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Hallo ihr lieben,
ich habe mich heute hier angemeldet um mich auszutauschen und mich von der Seele zu reden.

Mein Freund (25 Jahre) und ich (25 Jahre) sind nun 2 Jahre und 7,5 Monate zusammen und wir wohnen seit 4 Monaten zusammen.
Unsere Beziehung ist sehr kompliziert und komplex. Seit wir zusammen wohnen, geht es nur noch bergab und sehr selten bergauf. Wenn wir uns streiten dann zieht sich das immer so lange, bis nicht einer von uns für ein paar Tage aus der Wohnung gehen. Wenn wir dann wieder aufeinander Treffen, ist alles wieder gut, können darüber in Ruhe reden und es läuft super, aber leider meist nur für 2-3 Wochen und dann geht es wieder von vorne los.

Mein Freund und ich hatten dann entschlossen, eine Paartherapie zu besuchen, damit wir da Hilfe bekommen und es endlich gemeinsam schaffen.
Am Freitag hatten wir unser 2te Sitzung und wir hatten über einen Streit von vor ein paar Tagen geredet und da meinte die Therapeutin, dass wir erst selbst an uns arbeiten müssen und uns verstehen müssen und mit uns selbst ins Reine kommen, damit das mit der Beziehung überhaupt erst richtig klappen kann. Denn wenn wir das nicht machen, dann wird es immer mehr nichts mehr geben und dann wird die Beziehung ganz am Ende sein.

Das Wochenende über, haben mein Freund und ich kaum miteinander geredet, weil wir beide doch sehr nachdenklich waren über das was die Therapeutin zu uns sagte.

Gestern kam es dann zu einem Gespräch und er fragte mich, wie wir mit uns selbst ins Reine kommen können, wenn wir da noch die Probleme in der Beziehung haben, die uns scheitern lassen an uns selber zu arbeiten? Wie können wir diese beiden Dinge unter einem Hut bekommen? Aber darauf konnte ich ihm keine Antwort geben, da ich es selber nicht wusste.

Dann machte er einen Vorschlag, den wir dann beide zustimmten. Und zwar eine Häusliche Trennung, er wird erst mal wieder zu seiner Mutter gehen und da eine Zeit lang bleiben, damit wir beide über alles nachdenken können. Mit uns ins Reine zukommen, über Dinge der Vergangenheit nachdenken wieso wir so sind wie wir zur Zeit sind und was uns noch so klar wird und ob wir zu dem Entschluss kommen, wir beide führen weiter diese Beziehung oder wir beenden das komplett für immer.
Wir haben beide Angst davor. Angst davor was in dieser Zeit passiert und was uns wirklich klar wird... und wenn wir BEIDE soweit sind (das könnte sich auch Wochen ziehen) werden wir uns zusammen setzen und reden.

Ich bin schon ziemlich lange mit mir selber unzufrieden und nicht glücklich...mir ist auch desöfteren nun aufgefallen, dass ich zwar über Dinge nachdenke, sie aber unbewusst wegschiebe, somit ich zu keinem Entschluss kommen kann und so nach dem Motto, das wird sich schon von alleine Regeln.
Aber das will ich nicht mehr so.
Ich weiß nicht wie ich selber mit mir ins Reine komme, wie ich es schaffe vernünftig über Dinge nachdenken kann bis ich zu einem 100% Entschluss komme und zudem möchte ich mich Charackterlich ändern und mehr Selbstbewusstsein bzw. Selbstwertgefühle entwickeln.

Man sagt ja immer so, man muss sich selber lieben um eine Beziehung zu führen und von einer anderen Person geliebt zu werden.

Ich weiß das ich meinen Freund sehr liebe, auch wenn es echt schwer ist zwischen uns und soviel passiert ist, in der Zeit schon, wodurch auch mein Vertrauen zu ihm sehr gelitten hat...

Vielleicht kann mir jemand helfen oder irgendwas anderes. Es wäre einfach schön mich mit jemanden hier austauschen zu können, der/die vielleicht ähnliches durchmacht bzw. durchgemacht hat oder mir einen oder mehrere Ratschläge geben kann.

