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Hallo liebe Community,

ich habe bereits viele Foren, Beiträge und ähnliche Probleme durchforstet und viele Parallelen zu meiner jetzigen Situation entdecken können. Ich denke auch, dass das Thema Bindungsangst nicht die einzige Baustelle ist, die mich momentan aus dem Gleichgewicht bringt. Fakt ist, dass die Gesamtsituation mein Leben momentan extrem belastet und damit auch die Beziehung zu meiner Freundin.

Bevor ich zum eigentlichen Problem komme, ein etwas längerer Einschub den ihr vermutlich kennen solltet, damit ihr die ein oder andere Situation vielleicht besser verstehen könnt. Ich bin schon immer ein Mensch gewesen der sehr viel grübelt. Ganz egal was es ist, vorwiegend aber über Dinge die mein Leben negativ beeinflussen oder beeinflussen könnten. Eigentlich will ich immer alles perfekt machen und habe tatsächlich Angst davor zu versagen. Sei es im Job, in der Uni oder in der Beziehung. Findet mein Kopf ein Ereignis über das er grübeln möchte, kann das ganz schnell eine echte Farce werden.

Letztes Jahr habe ich nach 4,5 jähriger Beziehung eine neue Frau kennengelernt. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und hatten eine sehr aufregende Verliebtheitsphase. Wir waren viel unterwegs, sind gereist, und haben das Leben in vollen Zügen genossen. Schon am Anfang der Beziehung war klar, dass sie für knapp 4 Monate nach China geht, um dort ihr Auslandssemester zu absolvieren. Da alles noch ziemlich frisch war, hatten wir beide natürlich Angst vor dieser Zeit. Trotzdem wollten wir das Risiko und das Abenteuer gemeinsam eingehen und meistern. Die Zeit des Auslandssemesters war mega hart. Aber wir hielten den Strapazen einer Fernbeziehung stand. Als Abschluss dieser Zeit wollte ich Sie Weihnachten in China besuchen kommen. Gesagt gern, Flug gebucht und mich von Tag zu Tag mehr auf das Wiedersehen gefreut.

Es sei erwähnt, dass ich schon seit langem mit meinem Job sehr unzufrieden bin (ich suche bereits eine Alternative) und kurz vor Weihnachten ist auf der Arbeit meist die Hölle los, so dass ich körperlich und psychisch seitens der Arbeit sehr sehr gestresst war. Hinzu kamen die Strapazen der Fernbeziehung.

Und genau in dieser Zeit trat das erste mal ein für mich nicht verständliches und unerträgliches Problem auf. Ich entwickelte plötzlich aus dem nichts Regelrechte Panikgedanken, wie wohl das Wiedersehen aussehen wird. Was werde ich fühlen wenn ich sie in den Arm nehme? Wenn ich sie küsse? Wenn ich sie berühre? Allein der Gedanke, dass es nicht perfekt sein könnte machte mir unheimlich Angst. Dieser Gedanke entwickelte sich anschließend zu regelrechten Panik und Angstzuständen. Trotz des Gedankenstrudels und der enormen Belastung habe ich versucht mir Mut einzureden, das ganze von außen zu betrachten und mir immer wieder zu sagen: Das ist vermutlich normal. Jeder andere Mensch hätte auch Angst. Sehr wohl mit dem Wissen, dass jeder andere eventuell lockerer damit umgehen kann und sich nicht so extrem in die Situation hineinsteigert.

Das Wiedersehen war natürlich komisch - aber niemals der worstcase-Fall den ich mir in meinen schlimmsten Gedanken vorgestellt habe. Ich ar mega aufgeregt, habe mich aber auch unendlich gefreut sie endlich wieder in die Arme nehmen zu können. Endlich wieder vereint... so ganz konnte ich die Gedanken die mich die Wochen vorher beschäftigt haben aber nicht ablegen. Es gab immer mal wieder kürzere Phasen, in denen ich penibel darauf geachtet habe, welche Gefühle in mir aufkommen wenn ich sie z.b. küsse, umarme etc. - Trotzdem hatten wir eine schöne und aufregende Zeit in China und viel Spaß.

