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Hallo ihr Lieben. Ich dachte es wäre sicherlich hilfreich wenn man mal das Thema Narzissmus anschneidet.

ich weiss. Ein explosives Thema. Trotzdem denke ich, das viele Ängste ,Panikattacken und körperliche Symptome aufgrund einer toxischen Beziehung kommen. Deshalb die Frage was ist ein Narzisst und wie lange ist man bereit, zu warten bis

man es endlich aufgibt selbigen ändern zu wollen bis man daran kaputt geht ?

Denke das gerade viele Panikleute und Angstmenschen den Absprung nicht wagen, aus Angst alleine zu sein und

langsam an der Beziehung kaputt gehen. Wie seht Ihr das ?

06.02.2023 17:23 • 08.02.2023 x 3 #1


22 Antworten ↓


Also einen Menschen in seiner Persönlichkeitsstruktur verändern zu wollen, funktioniert nie. Dazu braucht man weder Narzisst oder Person mit einer NPS zu sein. Das ist doch grundsätzlich immer vergebliche Liebesmüh. Sollte aber auch in keiner Beziehung je Grundlage oder Ziel sein. Da kann man in jeglicher Partnerschaftlichen Konstellation kaputt gehen. Oder einsam bleiben. Wer lässt sich denn schon gerne verändern, ohne es zu wollen?

Grundsätzlich trägt ja jeder Mensch Narzissmus in sich. Ich sehe deutliche Unterschiede zwischen einem gesunden Narzissmus (ferner sich dieser z.B. überhaupt entwickeln durfte im häuslichen Umfeld) und einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung (ganz knapp).

Ich war mit einem Mann liiert, der eine NPS Diagnose hatte.. Meine Ängste / Panik etc. waren schon vorher da, wie nachher. Unsere Erkrankungen haben gut zusammen funktioniert.... Bis ich mich entwickeln wollte...

Gewiss gibt es sehr sehr viele Menschen, die Angst haben, sich aus einer toxischen Partnerschaft zu lösen, weil sie Angst vor dem alleine sein haben. Das kann ich auch nachvollziehen. Am Ende ist man aber auch hier selbst für sich verantwortlich, gleich wie groß die Angst oder Panik ist. Bleiben bedeutet weiterhin die Entscheidung etwas auszuhalten (spreche jetzt natürlich nur von schädlichen Beziehungen / Beziehungen, wo man eigentlich schon lange weiß, dass sie einem nicht gut tun). Im schlimmsten Fall das Toxische. Gehen bedeutet Chancen.
Partnerschaften funktionieren grundsätzlich ja nur u.A. mit gemeinsamer Entwicklung. Ob mit oder ohne einer Erkrankung.

Ich hatte damals gewiss auch Angst vor dem alleine sein, sonst wäre ich definitiv schneller ausgezogen. Ich habe da auch meine Zeit benötigt und natürlich auch gelitten. Dennoch war mir das Aus ganz eindeutig klar und das ich gehen möchte und gehen werde. Ein gesagter Satz und das war es mit meiner Liebe. Ich möchte und kann nicht mit wem zusammen bleiben, den ich nicht mehr liebe. Das übersteigt bei mir alle Ängste. Seltsamerweise. Ich kann meine eigenen Grenzen schon mal gnädig erweitern aber wenn der Punkt gekommen ist und diese einmal zu viel überschritten wird; was soll ich denn noch in dieser Beziehung?

Weil mir die Wahl des ich muss gehen nicht leicht fiel und ich auch meine Ängste habe, was alles passieren könnte habe ich mir Unterstützung geholt. Natürlich musste ich da wo alleine durch am Ende aber ich war froh um die fachliche Hilfe damals. Ich musste aber auch keine Angst um mein Leben haben....ich weiß nicht, wie ich dann reagiert hätte.
War aber auch nicht meine einzige toxische Beziehung. Allerdings ging es ja hier um Narzissmus...

Aber davon mal ab; warum fragst du? Was ist denn deine Meinung zum Thema?

A


Narzissmus in der Partnerschaft / wie lange warten?

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Zitat von Madame_I:
Gewiss gibt es sehr sehr viele Menschen, die Angst haben, sich aus einer toxischen Partnerschaft zu lösen, weil sie Angst vor dem alleine sein haben

Nicht nur! Es besteht ja oft eine ungesunde Abhängigkeit, die oft mit Liebe verwechselt wird. Es gibt sicher auch Gründe warum sich 2 Menschen finden, die sich eher dadurch nähren als miteinander zu harmonieren. Angst vorm Alleinsein haben viele, das ist einer von vielen Gründen, warum sich eine toxische Konstellation nicht lösen lässt.

@Gaulin
kann mich dem nur anschließen. Gut, das du es erwähnst.

Das meinte ich u.a. mit dem knappen Satz unsere Erkrankungen haben gut zusammen funktioniert.
Letztendlich hat diese Trennung auch gut über 2 Jahre Zeit benötigt. War alle male anders, als die Beziehungen (bzw. Ende) die nicht toxisch verliefen.

@Madame_I Ich fragte eigentlich,um einen Anreiz zu bieten über die verschiedensten Antworten Menschen die in einer toxisch narzistischen Beziehung stecken erkennen zu lassen das es daraus nur einen einzigen Weg gibt. Nämlich selbige zu beenden.

Denn der Narzisst nimmt meiner Meinung nach alles,um es so zu drehen das der Partner letztendlich Schuldgefühle entwickelt und deswegen bei ihm bleibt. Zucker-Brot und Peitsche sowie tiefe seelische Verletzungen die der Narzisst zufügt werden als angemessen angesehen.

Der Narzisst holt sich meiner Meinung nach die Stärken des Partners und tauscht seine Schwächen dagegen ein. Denn ein Narzisst ist meist schwach und hat aufgrund von Erziehung meist in der Kindheitsentwicklung bereits narzistischer Züge zum Selbstschutz entwickelt weil er eigentlich ein schwacher Mensch ist.

Um Stärke zu erlangen braucht er immer wieder seine Selbstbestätigung.Die holt er sich auf Kosten anderer.

Merkt er das er verlassen wird,wird er alles dagegen tun um den Menschen zu behalten auf dessen Kosten er weiterhin sein Selbstbewusstsein aufbauen kann.

Das Schlimme ist das ein Narzisst selbst nicht merkt wie er ist weil er gar nicht darüber nachdenkt das er verkehrt sein könnte oder Fehler macht. Denn so ein Eingeständnis würde er als Schwäche empfinden. Ergo ist er super und alle anderen haben keine Ahnung. Basta.

Das ist meine Meinung dazu. Habe früher in Gruppen oft Beziehungen gehabt die damit zu kämpfen hatten in Therapien.

Daher fand ich dieses Thema sehr interessant.

Mein Sohn ist mit einer Narzisstin zusammen. Sie hat es geschafft, dass er sich von seiner Tochter, seiner Schwester seinen Freunden, seinem Sport und alles was ihm mal etwas bedeutet hat, zu trennen.
Er schafft es nicht sich von ihr zu trennen, obwohl sie sich nur noch streiten. Zuckerbrot und Peitsche.
Ich weiß, dass er uns vermisst. Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis. Seine Tochter leidet am meisten darunter. Sie waren ein Herz und eine Seele.

Zitat von Kermit:
Das Schlimme ist das ein Narzisst selbst nicht merkt wie er ist

Meinst du wirklich, die wissen es nicht?

@Tink59 Als Außenstehender bekommt man das ja mit.Nur der betroffene Partner des Narzissten hofft und hofft und hofft das dieser sich ändert. Kann dieser gar nicht.Warum auch ? Schließlich ist er ja Perfekt. Warum sollte er sich also ändern.

@Gaulin Nein.Die bekommen das nicht mit.Falls doch mal in einer schwachen Minute, werden sie versprechen sich zu ändern...nur um ihr Opfer sprich Partner nicht zu verlieren. Doch nicht aus Liebe sondern aus Eigenutz.Schließluch braucht der Narzisst jemanden auf dessen Kosten er sich stärken kann in seinem Egoismus.Er braucht Selbstbestätigung. Falls die nicht kommt,kommen Sätze wie....Ich werde Dich verlassen ,so kann ich mit Dir nicht leben, Es ist doch Deine Schuld das es mit uns ständig Streit gibt,etc.pp Somit gibt er seinem Opfer Schuldgefühle und die Angst die angebliche Liebe zu verlieren und schon ist der Partner wieder gefügig.
Narzissten können sehr charmant sein und sehr liebevoll. Ist aber nur gespielt und gehört zum Plan. Oder besser zum Automatismus.

Zitat von Gaulin:
Meinst du wirklich, die wissen es nicht?

Manche merken es und manche merken es nicht. Es gibt alles dazwischen.

Manche Menschen haben so eine verzerrte Wahrnehmung, dass sie das, was um sie herum passiert, gar nicht mehr richtig wahrnehmen und nicht einsortieren können.

Unser Gehirn muss ganz viele Reize und Informationen, die es hereinbekommt, rausfiltern. Wenn alles ins Bewusstsein käme, wären wir total überfordert.

Das Gehirn ist wie ein Mischpult. Ca. 99 % dessen, was wir für die Realität halten, kommt aus dem Gedächtnis. Nur der Rest kommt direkt aus der aktuellen Situation.

Deshalb hat unsere vergangene Erfahrung so viel Einfluss auf unsere jetziges Fühlen und Denken.

Wer als Kind und vielleicht auch später immer angegriffen und kritisiert worden ist, wird viel schneller in Konflikten landen als ein Mensch, der als Kind geborgen und wertgeschätzt aufgewachsen ist. Das, was früher passiert ist, hat seine Prägung hinterlassen. Und Narzissten haben eben eine sehr unschöne Prägung mitbekommen, die dann den neuen Menschen in ihrem Umfeld das Leben schwer macht. Das Problem ist, dass narzisstische Leute in ihrer Dauerschleife gefangen sind, die nehmen absolut nichts an und deshalb können sie sich auch nicht ändern. Und wenn sie merken, dass sich andere Menschen bei ihnen ausklinken, dann sind sie wieder ganz lieb und nett, um die davon schwimmenden Felle doch wieder einzufangen. Allein wollen die alle nicht sein, sie wollen Publikum, sie wollen Skla. und Dienstboten, persönliche Diener.....

@Kermit
Naja, aber was bringt es, über das Thema letztendlich herzufallen? (also ich persönlich mag keine Pauschalisierung. In toxischen Beziehungen ist ja oft mal auch nicht nur eine Person beteiligt). Es gibt bei diesem Krankheitsbild garantiert Unterschiede. Wie bei anderen schwierigeren Persönlichkeitsstörungen auch (wenn man sich über die NPS unterhält). Jetzt stell dir mal vor, es liest hier jemand mit dieser Diagnose mit weiß um seine schlechten Seiten, arbeitet aber trotzdem aktiv an sich, Verletzungen zu vermeiden etc. Wer mag schon gerne in einen Topf mit allen geworfen werden? (Ohne jetzt den negativen, schädigenden Narzissmus abzuschwächen). Das ist am Ende auch nicht besser und wirkt auf mich etwas so wie auf dem Scheiterhaufen mit ihm / ihr. Und da frage ich mich, was bringt das jetzt? Viel mehr sollte man doch dann den Fokus legen; wie schützt man sich, wie passt man auf sich auf, wie erkennt man seine eigenen Lebensfallen, um nicht in selbe Strukturen zu fallen, wie helfe ich mir da raus, mich nicht schuldig zu fühlen, Hilfe zu suchen, Unterstützung zu bekommen, was ist alles von Nöten um unbeschadet da raus zu gelangen uvm. Bleibt man bei der anderen Person kommt man bekanntlich nicht sonderlich weiter. Anfänglich ist das hilfreich und gewiss auch von Nöten. Damit wirklich bewusst wird; ja, er / sie, nicht ich. Aber einfach mal so ein Beitrag über alle Negativitäten?

Ich weiß nicht....Ich neige beispielsweise leider dazu in Kontakten zu eben genau diesen Menschen zu geraten. Ich versuche halt meine Mechanismen noch mehr zu erkennen, mich zu schützen und hinzuschauen. Ich schaue aber natürlich auch auf meine Anteile. Denn ich bringe ja auch Dinge in Beziehungen mit. Die sind auch nicht immer Positiv und natürlich werden sie dann bedient vom Gegenüber. Oder eben auch nicht. Und zack; Teufelskreis. Ich befasse mich also trotzdem nicht mit (m)einem Ex oder sonstige narzisstischen Personen, mit denen ich in Begegnung war / bin per se sondern eben mit meinem Selbstschutz.

