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Zitat von Azure:
dass nicht der Eindruck entsteht, dass die Betroffenen daran selbst schuld sind

Habe ich auch nicht so gemeint - es geht vielmehr darum, unbewusst in bestimmten alten Mustern zu verharren (in Ohnmacht erstarren), die früher einmal hilfreich oder sogar überlebensnotwendig waren, aber heute gegen dich arbeiten.

Zitat von Krokodil90:
Das Trauma ansich mag vorbei sein, was bleibt sind die Folgen:

Weiteres Verharren in Ohnmacht und Hilflosigkeit ist als Viktimisierung ein Teil der traumareaktiven Symptomatik, vor allem bei der kPTBS.

@gabehcuod das hat meiner Meinung nach nichts mit Viktimisierung zu tun, sondern der Realität…Verharren wäre, wenn man nichts versucht dagegen zu tun. Aber dann würde man ja auch keine Therapie aufsuchen. Nichtsdestotrotz sind die Folgen da, das lässt sich nicht von der Hand weisen.

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Keine Traumata Entschädigungen!

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Zitat von Krokodil90:
Nichtsdestotrotz sind die Folgen da, das lässt sich nicht von der Hand weisen.

Der Unterschied besteht nur darin, wie ich damit umgehe:

Opferstandpunkt und vor allem Jammern, wie schlecht es mir geht und Empörung, dass die Gesellschaft oder das System mir gefälligst Hilfe und oder Entschädigung schuldet oder

Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten das tun, was machbar ist.

Wer Aufgibt oder gar nicht erst zu kämpfen beginnt, hat schon verloren!

Dieser Satz begleitet mich schon durch mein ganzes Leben, seit ich denken kann, denn mein Leben ist/ war und bleibt ein ewiger Kampf, ich kenne es nicht anders!

Du willst das deine Mutter dich lobt, dich mal in ihre Arme nimmt, Stolz auf dich ist?
Dann kämpfe darum, Beweise ihr das du tausend mal besser bist als dein Bruder!

Dein Vater wünschte sich ein eigenes Kind und jetzt wo es dich gibt, will/ wollte er dich dann doch nicht in seinem Leben haben?
Fein, dann soll er dafür aber auch bezahlen ( Kindergeld)!

Dein Umfeld hält dich für ein schwaches, ausnutzbares, hilfloses Wesen?
Super!
Beweise ihnen das Gegenteil und schlag sie mit ihren eigenen Waffen!

Dir geht es schlecht?
Du leidest still vor dich hin und keinen interessiert das?
Keiner ist bereit sich für dich einzusetzen und/ oder an deiner Seite zu stehen?
Okay!
Dann fang an für dich selbst zu kämpfen, beantrage alle die Hilfe/ Therapien usw., die dir zustehen!
Lass nicht zu das die Gesellschaft ihre vor dir verschließt, sei nicht still ,
sei LAUT und verschaffe dir das nötige Gehör!

Schweigen führt nur zu nichts!

Es mag sinnlos erscheinen, wenn ich mich hier so aufrege und sinnlos für etwas zu kämpfen scheine, das ich persönlich nicht verändern kann, einen Sinn/ einen Effekt hat es jetzt bereits trotz allem schon gehabt.

Ich wurde von euch gehört/ wahrgenommen!
Ihr habt sogar schon damit begonnen, euch und eure Ansichten/ Erfahrungen zu diesem Problem/ Thema auszutauschen usw.!
Das mag nicht viel erscheinen aber es ist immerhin ein Anfang.

G.Yuna76

@gabehcuod zu einfach gedacht…da spielen zu viele verschiedenere Faktoren rein, warum manchen Leuten das gelingt, anderen nicht oder nur mit sehr viel mehr Zeit. Du sprichst ja selbst von dem im Rahmen eigenen Möglichkeiten, diese sind ja individuell sehr unterschiedlich.

https://www.fr.de/panorama/emotionaler-...86599.html

In diesem Artikel ist ein Kinderarzt der Auffassung, dass Eltern wieder lernen müssen sich wieder mehr von den Kindern abzugrenzen.

Er ist auch der Meinung, dass Kinder Krankheiten vortäuschen, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.

Stets wird Eltern suggeriert, dass Kinder uns nur manipulieren wollen und dabei zu Narzissten heranwachsen.

Zitat von Schwarzes_Klee:
dass Eltern wieder lernen müssen sich wieder mehr von den Kindern abzugrenzen.

Die interessanteste Stelle in diesem Artikel ist für meinen Geschmack die, an der er sich (zurech) gegen eine Erziehung ausspricht, die sich primär an den Bedürfnissen der Eltern orientiert.

Zitat von Schwarzes_Klee:
Er ist auch der Meinung, dass Kinder Krankheiten vortäuschen, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.

Achtung: Die Argumentation ist die, dass Kinder aus der Interaktion mit den Eltern sehr schnell lernen, wie sie z.B. Aufmerksamkeit bekommen können.

Zitat von Schwarzes_Klee:
Stets wird Eltern suggeriert, dass Kinder uns nur manipulieren wollen und dabei zu Narzissten heranwachsen.

