Besitz, alles gehört ihm...
Mein Bruder hat natürlich Vorkaufsrecht für das Grundstück!

Hi!
Das hört sich original an, wie meine Familie und ist ganz schlimm zu lesen.
Da war ich das schwarze Schaf, mein Bruder durfte ebenfalls alles. Er war irgendwie mehr wert, brauchte sich um Nichts zu kümmern, im Gegensatz zu mir.
Solange, bis es ans Erben ging. Selten habe ich ihn so engagiert erlebt. Er hat mich übers Ohr gehauen und auch heute noch ist er der Meinung, ich müsse ihm zu Diensten sein. Weil das bei uns in der Familie eben so war. Ich war Punching Ball und Dienstmädchen. Mein Mann steht ebenfalls zwischen den Stühlen. Streitereien enden immer hochgradig bösartig.
Ich habe ihn einmal rausgeworfen, als er unverschämt wurde..Leider wollte er erst nicht gehen. Ich habe mit der Polizei gedroht. Da war Ruhe.
So schlimm das auch ist, manchmal hilft da nur die Brechstange.
Wir wohnen auch nebeneinander, haben aber längst alles auseinander dividiert. Wenn es mir zu dumm wird, verkaufe ich das Haus.
Es sind die alten Rollen und Muster, die da herauf beschworen werden. Mir geht es damit jedes Mal richtig mies.
Der einzige Vorteil, den ich bislang erkennen konnte, ist, dass ich gelernt habe Verantwortung zu übernehmen und mich gerne um andere kümmere.

Ganz viel Kraft und liebe Grüße!

@Highflyer Danke für deine ehrliche und offene Antwort! Für mich ist das Alles irgendwie unbegreiflich! Was sind das für Menschen? Eltern, die ihre Kinder wirklich lieben können doch zu so etwas nie im Stande sein... So ein falsches Spiel, es ist wirklich wie in einem schlechten Film...
Ich kann unsere Immobilie hier leider nicht verkaufen... Zumindest nicht, solange mein Vater lebt und dann wäre erstmal mein Bruder am Zug... Ich bete, dass es doch noch eine Nacht gibt, die für Gerechtigkeit sorgt...

@esmya ich werde das auch nie verstehen können. Ich bin selbst Mutter und wünsche meinem Kind nur das Beste, von ganzem Herzen

@esmya
Ich habe bis heute eine unfassbare Wut besonders auf meine Mutter, die für diese Ungleichheit sorgte.
Ich durfte als Kind keine Freunde haben, weil mein Bruder ja auch keine hatte.
Meine Hobbys wurden nie gefördert, er bekam alles in den Allerwertesten geschoben.
Dieser krasse Unterschied und die Frage nach dem Warum quälen mich bis heute. Dieses Ich bin nicht gut genug, ich muss mich mehr anstrengen. Aber eigentlich konnte ich machen, was ich wollte, es reichte nicht. Das dürfte bei euch ähnlich abgelaufen sein.

@Highflyer das was du hier schreibst, trifft 1:1 auf mich zu ... Das ist so schrecklich... Am liebsten würde ich mal allen Menschen die sie kennen reinen Wein einschenken, aber ganz ehrlich sie ist so erbärmlich dumm, sie ist die Mühe nicht wert. Sie sitzt hier gerade im Hof on geselliger Runde mit ihrer fetten und faulen Schwiegertochter - entschuldige bitte die Wortwahl, es ist ihr O -Ton. Das Leben hat ihr schon schwer zugesetzt und ich und mein Mann haben uns immer gekümmert - sie ist das Verlogenste Geschöpf, was mir je begegnet ist...
Wie hast du es geschafft dich abzugrenzen und das zu verarbeiten?

@Gaulin Sie ist tatsächlich eine kranke narzisstische Person, neidisch und missgünstig bis in die letzte Pore...
Einfach schrecklich so etwas...

@Highflyer

Du, ich hab mir das nochmal angeguckt. Insbesondere der Grundbucheintrag mit Restschuld.

Ich an Deiner Stelle würde zum Rechtsanwalt gehen und mich beraten lassen.
Vielleicht kannst Du die Restschuld begleichen u es wird im Grundbuch dann gelöscht.

Das Grundstück gehört ja Dir.


Wie auch immer, Du brauchst echt Abstand von Deiner Familie.

Dazu müsstest Du Deine Optionen wissen.

Ich bin selber betroffen, unsere Familie ist von Seiten der Mutter auch toxisch, die anderen versuchen “irgendwie” mit ihr zu leben.

Ich konnte es nicht mehr ertragen und fühle mich jetzt echt besser.

@esmya
Es ist nicht immer leicht.
Ich musste in einer Therapie lernen, Nein zu ihr zu sagen, mehr auf mich selbst zu achten und vor allem mich aufzurichten.
Das ging Mal besser, Mal schlechter. Sie hat oft versucht, mir was mies zu machen.
Mein damaliger Partner hat mir auch sehr geholfen und ihr immer Kontra gegeben.
Sie ist dann irgendwann gestorben, ich war nicht besonders traurig.
Meinem Bruder gehe ich aus dem Weg, wann immer sich die Möglichkeit bietet. Die Sache mit der Polizei hat extrem geholfen, weil er gemerkt hat, wo die Grenze ist. Und ich mich viel sicherer fühle. Aber es bleibt irgendwie in einem drin. Egal, wie lange das her ist.

@esmya mein Post war für Dich. Ich hatte die falsche Person benannt

Zitat von esmya:
Vielen Dank für deine Worte! Den Rat mit dem Anwalt muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen. Lt. Grundbuch gehört das Grundstück mir alleine. Es gibt noch eine kleine Restschuld darauf. Lt. Notarvertrag muss mein Vater einem Verkauf zustimmen, was er natürlich nie tun würde. Er hat ein krankes Verhältnis zu ...

Mache ähnliches seit Jahren mit durch die letztüberlebende Person.
Gehe davon aus, das du das Haus überschrieben bekommen hast, doch die Eltern ein Nießbrauch drauf haben?!

A


x 4






Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore