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Vor etwa einem Jahr habe ich (Mann) eine Frau näher kennen gelernt, die im gleichen Betrieb arbeitet wie ich, wir kamen ins Gespräch, weil wir uns beide von unseren Partnern getrennt hatten, sie war 4 Jahre mit einer Frau zusammen und hatte erst eine sexuelle Erfahrung mit einem Mann, die für sie wohl sehr unschön war.

Durch gemeinsame Freunde hatten wir dann immer öfter Kontakt zueinander und bauten ein sehr vertrautes Verhältnis zueinander auf, aber auf eine kumpelhafte Art.
Sie erzählte mir dann mal, dass sie sich durchaus vorstellen könnte, noch mal etwas mit einem Mann einzugehen, da ihre letzte und einzige Erfahrung mittlerweile 6 Jahre zurück liegt und etwas später sagte sie mir, dass sie sich vorstellen könnte, mit mir Sex zu haben.
Bis zu dem Zeitpunkt war sie zwar nicht gerade A-Sexuell für mich, aber ich hatte nie darüber nachgedacht, weil ich immer davon ausgegangen war, dass sie einfach nicht auf Männer steht.
Wir sprachen dann oft und lang über das Thema und sie erzählte mir von ihren Ängsten, die sie vor Intimität mit Männern hat, genaue Gründe für ihre Ängste konnte sie mir aber nicht nennen.

Nachdem wir dann darüber gesprochen hatten, zog sie sich immer weiter zurück, ohne das ich sie in irgendeiner Weise bedrängt hätte oder Ähnliches, im Gegenteil, ich hatte ihr gesagt, dass wir erst mal Freunde bleiben, uns noch vertrauter werden sollten.
Sie erklärte mir dann, dass sie sich nun nicht mal mehr allein mit mir treffen könnte, weil sie denken würde, dass ich dann Erwartungen hätte, dass komische daran ist, dass ich nie etwas in der Art geäußert habe, sämtliche Gedanken und Vorstellungen sind nur von ihr aus gegangen, ich war völlig passiv.

Vor 3 Monaten lernte sie nun eine Frau kennen, mit der sie eine Beziehung eingegangen ist, womit sich das Thema dann eigentlich sowieso erledigt hätte, aber sie redete immer wieder von „uns“ und wir merkten immer mehr, dass wir uns sehr zueinander hingezogen fühlten und dass es weit über einen Versuch oder ein Abenteuer hinaus geht.
Wenn da nicht ihre Ängste wären, privaten Kontakt haben wir inzwischen keinen mehr, wir sehen uns nur noch am Arbeitsplatz, sie erklärte mir, dass sie erst mal Zeit bräuchte, weil sie ihrer jetzigen Freundin auch nicht vor den Kopf stoßen möchte.
Zwischendurch erzählt sie mir aber bei jeder Gelegenheit, dass sie ständig an mich denken muss, selbst dann, wenn sie Sex mit ihrer Freundin hat.
Letztens hat sie mich dann sogar geküsst, 2 Tage später sagte sie mir dann aber wieder, dass sie jetzt schon wieder diesen Druck spüren würde, mit dem sie nicht umgehen kann.

Ich finde die ganze Situation inzwischen unerträglich, weil sie mir ständig näher kommt und dann plötzlich wieder zurück weicht, als könnte sie sich nicht wirklich entscheiden, oder als würde sie immer wieder Angst vor ihrer eigenen Entscheidung bekommen.
Was ihre Angst vor Männern anbelangt, so weißt ich nur, dass ihr Vater wohl ein sehr aggressiver Mensch war und dass die Angst vielleicht in ihrer Kindheit entstanden sein könnte.
Insgesamt bin ich aber ziemlich ratlos.

15.02.2009 09:02 • 16.02.2009 x 1 #1


6 Antworten ↓


Spricht sie mit ihrer Partnerin über ihre Probleme und der Freundschaft zu dir?
Biete ihr ein Gemeinsames Gespräch an um ihre Erfahrung vieleicht aufzuarbeiten.

Es ist auch sehr wichtig, dass du deine Gefühle für sie mit Füssen in den Boden Stampfst.
Ihr kennt euch erst knapp 1,5 Jahre und sie ist dir schon so nahe gekommen.
Versuche weiterhin, liegevoll freundlich und sexuell, körperlich passiv zu bleiben.
Komplimente das sie atraktiv aussieht sind in soweit ok, solange du ihr nicht das Gefühl gibst das du sie atraktiv findest.
Ok, ist schwierig geschrieben, aber auch schwierig zu erklären.

