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Hallo,
Erst mal bin ich unendlich froh dieses Forum gefunden zu haben. Ich kann mich schon mit einigen Beiträgen identifizieren.

Jetzt interessiert mich natürlich brennend, was ihr zu meiner Situation sagt... und ob denn noch was zu retten ist

Ich bin seit Mai mit meinem jetzigen Freund zusammen, sagen wir es mal so. Eigentlich sind wir getrennt.... ich hatte vor ca. 2 Monaten Schluss gemacht und wir haben uns darauf geeinigt, Freunde zu bleiben. Jedoch hat sich das Ganze dann so entwickelt, dass es eine Art.. Affäre? geworden ist. Wobei es mehr war... wir haben auch ganz klischeehaft zusammen gekocht, und sowas eben Auch für mich war es noch mehr als nur eine Affäre. Gut, mal so viel dazu.

Ich muss zu meiner Gefühlswelt sagen..... ja, welche Gefühle eigentlich?
An sich bin ich glücklich, glaube ich. Mir ging es bis vor 2 Jahren noch weitaus schlechter mit Depressionen, Selbstverletzung, Essstörung und sozialer Phobie. Dann kam die 180° Drehung. Und seitdem lebe ich im Großen und Ganzen ohne Probleme mein Leben. Ich habe Freunde, schulisch meinen weiteren Weg gefunden und meine Eltern reden seit etwa diesem Zeitraum auch wieder miteinander (das haben sie seit sie sich trennten, als ich 6 war, nicht getan).
Mein großes Problem ist nur, dass ich keine feste Beziehung eingehen kann, ohne da wieder raus zu wollen. Ich kann mich anfangs verlieben und mich sehr für denjenigen interessieren. Zum Teil habe ich sogar Schmetterlinge im Bauch, wobei das nicht lange anhält. Ich habe dann zum Teil auch ein riesiges Verlangen, demjenigen näher zu kommen.
Sobald derjenege dann interesse zeigt und ich merke, dass es ernst wird, freue ich mich erst. Glaube ich.
Und dann ist es soweit und ich bin in einer Beziehung. Erst ist es schön und gut... aber höchstens etwa einen Monat lang. Dann fangen meine Zweifel an...
Ich zweifle alle Entscheidungen und die ganze Art meines Partners an, bin super genervt von seinen Verhaltensweisen, reagiere so total über und konzentriere mich fast nur noch aufs schlechte. Und alle meine Gefühle sind weg.
Da kann der Partner noch so perfekt und toll sein, irgendwie suche ich unbewusst schon Gründe, zu flüchten, hab ich das Gefühl. Irgendwas stört mich immer, und das tut mir irgendwo echt unbeschreiblich leid. Ich weiß, dass ich eigentlich nicht so bin. Eigentlich nehme ich Menschen mit all ihren Ecken und Kanten, genau so, wie sie sind.

Ich bin langsam echt am verzweifeln. Auf der einen Seite möchte ich einen festen Partner, mit dem ich viel erlebe und alles teilen kann. Und auf der anderen Seite kann ich das nicht, und flüchte zB zu anderen Männern (nicht, wenn ich in einer Beziehung bin. Fremdgegangen bin ich bisher ein mal, und das war in meiner letzten Beziehung... würde ich aber nie wieder tun)... die sich dann wieder verlieben und was festes wollen. Das endet dann wieder mit meiner Flucht ...

Was kann ich tun? Ich fühle mich wie ein verdammt schlechter Mensch. Verletze die Menschen, die mir irgendwie ja doch am meisten bedeuten...

09.12.2015 14:43 • 09.12.2015 #1


3 Antworten ↓


Liebe Sunny, willkommen hier bei uns.

Hab gerade dein Alter gesehen, du bist 16 Jahre jung.

Ich wusste in deinem Alter auch noch nicht so groß, was ich wollte.

Was viel wichtiger ist, dass du deine Probleme im Griff hast. Das finde ich wirklich schön.

Im Prinzip, so würde ich das interpretieren, willst du erstmals leben. Was kennenlernen.

Raus in die Freiheit. Du wirst begehrt und geniest das alles. Bringt dir jemand Interesse entgegen, bist du zu Beginn so happy, dass du das mit Verliebtheit gleichsetzt.

Vielleicht denkst du mal darüber nach.

A


Lasse ich meine Gefühle nicht zu oder habe ich keine ?

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Hi, Danke für die schnelle Antwort

Ja, das mag schon so sein. Nur wünsche ich mir an sich schon eine wirklich feste Beziehung, ohne diese ganzen Zweifel und Kleinigkeiten... eigentlich bin ich eher der Mensch dafür. Aber wie gesagt, ich merke, dass sobald jemand Interesse an mir zeigt, er für mich uninteressant wird... und dadurch habe ich meine 2 Beziehungen echt richtig krass verletzt. Dieses ständige auf und ab, ich verstehe, dass man das nicht lange mitmachen will/kann. Aber ich kann mich nicht anders verhalten, als mich zu distanzieren/mich demjenigen wieder nähern/distanz/nähe,...
Und dann diese Gefühlskälte... ist das echt normal? Ich empfinde ja schon fast kein Mitleid mehr oder sowas. Mir ist das eigentlich alles... egal. Und ich weiß, dass es mir leidtun sollte.. eigentlich
Ich hab meine insgesamt 2 Beziehungen von mir aus beendet. Aus denselben Gründen... von meinem letzten Ex war ich 3x getrennt. Und wie gesagt, mit dem jetzigen ist es ungefähr dasselbe. Aber als er mir gestern gesagt hat, dass er das nicht mehr kann, und sich wirklich was ändern muss, sonst ist er weg... hatte ich nen totalen Zusammenbruch. Dabei fühle ich sonst gar nichts... das ist für mich schon irgendwie recht paradox.... aber wirklich normal in dem alter? Ich hab glaube ich nicht so das Gefühl für normalität.. hm

Sunny, du schriebs von depris, selbstverletzung, Essstörung, sozialer Phobie.

Das hast du jetzt weg. Du bist eben ein Mensch, evtl. brauchst du das Extrem noch.

Was vorher auf dich selbst gerichtet war, verlagerst du evtl. jetzt nach außen. Oder du kannst noch nicht so recht mit Gefühlen umgehen.

Evtl. kannst du da noch in der Therapie weiterarbeiten. Dich erstmals selbst finden.

Bist ja schon so weit gekommen .





Dr. Reinhard Pichler
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