ich habe mich hier in der Hoffnung angemeldet, eventuell Denkanstöße und Lösungsmöglichkeiten von Außenstehenden zu bekommen.
Nun zu meinem Problem.
Ich habe vor meinem jetzigen Partner eine richtig schlimme Beziehung und eine ebenso (wenn nicht sogar noch schlimmere) Trennung hinter mir gehabt.
In der letzten Beziehung wurde ich nur runtergebuttert und unter Druck gesetzt. Hatte kaum noch Kontakt zu meinen Freunden und kaum Freiheiten, er verstand sich nicht mit meinen Eltern, ich musste ihn fast schon anbetteln, nett zu ihnen zu sein (ich bin ein extrem großer Familienmensch und hänge sehr an meiner Familie).
Habe auch die Vermutung das er mich damals betrogen hat, habe bestimmte Nachrichten gesehen und gelesen, er stritt es immer ab.
Irgendwann konnte ich nicht mehr und habe mich getrennt, woraufhin er mir 5 Monate lang die Hölle heiß gemacht hat. Musste ihn sogar wegen Verleumdung und Belästigung anzeigen.
Das zu der Vorgeschichte.
Nun zu meinem eigentlichen Problem.
Nach einer gewissen Zeit lernte ich meinen jetzigen Mann kennen.
Ich sah ihn und war sofort hin und weg.
Wir zogen zusammen, alles passte, alle die uns kennen sagen, wir haben uns gesucht und gefunden.
Er ist einfach der perfekte Mann, wir verstehen uns super. Meine Eltern lieben ihn, er kommt mit allen gut aus, ich kann endlich wieder ich selber sein und mein Leben genießen. Er lässt mich sein so wie ich bin und unterstützt mich und meine Familie in allem.
Im August letzten Jahres bekam ich einen Antrag von ihm und seitdem waren wir mit der Planung der Hochzeit beschäftigt.
Am Samstag haben wir geheiratet, und ich verstehe mich seitdem überhaupt nicht mehr.
Seit dem Donnerstag vor der Trauung (haben Freitag standesamtlich und Samstag kirchlich geheiratet), bin ich ein nervliches Wrack. Ich habe Herzrasen, kann kaum essen und schlafen, kann kaum Nähe zulassen, habe geweint und wollte am Donnerstag aus heiterem Himmel alles absagen.
Ich hatte am Donnerstag ein TV Format über Hochzeiten gesehen in dem eine türkische Mitbürgerin heiratet und sich für immer von ihren Eltern verabschiedet. Seitdem brachen bei mir seelisch alle Dämme. Ich wollte alles absagen, war am Donnerstag nur am weinen und hatte Übelkeit und oben genannte Symptome.
Habe am Freitag nach der Trauung direkt darüber nachgedacht mich scheiden zu lassen und alles abzublasen.
Ich habe zu meinem Mann gesagt, wären wir nicht verheiratet, wäre alles in Ordnung, warum ich das so empfinde, kann ich gar nicht benennen.
Ich muss dazu sagen, dass es eventuell noch andere Faktoren gibt, die eine Rolle spielen könnten.
Die während der Planung der Hochzeit passiert sind.
-Ich bin Erzieherin und bekam im Februar einen Bandscheibenvorfall, der allerdings erst im März zu 100% bestätigt wurde.
Ich bekam erst Infusionen, weil mich keiner richtig für ernst genommen hat.
Dann im März ins MRT, seitdem bekam ich Spritzen, jede Woche eine, mit 20 mg Cortison.
Letzte Woche (eine Woche nach der Hochzeit), bekam ich die letzte. Mein Hausarzt schiebt die Symptome im Moment auf das Cortison, ich bin mir da allerdings nicht so sicher.
Seit Februar bin ich dauerhaft krank geschrieben und zuhause und fange erst ab dem 12.06 mit der Wiedereingliederung an.
-Mein Schwiegervater wurde im Februar überraschend am Herzen operiert (er war zweimal zusammen gebrochen) und bekam eine neue Herzklappe.
Das waren Wochen des Sorgens und Bangens, wir waren jede Woche mindestens zweimal da und haben geholfen (trotz Vorbereitungen) wo wir konnten.
-Wir hatten starke finanzielle Entbehrungen aufgrund der Hochzeit. Unsere Autos hatten dauernd defekte Teile, es gab hohe Rechnungen, wir mussten ständig sparen und konnten kaum bzw gar nicht weggehen oder uns etwas schönes leisten. Vorher war das immer möglich.
Deswegen haben wir uns auch oft gestritten und hatten Sorgen und schlechte Laune.
-Meine Schwester und ihr Mann sind seit 18 Jahren ein Paar. Meine Schwester stellt aber aufgrund einer anderen Begegnung (anderer Mann), nun ihre Ehe in Frage.
Auch das ist während der Hochzeitsvorbereitungen passiert und hat mich sehr mitgenommen. Ich habe viel geweint, da ich meinen Schwager seit 18 Jahren kenne und einfach nur verzweifelt war, das alles aus sein soll.
Nach der Hochzeit hatte sich die Situation zum positiven beruhigt, allerdings hat mich das vorher unglaublich mitgenommen.
-Wir hatten dauernd Ärger mit den Dienstleistern der Hochzeit und der Planung. Oft musste etwas geändert und umgeschmissen werden, einige Dienstleister sprangen kurzfristig ab, meldeten sich nicht usw. Stress pur.
- Meine Oma wurde eine Woche vorher ins Krankenhaus gebracht und wusste bis kurz vorher nicht ob sie kommen kann, auch das hat mich sehr auf der Bahn geworfen, ich habe nur geweint.
-Mein leiblicher Vater ist gestorben,als ich drei Monate alt war. Das er bei meiner Hochzeit nicht dabei sein konnte, hat mich unglaublich mitgenommen, bis jetzt weine ich noch, wenn ich daran denke. Ich habe zwar einen wunderbaren Stiefvater, trotzdem fehlte dieser Teil von mir sehr.
-Meine Familie (Mama, Papa, Schwester), wurden 3 Wochen vor der Hochzeit sehr krank, mein Mann mit einer Bindehautentzündung.
Ich frage mich, woran meine Gefühle und diese Panik seit Donnerstag liegen.....bin ich ausgebrannt, aufgrund aller genannter Punkte?
Ist es das Cortison?
Habe ich Angst vor etwas?
Verstehe mich nicht, schließlich ist mein Mann kein anderer Mensch geworden und eigentlich müsste ich überglücklich sein....
Vielleicht könnt ihr mir helfen.
Viele Grüße
30.05.2017 13:25 • • 04.06.2017 #1