Ich habe narzisstische Personen kennengelernt, wo ich gesagt habe; eigentlich ein Jammer, mit dieser Person keinen Kontakt haben zu können, weil man weiß, es wäre eventuell der eigene Untergang. Man wird ja dann keine Ausnahme von / etwas besonderes für die Person. Ich bin mal einer weiblichen Narzisstin begegnet. Viele tolle Gespräche, Arbeit miteinander, viel Lachen usw. Aber am Ende des Tages bog die Person eben in eine andere Richtung. Gespräche = Mittel zum Zweck. Am Ende natürlich gegen dich, Arbeit = Fehlersuche, Vorhaltung von Fehlern bzw. abstecken; wo ist die Person besser als ich, wie beseitige ich diese Person und Lachen = Versuch Verbundenheit aufzubauen, um als Mittel zum Zweck nutzbar machen zu können.
Das ist doch zusammenfassend schade. Eigentlich bis zu einem gewissen Grad ein netter, intelligenter Mensch und dann muss man doch schnell aus dem Kontakt raus kommen. Das sehe ich aber -um wieder zu meinen Anfangssätzen zu kommen immer in Kontakten zu. Was / wer tut einem selbst gut, was kann ich für mich tun etc.
Ja, ich meide auch Narzissten aufgrund meiner eigenen Strukturen. Aber ich muss auch nicht da sitzen und sie nonstop verurteilen.

Genau deswegen dieser Thread.

Er regt zum nach.... denken an und zwar nicht nur Narzissten sondern und vor allem Betroffene.

Ich habe nicht auf Narzissten herum gehackt. Sondern meine Meinung dazu geäußert und das ich nur einen Ausweg sehe. Beine in die Hand und weg. So schnell es geht. Denn letztendlich geht es an die eigene Substanz und es ist die einzigste vernünftige Möglichkeit wenn überhaupt einen Narzissten zum nach... denken anzuregen. Obwohl ich glaube das die dann schon auf dem Weg zum nächsten Opfer sind und sich nicht die Mühe geben sich ernsthaft ändern zu wollen. Schließlich sind sie ja ihrer eigenen Meinung nach besser als alle anderen und sehen sich als Perfekt an.

Ich stelle mir gerade einen Narzissten beim Therapeuten vor. Erstes Thema Selbsteinsicht.Wie lange hält er sich selber stand und wie Kritikfähig ist er ?

Es gab schon einige die in Therapie gegangen sind. Doch entweder haben sie nach ein paar Sitzungen das Handtuch geschmissen weil Selbsteinsicht weh tut,oder sie haben sie nur deswegen über sich ergehen lassen um ihren ( Skla.) Partner nicht zu verlieren.

Das soll keine Verallgemeinerung sein, sondern Fakt nachdem ich mit erleben durfte was in den Therapien so abging zu dem Thema als die Partner zum Ende der Therapie eingeladen wurden in die Langzeit zur Vorbereitung für draußen.

Das sind wie gesagt eigene Erfahrungen. Muss jeder selber wissen wem er wie lange seine Energie schenken möchte.

Narzissten die ernsthaft eine Therapie machen viel Erfolg.

Das kommt halt drauf an, wie sie sich selbst sehen und erleben.

Manche leiden einfach unter ihrem schlechten Selbstwertgefühl, das nennt man ja auch den weiblichen Narzissmus. Und andere sind so starke Überkompensierer, die das dann überspielen und durch rücksichtsloses und größenwahnsinniges, überhebliches Verhalten ausgleichen wollen, das nennt man männlichen Narzissmus.

Aber das gibt es trotzdem bei beiden Geschlechtern.

Ein Narzisst ist letzten Endes ein Mensch, der als Kind zu wenig Liebe und positive Reaktionen bekommen hat. Die wollen alle nicht alleine sein. Aber in Beziehungen kommen sie nicht klar bzw. der andere kommt mit ihnen nicht klar. Und dann fliegen irgendwann die Fetzen.

Wie man da raus kommt, wie man sich schützt, das kann man vielleicht als erwachsener Mensch in den Fokus stellen. Aber wenn man da als Kind reingeboren wird und die Eltern ziehen sowas durch, dann sitzt das Kind in der Falle. Wenn keiner da ist, der sich um das Kind anders als die Eltern kümmert, dann hat das Kind verloren und wird das Gleiche erleben wie seine Eltern.

Ist ein Mistding, das so viele Menschen kaputt macht.