Seit Februar ist sie wieder in Deutschland, steckt momentan mitten in Ihrer Mastenarbeit und sucht momentan einen Job (leider bisher erfolglos). An dieser Stelle sei erwähnt, dass meine Freundin nicht aus Deutschland kommt. Die nahe Zukunft ist also hier nicht wirklich klar. Sie will in Deutschland bleiben, aber das setzt natürlich auch voraus, dass sie einen Job findet und Ihr Visum verlängern kann. Das Problem war immer zugegen, aber so richtig bewusst darüber nachgedacht habe ich nie. Trotzdem bereitet mir der Gedanke, dass sie eventuell nicht hier bleiben kann, mittlerweile große Sorgen.

Jetzt zu dem eigentlich Problem, welches auch die Überschrift meines Beitrages betrifft. Nach langem suchen und vergleichen meiner Gefühlslage mit anderen Beiträgen bin ich immer wieder über den Begriff der Bindungsangst gestolpert und sehe viele Parallelen zu der jetzigen Situation.

Im April diesen Jahres bin ich krankheitsbedingt (regelrecht erschöpft) knapp einen Monat ausgefallen. Seitdem nehme ich unterstützend Opripram 50 mg. Die Belastungen aus Job, Abendstudium und die Gedankenkreise rund um die Beziehung (die eigentlich in Takt ist) machen mich regelrecht müde. Unsere Beziehung hat alles was eine gute Beziehung benötigt. Wir lachen zusammen, wir weinen zusammen, wir reden über alle möglichen Dinge und wir lassen uns die Freiräume die wir brauchen.

Trotzdem gibt es immer wieder Phasen, in denen ich mich in meinen Gedanken verliere und mein Kopf, ohne das ich etwas dagegen machen kann, alles in Frage stellt. Ich versuche gnadenlos dagegen anzugehen. Ich versuche mich zu zwingen, dass diese Gedanken grundlos und totaler Blödsinn sind. Es funktioniert nur sehr selten in den ganz schlechten Phasen alles loszuwerden und positiv zu denken. Morgens wache ich eigentlich schon mit einem Klos im Magen auf, denke dann den halben Tag nach, warum ich so unter Druck stehe und warum ich unsicher bin bzw. Zweifel habe. Das schlimme ist, dass ich diese Zweifel eigentlich nichtmal richtig definieren kann. Ich verstehe sie auch nicht. Das macht das ganze für mich noch viel viel viel komplizierter. Ich bin jemand der eine Antwort braucht. Ich versuche die Situation schon zu akzeptieren wie sie ist. Aber das klappt nur schwer, weil ich sie nicht verstehe.

Neben dem anhaltenden Gedankenstrudel/-karussel leide ich auch körperlich darunter. Ich habe das Gefühl, dass jemand auf meinem Brustkorb sitzt und mir die Luft zum Atmen nimmt. Ich bin eigentlich schon chronisch verspannt, habe dadurch oft Kopfschmerzen. Schlafen kann ich glücklicherweise in den meisten Fällen, allerdings wache ich auch hier oftmals verspannt auf. Erholsamer Schlaf sieht anders aus.

Momentan befinde ich mich wieder seit ein paar Tagen in einer sehr schlimmen Phase. Jeder Gedanke an meine Freundin schmerzt. Mein Magen verkrampft und ich gerate in Panik. Ich will eine Lösung, aber ich weiß, dass ich keine sofortige Lösung bekomme. Ich habe Angst sie zu verlieren. Wenn wir zusammen sind und ich mich ablenken kann, wir beispielsweise eine super Zeit haben, dann genieße ich die Nähe. Ich fühle mich regelrecht geborgen und kann mich fallen lassen. Ich liebe es, wenn sie mich berührt, wenn ich ihre Wärme spüre. Gleichzeitig ist aber auch sofort eine Spannung da, wenn ich in Ihrer Gegenwart nachdenke. Es ist keinesfalls so, dass ich dann keine Nähe haben kann. Auch Berührungen sind vollkommen ok und gehen auch von mir aus. Aber es versetzt mir immer wieder einen Stich in den Unterleib. Warum? ich habe keine Ahnung. Es fühlt sich manchmal einfach nur ungerecht an. Ich habe diese Probleme und sie nicht.

Wir haben noch Sex, allerdings nicht mehr so regelmäßig. Oft bin ich sehr erregt und freue mich auf sie. Male mir Tage lang aus wie es ist wenn wir uns wieder näher kommen. Wenn wir uns küssen und wenn wir intim werden. Sobald wir in dieser Situation sind ist es oft so, als wenn jemand einen Schalter umlegt. Als wenn ich mit aller Macht versuche diese Situation perfekt gestalten zu wollen - die Gedanken fernhalten zu wollen - und sie genau dann wieder in meinem Kopf umherschwirren. Das ist natürlich ein regelrechter Lustkiller. Sie merkt das, auch wenn sie selten etwas sagt. Manchmal versetzt es mir einen Stich ins Herz und schnürt mir die Luft weg, wenn ich nur an sie denke. Mit dem Gedanken sind alle Probleme da. Vor 2 Wochen waren wir übers Wochenende weg. Ich war relativ entspannt und konnte die Zeit mit ihr besser geniessen als zuvor. Mit Rückkehr nach Deutschland waren alle Probleme und Gedanken da. Als wenn sie nur darauf gewartet hätten von mir abgeholt zu werden. Und ich auch noch so blöd bin, den Koffer mit den Problemen mitzunehmen. Ich bin langsam ratlos. Ratlos was das alles sein kann. In meiner letzten Beziehung hatte ich diese Probleme nicht. Vielleicht habe ich die Trennung auch noch nicht richtig verarbeitet und habe Angst noch einmal verletzte zu werden?! Aber warum fängt das jetzt alles so heftig an? Wieso erst nach fast einem Jahr Beziehung? Ich verstehe es nicht.

Mit meiner Freundin habe ich über all diese Probleme bereits mehrfach geredet. Anfangs konnte sie das alles nur schwer verstehen, auch wenn sie sich immer Mühe gab. Jetzt denke ich, dass sie mehr Verständnis für meine Situation hat. Aber ich merke jeden Tag wie ich sie mit meinem Verhalten verletzte und sie belaste. Auch wenn es natürlich nie eine Absicht von mir ist. Die ständigen Gedanken machen viel kaputt - manchmal denke ich, dass es vor allem für meine Freundin besser wäre, wenn wir uns trennen. Aber ich möchte das nicht. Ich will nicht aufgeben nur weil momentan alles schwer ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich den größten Fehler meines Lebens mache, wenn ich sie jetzt gehen lasse. Auch wenn ich merke, dass die Belastung auf einem Maximum ist und ich müde bin. Ich will das unbedingt schaffen. Und zwar gemeinsam mit meiner Freundin.

Ich weiß, dass ich an mir arbeiten muss wenn ich diese Beziehung retten will. Sie ist mir mega wichtig, nein, in klaren Momenten weiß ich zu 100% das ich sie liebe. Aber die Gesamtsituation macht alles so unglaublich kompliziert und lässt alles manchmal aussichtslos erscheinen. Aus diesem Grund habe ich mich auch bereits um einen Therapieplatz bemüht und habe diesen Donnerstag bereits meine 4. Stunde. Ich fühle mich eigentlich gut aufgehoben, auch wenn wir bisher nicht sonderlich viel über die Beziehung sondern über mich und auch meine familiären Verhältnisse geredet haben. Ich hoffe, dass ich hier viel über mich lernen werde und an mir arbeiten kann.

Vermutlich fallen mir im Nachhinein noch zig Dinge ein die ich hätte schreiben können. Ich hoffe es war einigermaßen strukturiert. Ich erwarte hier auch keine Patentlösung. Ich wollte mir zum einen, einen Großteil meiner Probleme mal von der Seele schreiben und hoffe zum Zweiten, dass ich vielleicht den ein oder anderen nützlichen Tipp bekomme um meine Probleme in den Griff zu kriegen.

Vielen lieben Dank im Voraus!

11.08.2015 21:08 • 10.09.2015 #1


38 Antworten ↓


Hallo knowitzki, zu aller erst, herzlich willkommen bei uns.

Ich kenne mich mit der Bindungsangst nicht aus, was aber bei deinem Bericht rüberkommt ist sehr viel Druck. Enormen innerlichen Druck. Und Perfektionismus.

