Hallo,
Ich bin jetzt 27 Jahre alt und seit 8 Jahren Single. Davor hatte ich bisher eine Beziehung, die ein Jahr lang hielt. Damals war ich total verliebt, es war alles so, wie das Klischee es beschreibt: Schmetterlinge im Bauch, ständig das Bedürfnis bei ihm zu sein, Sehnsucht, wenn wir mal nicht zusammen waren, alles in der Welt war plötzlich 1000 mal schöner als davor – die erste große Liebe eben. Nach ca. einem Jahr habe ich dann aber bemerkt, dass meine Gefühle schwächer wurden, bis ich mich irgendwann gezwungen fühlte, Schluss zu machen. Wirklich „gezwungen“, denn es war ein Horror für mich und ich hätte alles dafür gegeben, meine Gefühle für ihn zurück zu bekommen, aber trotz einiger Zeit des Wartens und Versuchens ging es nicht. Ich hatte ein absolutes „Nichts-Gefühl“, es war einfach nichts mehr da, es fühlte sich absolut tot und stumpf an in mir. Ich MUSSTE Schluss machen, aber es ging mir alles andere als gut danach und ich wusste dass ich ihn zutiefst verletzt hatte. Ich habe mich unendlich schuldig gefühlt, ihm das angetan zu haben, und fühlte mich zugleich unfähig echte Gefühle zu haben, total abgestumpft. Ein Jahr lang ging es mir richtig schlecht nach der Trennung, bis er eine neue Freundin hatte und ich ein bisschen Abstand nehmen konnte von meinen Schuldgefühlen.
Dennoch habe ich es seit dem nicht mehr geschafft eine Beziehung einzugehen oder mich zu verlieben. Generell denke ich schon, dass ich relativ „anspruchsvoll“ bin, einfach in dem Sinn, dass ich vielleicht ziemlich „spezielle“ Vorstellungen habe – nicht was Aussehen oder Finanzielles angeht oder so, sondern eher bzgl. des Charakters . Deshalb wundert es mich nicht, dass ich nicht an jeder Straßenecke jemanden finde, in den ich mich Hals über Kopf verliebe. Doch nach 8 Jahren als Single – und das obwohl ich mich zu 90% der Zeit sehr nach einer Beziehung gesehnt habe - verstärkt sich die Vermutung bei mir, dass mehr dahinter stecken könnte als der Tatsache dass, „bisher einfach noch nicht der Richtige dabei war“. Auch deshalb weil mein Kennenlernen mit Männern meistens nach einem bestimmten Muster abläuft. Es ist mir – wenn auch nicht ständig – durchaus schon passiert, dass ich jemanden „toll“ fand, interessant, attraktiv, wie auch immer. Und auch bei diesen Personen, stellte sich nach den ersten positiven Gefühlen immer sehr schnell eine Ernüchterung ein, eine Rückkehr des „Nichts-Gefühls“, das ich zum Ende meiner ersten Beziehung erlebt hatte und das für mich der Inbegriff des Horrors ist.
Besonders diesbezüglich fand ich eine Begegnung, bei der ich einen Mann kennen lernte, den ich auf den ersten Blick so! attraktiv fand, dass ich meinen ganzen Mut zusammen nahm und in einer Bar meine Telefonnummer zusteckte – obwohl ich unglaublich aufgeregt war. Er war auf den ersten Blick äußerlich mein absoluter Traummann. Dann trafen wir uns und es war super… wir hatten uns unglaublich viel zu erzählen, viele Gemeinsamkeiten, es war kein bisschen langweilig… Nach dem Treffen sagte er mir, dass er das Treffen toll fand und die Zeit wie im Flug vergangen war. Als ich meinen Freundinnen vom Treffen erzählte, sagte ich nur, ja es war alles super und es passt eigentlich alles, aber da ist kein Gefühl. Das Gefühl war einfach wieder weg: das NICHTS war wieder da. Es ergab sich dann, dass er sich auch etwas zurückzog aber in einer Nacht mit viel Alk. kam es trotzdem dazu, dass wir etwas miteinander anfingen… allerdings sagte er mir vorher – ohne dass ich es