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Hallo, ich bin neu hier und wollte über mein momentan größtes Problem sprechen...
Es geht darum, dass ich ständing unsicher bin. Sei es das ich angst habe Sch* auszusehen, mich falsch zu benehmen oder das Leute mich wirklich mögen.

Diese Unsicherheit kann ich meistens relativ gut überdecken, von Außen sehe ich ganz ruhig und gelassen aus und als ob ich alles ganz locker nehmen würde. Doch innerlich frage ich mich, ob eine Kritik etc. nicht doch stimmt und werde dann entweder wütend oder traurig..

Ich glaube dies liegt an meiner Vergangenheit. Wisst ihr wie ich über ihr stehen kann?
Mein Vater starb als ich 5 war, danach ging meine Familie total ausseinander und ich hatte niemanden den ich vertrauen konnte. Meine Mutter stand nie zu mir, wurde gelegentlich ausfallend und handgreiflich. Meine Schwester war zu cool für mich und hat mich mit ihren Feunden fertig gemacht. Draußen und in der Schule wurde ich gemobbt bis zur 10 Klasse (hab durch die Nase gesprochen (- hatte auch paar Ops als Kind deswegen) und hatte zudem Probleme mit meinem Gewicht und meiner Schüchternheit). Ab der 11. wurde alles toll in der Hinsicht, verstehe mich mit dem kompletten Jahrgang sehr gut und habe auch ein paar Freunde mit denen ich mal feiern gehe, dadurch bin ich auch etwas offener geworden. Aber zu Hause komme ich immer noch nicht richtig klar. Der Freund von meiner Mutter möchte mich weg haben und hetzt sie gegen mich auf.... Ich hatte jeglich bei einigen Freunden und im Jugendzentrum( von 6-9Jahren) Zuflucht finden können. Mittlerweile in der Schule, bei Freunden und im Fitnessstudio.

Aber wenn z.B. mit einem Jungen mehr sein könnte, denke ich sofort dass er mich eh nur verarschen will oder nicht gut genug für mich ist und dann ekele ich mich davor was sein könne und kriege so ein eingeengtes flaues Gefühl. Dabei wurde ich nie verarscht, weil ich es nie soweit kommen lassen habe. Hatte auch eine Freundschaft +, da war mehr ok, aber sobald er was mit meinen Freunden gemacht hat, habe ich den Kontakt abgebrochen. Ein Junge den ich seeehhhr mochte hat einfach den Kontakt abgebrochen, weil ich immer wieder abweisend war und das bin ich auch wirklich oft zu Leuten die ich mehr mag...

Wisst ihr wie ich wieder normal werden kann?

Danke im Vorraus

23.05.2014 18:25 • 09.06.2014 #1


6 Antworten ↓


Hallo,
dass du dich hier angemeldet hast, ist gut. Das ist ein Anfang, ein erster Schritt.
Ich glaube, du hast mit allem Recht, was du sagst. Was du über deine Familie geschrieben hast, ist so traurig. Gerade in der Kindheit und Jugend braucht man eine feste Bindung, jemanden, der einen bedingungslos liebt, so wie man ist. Eine glückliche Kindheit mit Liebe und Geborgenheit ist das Fundament eines glücklichen Lebens. Wenn man diese bedingungslose Zuneigung nicht bekommen hat und dazu noch Demütigungen selbst von der eigenen Schwester erleiden musste, dann hat das Leben kein sicheres Fundament. Etwas ganz entscheidendes fehlt. Das lässt sich nicht mit einem Fingerschnips reparieren.
Aber du bist nicht der einzige Mensch, dem es so geht. Ob man daran zerbricht, oder ob man es schafft und ein glückliches Leben führt, hängt davon ab, ob man sich helfen lässt oder ob man sich verkriecht. Bei denen, die sich helfen lassen, also eine Therapie machen, können die in der Kindheit erlittenen Verletzungen tatsächlich heilen und sie können ein neues, glückliches Leben beginnen. Das geht natürlich nicht über Nacht. Es braucht einfach seine Zeit.