Du scheinst im Extrembereich zu leben. Wie sieht es mit dem Mittelmaß aus?

A


Leide ich unter Bindungsangst? Stelle Beziehung in Frage

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hallo icefalki,

momentan ist das definitiv so. und ja, es setzt mich alles gewaltig unter Druck. ich würde am liebsten meine Sachen packen und gaaaaaanz weit weg fahren und nie wieder kommen. aber das ist keine Lösung.

Das gesunde Mittelmaß... das wäre sicherlich eine Maßnahme über die ich auch schon nachgedacht habe. Aber wie finde ich das? Ich versuche schon viele Dinge die mich beschäftigen nicht so ernst zu nehmen. Das klappt oft auch besser als ich vorher dachte. was meine Beziehung angeht klappt das momentan gar nicht.

heute Abend werde ich meine Freundin treffen und ich merke jetzt schon wieder wie mir die Luft wegbleibt. Gleichzeitig ist der Gedanke sie nicht zu sehen aber ebenso schlimm.

es scheint: egal wie ich es anstelle, es ist falsch.

@knowitzki

Hallo!
Großteils kann ich dich sehr gut verstehen. Bin aber leider auch noch nicht drauf gekommen, warum ich meinem Freund gegenüber oft solche Gedanke und Zweifel habe. Wir sind inzwischen ein gutes Jahr zusammen und vor ca. 3 Monaten hat alles von einer Sekunde auf die Andere begonnen.
Jedoch liegt es wahrscheinlich an unserer Vergangenheit (Kindheit oder auch Beziehungen die wir hatten). In unserem Unterbewusstsein haben sich wohl so viele negative Situationen gespeichert, an die wir uns bewusst teilweise nicht mehr erinnern bzw verdrängt haben.

Was auch noch eine Rolle spielt das schön langsam die Verliebtheitsphase verschwindet und gemeinsame Ziele erarbeitet werden, oft bauen wir uns unbewusst eine Mauer auf. Das Unterbewusstsein sagt sich: bevor ich mich noch mal verletzen lasse, mach ich lieber zu!
Jetzt müssen wir drauf kommen was die auslöst!? Was diese Angst verursacht!

Der Gedanke das es für deine Freundin besser wäre, dass ihr euch trennt ist meiner Meinung nach nicht OK. Ich denke sie ist alt genug, selbst zu entscheiden, ob sie es mit dir mitmacht. Bitte nimm du ihr dies nicht ab!

Ich glaube das diese Gespräche und Aufarbeitung deiner familiären Verhältnisse bei der Therapie sehr gut ist, denn die Ursache für unsere Ängst und Zweifel liegt meist daran.

Alles Liebe und wir schaffen das! Kopf hoch!

Danke für deine Worte. Auch wenn ich niemandem diese Situation gönne ist es trotzdem schön zu sehen, dass man nicht alleine mit diesen Problemen ist.

Manchmal Zweifel ich wirklich an meinem Verstand.

ich habe einfach momentan nur unheimlich Angst davor, dass alles kaputt geht und ich nichts dagegen machen kann. Mein Kopf erzeugt immer neue Gedankenkreise. alles wird in Frage gestellt - und ich suche nach einer Erklärung - ich frage mich: steckt vielleicht doch was anderes dahinter? Wenn ich eine andere attraktive Frau sehe frage ich mich ob ich vielleicht Abwechslung haben will etc... Alles Sachen über die ich

eigentlich nicht nachdenken will, denn ich weiß was ich an meiner Freundin habe. und ich will das nicht aufgeben.

Dieser Druck, den ich mir erzeuge, der macht mich fertig und lässt mich kaum klar denken.

Ich kann dich gut verstehen,diese Angst macht einen fertig. Jedoch solltest du wissen, das dies Gedanken sind und du das nicht machen brauchst, was dir deine Gedanken sagen.