angesprochen hätte – dass er aber keine feste Beziehung wolle. Ich war total erleichtert – ansonsten wäre für mich auch sofort Schluss gewesen. Also fingen wir etwas an, was man wohl als Affäre bezeichnen könnte… es war schön, und als mir klar wurde, dass er es wirklich ernst meinte, damit dass er nichts ernstes wollte, begann ich mich mit der Zeit danach zu sehnen, dass von ihm doch mehr kam, ich denke man kann sagen ich habe mich schon in ihn verknallt… verliebt wäre vielleicht etwas zu viel gesagt, da wir uns nicht wirklich gut kennen gelernt haben… Es ist im Endeffekt nichts daraus geworden und ich habe keine Ahnung, was mit meinen Gefühlen passiert wäre, wenn er doch plötzlich mehr gewollt hätte …
Ich hatte auch einige andere „Kennenlernen“ mit Männern, und dieses „Da ist absolut kein Gefühl“-Gefühl, häufig auch gepaart mit dem Aufkommen von 1000 Sachen die mich am anderen total störten, und dann rationale Begründungen für mein „Nichts-Gefühl“ darstellten – kam jedes Mal mit. Mal früher, mal später. Aber die beschrieben Erfahrung fand ich besonders bezeichnend, da ich diesen Mann anfangs wirklich toll fand und auch eigentlich keine Gründe für mein Nicht-Gefühl nennen konnte. Ein Gedanke der dann natürlich kommt ist, dass sobald Interesse vom anderen kommt oder ich dieses vermute, alle positiven Gefühle weg sind und dafür das Nichts auftaucht und die Gefühle nur eine Chance haben aufzukommen wenn ich nicht unter diesem „Druck“ stehe. Mein Problem ist, dass ich wenn dieses „Nichts“ einmal da ist nicht weiß, ob es einfach nicht passt, und mir mein Gefühl einfach nur den „richtigen Weg“ zeigen will, nämlich das Ganze zu beenden, oder ob es ein Mechanismus ist, der einfach alles an Gefühl abschnürt und tötet, was vielleicht berechtigterweise entstehen oder bestehen bleiben könnte
Im Endeffekt hat es mich aber immer dazu gebracht, das Ganze zu beenden oder zu verhindern, dass überhaupt etwas anfängt. Einfach deshalb, weil ich das (Nicht-)Gefühl nicht aushalte, ich habe mir nach meinen letzten Erfahrungen immer wieder vorgenommen, meinem Gegenüber nichts davon zu sagen, es einfach mal ne Weile durchzuhalten und abzuwarten, aber ich habe es nie lange geschafft. Ich habe so ein furchtbar schlechtes Gewissen, wenn ich mit jemandem Zeit verbringe, bei dem ich das Gefühl habe, er mag mich, wünscht sich mehr.. und ich sitze da mit meinem „Nichts“, sodass ich es meistens relativ früh anspreche, auch wenn ich weiß, dass ich mich damit verletzlich mache… das kann nämlich auch leicht mal dazu führen, dass man als „gefühlskalt“ oder „beziehungsunfähig“ abgestempelt wird und sich am Ende ärgert, dass man so „offen“ war.
Aber es ist einfach der absolute Horrorgedanke für mich, nochmal jemanden so zu verletzen, wie ich es bei meinem ersten Freund durch die Trennung getan habe. Der absolute Horror. Bei meiner letzten Erfahrung ist mir aber auch klar geworden, dass ich auch durchaus Angst habe selbst verletzt zu werden, und ich bin gerade erst aus einer ziemlich tiefen Selbstbewusstseinskrise diesbezüglich heraus – bisher war ich immer der Überzeugung, dass bei mir das Problem eigentlich nur die Angst ist, jemand anderen zu verletzen – denn die hat sich häufiger gezeigt, da ich eben aus ihr heraus meist alles beendet habe bevor jemand überhaupt die Chance hatte, mich abzulehnen. Ich weiß nicht, irgendwie ist das alles in mir drin und es fällt mir schwer das zu ordnen oder wirklich zu beurteilen, was jetzt eine wie große Rolle spielt.