Am Ende könnte es sogar sein, dass du für sie dein Herz bluten lässt,
damit sie glücklich wird in ihrer Beziehung.
Als Freund gibst du ihr die Möglichkeit/Chance dem anderen Geschlecht zu öffnen.
Mal abgesehen davon, dass liebschaften am Arbeitsplatz ein NoGo sind, aber nicht unmöglich,
könnte es vieleicht möglich sein, dass deine Freundin dir das Gefühl gibt /auslöst,
dass du dich missbraucht fühlst.

Ohne Therapeutische professionelle Unterstützung könnte das in einem Gefühls-Fiasko für beide enden.
Ich will nicht wissen, wie viele missbrauchte Frauen sich vieleicht in ihre weibliche oder männliche Therapeuten vrliebt haben,
weil es in dem Moment der Aufarbeitung einfach dazu kommt, dass die Gefühle Achterbahn fahren.

Eine Möglichkeit könnte auch sein, dass du dir Therapeutische Unterstützung/Beratung holst,
wobei ich bezweifel, dass die Krankenkasse dafür die Kosten übernimmt,
wenn es sich ausschliesslich um deine Freundin/Arbeitskolegin dreht.

Egal was auch kommen mag, gib nie auf, ihr das Gefühl zu geben, das sie wertvoll ist,
auch, wenn sie deine Gefühle mit Füssen tritt.

A


Sie hat angst vor Männern

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Hallo !

Ich will, nein muss mich hier einmal als Profi (des Versagens) zu Wort melden.

Meine letzte und bisher einzige wirklich grosse Liebe war auch in einer gleichgeschlechtlich Beziehung (2001, hatte sie im Krankenhaus kennengelernt, sie war als Kind Missbrauchsopfer).
Wir waren über mehrere Jahre gute Freunde, haben sehr viel Zeit in unmittelbarer Nähe miteinander verbracht, uns sogar oft das Bett geteilt (ohne Sex).

Die einfachen Worte: Ich liebe dich, Ich will dich und ich brauche dich etc., habe ich jahrelang unterdrückt. Mein grösster Fehler.

Die Worte, die streetworker hier geschrieben hat, hätte ich vor 8 Jahren lesen und begreifen müssen. Dann wäre vielleicht vieles anders gekommen, und zwei Menschen wären heute glücklich.

Ich habe übrigens, seit diesem Erlebnis damals, nie wieder den Weg ins normale Leben zurückgefunden.

Liebe Grüsse, Helpness

Erst mal vielen dank für eure Antworten.

Also, eins weiß ich ganz sicher, dass sie in ihrer jetzigen Beziehung nicht glücklich werden wird, was sie auch selbst immer wieder sagt.
Es schien von Anfang an eher eine Flucht zu sein, erstens vor mir und zweitens vor dem allein sein.
Ist alles sehr schwierig zu erklären und total kompliziert.
Ihre Freundin hat sie zb. schon sehr oft belogen, obwohl sie ja erst 3 Monate zusammen sind, mir hat sie gesagt, dass sie sich noch nicht von ihr getrennt hätte, weil ihre Freundin zur Zeit ihre Unterstützung braucht, weil die so labil ist, es kommt mir so vor, als hätte sie das Gefühl, dass sie ihre Freundin dann im Stich lassen würde und das man ihr das dann nachsagen könnte.
Wie gesagt, sehr kompliziert.

Ich kenne ihre Freundin auch und sie weiß, dass wir eng befreundet sind, wodurch es wohl auch schon zu Eifersucht kam.

Nun, ich denke, wenn es tatsächlich dazu kommen würde, dass wir Sex hätten, würden wir ganz, ganz sicher zusammen bleiben, weil wir eine unheimlich gute Basis für eine Beziehung haben, Freundschaft, Vertrauen, Verständnis, unter anderen Umständen wären wir jetzt sicher schon zusammen. Sie sagt sogar, dass sie mittlerweile denkt, dass es ihr mit einer Frau nicht wirklich etwas bringt, dass es bei einem Mann sehr viele Aspekte gibt, die sie bei einer Frau nicht hat, das würde schon bei den körperlichen Merkmalen anfangen.

Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich noch nie gehört habe, dass eine solche Geschichte gut ausgeht und ich neige im Moment auch eher dazu Abstand zu nehmen, weil mich die ganze Situation einfach sehr belastet.

