Hochsensibel trifft auf impulsiv

Ihr lieben ,ich bin im 8.Monat schwanger und bin vor einiger Zeit über 600 km quer durch Deutschland zu meinem Partner gezogen. Ich hatte keine schöne Kindheit und daraus resultiert leider eine sehr sensible Seite an mir,sowie eine Angststörung und eine Zwangsstörung
Diese hatte ich aber gut im Griff bis ich wegen der Schwangerschaft meine Medikamente absetzen musste.(Das Medikament ist nicht gut für den kleinen Zwerg in meinem Bauch.Leider fiel ich nach dem absetzen erstmal in ein Loch und Kämpfe mich tagtäglich da raus.Ich habe die letzten Wochen ziemlich viel geweint (Kombi aus schwanger und psyche)aber so langsam wird es besser
Mein Partner ist an sich ein wirklich liebevoller und toller Mensch.Das womit ich aber nicht klar komme,ist die Tatsache, dass er schnell impulsiv wird und wütend .Er kommt leider auch nicht damit klar ,wenn jemand weint,bzw wenn jemand (so wie ich)bei jeder Kleinigkeit weint. Er wied dann nur noch wütender und lauter und manchmal wied es persönlich. Ich denke einfach,auch wenn er mir sagt ,daß seine Kindheit gut war ,er nie gelernt hat,mit Emotionen umzugehen. Aber er bemüht sich und meint das wirklich nicht böse
Leider hat er momentan zusätzlich ne Menge Stress auf Arbeit und wenn er heim kommt (ich habe keinen zum reden da ich ja hier noch kaum jemanden kenne) hat er sich auch noch meine Sachen anhören müssen
Ende vom Lied ist,wir sind beide momentan überlastet und in 2 Monaten kommt schon unser Baby. Ich will hier nicht erreichen ,dass mein freund blöd dasteht. Ich suche lediglich nach ein paar Tipps und Meinungen von außen stehenden, um die Situation besser einzuschätzen und eine Lösung zu finden. Ich muss noch dazu fügen, dass ich schon lange nach einer Therapie hier in der Umgebung suche und mich wirklich bemühe .
Hat jemand Tipps?

Zitat von LittleOcd93:

Ich muss noch dazu fügen, dass ich schon lange nach einer Therapie hier in der Umgebung suche und mich wirklich bemühe .
Hat jemand Tipps?

Vielleicht kannst du mal nen sozialpsychiatrischen Dienst in deinem Landkreis anschreiben, die können mit Gesprächen die Zeit bis zu einem therapieplatz etwas überbrücken.
Es gibt auch die frühen Hilfen, die geben kostenlos Hilfe bei frischgebackenen Eltern.

@Azure was meinst du mit hart ? Ich denke, ich kann mir guten Gewissens jede Meinung durchlesen und auch zu Herzen nehmen.Immerhin frage ich ja nach ehrlichen Meinungen um auch an mir zu arbeiten. Dann muss ich auch mit Dingen rechnen, die mir vielleicht nicht so ganz schmecken

Zitat von LittleOcd93:

Er kommt leider auch nicht damit klar ,wenn jemand weint,bzw wenn jemand (so wie ich)bei jeder Kleinigkeit weint. Er wied dann nur noch wütender und lauter und manchmal wied es persönlich.

Zitat von LittleOcd93:

was meinst du mit hart ?

Ich denke, weil bestimmt einige der Meinung sind, dass so ein Verhalten nicht in Ordnung ist und ich denke auch, dass es nicht wirklich hilft, wenn nur du was anders machst.
Laut werden und persönlich werden in einer Beziehung ist schon etwas, mhh, traurig.