Die zentrale Frage die ich mir aber eben immer wieder stelle, wenn ich in diese Situation komme ist: Ist mein Nichts-Gefühl nun einfach nur ein guter Ratgeber, und es passt einfach nicht oder ist das eine Falle, ein irgendwie ge- bzw. entarteter Schutzmechanismus, der mich nicht nur vor unpassenden Partnern schützt sondern mich auch dazu bringt womöglich auch potentiell passende möglichst schnell in die Flucht zu schlagen? Ich weiß, dass mir das niemand beantworten kann, schon gar kein Außenstehender. Aber genau das wäre es was ich bräuchte: Ich bin total gewillt, ein Kennenlernen mal länger als 3,4, Wochen auszuprobieren, in Richtung Beziehung zu gehen – trotz dieses blöden (Nicht-)Gefühls – wenn ich eben eigentlich denke, dass es gut passen könnte und ich zu Anfang auch durchaus positive Gefühle hatte. Ich versuche es ja auch immer wieder, aber Gefühle – oder eben auch Nicht-Gefühle sind so verdammt MÄCHTIG. Mir geht es dann einfach nicht gut, ich grübele den ganzen Tag nur darüber nach, ob ich denn jetzt etwas fühle und wenn ja was genau und ob es genug ist oder nicht, und warum es eigentlich anders sein müsste oder auch nicht – ich bin total unter Druck… und mit der Zeit wird es immer mehr dazu, dass sich das „nein das geht nicht, das passt halt nicht“ verfestigt. Und dann halt ich es recht schnell nicht mehr aus, weil ich dem Gefühl glaube, und nicht unaufrichtig der Person gegenüber sein möchte…
Generell will ich echt nochmal sagen, dass ich eigentlich überhaupt gar kein unemotionaler Mensch bin – ganz im Gegenteil. Beziehungen, im Sinne von engen Freundschaften und vor allem auch meine Familie sind mir wichtiger als alles andere und ich habe immer eher wenige, aber dafür sehr enge Freundschaften gehabt, ich investiere sehr gerne in solche Beziehungen. Diesbezüglich bin ich allerdings auch einige Male ziemlich krass verletzt und im Stich gelassen worden, was ich nur sehr langsam verkraftet und verarbeitet habe. Ich hatte schon ziemlich früh Angst, Menschen zu verlieren, die mir wichtig sind. Ich bin tendenziell schon eher ein bisschen überemotional als gefühlskalt würde ich sagen, und ich hatte die ganzen Jahre fast immer den ganz tiefen Wunsch nach einer festen Beziehung; hatte immer das Gefühl, ich habe unendlich viel Liebe zu geben und möchte nichts mehr als das. Aber immer wenn es konkret wurde, kam eben plötzlich das genaue Gegenteil, das „Nichts“.
Es würde mich interessieren, was Außenstehende darüber denken, wie es sich für sie anhört, was ich beschreibe?
Vielen Dank fürs Lesen!
Ich bin jetzt 27 Jahre alt und seit 8 Jahren Single. Davor hatte ich bisher eine Beziehung, die ein Jahr lang hielt. Damals war ich total verliebt, es war alles so, wie das Klischee es beschreibt: Schmetterlinge im Bauch, ständig das Bedürfnis bei ihm zu sein, Sehnsucht, wenn wir mal nicht zusammen waren, alles in der Welt war plötzlich 1000 mal schöner als davor – die erste große Liebe eben. Nach ca. einem Jahr habe ich dann aber bemerkt, dass meine Gefühle schwächer wurden, bis ich mich irgendwann gezwungen fühlte, Schluss zu machen. Wirklich „gezwungen“, denn es war ein Horror für mich und ich hätte alles dafür gegeben, meine Gefühle für ihn zurück zu bekommen, aber trotz einiger Zeit des Wartens und Versuchens ging es nicht. Ich hatte ein absolutes „Nichts-Gefühl“, es war einfach nichts mehr da, es fühlte sich absolut tot und stumpf an in mir. Ich MUSSTE Schluss machen, aber es ging mir alles andere als gut danach und ich wusste dass ich ihn zutiefst verletzt hatte. Ich habe mich unendlich schuldig gefühlt, ihm das angetan zu haben, und fühlte mich zugleich unfähig echte Gefühle zu haben, total abgestumpft. Ein Jahr lang ging es mir richtig schlecht nach der Trennung, bis er eine neue Freundin hatte und ich ein bisschen Abstand nehmen konnte von meinen Schuldgefühlen.