Diese Phase mit jemanden anderen attraktiv finden hatte ich auch bzw.habe ich jetzt noch ab und zu.ich wollte teilweise nicht mal mehr rausgehen,vor lauter Angst ich könnte jemanden sehen den ich attraktiv finde oder in den ich mich sogar verliebe. Oft schaute ich nur am Boden um ja nicht etwas beizusteuern dass es eventuell so weit kommen würde. Jedoch sagte ich mir irgendwann selbst, das ich nicht ganz dicht sei und ging mit Absicht unter Leute und schaute jeden Mann bewusst an, somit hab ich angefangen mir selbst diesbezüglich zu vertrauen.
Ich redete mit meinem Partner darüber und berichtete ihm meine Ängste und er sagte: du darfst ja andere Männer attraktiv finden, das macht doch jede normal denkende Person, aber das heißt doch nicht das du mich nicht mehr liebst.
Somit wird es für mich immer leichter, denn es stimmt ja wirklich, ich darf andere Männer attraktiv finden und das genau jemand vor mir steht in dem ich nicht in der ersten Sekunde verliebe .... Diese Chance ist so gering. Und wenn jemanden sowas passieren sollte, glaub mir, derjenige denk keine Sekunde darüber nach ob es den Partner verletzt.

Ich glaube nicht das genau uns dies passieren wird, den dann würden wir nicht ständig drüber nach denken,was wir tun können das wir unsere Gefühle spüren, sondern beenden das.
Ich war auch schon in der Phase wo ich nicht mehr wusste ob die Gefühle wirklich weg sind oder ob das krankheitsbedingt ist. Oft denke ich, mir wäre egal,wenn er nicht mehr hier ist. Jedoch denke ich dann daran ob es auch bei anderen mir näherstehenden Personen so ist und ich bin nach langen grübeln draufgekommen:ja es ist so. In dieser Situation könnten alle mir nahestehenden Personen nicht mehr hier sein, es wäre mir egal. So schlimm es klingt, aber es ist so.
Leider wird das aber vermehrt auf den Partner projizierte, da es ja immer da ist.

Aber dafür weiß ich jetzt das es nicht an ihm liegt sondern an mir. Das heißt ich muss daran arbeiten und lernen mich selbst zu lieben. Und genauso wird es auch bei dir sein.

Lies mal das Buch: Liebe dich selbst und es ist egal wen du heiratest. Ich lese dies gerade und es unterstützt mich sehr.

das werde ich mir mal zu Herzen nehmen und werde das ausprobieren.

Meine Freundin in heute bei mir, allerdings ist die Stimmung sehr sehr angespannt. Heute sucht sie das erste Mal die Distanz. ich hatte so hohe Erwartungen an den Abend.

ich kann ihr das alles nicht übel nehmen. ich frage mich sowieso weshalb sie das alles noch mitmacht. Und trotzdem tut es so weh.

@hoffnungsvoll83: Darf ich fragen wie dein Freund die Situation akzeptiert?

Deine Freundin hat natürlich auch eine gewisse Angst, den es ist bestimmt nicht leicht für unsere Partner.
Mein Freund hat anfangs sehr gut reagiert und sagte mir das er mir Zeit gibt und mich unterstützt. Zwischendurch hatte er mir in einer Diskussion gesagt,das ihn das verletzt wenn ich so bin.
Verstehe ich ehrlich gesagt. Mir ist dann eine Weile vorgekommen das er sich von mir distanziert. Doch schon nach kurzer Zeit hab ich dadurch gemerkt das ich Angst um ihn habe. Ich hab dann angefangen genau das Geheteil von dem ich fühlte zu machen. Das heißt wenn ich keine Nähe wollte hab ich mich zu ihm gelegt usw.

Wichtig ist, zu lernen keine Erwartungen zu haben, schon gar nicht in unserer Situation, den wir zerdenken derzeit sowieso alles.
Gib dir Zeit!

Ach ja, es funktioniert derzeit sehr gut mit meinem Freund, wenn er merkt das es mir wieder zuviel wird,reden wir miteinander. Das stärkt mich dann teilweise auch schon wieder. Wenn ich mal ein paar Stunden allein sein will, gibt er mir diese Zeit. Er weiß inzwischen das es nicht an ihm liegt und fängt langsam an alles ein wenig zu verstehen. Ich glaub er versteht es manchmal schon besser als ich.

er weiß zB. auch das ich mich hier angemeldet habe.