Danke schon mal im Voraus.

Liebe Grüße

26.09.2016 14:27 • 27.09.2016 #1


6 Antworten ↓


Erstmal...
Willkommen im Forum Rina

Hör mal, wenn man zusammenzieht gibt es Anfangs immer Streitereien. Ist doch auch logisch, zwei Welten verbinden sich zu einer, da gibt es immer Reibungspunkte. Man muss auch Kompromissbereit sein. Der Punkt ist, solange Du uns nicht sagst, worüber ihr beiden streitet, was genau euch am anderen gerade nervt? Werden wir auch nicht viel dazu sagen können, dafür ist Dein Beitrag zu allgemein gehalten.

Liebe Grüsse
Plumbum

A


Mit sich selbst ins Reine kommen, trotz Beziehung

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Ja natürlich da hast du recht, sorry.
Ich wusste selber nicht genau wo und wie ich anfangen sollte, deshalb habe ich mal erst mal grob geschrieben.

Also in letzter Zeit streiten wir uns oft, wegen dem Haushalt (wir duellieren uns quasi wer mehr macht und wenn jemand mal etwas weniger macht), dazu kommt dann noch die Beziehung im Allgemeinen (sprich was dem einen fehlt oder ähnliches), unser sexleben das sehr wenig ist und dann kommt noch von meiner Seite das viele Zocken am PC von ihm und was mich ebenfals stört das desöfteren sein B. trinken.

Ihm darf bzw kann man nichts sagen, da er sich direkt angegriffen fühlt und wütend wird und lauter.

Also mich persönliches stört es sehr, wenn er vieles rumliegen lässt und es nicht wegräumen kann und putzen bzw Staubsaugen macht er NUR wenn ich ihm das sage bzw frage ob er dies machen könnte. Von alleine sieht er kaum irgendwelche Aufgaben. Dazu kommt halt dann auch noch die Punkte die ich oben geschrieben hatte.

Und was auch sehr belastend ist, ist das ich kein Vertrauen zu ihm habe und selber schon zum Kontroll Freak geworden bin (was mich auch sehr nervt). Früher hat er mich oft angelogen bzw mir Dinge verheimlicht, wie zb Kontakt mit der Ex und auf nem Portal angemeldet wo sich E. anbietet. Dementsprechend schiebe ich immer wieder Paranoia und weiß nicht ob ich ihm schon bei Kleinigkeiten glauben kann, da immer irgendwie das Gegenteil rauskam als er sagte. Und meines Empfindens versucht er nicht mein Vertrauen wieder zu gewinnen.

Falls noch Fragen sind oder ich was vergessen habe, ruhig drauf hinweisen, ich beantworte alles.

autsch... das klingt jetzt nicht so wirklich nach dem idealen Fundament. Wenn es schon am Vertrauen hapert. Wobei das nichts mit Paranoia zutun hat Rina. Gebranntes Kind scheut das Feuer. Du bist ja nicht grundlos misstrauisch.

Liebe Grüsse
Plumbum

Ja da hast du recht. Mir kommt es so vor, als ob ihm das nicht ganz so bewusst ist. Das Vertrauen halt sehr wichtig in einer Beziehung ist.

Zitat:
Gestern kam es dann zu einem Gespräch und er fragte mich, wie wir mit uns selbst ins Reine kommen können, wenn wir da noch die Probleme in der Beziehung haben, die uns scheitern lassen an uns selber zu arbeiten? Wie können wir diese beiden Dinge unter einem Hut bekommen? Aber darauf konnte ich ihm keine Antwort geben, da ich es selber nicht wusste.