Zusätzlich zur Therapie ist auch der Glaube an Jesus hifreich, um sich selbst so zu lieben, wie er uns liebt. Ich würde gern eine Beziehung zu Gott aufbauen und lese deshalb christliche Bücher und das gibt mir sehr viel. Im Moment lese im gerade Jesus von Hans Küng. Das Buch ist super! Da beschreibt er, wie der Mensch Jesus wirklich war und das ist so spannend und hilft einem, die Bibel, besser gesagt das Neue Testament besser zu verstehen.

Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen und hoffe, dass du für dich den richtigen Weg findest.
Viel Glück und alles Gute!

A


Meine Unsicherheit überwinden / habe Beziehungsängste

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@ katie
für dich ist Jesus hilfreich, für andere ist es etwas ganz anderes...

Was ich dir TS empfehelen möchte, ist einmal mehr - besonders in Situationen wo du dich unwohl fühlt - darauf zu achten, wie dein Atem durch die Nase und den Körper strömt. Für diesen Moment kannst du dir ganz sicher sein, dass du atmest...

Ich selbst bin seit ich denken kann Asthmatikerin und du kannst dir - wenn du schon immer 'normal' ein und ausgeatmet hast - gar nicht vorstellten, was das für ein Gefühl ist, wirklich durchatmen zu können.

Du magst denken: was labert die von Atmung?

Ich sage dir: es ist eines der wichtigsten 'Dinge' auf der Welt...

Finde zunächst die Beziehung zu dir... ich weiß nicht wie alt du bist, aber wir alle tun gut daran, irgendwann einmal, die 'Schuld' von unseren Eltern zu nehmen und die eigene Verantwortung zu sehen...

und die ist in diesem Moment relativ einfach... du atmest ganz von allein...

@Kathilein96 mit der Therapie anzufangen, habe ich mir auch schon überlegt.. Leider bin ich eher ungläubig, daher wird Jesus für mich nicht besonders hilfreich sein. Ich finde es aber toll, dass Religionen Menschen stärke verleihen können. Ich glaube eher an die Menschheit und daran dass jeder seines Glückes Schmied ist.


@Kasha leide selber an Asthma und hatte wie gesagt Probleme mit der Nase (so dass ich nicht richtig durchatmen konnte) und verstehe vollkommen was du mit dem Atmen meinst. Das erste mal als ich nach meiner letzten Op endlich richtig durchatmen konnte, habe ich so einen Adrenalienrausch bekommen und war einfach nur Glücklich zu atmen
Toller Tipp es im Alltag so symbolisch zu sehen, danke

Ja, ich habe vor kurzem mal gegoogelt, was man über die Persönlichkeit von Asthmatikern sagen kann und da stand u.a., dass viele Asthmatiker Probleme mit dem Loslassen haben.

Es gibt ja verschiedene Formen, ich zum Beispiel habe diese übliche allergische Asthma Bronchiale und als ich gelesen habe, dass Asthma eine 'Ausatmekrankheit' sei, fand ich das schon lehrreich. Zumal das übertragen bedeuten würde, dass ich mehr Luft einatme als ich wieder ausatme... also weniger wieder zurückgeben als ich nehme. Aber das ist natürlich spekulativ und bestimmt nicht allgemeingültig. Mir persönlich hat es einfach nur etwas die Augen geöffnet.

das ist jetzt vielleicht ein etwas anderes Thema und schlechtes Beispiel für deine spezielle Situation, aber mir zum Beispiel hilft diese Aufmerksamkeit auf den Atem besonders dann, wenn ich im Supermarkt an der Schlange stehe oder wenn die Gänge plötzlich so voll sind... also nicht mit Absicht laut oder tief atmen, sondern einfach darauf achten, wie der 'normale' Atem ein und ausströmt...