Ich finde es ein bisschen zu viel, wenn man immer nur schaut, wie derjenige, der betroffen ist, da raus kommen soll. Man kann schließlich nichts dafür, dass der andere spinnt. Jeder Mensch muss Beziehungen eingehen und es ist nicht fair, dass man so oft dabei Schiffbruch erleidet. Wir können halt nicht alle ein Psychologie-Studium machen bevor wir uns mal auf einen Menschen einlassen.

Und die bösartigen Narzissten gehen auch nie in Therapie. Die gehen nur in Therapie, wenn ihnen die Frauen die Scheidungspapiere auf den Tisch legen und ihnen dann ihr Anwalt vorrechnet, wieviel sie in Zukunft an Unterhalt für die Ex zahlen müssen. DANN fangen sie an, sich das erste Mal wirklich um eine Therapie zu kümmern, meistens eine Paartherapie. Und da gehen sie nur hin, weil sie wollen, dass der Paartherapeut die Frau wieder auf den alten Kurs bringt. Aber das geht regelmäßig schief. Die Frauen von heute sind schon sehr selbstbewusst, kennen ihre Rechte. Die bleiben nicht mehr, wenn sie nicht glücklich sind. Deswegen braucht es so viel Manipulation, um die zu halten, die eigentlich längst beschlossen haben, zu gehen. Deswegen ist es so schwer, aus den Fängen solcher Leute zu kommen. Die reagieren ja auch und probieren dann die nächsten Schachzüge, um ihre Interessen durchzusetzen.

Besser, man sucht sich gleich einen stabilen, gesunden Menschen.

Ich habe vor einiger Zeit schon einen Thread darüber eröffnet: Opfer von narzisstischem Missbrauchs. Da geht es auch um narzisstische Erziehung zb. Wer mag, kann gern dort nachlesen oder sich beteiligen.

Ist Narzismus denn irgendwie behandelbar ?

Ich weiss es nicht,denke aber schon. Dazu müsste der Narzisst allerdings Einsicht in sein Verhalten zeigen,was er ja meist für völlig normal hält.Er kennt es ja nicht anders. Zudem denke ich mal ist Selbsteinsicht die zuweilen auch mal schmerzt nicht so sein Ding.

Meine Schwägerin zeigt einige Überschneidungen mit dem versteckten Narzismus.
Sie hat mit meinem Bruder drei Kinder, der Jüngste ist 5. Demnach kann mein Bruder aus dieser Beziehung nicht so einfach fliehen. Und er hält ihren emotionalen Erpressungen auch nicht stand.
Die Kinder möchte er nicht bei ihr alleine lassen, wenn er sich trennt. Und wenn er die Kinder nimmt, führt das zu einem Sorgerechtsstreit.
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Zitat von miheda:
Ist Narzismus denn irgendwie behandelbar ?


Bestimmt, zumindest so, dass es zu einer Abschwächung kommen kann. Allerdings braucht es dafür Krankheitseinsicht. Und ein pathologischer Narzisst sieht ja die Fehler immer bei anderen.

Diese Pathologie ist ja auch für Partner und Familienangehörige immens schwierig, da Narzissten extreme Blender sind. Sprich, wenn sie dich beeindrucken wollen, dann erlebt man einen faszinierenden Menschen, der einem die Sterne vom Himmel holt.

Und solange man denjenigen bewundert und annimmt, solange funktioniert alles. Aber niemals damit beginnen, denjenigen in Frage zu stellen, da dann die Hölle ausbricht. Und mit Hölle meine ich Hölle. Dann beginnt ein Krieg, der so dreckig ist, dass man beinahe daran zerbricht, je nachdem wie gross die jeweilige Abhängigkeit ist.

Mich schaudert es gerade, da ich 2 Narzissten überlebt habe.

Zitat von miheda:
Ist Narzismus denn irgendwie behandelbar ?

Ja, ist behandelbar..... Die Erfolgsaussichten sind sogar sehr gut. Aber erst dann, wenn einer Krankheitseinsicht hat. Diejenigen, die nicht an den Punkt kommen, werden weiter wie eine Giftschleuder durch die Gegend rennen.