Ich finde er stellt das Problem auf den Kopf. Nicht die Probleme der Beziehung hindert euch daran an euch selbst zu arbeiten sondern ihr steht euch selbst im Weg und das macht überhaupt erst die Beziehungsprobleme aus. Ihr müsst das Problem an der Wurzel packen, jeder für sich, sich selbst kritisch hinterfragen, nicht selber in die Taschen lügen und Situationen schön reden und hinterleuchten wie vorherige Beziehungen gelaufen sind. Wenn euch die Therapeutin darauf aufmerksam machte, dass ihr mit euch selbst erst ins Reine kommen müsst scheint da schon ganz viel bei jedem Einzelnen nicht zu stimmen.
Desweiteren solltet ihr euch offen und ehrlich hinterfragen was eure Beziehung zusammenhält! Nur Streit und Machtkämpfe werden es wohl nicht sein. Mir kommt vor, dass da im Grunde viel Angst dahintersteckt und das mit Aggression kompensiert wird.

Zitat:
Ich weiß nicht wie ich selber mit mir ins Reine komme, wie ich es schaffe vernünftig über Dinge nachdenken kann bis ich zu einem 100% Entschluss komme und zudem möchte ich mich Charackterlich ändern und mehr Selbstbewusstsein bzw. Selbstwertgefühle entwickeln.

Das ist eine Persönlichkeitsentwicklung die klärt sich nicht innerhalb von ein paar Wochen. Man darf nicht vergessen, dass ihr beide noch sehr jung seid und auch das Alter viel regelt und sollten zusätzlich Vergangenheitsprobleme im Raum stehen die grundlegend belasten würde ich zu einer Psychotherapie raten oder etwas weniger dramatisch, was vielleicht für euch beide eine Idee sein könnte (allerdings auch eine Privatleistung) ist ein Coaching/Lebensberatung, das bieten einige Psychotherapeuten an und auch Heilpraktiker.

Eine Frage die sich mir stellt: Ist es tatsächlich große Liebe was dich an ihm hält oder Verlustängste? Liebst du seine Lügen, das anmelden beim E. Service, das komplizierte/die Zähheit die diese Beziehung ausmacht, fehlendes Vertrauen?

Zitat:
dann kommt noch von meiner Seite das viele Zocken am PC von ihm und was mich ebenfals stört das desöfteren sein B. trinken.

Das ist zb. ein Punkt, den kann man locker ändern, ohne viel Anstrengung. Was ich euch auch empfehlen würde sind gemeinsame Rituale.... einen Tag in der Woche wo nur ihr zwei bewusst Zeit miteinander verbringt oder sei das gemeinsame Mahlzeiten, jeden Tag zur gleichen Zeit, gemeinsames Kochen. Ihr müsst euch erst wieder annähern.
Wenn ihr nur aufeinander einhackt und streitet, was ist es denn was ihr beide so sehr bekämpft?

Zwischen euch steht so derart viel im Raum als würde es hier um eine 30-jährige Ehe gehen.

Zitat von FeuerWasser:
Zitat:
Ich finde er stellt das Problem auf den Kopf. Nicht die Probleme der Beziehung hindert euch daran an euch selbst zu arbeiten sondern ihr steht euch selbst im Weg und das macht überhaupt erst die Beziehungsprobleme aus. Ihr müsst das Problem an der Wurzel packen, jeder für sich, sich selbst kritisch hinterfragen, nicht selber in die Taschen lügen und Situationen schön reden und hinterleuchten wie vorherige Beziehungen gelaufen sind. Wenn euch die Therapeutin darauf aufmerksam machte, dass ihr mit euch selbst erst ins Reine kommen müsst scheint da schon ganz viel bei jedem Einzelnen nicht zu stimmen.
Desweiteren solltet ihr euch offen und ehrlich hinterfragen was eure Beziehung zusammenhält! Nur Streit und Machtkämpfe werden es wohl nicht sein. Mir kommt vor, dass da im Grunde viel Angst dahintersteckt und das mit Aggression kompensiert wird.


Ja sehr gut möglich das wir uns selber im Weg stehen. Auch gut möglich das Angst dahintersteckt, was uns klar werden könnte und vielleicht auch das uns klar wird, das wir nicht zusammen passen, obwohl wir uns dennoch nicht verlieren wollen. Es gab ja natürlich auch schöne Zeiten miteinander. Ich denke auch das seine Aggression, so eine Art Schutzmechanismus ist...


