Zitat von Tinkabelle1985:Viellicht habe ich mich blöd ausgedrückt (ich bin immer so kompliziert..)
Nein, das meinst Du nur...alles gut.
Zitat von Tinkabelle1985:Natürlich ist nicht mein Freund und die Beziehung das Problem, sondern meine Gefühle in dem Zusammenhang.
Nein, ich glaube auch das nicht.
Ich glaube und beobachte, dass je näher man sozusagen an den wahren, echten Gefühlen ist, man schneller bei seinen ursächlichen Problemen ist.
Und das klappt besonders gut in Beziehungen. Weil man zum Partner zumindest ein Grundmaß an Vertrauen hat und Liebe verspürt und damit sehr nah an den Gefühlen ist, die sozusagen danach kommen...
Das hat man z.B. im normalen Alltagsleben mit Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen nicht so direkt, da man hier eine Rolle spielt, die man vor Vertrauenspersonen nicht spielen braucht.
Somit ist Deine Beziehung und die aufkommenden Gefühle damit, eine wunderbare Situation, um danach zu forschen, was Dein wirkliches Problem ist.
Zitat von Tinkabelle1985:Ich bin froh, wenn ab August die regelmäßigen Gespräche stattfinden und ich dann man wieder klar sehe bzw. einen Schubs in die richtige Richtung bekomme...
Ich möchte nicht jedes Wort von Dir auf die Goldwaage legen, aber dennoch meine Frage, warum Du einen fremden Menschen brauchst, um in die richtige Richtung zu kommen?
Was ist denn richtig?
Wiederum ein guter Ansatz, wenn man sich selber so wenig zutraut, dass man glaubt, einen fremden Menschen zu brauchen, der einem sagt, was richtig ist.
Ich bin 100% überzeugt, felsenfest, wie bei JEDEM Menschen, dass JEDER selbst genau weiss, was richtig oder falsch ist. Vielleicht ist das eine Sache des Selbst-ver-trauens, aber man könnte sich doch auch einmal vortrauen...Erfahrungen sammeln, denn darum geht es in einem Menschenleben: Erfahrungen sammeln.
Zitat von Tinkabelle1985:Was genau diese Gefühlswechsel verursacht muss ich erst noch herausfinden. Aber manchmal ist es halt so schlimm, das ich einfach nicht mehr weiter weiß und am liebsten Schluss machen würde, um diesen Gefühlen zu entkommen...
Tolle Aussage und Bestätigung von dem, was wir schon oben hatten.
Pure Angst und Deine erlernte und einfachste Verhaltensstrategie dazu ist: Flucht.
Zitat von Tinkabelle1985:Der völlig falsche Weg, ich weiß, aber es ist manchmal schon wirklich hart...
Gar nicht!
Wie kommst Du darauf.
Es ist das normalste auf der Welt. Denn das wollte ggf. die kleine Tinkabelle damals...einfach weglaufen, weil sie es nicht mehr ausgehalten hat bzw. es gefühlt hat, wie schmerzhaft die emotionalen Gefühle waren.
Zitat von Tinkabelle1985:Und vertrauen, ja, das ist so eine Sache...
Ironischerweise bin ich ein sehr leichtgläubiger Mensch. Du kannst mir über Gott und die Welt alles erzählen und ich glaube es sofort. Allerdings bei Menschen, die mir näher stehen (also Freunde, Bekannte etc) stelle ich alles in Frage. Glaube ihnen nicht und wenn, dann bleiben doch immer Zweifel, ob das stimmt, was sie sagen. Vielleicht bin ich einfach zu oft belogen worden...
Einzige Ausnahmen sind da meine Eltern und mein Freund.
Noch ein Punkt für meine Gesprächsliste...
Auch hier glaube ich, dass das extrem gut ist, wenn Du naiv und leichtgläubig bist. Denn Du WILLST Menschen Vertrauen. Du willst anderen Menschen gerne glauben und dich in Sicherheit wiegen. Alles gut und m.M. nach nicht therapiebedürftig
Ganz im Gegenteil, eine sehr menschliche und sehr tolle Eigenschaft. Aber die Aussage steht so im Gegensatz zu dem, was Du sonst so geschrieben hast. Denn etwas glauben hat ja mit Vertrauen zu tun...
