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ICh habe es endlich geschafft mit meiner Angststörung (soziale Phobien) eine Therapie zu beginnen.
Weil mein Partner meine wichtigste Bezugsperson ist, spreche ich mit ihm auch über die Ängste und auch über die Therapie. Er sagt mir dann aber, dass ich das alles doch schon weiß und jetzt endlich über meinen Schatten springen soll und stolz und stark werden.
Er redet mir dann ein, warum ich stolz auf mich sein kann und was ich für ein toller Mensch bin. Wenn ich ihm dann sage, dass ich das aus den und den Gründen (welches auch die Urasachen für meine Angstörungen sind) nicht bin, dann sagt er, das sei doch Blödsinn.

Wenn ich ihm sage, dass das alles nicht von heut auf morgen weggeht, dann sagt er, dass er mit meiner Therapeutin sprechehn möchte und ihr sagen will, wie ich mich zuhause verhalte und wie meine Ängste unsere Beziehung stören. Das macht mir dann Angst.

Auf der einen Seite sagt er ich könne stolz auf mich sein und ich sei ein starker Mensch, auf der anderen Seite fragt er mich, warum ich schlechte Träume hab und warum ich uns mit meinem Verhalten (aufgrund meiner inneren Spannung durch meine Ängste) wieder das Wochenende verdorben habe. Er meinte, wenn ich meine Ängste einfach abschüttel und mich so akzeptier, wie ich bin, dann würde alles wieder gut werden.

Für ihn ist das nur ein kleiner Schritt - für mich aber eine langwierige Therapie, in der ich erst einmal lernen muss, mich selber zu akzeptieren und zu respektieren.


Er meint, wenn er mir nicht helfen kann und wenn ich glaube, dass er durch seine Hilfe alles viel schlimmer macht, was ich ihm so gesagt habe, dann meint er ist eine Trennung vielleicht besser, weil er mir nicht weiter schaden möchte. Aber ich möchte ihn behalten, er tut mir eigentlich so gut bei meinen Ängsten, weil er mich bei allem unterstützt und mir zuhört, ich mit ihm offen über die Ängste reden kann und er mich einfach oft nur mit seiner Liebe wieder aus der Angst herausholt.

Aber für ihn ist das alles selbstverständlich und er möchte mir gerne durch eine aktive Sache helfen.

Ich bin so verzweifelt, weil ich angst habe, dass ich ihn verliere, weil er keine Chance sieht mitr zu helfen und merkt, dass er mir mit seinen Versuchen nur noch mehr leid zufügt.. Ich fühle mich so hilflos und so machtlos.

11.07.2011 20:41 • 14.07.2011 #1


5 Antworten ↓


Kann mir keiner einen Rat geben?
Wie mache ich ihm klar, was er alles nicht sagen soll und was er statt dessen tun soll?
Er tritt von einem Fettnäpfchen ins andere und schafft es ohne bösen Willen immer genau den wunden Punkt zu treffen, bei dem bei mir der ganze Film von Selbstmitleid anfängt und mein bisschen Selbstbewusstsein gleich wieder ganz nach unten in den Keller rauscht.
Dabei meint er es nur gut und will mir eigentlich helfen...

A


Partner möchte helfen (Ängste) - erreicht aber das Gegenteil

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Hallo Äffchen,
er möchte dir also aktiv helfen. Aber das tut er doch anscheinend schon. Er ist da,hört dir zu und nimmt dir einen Teil deiner Angst. Andererseits musst du aber auch verstehen ,dass es einem Menschen, der nicht selbst unter einer solchen Störung leidet, praktisch unmöglich ist zu begreifen was mit dir los ist. Er versucht dir Mut zu machen indem er dir sagt wie toll du bist und denkt das er dir damit helfen kann. Und wenn er das nicht schafft fühlt er sich hilflos.Vielleicht solltest du ihm einfach mal sagen,dass er dir in gewissem Maße eine Hilfe ist. Eben indem er dir zuhört oder einfach nur da ist. Warum macht es dir eigentlich Angst,dass er mit deiner Therapeutin sprechen möchte ?Manchmal hilft so etwas. Sie kann ihm Ratschläge und Tipps geben inwieweit er dich unterstützen kann und wann er es besser lassen sollte. Denk mal darüber nach.
LG Lynn

Ich habe ihm schon gesagt, dass er mir am Besten hilft, wenn er einfach nur zuhört.
Aber da meint er, dass sei keine Hilfe, sondern selbstverständlich.
Bei seinen Versuchen mich aufzubauen, stellt er es aber immer genau verkehrt herum an: Anstatt mich zu ermuntern, macht er mich eher klein und will mich damit herausfordern. Dass das bei mir aber überhaupt nicht hilft und mich nur noch unsicherer macht, versteht er nicht, weil es bei ihm immer so funktioniert: Wenn er etwas nicht schafft, dann muss man an sein Ego apellieren und ihn herausfordern, indem man ihm das nicht zutraut. Da er eine nicht sehr ausgeprägte Empathie hat, kann er sich nicht vorstellen, dass diese Methode bei anderen Menschen - wie bei mir zum Beispiel - eher verheerend ist und mein Selbstbewusstsein nicht aufbaut, sondern zerstört.