Streetworker, ich finde übrigens nicht unbedingt, dass eine Beziehung am Arbeitsplatz ein NoGo ist, ich habe sogar mal gelesen, dass so sehr viele Beziehung zustande kommen, weil man sich so ganz einfach viel unverbindlicher und besser kennen lernt, als wenn man sich Abends in einer Disco begegnet. Ich kenne auch mehrere Paare die sich am Arbeitsplatz kennen gelernt haben und bei denen es sehr gut funktioniert.

Helpness, soll das bedeuten, dass du die Sache von damals nie überwunden hast und deshalb nicht wieder in die Normalität zurück gefunden hast?

Unter normalen Verhältnissen richtig,
aber die Probleme deiner Freundin hast du ja schon beschrieben. klick

Was ist, wenn es schiefgeht, was du ja mit deiner Belastung schilderst?

Kannst du die Vorstellen, dass sie sich auf eine Beziehung mit dir einlässt
und sich vieleicht wegen ihrer eigenen Überforderung, mit einem anderen einlässt?

Wenn du dem nicht gewachsen bist und sie vom Herzen liebst, denn nimm Abstand.

Meine Verlobte hat mit 17 durch eine Vergewaltigung ein Kind zur Welt gebracht.
Nachdem wir uns kennengelernt haben, hat sie die ersten 4 Monate,
bis zu 50 mal im Monat mit mir Schluss gemacht.
Ich kann jeden normalen Mann verstehen, der solche Frauen meidet,
oder drüberrrutscht und wenn die Frau fremdgeht, danach flüchtet.
Meine Verlobte braucht die Liebe und die bekommt sie von mir
und wenn sie mir mal fremdgeht, zeige ich ihr trotzdem, dass ich sie Liebe.
Wie soll sie sich jemals auf die Liebe einlassen können,
wenn ich den Schmerzen nicht gewachsen wäre.
Nach 1,5 Jahren hat sie mich gefragt, warum ich so bin,
warum ich sie nicht fallen lasse, wie all die anderen Männer vor mir.
Ich hab ihr die Frage bewusst schweigend, nicht beantwortet,
um dann zu hören, dass sie eine solche Liebe zu einem Mann nicht kennt
und das sie stolz auf mich ist, dass ihr diese Liebe schenke.

Überleg doch bitte mal klar deine Position in dieser Beziehung und was du genau möchtest.

Die Sache von Damals hat mich fühlen lassen, was mir vorher mein ganzes Leben lang gefehlt hat.
Ich glaube, ich bin erst dadurch in der Normalität angekommen, ich weiss jetzt, was wirklich wertvoll und wichtig ist. Vorher war ich nur auf der Flucht.

Normalität als Glücklich und Schmerzfrei ? Nein, dort bin ich nie wieder angekommen.

Das mit der Liebe am Arbeitsplatz ist natürlich relativ, ganz klar, dass es zu Spannungen führen kann, wenn es dann schief gehen sollte.
Bei uns verhält es sich aber nicht so, dass wir ständig eng zusammen arbeiten, wir begegnen uns nicht mal jeden Tag.

Das sie jetzt noch mit mir flirtet, obwohl sie ja seit einigen Monaten eine neue Beziehung hat, ist wohl nur ein Fehltritt, grundsätzlich ist sie ein sehr bodenständiger Mensch, sehr rücksichtsvoll und hoch sensibel. Und gerade das ist es auch, was ich so sehr an ihr mag.
Ich bin jetzt in den späten 30ern und habe seit etlichen Jahren keine längere Beziehung mehr gehabt, eben weil man zu oft etwas eingeht, ohne sich vorher richtig kennen gelernt zu haben und nach 2-3 Monaten stellt man dann fest, dass man eigentlich gar nicht zueinander passt.
Dieses mal wäre es anders, es wäre.......

Ich denke, mit einem Problem könnte ich noch umgehen, ich weiß zwar nicht, wie es sich mit ihrer Angst vor Männern entwickelt, aber von der Tendenz her, gäbe es da sicher eine Chance.
Aber zusätzlich noch diese Sache mit ihrer jetzigen Freundin, das ist mir persönlich einfach zu viel.
Es ist dieses „Irgendwann – vielleicht“, was es so schwierig macht, also irgendwann, wenn sie das mit ihrer Freundin geregelt hat, könnte es vielleicht etwas werden, wenn sie das mit ihren Ängsten in den Griff bekommt.

Ich sehe sie nächsten Mittwoch wieder, ich denke ich werde ihr dann sagen, dass wir uns auf eine kollegiale Freundschaft beschränken sollten.





Dr. Reinhard Pichler
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