Das Problem ist, dass es nicht so leicht zu durchschauen ist. Narzissten haben oft ein gutes Gespür dafür, was auf der anderen Seite los ist. Zum Beispiel diese ganzen Heiratsschwindler suchen sich auch jemanden, der nie viel Zuspruch bekommen hat, dem innerlich und im Leben was fehlt. Diese Lücken finden sie zielsicher und geben erst mal, das was dem anderen fehlt. Und wenn der dann emotional angedockt hat, sich verliebt hat, dann und erst dann geht das richtige fiese Spielchen los. Wenn die Menschen erst mal emotional eingefangen wurden, DANN geht es los mit dem bösen Zauber... Für manche Menschen ist man nur ein Voodoo-Püppchen, in das sie ihre Nadeln reinrammen.... Das sollte man nicht mit sich machen lassen.

Wenn man in der abhängigen Position ist, hat man glatt verloren. Aber auch wenn man in einer übergeordneten Position ist, hat man nur noch den Krieg und Schlagabtausch. Das hört nie auf. Es gibt so Ratschläge, wie man angeblich mit einem Narzissten fertig werden könnte, der einem am Zeug flickt... Kann man vergessen. Mit einem Narzissten legt man sich besser nie an, sonst hat man einen Feind für's Leben. Wenn sie vornerum direkt nicht erfolgreich sind, wird hintenrum angegriffen. Da hat man dann einen unsichtbaren Feind und der ist noch schlechter zu parieren.... An solchen Konflikten sind schon Menschen zugrunde gegangen.

Die einzige Chance, die man hat, ist sich mit dem halt relativ oberflächlich abzugeben und sich sachte, lautlos und unauffällig vom Acker zu machen und sich außer Reichweite und außer Schussweite zu bringen. Dann ist man halbwegs sicher.

Die Strategie ist ganz einfach:
Man konfrontiert so jemanden nicht, sondern jeder, der so von dieser Person aufgemischt wird, kriegt von Profis den Rat, den Kontakt abzubrechen. Am Ende ist der Narzisst dann allein und das packt auch er auf die Dauer nicht. Die einen kriechen dann doch zum Therapeuten und die anderen fangen an zu trinken. Und wenn sie genug abrutschen, gehen vielleicht auch die zu einer Therapie. Und manche werden steinalt damit und nehmen sich dann alt, krank und verlassen das Leben. Das ist der Abauf.

Mit solchen Leuten muss man klarkommen lernen, den die gibt es überall. Wenn man Abneigung zeigt, reagieren sie mit Hass und Racheakten. Sie können sich nicht beruhigen, es geht immer weiter.

Mein früherer Kollege ist FA für Arbeitsrecht, spezialisiert auf Mobbing. Der Profi weiß natürlich, was er zu tun hat und wird seine Mandantschaft so beraten, dass längst alle Geschütze in Position gebracht werden, bevor jemand was davon weiß, was da eingefädelt wird... Der hat schon für einige Leute gekämpft, dass sie von so einer Arbeitsstelle gut raus kommen....Man kennt da auch so Tricks, wo und wie man das macht, was erlaubt ist und was nach hinten los geht. Es ist schwer, zu sehen, wie Menschen total verzweifelt bei einem aufschlagen, die seit Monaten und Jahren ein Spießroutenlaufen mitmachen und am Ende nicht mehr ein noch aus wissen, weil irgendwo so eine fiesen Kreatur sie ins Visier genommen hat. Die muss man schützen und ihnen helfen und nicht dem, der sie attackiert.

Mein Therapeut ist auch Paartherapeut, der kennt es aus den Beziehungen.. Es ist immer das Gleiche. Und der Narzisst ist enttäuscht, gekränkt, sieht die Schuld nur beim anderen, unfähig einzusehen, dass das, was er macht der Grund für alles ist. Sie wollen geliebt werden, aber sie können keine Liebe geben. Sie wollen umsorgt und geachtet werden, aber andere treten sie nur. Sowas hat halt keine Zukunft.

So ein Mobber ist immer ganz happy, solange es für ihn läuft. Und es ist so schwer, da raus zu kommen. Aber über kurz oder lang wehren sich die Leute doch, gehen auf Abstand, auch auf einem Arbeitsplatz endet es irgendwann blutig, aber es endet. Langfristig zieht der Mobber immer den kürzeren, weil er keine echten, wahren, warmen, geborgenen Beziehungen zustande bringt und seine Leere jeden Tag tiefer und größer in anwächst.... Und das macht körperlich krank und dann haben sie die Quittung.

Maligne Manipulation wird sehr geschickt gemacht und das, was Menschen nach außen an Signale senden ist längst nicht das, was im Hintergrund läuft..... Man braucht ein feines Radar, um die Unterschiede zu erkennen.