Im Alltag finde ich solche Achtsamkeitsübungen super, denn nicht immer hat man die Zeit dazu (besonders wenn man kleine Kinder hat), sich ruhig und alleine für eine halbe Stunde zum meditieren zurückzuziehen. Denn beim meditieren fängt man ja auch damit an, auf seine Atmung zu achten.

Davon hab ich bis jetzt noch nicht gehört, scheint aber sehr interessant zu sein. Hatte/hab ebenfalls allergische Asthma Bronchiale, jedoch habe ich durch Kuren gelernt damit umzugehen und es zu akzeptieren und seit dem habe ich kaum Anfälle. Wenn doch versuche ich sie zu ignorieren bzw. einfach regelmäßig weiter zu atmen und irgendwann hört es auf

Werde auch mal versuch wenn ich Zeit habe aufmerksam zu atmen und vllt. versuchen zu meditieren.

Beziehungsängste sind gar nicht so selten.
Ist vielleicht auch nicht so einfach es an einer Ursache festzumachen.
Glaube es liegt zum Beispiel daran, wenn man als Kind wenig Nestwärme bekommen hat.
Meine Mutter hat sich zwar immer sehr liebevoll um mich und meine Geschwister gekümmert, mein Vater war
jedoch narzistisch und hat meine Mutter schlecht behandelt. Auch auf meine Gefühle ist er nur in agressiver Form eingegangen.
Habe lernen müssen das Männer nicht weinen.... Gefühle waren wertlos und durften nicht gezeigt werden oder waren lächerlich.
Darunter leide ich als heute 44-jähriger immer noch. Es fällt mir oft schwer Gefühle zu zeigen, obgleich ich seelisch eigentlich sehr sensibel bin. Das macht es auch schwierig auf andere Menschen zuzugehen und offen mit Gefühlen zu sein, diese zu zeigen.
Oft tue ich besonders cool und wirke von außen stark und unnahbar, obgleich ich im inneren sehr starke Gefühle trage.
Das reflektieren die Menschen natürlich und reagieren ebenso distanziert.
Das wiederum verstärkt die eigene Unsicherheit.
War bis fast Ende 30 daher Single und habe darunter sehr gelitten.
Auch heute läuft es in Sachen Beziehung nicht gerade gut, aber ich veruche zumindest mich den Peronen gegenüber, die ich sehr gerne mag oder liebe herzoffener und ehrlicher zu zeigen.
Über meine Gefühle auch zu sprechen und die Gefühle der anderen mitzufühlen, mich darauf einzustellen.
Was hat man denn zu verlieren? Auch bei mir gibt es Schwachstellen und Mängel, die eine Beziehung nicht erleichtern, aber vielleicht machen diese mich auch dazu was ich bin? Geben eine eigene Persönlichkeit?
Auf keinen Fall möchte ich einsam und alleine bleiben. Selbst die kurzen, schönen Momente in meinem bisherigen Leben haben der Seele so gut getan, daß ich mir absolut sicher bin nicht für die Einsmkeit gemacht zu sein.
Immer mehr fällt mir auch auf, wie viele Menchen ebenfalls ähnliche oder aber andere Ängste und Probleme haben, auch wenn es vordergründig nicht so aussieht.
Es fällt mir schwer mich fallen zu lassen, die Gedanken einfach abzuschalten und zu genießen. Aber sich einer Situation zu entziehen aus Angst es könnte schief gehen ist doch im Grunde das vorweggenommene Scheitern?
Nein, ein Patentrezept kann ich leider auch nicht bieten, vielleicht aber den Anreiz einfach immer so viel Mut wie möglich zu investieren und offen bezüglich der eigenen Empfindungen zu sein, um die anderen nicht zu falschen Schlüssen geraten zu lassen.
Menschen die ich liebe sollten das bemerken können, und manchmal überascht einen ja das Schicksal





Dr. Reinhard Pichler
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