Dennoch habe ich es seit dem nicht mehr geschafft eine Beziehung einzugehen oder mich zu verlieben. Generell denke ich schon, dass ich relativ „anspruchsvoll“ bin, einfach in dem Sinn, dass ich vielleicht ziemlich „spezielle“ Vorstellungen habe – nicht was Aussehen oder Finanzielles angeht oder so, sondern eher bzgl. des Charakters . Deshalb wundert es mich nicht, dass ich nicht an jeder Straßenecke jemanden finde, in den ich mich Hals über Kopf verliebe. Doch nach 8 Jahren als Single – und das obwohl ich mich zu 90% der Zeit sehr nach einer Beziehung gesehnt habe - verstärkt sich die Vermutung bei mir, dass mehr dahinter stecken könnte als der Tatsache dass, „bisher einfach noch nicht der Richtige dabei war“. Auch deshalb weil mein Kennenlernen mit Männern meistens nach einem bestimmten Muster abläuft. Es ist mir – wenn auch nicht ständig – durchaus schon passiert, dass ich jemanden „toll“ fand, interessant, attraktiv, wie auch immer. Und auch bei diesen Personen, stellte sich nach den ersten positiven Gefühlen immer sehr schnell eine Ernüchterung ein, eine Rückkehr des „Nichts-Gefühls“, das ich zum Ende meiner ersten Beziehung erlebt hatte und das für mich der Inbegriff des Horrors ist.
Besonders diesbezüglich fand ich eine Begegnung, bei der ich einen Mann kennen lernte, den ich auf den ersten Blick so! attraktiv fand, dass ich meinen ganzen Mut zusammen nahm und in einer Bar meine Telefonnummer zusteckte – obwohl ich unglaublich aufgeregt war. Er war auf den ersten Blick äußerlich mein absoluter Traummann. Dann trafen wir uns und es war super… wir hatten uns unglaublich viel zu erzählen, viele Gemeinsamkeiten, es war kein bisschen langweilig… Nach dem Treffen sagte er mir, dass er das Treffen toll fand und die Zeit wie im Flug vergangen war. Als ich meinen Freundinnen vom Treffen erzählte, sagte ich nur, ja es war alles super und es passt eigentlich alles, aber da ist kein Gefühl. Das Gefühl war einfach wieder weg: das NICHTS war wieder da. Es ergab sich dann, dass er sich auch etwas zurückzog aber in einer Nacht mit viel Alk. kam es trotzdem dazu, dass wir etwas miteinander anfingen… allerdings sagte er mir vorher – ohne dass ich es angesprochen hätte – dass er aber keine feste Beziehung wolle. Ich war total erleichtert – ansonsten wäre für mich auch sofort Schluss gewesen. Also fingen wir etwas an, was man wohl als Affäre bezeichnen könnte… es war schön, und als mir klar wurde, dass er es wirklich ernst meinte, damit dass er nichts ernstes wollte, begann ich mich mit der Zeit danach zu sehnen, dass von ihm doch mehr kam, ich denke man kann sagen ich habe mich schon in ihn verknallt… verliebt wäre vielleicht etwas zu viel gesagt, da wir uns nicht wirklich gut kennen gelernt haben… Es ist im Endeffekt nichts daraus geworden und ich habe keine Ahnung, was mit meinen Gefühlen passiert wäre, wenn er doch plötzlich mehr gewollt hätte …
Ich hatte auch einige andere „Kennenlernen“ mit Männern, und dieses „Da ist absolut kein Gefühl“-Gefühl, häufig auch gepaart mit dem Aufkommen von 1000 Sachen die mich am anderen total störten, und dann rationale Begründungen für mein „Nichts-Gefühl“ darstellten – kam jedes Mal mit. Mal früher, mal später. Aber die beschrieben Erfahrung fand ich besonders bezeichnend, da ich diesen Mann anfangs wirklich toll fand und auch eigentlich keine Gründe für mein Nicht-Gefühl nennen konnte. Ein Gedanke der dann natürlich kommt ist, dass sobald Interesse vom anderen kommt oder ich dieses vermute, alle positiven Gefühle weg sind und dafür das Nichts auftaucht und die Gefühle nur eine Chance haben aufzukommen wenn ich nicht unter diesem „Druck“ stehe. Mein Problem ist, dass ich wenn dieses „Nichts“ einmal da ist nicht weiß, ob es einfach nicht passt, und mir mein Gefühl einfach nur den „richtigen Weg“ zeigen will, nämlich das Ganze zu beenden, oder ob es ein Mechanismus ist, der einfach alles an Gefühl abschnürt und tötet, was vielleicht berechtigterweise entstehen oder bestehen bleiben könnte
Im Endeffekt hat es mich aber immer dazu gebracht, das Ganze zu beenden oder zu verhindern, dass überhaupt etwas anfängt. Einfach deshalb, weil ich das (Nicht-)Gefühl nicht aushalte, ich habe mir nach meinen letzten Erfahrungen immer wieder vorgenommen, meinem Gegenüber nichts davon zu sagen, es einfach mal ne Weile durchzuhalten und abzuwarten, aber ich habe es nie lange geschafft. Ich habe so ein furchtbar schlechtes Gewissen, wenn ich mit jemandem Zeit verbringe, bei dem ich das Gefühl habe, er mag mich, wünscht sich mehr.. und ich sitze da mit meinem „Nichts“, sodass ich es meistens relativ früh anspreche, auch wenn ich weiß, dass ich mich damit verletzlich mache… das kann nämlich auch leicht mal dazu führen, dass man als „gefühlskalt“ oder „beziehungsunfähig“ abgestempelt wird und sich am Ende ärgert, dass man so „offen“ war.