Hallo, ohne hier nur mit der bösen Keule Schwingen zu wollen. Das jemand schnell wütend und persönlich wird, voralem gegen den eigenen Partner, ist ein sehr schlechtes Zeichen. Für mich wurde das gar nicht Gehen. Ich wundere mich immer wieder was teilweise für Umgangsformen in Beziehungen herrschen.
Vielleicht muss auch dein Partner Mal eine Therapie in Erwägung Ziehen, je Nachdem wir Tief diese Wut sitzt.
Ich hoffe es gibt keine Anzeichen von Handgreiflichkeiten, das habe ich im Freundeskreis auch schon erlebt.
Dir trotzdem alles gute

GHallo@LittleOcd93
um dir etwas wirklich sinnvolles zu raten , müsste man soviel von dir (euch ) wissen.
Wie alt seid ihr , wovon lebt ihr , habt ihr vor deinem Umzug schon mal so eng zusammengelebt, habt ihr Eltern (Oma! Opa!) die euch unterstützen usw. usw........

Du hast Sorge wegen des aggressiven Verhaltens deines Partners ( denn impulsiv ist was anderes...) sonst würdest du ja nicht schreiben.
Und du hast recht damit.
Denn eins ist vollkommen klar : der richtige Stress - für jeden von euch beiden und als Paar - der fängt erst an wenn das Kind dann endlich da ist.

Und ich glaube dass jeder von euch Hilfe und Unterstützung unbedingt braucht.
Hier in so einem Forum ist das kaum möglich.

Du solltest dich an eine Beratungsstelle wenden, dort sind Menschen
die dich (euch) jetzt schon , aber vor allen Dingen auch nach der Geburt begleiten und unterstützen.
Du kannst dort erst einmal alleine nur für dich und ganz ohne Verbindlichlichkeit in den Kontakt gehen und darfst dir auch gerne das passende für dich raussuchen.
Nicht jedes Beratungsangebot ist klasse - auch da muss man genau hingucken.

Aber es gibt insbesondere für junge Mütter / junge Paare viele Angebote .
Schließlich bist du nicht alleine auf der Welt mit diesen Problemen.

Du kannst dich einmal ganz klassisch bei der Diakonie oder Caritas in deinem Wohnort/ in der Nähe des Wphnortes nach Beratungsstellen erkundigen. Einfach anrufen, kurz erklären worum es geht.
Wenn du keinen Bock auf Kirche hast, dann kannst du erst einmal im Netz unter : beratungsführer - online / beratung in ihrer Nähe ein passendes Angebot raussuchen.
Da musst du nur PLZ und Problem angeben , also z.B. Partnerschaftsproblem, Schwanger, oder sowas . Halt ein Stichwort damit du nicht bei der Dro. landest.

Oder unter Stichwort Familienberatung + Bundesland mal reinschauen.
Gegenbenfalls kann dein Freund auch mit einbezogen werden. Wenn du das willst und er auch.
Aber du kannst da auch erst einmal nur alleine hin.

Mach das - hole dir Hilfe und Rat . Deine Lebenssituation ist wirklich nicht einfach und dein Kind hat einen guten Start verdient. Und du auch.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!

Klingt jetzt hart, aber ich hatte genau dasselbe Problem mit meinem Ex-Partner: Er wurde auch wegen jeder Kleinigkeit wütend und reagierte impulsiv, er konnte auch mit meiner emotionalen sowie sensiblen Art nicht umgehen...wurde dann sehr persönlich...bin wir uns nur noch gegenseitig fertig machten. Im Laufe der Therapie ist dann heraus gekommen, dass er mich zu sehr an meinem Vater erinnert und ich viele Muster aus der Kindheit in dieser toxischen Beziehung wiederhole. Daraus resultieren dann teilweise auch meine Panikattacken. Ende der Geschichte: ich habe mich von ihm getrennt aus Selbstschutz.

Für mich klingt deine Beziehung ähnlich. Ihr scheint ein unterschiedliches Nähe- und Distanz-Bedürfnis zu haben. Muss jetzt nicht bedeuten, dass ihr euch trennen sollt, steht mir auch gar nicht zu, das zu beurteilen. Aber vielleicht solltet ihr eine Paartherapie in Erwägung ziehen. Ohne professionelle Hilfe wird es schwer, diese Gegensätze (sensible und impulsiv) im Einklang zu bringen.