Und wenn Du nicht einmal Dir selber vertraust, wie dann anderen Menschen?
Zitat von Tinkabelle1985:Die Beziehung mit meinem Freund ist gut. Er ist ein sehr liebevoller und fröhlicher Mensch und tut alles, um mir zu helfen. Für ihn ist die Sache sicher genau so schlimm wie für mich. Ich rede sehr offen mit ihm über all diese Dinge und sicher stoße ich ihn damit immer wieder vor den Kopf, aber er gibt mich trotzdem nicht auf, erträgt all meine Launen tapfer und versucht mich abzulenken. Sicher ist er oft traurig, wenn er sich auf ein gemeinsames Wochenende gefreut habe und ich dann mal wieder schlecht drauf bin, aber er versucht es sich nicht anmerken zu lassen.
Bevor diese ganze Geschichte angefangen hat, waren wir sehr glücklich. Wir hatten es zwar nicht ganz leicht (die Konstellation von Arbeit, Familie etc. hat es uns am Anfang nicht leicht gemacht), aber wir konnten trotzdem zusammen lachen, weinen und was für mich sehr wichtig ist, wir können miteinander reden (das war in meiner letzten Beziehung unmöglich).
Ja, Hut ab vor dem Mann. Er liebt Dich offenbar, sonst würde er eine so unsichere Sache nicht mitmachen.
Gehe mal richtig rein in das Gefühl (auch wenn Tränen kullern). Da ist ein anderer Mensch, der Dich so sehr liebt, obwohl er von Dir Misstrauen bekommt, ggf. sogar eher Ablehnung. Ich will sagen, er ist sicher. Die Beziehung ist sicher. Das ist ein fester Pol in Deinem Leben, auf den Du dich stützen kannst (auch wenn Du es nicht glaubst).
Zitat von Tinkabelle1985:Und die Beziehung zu meiner Mum...
Endlich wird es spannend
Zitat von Tinkabelle1985:Hmmm, witzigerweise stand das auch auf dem Fragebogen der Therapeutin und ich wusste schon da nicht genau, was ich schreiben sollte....
Wie auch, es könnte um Gefühle gehen, davor hast Du Angst
Zitat von Tinkabelle1985:Ich liebe meine Mum, keine Frage,
Uninteressant. Jeder Mensch liebt seine Mutter, absolut jeder, egal was sie tut oder getan hat. Also nicht ausweichen
Zitat von Tinkabelle1985: ...aber wir hatten auch unsere Differenzen. Sie ist ein sehr verständnisvoller und fröhlicher Mensch. Ich konnte immer mit ihr reden, habe aber, wie Mädchen so sind bei bestimmten Themen lieber mit Freundinnen gesprochen.
Normal ab einem bestimmten Alter.
Zitat von Tinkabelle1985:Meine Mutter war immer in bisschen der Buhmann der Famile.
Jetzt kommen wir der Sache schon deutlich näher!
Wie hat sich Tinkabelle damals wohl gefühlt, als sie mitbekommen hat, dass die Mama der Buhmann ist?
Welche Gefühle kamen da so auf?
Zitat von Tinkabelle1985:Meine Mutter war nicht sonderlich streng, hat mir aber immer wieder mal Grenzen aufgezeigt, die ich einzuhalten hatte. Wir (also meine kleine Schwester und ich) hatten alle Freiheiten, solange wir uns an ein paar Regeln gehalten haben.
Nein, nicht ausweichen wieder
Zitat von Tinkabelle1985:Also im Grunde hatte ich eine sehr schöne Kindheit...
Auf die Antwort habe ich ja nur gewartet
Wie oft ich die schon gehört habe...
Nein, kein Vorwurf und völlig normales und gesundes Abwehrverhalten.
Den Schmerz, die Gefühle von damals zuzulassen, ist keine einfache Hausnummer. Dafür benötigt man Mut und davon sehr viel und Tränen...einen ganzen See voll.
Aber diese Gefühle sind genau der Grund, warum es Dir heute schlecht geht bzw. Du Bindungsängste oder eine Bindungsstörung hast.