Du kannst deine Freundin ja fragen ob sie die Beiträge mitlesen möchte,vielleicht fällt es ihr dann leichter dich zu verstehen? (Ist nur eine Idee, ob Sie es richtig aufnehmen würde, musst du bitte selbst abschätzen)

Hallo hoffnungsvoll83,

vielen Dank für deine Antworten und sorry das ich mich jetzt erst melde. Das hat aber einen Grund... Die letzten Wochen war ich vergleichsweise frei von angst und wollte mich nicht unnötig an die Probleme erinnern indem ich hier schreibe oder auf eine andere Weise darüber nachdenke!

Leider ist es seit ein paar Tagen wieder schlimmer geworden. Ich denke der Auslöser war ein Streit letzten Sonntag. Mal wieder vollkommen sinnlos, aber ziemlich heftig im Ausgang. Ich war wirklich drauf und dran mich zu trennen und hatte es schon mehr oder weniger ausgesprochen. Ich wusste einfach nicht mehr weiter. Letztendlich haben wir uns wieder versöhnt. Leider ist es für mich wirklich so, dass jeder Streit, sei er noch so klein für mich eine riesen Bedeutung hat. Für mich ist jeder Streit ein enormer Rückschritt. ich weiß einfach nicht mehr wie ich das alles handeln soll. Mir fällt es oft schwer wirklich an eine Zukunft zu denken in der alles wieder locker und gut wird. Vielleicht nehme ich mir aber auch selbst zuviel vor und habe zu hohe Erwartungen an mich und die Beziehung. Fakt ist allerdings, das ich mich in den letzten Tagen wieder extrem schuldig fühle, dass ich diese ganzen Gedanken habe und meine Freundin bedingungslos liebt. Zudem ist sie jetzt mit der Masterarbeit fertig und muss ihr Visum verlängern. Ich selber verstehe selbst nicht warum mich das alles so extrem einschnürt und warum ich mich so extrem unter Druck setze.

Es ist zum heulen. Weder will ich meine Freundin verlieren noch will ich sie verletzen - ich will ihr das aber auch alles nicht zumuten.

ich weiß nicht ob wir das noch Monate lang aushalten bis vielleicht irgendwann mal Besserung eintritt.

Hallo knowitzki!

Wie geht es dir inzwischen?

Ich persönlich würde sagen, das du scheinbar eine falsche Vorstellung von Liebe und Beziehung hast. Streit, Diskusionen, Auseinandersetzungen ist ganz normal um Vertrauen aufzubauen und zusammen zu finden. Das sind einzelne Beziehungsphasen, wenn man diese Übersteht kommt die nächste Phase und irgendwann,nach jahrelanger Arbeit kommt erst die wirklich intakte, vertraute Beziehung.

Ich denke deine Freundin darf selbst entscheiden, ob sie das mitmachen möchte. Hast du mit ihr über dein Problem geredet?

Liebe Grüße

@hoffnungsvoll83

Es geht so. Ehrlich gesagt bin ich momentan eher wieder in einer nachdenklichen Phase wo ich schwer loslassen kann.

vermutlich hast du recht. meine Vorstellung ist vermutlich ziemlich verquert. ich versuche mir auch immer zu sagen, dass mein Kopf übertreibt und ich den einzelnen Dingen nicht soviel Gewicht geben darf.

Gestern hatten wir zum Beispiel einen sehr schönen Tag wo ich größtenteils meine Gedanken vergessen konnte. aber heute, kurz nach dem aufstehen bzw. Wachwerden sind sie wieder da und ich denke nach und denke nach und...

Mit meiner Freundin rede ich viel. Allerdings merke ich auch, dass ich sie damit belaste und verunsichere. Daher versuche ich nicht jede Kleinigkeit zu erwähnen. ich will doch nur das sie glücklich ist und ich ihr nicht ihr Leben verbaue.

dazu kommt noch, dass mich so Kleinigkeiten wie optische Makel momentan stören - das macht mir ein total schlechtes Gewissen, weil es erstens nicht fair ist und zweitens nicht so wichtig sein sollte, da ich meine Freundin nicht nur deswegen liebe. sie ist auch Mega hübsch, hat aber etwas zugelegt. manchmal habe ich das Gefühl das jede andere Frau die mir über den Weg läuft attraktiver wirkt. ich hasse mich für diese Gedanken und schiebe sie auch zur Seite so gut es geht. Ich liebe meine Freundin doch so wie sie ist! Aber all das verwirrt mich nur noch und im Moment ist es schwer diesen ganzen Gedanken keine Bedeutung zuzurechnen.

ich würde gerne mit ihr über letzteres Thema reden, weiß aber nicht wie, da ich weiß das sie das sehr sehr verletzten würde. das will ich unter keinen Umständen.

es ist, als würde auf jede Besserung ein neues Problem auftreten.

allerdings sehe nur ich dieses Problem.