Auch das sollte differenziert werden: Die vermeintliche Manipulation der Kinder ist zunächst einmal der verzweifelte Versuch, das zu bekommen, was sie eigentlich brauchen: Aufmerksamkeit, Zuwendung, Fürsorge und emotionale Präsenz.

Macht das Kind die Erfahrung, dass es im Normalfall von seinen überforderten Eltern eher vor der Glotze oder dem Smartphone geparkt wird und dass es Aufmerksamkeit nur im Krankheitsfall gibt, wird es sich zukünftig eben auch genauso verhalten und Symptome produzieren.

Darf ich mal fragen was für euch einen guten (auf Trauma spezialisierten) Therapeuten ausmacht?

Ich finde bei Trauma in die Opferrolle gehen nicht passend. Ich WAR Opfer. Heute bin ich zwar nicht mehr in der Situation aber noch Opfer und Opfer der Folgen. Es ist natürlich auch wichtig, sein Leben so gut es geht damit weiter selber zu gestalten und die Selvstwirksamkeit zu spüren. Aber ich kann die Situation im Alltag durch die Erkrankung nur teilweise beeinflussen. Für mich klingt in dir Opferrolle gehen als hätte ich mir das ausgesucht. Wirklich Trauma betroffen haben nicht wirklich Vorteile im Leben durch die Erkrankung. Wir bekommen ja nichts und Hilfe ist auch nicht einfach zu erhalten oder in Deutschland Therapie nur begrenzt mit den Stunden. So empfinde ich das.

@Yuna1976

Ab und zu darf man es sich gestattet eine Schlacht zu verlieren, sich in Sicherheit zu bringen, um dann seine Rüstung richtig zu reparieren.

Viele, die sich als unverwundbar aufspielen, trinken entweder eine halbe Flasche Snaps, schmeißen sich Tabletten oder steigen mit allen ins Bett, was bei drei nicht auf den Bäumen.

Keiner, der über viel Resilienz verfügt, wird dich als schwach und minderwertig bezeichnen. Das machen nur Leute, die sich hartnäckig weigern mit ihren eigenen Problemen auseinandersetzen.

In der Gruppentherapie ist mir stets aufgefallen, dass nur die Wenigsten es wagen ihre Eltern als Ursache zu nennen. Wahrscheinlich, weil die große Angst davor haben als undankbar beschimpft zu werden.

@Schwarzes_Klee das ist mir bei meiner Gruppentherapie auch aufgefallen. Die meisten hatten auch sogar noch Kontakt bis der Täter oder die gestorben sind und haben sich nicht getraut den Kontakt abzubrechen.

Zitat von Schwarzes_Klee:
In der Gruppentherapie ist mir stets aufgefallen, dass nur die Wenigsten es wagen ihre Eltern als Ursache zu nennen. Wahrscheinlich, weil die große Angst davor haben als undankbar beschimpft zu werden.

Ging mir in der Gruppentherapie in der Reha ähnlich.
Das Thema Familie und Eltern ist immer noch eine heilige Kuh, die nicht geschlachtet werden darf.

Konnte man unlängst wieder kurz vor Weihnachten auf SPON nachlesen in einem netten Artikel Tabu - Eltern an Weihnachten alleine zu Haus. Bei diesem Spiel sind halt a priori die Rollen schon verteilt und wer mit diesem Tabu bricht, die Eltern in die Verantwortung nimmt oder sogar den letzten Schritt macht, in dem er/sie den Kontakt abbricht, ist sofort sozial gebranntmarkt und stigmatisiert.

Ich selbst habe diesen Schritt Ende 2017 gemacht und ihn bis dato nicht bereut. Selbst bei meiner Hochzeit im Dezember war ich heil froh, dass niemand aus meiner verkorksten Familie mit dabei war.

@Schwarzes_Klee die Therapeutin von der ich neulich sprach führte das auch aus. Mütter haben in unserer Gesellschaft einen sehr hohen Stand. Nach dem Motto: sie hat dich geboren, sie hat dich aufgezogen und das ist jetzt der Dank? Wenigen gelingt es das voneinander getrennt zu sehen. Natürlich ist es viel, was Frauen auf sich nehmen, Schwangerschaft, Nächte um die Ohren schlagen etc. Aber das heißt nicht automatisch, dass man egal was vorgefallen ist, auf ewig dankbar sein muss aus dem einzigen Grund dass sie die Mutter ist. Mütter sind nicht per se Heilige und selbst, wenn sie es nicht absichtlich verschuldet haben, heißt es nicht dass nicht sie die Ursache sein kann.
Bei mir wurde das auch immer ganz gezielt von meiner Mutter genutzt als Mittel. Nach der Melodie, wenn ich tot bin dann wird dir das noch leid tun alles.

Wenn einige wüssten, dass ich mit meinem neunjährigen Sohn regelmäßig kuschel, dann dürfte ich mir stets anhören, dass ich ihn damit zu einem Weichei erziehe.

