Um sich den Lauf der Welt zu erklären, kommt man mit der Wissenschaft sehr weit. Erschreckend weit.
Immer mehr Fragen können beantwortet werden, ohne das man Gottes Wirken als Erklärung braucht.
Ich weiß nicht mehr, welcher Denker deshalb von der Wohnungsnot Gottes sprach, aber mir ist klar, was damit gemeint ist.
Für mich macht eine Gottesvorstellung nur dann Sinn, wenn es sich um einen persönlichen Gott handelt. Ein Gegenüber des Vertrauens, das mir zwar kein Leiden erspart, mir aber hilft, dem Leiden standzuhalten.
Mir selber treu zu bleiben, meinen eigenen Weg zu finden. Durch alle Widerstände hindurch.
Eine Möglichkeit, sich vertikal auszurichten ( auf Gott hin) und nicht horizontal ( was möchten meine Mitmenschen von mir? Wofür verurteilen oder bekämpfen sie mich ?)
Für die Gottesbeschreibung bleiben uns nur Bilder aus unserer eigenen Welt. Wie könnte es auch anders sein?
Gott als Vater, als Kompass oder als Polarstern , der in stürmischer See den Weg weist und so weiter.
Zweifel gehören dazu und sind das Vorrecht des freien Menschen. Wer Zweifel unter Verdacht stellt, ist ein mieser Ideologe.
Fragen gehören dazu. Nicht- Einverstanden- Sein gehört dazu.
Entscheidend ist, das man offen bleibt.
Gestern 09:44 •
x 5 #22