Mein Kopf macht was er will. das kostet so unglaublich viel Kraft.

Setzt dich mal hin und denk mal drüber nach, was Liebe für dich bedeutet. Denn wir haben so eine idealvorstellung die uns von den Medien vorgelebt wird und das speichert sich natürlich im Unterbewusstsein ab. Jedoch bedeutet Liebe nicht ständiges kribbeln und immer 'Friede Freude Eierkuchen'. Liebe ist mehr. Durch Diskussionen, Reden, Streiterein, Meinungsverschiedenheiten, Versöhnung usw. Lernt man sich kennen und Vertrauen.

Das mit der Optik hatte ich auch, das vergeht wieder. Ich schreib dir am Abend genauer. Hab gerade nicht so viel Zeit,sorry.

LG

ich habe mir da in der letzten Zeit schon sehr viele Gedanken drüber gemacht. Das ist auch der Grund weshalb mich das alles so mitnimmt und verwirrt.

Liebe ist für mich viel mehr als nur kribbeln und tolles aussehen.
Liebe ist für mich vorallem Geborgenheit, Respekt und Vertrauen! ich muss mich auf meine Partnerin zu 100% verlassen, Vertrauen können und benötige sie in schwierigen Zeiten als Rückhalt. all das gibt mir keine Freundin ohne das ich sie darum bitten muss. Umso schwerer ist es für mich zu verstehen, warum ich teilweise diese Zweifel bzw. diese Gedanken habe!

Ich habe eigentlich aufgegeben das zu hinterfragen, da ich da eh keine Antwort drauf finden werde. Trotzdem lässt mein Kopf das nicht immer zu.

es fühlt sich nicht unbedingt falsch an. Aber es fühlt sich irgendwie an als würde ich ihr Unrecht tun (mit den Gedanken).

Ein elender teufelskreislauf.

leider ist meine Therapeutin auch derzeit in Urlaub und ich warte auf die Bestätigung des therapieantrages so dass ich derzeit keine Sitzungen habe. dort konnte ich in Zweifel teilweise abladen.

Wie bereit bist du überhaupt dich fest zu binden?

Der Gedanke, mit dieser Frau dein ganzes Leben verbringen zu wollen, wie fühlst du dich dabei.

Der Gedanke, dich nicht festlegen zu müssen, wie geht es dir dann damit?
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ich glaube das es mir im Moment schwer fällt diese Frage zu beantworten, weil die Zukunft momentan in einer gewissen Weise Art ungewiss ist und auch von einem entscheidenen Faktor abhängt. Wenn meine Freundin jetzt nach ihrem Studium keinen Job findet und entsprechend kein neues Visum bekommt muss sie irgendwann zurück in ihr Heimatland.

Zudem ist dieses ganze gedankenkarussel derzeit so verwirrend, dass es mir schwer fällt diese Frage so zu beantworten das ich dabei keine Angst bekomme.

Natürlich wünsche ich mir eine gemeinsame Zukunft und das alles so einfach und unbeschwert wird wie vor den Gedanken - sonst hätte ich auch schon längst aufgegeben.

Vielleicht erzeugst du vorbeugend deine Gedanken, weil sich die Zukunft eben noch nicht festlegen lässt. Quasi als Schutz.

darüber habe ich auch schon nachgedacht. Meine Psychologin halt das auch durchaus für möglich. Kombiniert mit dem Drang nach Perfektion etc kommt dann das dabei raus was man bei mir gerade vorfindet.

Leider will mein kopf das nicht immer alles verstehen.

Ich hoffe wenn alle Unsicherheiten geklärt sind fällt alles von mir ab. Ich will nicht das das alles kaputt geht.

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Dr. Reinhard Pichler
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