Ich habe meine Tochter nur schreien lassen die erste Zeit, weil meine Schwiegermutter sehr übergriffig war. Ich durfte sie nicht mit ins Bett nehmen und auch nicht pucken. Bei meinem Sohn habe ich mir nichts mehr verbieten lassen und ihn auch mit ins Bett genommen.

@Krokodil90

Mütter haben einen hohen Stand? Als ich meine Kids bekommen habe, da hatte ich nie das Gefühl, dass mir der rote Teppich ausgerollt wurde.

Ich durfte mir eher Horror-Geschichten rund um Fehlgeburten, Dammrisse und entzündete Brustwarzen anhören.

@Schwarzes_Klee in dem Sinne, dass man seine Mutter (Eltern) nicht zu kritisieren hat und man auch heute noch oft schief angeschaut wird in der Therapie, wenn man es tut

Ich denke so selber wenn Eltern es nicht besser können liegt es in Ihrer Verantwortung sich Hilfe zu suchen. Selbst ich die - sollte ich doch noch ein Kind bekommen - ihr Kind über alles lieben würde und alles für ihr Kind macht, würde ich mit mit meiner KPTBS und den anderen Diagnosen Hilfe von Außen suchen. Ich möchte das Beste für mein Kind und muss mich nicht als super Mutti präsentieren. Die Eltern haben es einfach geschehen lassen und müssen mit der Schuld leben.
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@Coru richtig. Leider sind aber gerade Narzissten selten so selbstreflektiert und schuld sowieso nicht. Wenn es überhaupt so passier ist und man es sich nicht wieder einbildet, dann war es wohl nicht so schlimm und falls es schlimm war, dann nur weil das Kind so anstrengend war. Und überhaupt sollte man doch mal die Vergangenheit ruhen lassen und nicht so empfindlich sein.

Tut mir Leid Schwarzes_Klee, aber da muss ich dich enttäuschen !
Ob du es mir nun glaubst oder nicht, aber ich schwöre, auf was auch immer, das ich weder Rauche, noch Trinke und erstrecht keine Dro. nehme oder je genommen habe!

Ich weiß das mein Vater wohl immer viel getrunken hatte, nach seiner Arbeit und es nicht gerade selten vorkam das er dann meine Mutter und meinen älteren Bruder schlug.

Ich war noch zu klein um davon selber etwas mitbekommen zu haben, denke aber das diese Umstände mit ein Grund dafür waren, warum keiner in meiner Familie dazu fähig war mich wirklich zu lieben, denn schließlich war ich ja zum Teil auch SEIN Kind.
Demzufolge wäre es quasi tödlich für mich gewesen, hätte ich es als Jugendliche je gewagt, ebenfalls mit dem Alk. trinken zu beginnen!

Da ich nie einer Schulischen, Jugendlichen Gruppe angehört hatte, kam ich mit Zig. garnicht erst in Berührung.

Dro. wären eine Option gewesen, das ich die aber nie genutzt habe, habe ich meinem Bruder zu verdanken.

Wer auch nur ein einziges Mal, als Beifahrer/ in im Auto seines älteren Bruders saß der, ohne das ich davon wusste, kurz zuvor mit seinen Freunden aus Neugierde und Spaß, ein oder 2 Joints geraucht hatte, der wird diese nächtliche, mehr als nur halsbrecherische, leichtsinnige, Übelkeit erregende und Todesverachtende Autofahrt, definitiv, Zeit seines Lebens niemals mehr vergessen können!
Das war für mich die beste Präventive Abschreckung zum Thema Dro. überhaupt.

Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie Menschen sich all so etwas, freiwillig antun können.

Durch meine eigene Missbrauchs Erfahrung, hatte/hat sich das mit dem Sex mit jedem der nicht bei 3 auf denn Bäumen ist grundsätzlich schon erledigt.

Ich sehe mich auch lieber als Kämpferin oder Überlebende, den als Opfer, auch wenn ich weiß das ich als Kind eines war.

Ich weiß dennoch ehrlich nicht von was für einer Schlacht du hier redest und unverwundbar, fühle ich mich schon mal ganz und garnicht!

Ich sagte nur das ich nicht zu dem Typ Mensch gehöre der stillschweigend, jedes Unrecht auf der Welt einfach so, unkommentiert hin nimmt.

An einer Gruppentherapie teilzunehmen, war mir bisher leider noch nicht vergönnt gewesen.

Anfang Februar, nehme ich jetzt erstmal als nächstes an einer ACT Therapie teil, dannach werde ich weiter sehen.

G.Yuna76

Ich bin sehr reflektiert und habe weder hier noch sonstwo ein Problem damit, die Menschen die für mein Leid verantwortlich sind, auch beim Namen zu nennen.
Meine ganze Familie, mein Bruder und insbesondere meine Mutter tragen nunmal die Schuld an allem! Daran lässt sich nichts beschönigen und heilig ist davon schonmal garnichts gewesen!

Wer mir mit: wie kannst du nur, du bist aber ziemlich undankbar usw. kommt, der kann mir mal gestohlen bleiben.

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Dr. Reinhard Pichler
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