Man muss sich eben klar machen, dass Narzisstmus etwas ist, was sehr früh in der Entwicklung eines Kindes entsteht. Diesen Menschen ist ihre verzerrte Wahrnehmung nicht klar. Sie denken nicht. Sie fühlen einfach nur und mehr nicht. Und jedes negative Gefühl macht sie rasend. Da wird sofort ein Schuldiger im Außen gesucht und dafür verantwortlich gemacht und der kriegt dann Lack ab. Das ist wie wenn sich ein 3-Jähriger am Küchenschrank den Kopf anstößt, als er aufsteht, und dann dem Schränkchen eine hinhaut. Auf diesem Niveau sind diese Menschen. Dass das im erwachsenen Leben nicht funktioniert, ist logisch. Und je mehr Ablehnung sie bekommen, desto wütender werden sie und so dreht die Negativspirale nach unten.

Und es ist ganz normal, dass sie immer anderen die Schuld geben, dass sie andere runtermachen und toben, wenn man ihre Wünsche nicht erfüllt.

Sie sind chronisch unzufrieden, oft näher an der Paranoia als an der Depresssion.

Es ist kompliziert und man braucht ein dickes Fell, um sich da nicht reinverstricken zu lassen, wenn die so einen Eiertanz anfangen. Einfach rausziehen und den Dingen ihren Lauf lassen. Solche Menschen werden von ihrer eigenen Dynamik verschluckt. Das kann Jahre und manchnal Jahrzehnte dauern. So lange hat sich er keiner Zeit, zu warten, also muss man gehen. Und auf die Unkenrufe, die sie einem dann in ihrer Wut nachschreien, braucht man nix zu geben. Kopfschütteln, Wundern, Weitergehen.

Es haben schon viele Leute ihren Ehepartner, ihre Arbeitsstelle und ihre Kinder verloren, weil sie aus dem narzisstischen Labyrinth nicht ausgestiegen sind. Dann hocken sie am Ende traurig und allein heulend und saufend in der Ecke und verstehen die Welt nicht mehr. Da kann ihnen keiner helfen. Die kriegen alle vorher genug Hinweise. Aber sie nehmen andere nicht ernst und so bleibt alles am Ende ergebnislos.

Wenn ich als Ehepartner nicht ernst genommen werde, nicht geliebt were, wenn ich getreten und fertig gemacht werde, was soll ich dort dann noch? Logisch trennen sich die Leute irgendwann, weil sie es nicht mehr aushalten.

Es gibt ein Buch, das hat ein frustrierter Partner nach der Trennung von seiner Herzensdame geschrieben. Das heißt:

Alles ist besser als noch ein Tag mit Dir!.

Ich bin sicher, dass er viel ertragen hat und sie geliebt hat. Aber offensichtlich hat er das nicht zurückbekommen.

Als Jurist bekommt man viele Dramen mit. Ich glaube, wir sehen mehr als Therapeuten und wenn ich im Leben nicht mehr weiter wußte, dann habe ich die älteren erfahrenen Kollegen gefragt. Und die haben einen als junge Referendarin auf die Seie genommen und haben gesagt: Mäuschchen, das macht Du jetzt so:.......... Und so langsam hat man gelernt, wie man mit solchen Typien umgehen muss, wann man gehen muss, wann man Infos zurückhält und wann man sie zum Angriff nutzt und wie einem der Gegner in die Falle geht. Taktik und Strategie ist alles im Leben. Man muss wissen, wie es geht. Vieles klappt nur, weil man es gut eingefädelt hat.

Aber wer will sowas schon jeden Tag? Wer will denn jeden Tag im Krieg leben?

Ich nicht und deswegen ist Gehen bei einer narzisstischen Partnerin oder bei einem narzisstischen Partner der einzige richtige Schritt.

Mitleid und Mitgefühl sind wichtig. Aber man muss aufpassen, dass man das nicht für die falschen Leute investiert. Wenn man ein Monster füttert, stärkt man nur den Gegner. Und am Ende frisst das Monster nicht nur das Futter, dass Du ihm hingehalten hast, sondern Dich auch noch dazu.

Zitat von Kosmos:
deswegen ist Gehen bei einer narzisstischen Partnerin oder bei einem narzisstischen Partner der einzige richtige Schritt.

Und was passiert mit den Kindern, die man gemeinsam hat ?

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Dr. Reinhard Pichler
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