Hallo,
ich habe den Beitrag mal ein wenig überflogen, und ich denke ich kann mich hier gut einreihen. Ich suche (oder ziehe an) mir auch immer wieder Männer, die meinem Vater ähnlich sind und wo ich ähnliches erlebe, wie ich es damals daheim bei meinen Eltern erlebt habe (wobei es da noch wesentlich schlimmer zuging). Gerate halt an Männer, die emotinal nicht wirklich erreichbar sind, die keine Liebe zeigen können, die mir eigentlich nicht das geben können, was ich brauche, und wo es viel Streit gibt. Allerdings muß ich bei mir feststellen, das ich wahrscheinlich den Streit auch oftmals provoziere, denn ich glaube mit einer wirklich harmonischen Beziehung kann ich dann auch wieder nicht umgehen. Mein erster Mann (ich war zwei mal verheiratet) war so jemand, wo die Wellenlänge eigentlich stimmte, wir ähnliche Ansichten hatte, mit dem ich über alles reden konnte, der verständnisvoll und geduldig war. Aber ich konnte diesen Mann nicht wirklich als Mann sehen. Er war irgendwie mehr so der Ersatzvater. Ich bin dann irgendwann ausgebrochen aus der Beziehung. Erst fremd gegangen (was er sogar wußte, denn das ging etwa ein halbes Jahr und dieser andere Mann wohnte weiter weg, so dass ich da dann schon mal paar Tage verbrachte) und dann kam die Trennung (allerdings nicht wegen dem anderen Mann). Ich habe mich einfach gelangweilt mit meinem Ex-Mann. Man konnte mit ihm auch nicht wirklich streiten. Ich konnte mit ihm gar nicht dieses Chaos herstellen, welches ich von daheim kannte.
Naja, jetzt hab ich seit dreieinhalb Jahren eine Beziehung, die eigentlich am Ende steht. Er trinkt gerne einen, ist emotional nicht erreichbar, und einfach überhaupt kein Gefühlsmensch. Ansonsten glaub ich hat er auch nicht das beste Selbstbewußtsein, denn er fühlt sich bei jeder Kritik angegriffen und explodiert dann oder haut ab. Dennoch glaube ich, dass ich bei ihm oftmals auch Streit provoziere indem ich superzickig bin, total abweisend und unfreundlich bin. Manchmal hab ich mich schon selber gefragt, was mit mir los ist. Aber ich glaube ich spüre eben auch, dass es wenn es mir dann doch mal zu nah und harmonisch wird, sich da irgendwas in mir regt und ich das dann nicht mehr ertragen kann.
Außerdem sehe ich auch oftmals in ihm meinen Vater. Ist bei mir nämlich auch so ein Thema. Mein Vater hat viel Leid über die Familie und mich gebracht. Er hat auch sexuelle Übergriffe auf mich gemacht, indem er mir zwischen die Beine fasste oder immer wieder verlauten ließ, ich bräuchte mal ordentlich was zum fi....... Ich hatte einen solchen Ekel vor diesem Mann und manchmal glaub ich, das ich was davon auf meinen Freund übertrage. Das Gefühl hatte ich aber auch schon in früheren Beziehungen, das mein Vater irgendwie in meinem Hirn anwesend war und ich das Gefühl hatte irgendwas von ihm auf meine Partner zu übertragen.
Was bei mir auch das Problem ist, ich fixiere mich immer total auf den Partner. Mache jedes Glück und Unglück von dem anderen abhängig und gebe mein eigenes Leben eigentlich auf. Eigentlich auch klar, dass man dann unglücklich sein muß, weil der Partner einem nun mal nicht alles geben kann, was man vielleicht in der Kindheit nicht bekommen hat.
Naja, ich würde bei mir sagen, dass ich zwar in dem Körper einer erwachsenen Frau stecke, das auch in vielerlei Hinsicht bin (im Job oder sonstige Sachen, die es zu regeln gibt), aber wenn es um emotionale Dinge gibt, da scheine ich dann irgendwie im Kind steckengeblieben zu sein.
Naja, ich habe morgen einen Termin bei einem Therapeuten (habe allerdings schon 2 Therapien hinter mir). Vielleicht kann der mir mein Hirn irgendwie wieder gerade rücken.
LG,
paulinchen
17.01.2010 13:06 •
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