Zitat von freaked_out_Mary:Vielleicht findet man für sich selbst irgendwann eine akzeptable Erklärung aber ob diese dann auch den Tatsachen entspricht, ist wohl zu bezweifeln..
Nein, du wirst sehen - die akzeptable Lösung beinhaltet am Schluss auch die Option, dass das, was tatsächlich abgelaufen ist, gar nicht mehr maßgebend und von Bedeutung ist...
Zitat von freaked_out_Mary:Ich weiß ganz genau, wie so ein Gespräch aussehen würde.. Ich wäre die Schuldige und er das arme Opfer, dass keine Wahl hatte als mich ständig zu betrügen...
Einer der möglichen Gründe ist narzisstische Störung. In dem Fall wird Wert darauf gelegt andere zu betrügen um das Gefühl der Überlegenheit zu nähren.. denn dieses braucht immer wieder neue Bestätigungen. Ein Narzisst ist ein Selbstzweifler. Das ist aber sicher nur eine von vielen, vielen möglichen Ursachen. Das kannst du aber serh gut in der Therapie abklären. Falls du eine Therapeut
in
hast, sowieso. Sie brauchen nicht viele Informationen um schnell zu erkennen, um was es sich der höchsten Wahrscheinlichkeit nach gehandelt hat.
Zitat von freaked_out_Mary:Also was tun, um dieses Analysieren abzustellen?
Würde ich gar nicht versuchen. Erlaube es dir, es ist eine gute Sache, ein Stadium, das zum nächsten führt. Wenn man das durch hat, ist es damit vorbei, und wenn man nicht versucht zu verdrängen, wird sich langsam die Normalität einstellen können.
Zitat von freaked_out_Mary:Therapie läuft ( an )..Da bin ich auch sehr dankbar drüber.
Ursprünglich hatte ich sie wegen PA´s begonnen und weil ich der Meinung war ( bzw. mir eingerdet wurde ) ich sei unbegründet krankhaft eifersüchtig, bis ich erfahren durfte, dass die Eifersucht leider zu recht war.
Therapie? Super. Genau wie bei mir. Ich hatte vielleicht das Glück, dass ich die Anzeichen verdrängt habe, mir ging es damals schon so schlecht, dass ich einfach eine Blockade entwickelt habe, die solche Gedanken gar nicht zugelassen hat. Erst nach der Therapie sind mir nach und nach einige Ungereimtheiten in den Sinn gekommen, die ich dann auch richtig zuordnen konnte. Zu dem Zeitpunkt ist es mir aber schon ganz egal gewesen, wie sich alles tatsächlich zugetragen hat.
Das Schuldgefühl ist m. E. die größte Hürde. Theoretisch weiß man - die Schuldfrage ergibt sich nicht. Aber die inneren Mechanismen laufen weiter wie gewohnt, wie sich diese Denkweise über einen längeren Zeitraum gefestigt hat. Bei mir hat das Jahre gedauert - dieses Gefühl: Warum hast du das zugelassen. Bis ich vor einigen Monaten ein Gespräch mit einer Bekannten/Psychotherapeutin hatte. Sie schüttelte mit dem Kopf und sagte: Du hattest keine Chance. Das war wie ein Blitz aus heiterem Himmel, ein Befreiungsschlag. Nach drei Jahren. Und selbst danach hat es noch einmal ein paar Wochen gedauert, bis ich mich ganz auf diese Sicht eingestellt habe.
Ist nicht alles so einfach. Lass dir doch alle Zeit der Welt für dein Grübeln, du wirst sehen, am Ende hast du die Drachen besiegt.
Liebe Grüße Bird