Zitat:
Das ist eine Persönlichkeitsentwicklung die klärt sich nicht innerhalb von ein paar Wochen. Man darf nicht vergessen, dass ihr beide noch sehr jung seid und auch das Alter viel regelt und sollten zusätzlich Vergangenheitsprobleme im Raum stehen die grundlegend belasten würde ich zu einer Psychotherapie raten oder etwas weniger dramatisch, was vielleicht für euch beide eine Idee sein könnte (allerdings auch eine Privatleistung) ist ein Coaching/Lebensberatung, das bieten einige Psychotherapeuten an und auch Heilpraktiker.


Ich beschäftige mich erst seit kurzem intensiver mit meiner Vergangenheit und frage mich wieso ich in Situationen so reagiere bzw nicht reagiere...und ich denke bei mir hängt es irgendwo mit meiner Kindheit ab, das ich es vielleicht nicht gelernt habe oder halt nichts anders kenne, da meine Familie auch dann so reagiert hat und ich mir das quasi abgucke... aber mehr weiß ich auch noch nicht. Und bei ihm denke ich hängt es auch sehr mit seiner Vergangenheit ab, aber da muss er sich selbst mit beschäftigen. Wobei ich zu mir sagen muss, ich bin schon eine sehr lange zeit (auch vor meinem jetzigen Freund) unzufrieden mit mir selbst...und habe es nie geschafft mit mir selbst ins Reine zu kommen und auch nicht Dinge zu ändern...ich habe in Beziehungen quasi immer den Partner machen lassen und mich selbst zu bemühen oder zu ändern habe ich kaum geschafft und das verstehe ich ebenfalls nicht, wieso nicht.


Zitat:
Eine Frage die sich mir stellt: Ist es tatsächlich große Liebe was dich an ihm hält oder Verlustängste? Liebst du seine Lügen, das anmelden beim E. Service, das komplizierte/die Zähheit die diese Beziehung ausmacht, fehlendes Vertrauen?


Die Liebe trägt natürlich auch sehr viel bei, was mich bei ihm hält und auch wenn er nicht gerade dieser Ar. ist, ein toller Mensch ist, den ich sehr gerne um mich habe. Aber durchaus kann es auch sein, das da irgendwo Verlustangst ist. Obwohl ich vorm alleine sein, eigentlich keine Angst habe. Und seine Lügen, das kompliziert und das was du geschrieben hast, hält mich ganz sicher nicht bei ihm. Wenn es nur das wäre, dann wäre ich schon längst weg, da ich sowas eigentlich gar nicht akzeptieren kann.


Zitat:
Das ist zb. ein Punkt, den kann man locker ändern, ohne viel Anstrengung. Was ich euch auch empfehlen würde sind gemeinsame Rituale.... einen Tag in der Woche wo nur ihr zwei bewusst Zeit miteinander verbringt oder sei das gemeinsame Mahlzeiten, jeden Tag zur gleichen Zeit, gemeinsames Kochen. Ihr müsst euch erst wieder annähern.
Wenn ihr nur aufeinander einhackt und streitet, was ist es denn was ihr beide so sehr bekämpft?


Wir essen durch die Woche Abends nach der Arbeit eigentlich immer zusammen und auch am Wochenende. Aber sonst so wirklich wo wir intensive Zeit miteinander verbringen ist selten. Durch die Woche, gucken wir meist Abends TV oder er zockt hat und am Wochenende, machen wir ab und an was oder wir chillen zu hause oder sowas. Aber so richtig für uns zwei fehlt irgendwo schon.
Und was wir beide so sehr bekämpfen? Naja, wir kämpfen leider mehr gegeneinander, als das wir gegen uns selbst kämpfen.


Zitat:
Zwischen euch steht so derart viel im Raum als würde es hier um eine 30-jährige Ehe gehen.


Ja und da muss ich dir wirklich recht geben. Und das fragt mich auch wiederrum, ob es überhaupt noch möglich ist, falls wir uns beide für die Beziehung entscheiden, dieses jemals zu bessern bzw aus der Welt zu schaffen und eine vernünftige schöne Beziehung führen können, wo natürlich auch mal Streit sein darf.





Dr. Reinhard Pichler
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