Aber es ist einfach der absolute Horrorgedanke für mich, nochmal jemanden so zu verletzen, wie ich es bei meinem ersten Freund durch die Trennung getan habe. Der absolute Horror. Bei meiner letzten Erfahrung ist mir aber auch klar geworden, dass ich auch durchaus Angst habe selbst verletzt zu werden, und ich bin gerade erst aus einer ziemlich tiefen Selbstbewusstseinskrise diesbezüglich heraus – bisher war ich immer der Überzeugung, dass bei mir das Problem eigentlich nur die Angst ist, jemand anderen zu verletzen – denn die hat sich häufiger gezeigt, da ich eben aus ihr heraus meist alles beendet habe bevor jemand überhaupt die Chance hatte, mich abzulehnen. Ich weiß nicht, irgendwie ist das alles in mir drin und es fällt mir schwer das zu ordnen oder wirklich zu beurteilen, was jetzt eine wie große Rolle spielt.
Die zentrale Frage die ich mir aber eben immer wieder stelle, wenn ich in diese Situation komme ist: Ist mein Nichts-Gefühl nun einfach nur ein guter Ratgeber, und es passt einfach nicht oder ist das eine Falle, ein irgendwie ge- bzw. entarteter Schutzmechanismus, der mich nicht nur vor unpassenden Partnern schützt sondern mich auch dazu bringt womöglich auch potentiell passende möglichst schnell in die Flucht zu schlagen? Ich weiß, dass mir das niemand beantworten kann, schon gar kein Außenstehender. Aber genau das wäre es was ich bräuchte: Ich bin total gewillt, ein Kennenlernen mal länger als 3,4, Wochen auszuprobieren, in Richtung Beziehung zu gehen – trotz dieses blöden (Nicht-)Gefühls – wenn ich eben eigentlich denke, dass es gut passen könnte und ich zu Anfang auch durchaus positive Gefühle hatte. Ich versuche es ja auch immer wieder, aber Gefühle – oder eben auch Nicht-Gefühle sind so verdammt MÄCHTIG. Mir geht es dann einfach nicht gut, ich grübele den ganzen Tag nur darüber nach, ob ich denn jetzt etwas fühle und wenn ja was genau und ob es genug ist oder nicht, und warum es eigentlich anders sein müsste oder auch nicht – ich bin total unter Druck… und mit der Zeit wird es immer mehr dazu, dass sich das „nein das geht nicht, das passt halt nicht“ verfestigt. Und dann halt ich es recht schnell nicht mehr aus, weil ich dem Gefühl glaube, und nicht unaufrichtig der Person gegenüber sein möchte…
Generell will ich echt nochmal sagen, dass ich eigentlich überhaupt gar kein unemotionaler Mensch bin – ganz im Gegenteil. Beziehungen, im Sinne von engen Freundschaften und vor allem auch meine Familie sind mir wichtiger als alles andere und ich habe immer eher wenige, aber dafür sehr enge Freundschaften gehabt, ich investiere sehr gerne in solche Beziehungen. Diesbezüglich bin ich allerdings auch einige Male ziemlich krass verletzt und im Stich gelassen worden, was ich nur sehr langsam verkraftet und verarbeitet habe. Ich hatte schon ziemlich früh Angst, Menschen zu verlieren, die mir wichtig sind. Ich bin tendenziell schon eher ein bisschen überemotional als gefühlskalt würde ich sagen, und ich hatte die ganzen Jahre fast immer den ganz tiefen Wunsch nach einer festen Beziehung; hatte immer das Gefühl, ich habe unendlich viel Liebe zu geben und möchte nichts mehr als das. Aber immer wenn es konkret wurde, kam eben plötzlich das genaue Gegenteil, das „Nichts“.
Es würde mich interessieren, was Außenstehende darüber denken, wie es sich für sie anhört, was ich beschreibe?
Vielen Dank fürs Lesen!
10.08.2016 20:35 • • 11.08.2016 x 1 #1
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