Bei meiner Thera, bei der ich bisher auch erst seit zwei Wochen bin, hab ich die Sorge, dass er, wenn er sich mit ihr unterhält, ihr ein falsches Bild von mir vermittelt, bevor ich ihr überhaupt im Ganzen geschildert hab, wie es mir wann geht und wie ich mich fühle und verhalte. Später finde ich es auch sinnvoll, ihn dazuzuholen, aber erst wenn ich mit meiner Therapeutin erst mal selber richtig vertraut bin und glaube, dass sie mit meiner Situation richtig vertraut ist.

Auch meint er es oft zu gut und nimmt mir Sachen ab, die ich gerne selber regeln möchte. Da es eine Menge Dinge gibt, die ich alleine nicht mehr auf die Reihe bekomme momentan, nimmt er mir sehr viele Sachen ab (Behördengänge, Klärungen mit Vermieter, bis vor einigen Wochen die Wohnungssuche - wir wollen grad zusammen ziehen,...). Da er dies alles gerne erledigt und auch Freude daran hat, bin ich sehr froh darüber, auch dass es keine Last für ihn ist, so dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss (auch eines meiner Symthome).
Nur manchmal nimmt er mir Dinge ab - ohne vorherige Rücksprache (um mich damit nicht zu belasten)- die ich gerne selber machen möchte. Wenn ich ihm das dann sage, ist er beleidigt, weil er dann doch schon einiges in Bemühungen reingesteckt hat. Wenn ich ihm dann noch keinen vernünftigen Grund sagen kann, warum ich das umbedingt alleine machen möchte, kommt es doch mal zu einem Streit. Dann bin ich zerrissen, weil ich weiß, dass er es auf der einen Seite gut meint und mir jegliche Sorgen und Probleme abnehmen will. Auf der anderen Seite fühle ich mich nicht ernst genommen, wenn über meinen Kopf hinweg entschieden wird und ich bestimmte DInge einfach alleine machen möchte, weil ich mich dabei gut fühle.

Ich glaube es ist nicht einfach für andere Leute, die mir bestehen wollen. Angst vor Veranwortung und Entscheidungen gepaart mit Kontrollzwängen sind glaube ich nicht einfach für Außenstehende, die das nicht selber im Kopf durchmachen. Ih weiß ja selber oft nicht, was ich will, weil die Ängste und die Zwänge einen Kapmpf gegeneinander führen und mein eigentliches Ich ja auch noch irgendwo zwischen den Fronten in meinem Kopf steht.

Liebes Äffchen,
vielleicht solltest du dieses Problem bei deiner nächsten Therapie ansprechen. Du solltest deiner Therapeutin sagen ,dass dein Partner gern mit ihr sprechen würde und das du dies nicht so gern hättest. Und warum das so ist.Schreib auf , was du in deinen letzten beiden Beiträgen hier geschrieben hast und nimm es mit zur nächsten Sitzung. Du hast darin gut beschrieben,wie du dich fühlst und was dich an dem Gedanken stört.Ich kenne das ,wenn der Partner einem alles abnimmt. Natürlich ist es toll,wenn z.B .mein Mann mir unangenehme Dinge abnimmt. Aber er übertreibt dann auch sehr gern.Das ist nun wirklich nicht hilfreich.weil das Selbstbewusstsein ja von dem abhängt was man selbst und aus eigener Kraft erreicht hat. Und wenn dir das genommen wird bleibt überhaupt nichts mehr übrig.Ich verstehe deine Angst davor.Ich selbst kann mittlerweile so gut wie gar nichts mehr alleine machen.Aber mich plagt dabei schon das schlechte Gewissen,weil mein Mann schon manchmal genervt ist,weil er alles machen muss. Obwohl er ja auch zumindest eine Teilschuld an diesem Dilemma hat. Lass dir nicht alles nehmen. Und kämpfe weiter um deine Eigenständigkeit. Ob er deswegen beleidigt ist darf dich nicht abhalten.
Ich wünsche dir alles Gute
LG Lynn





Dr. Reinhard Pichler
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