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Guten Morgen zusammen!
Vielleicht finde ich hier jemanden, der ähnliches erlebt hat und kann mir berichten, wie man am besten mit so einer Geschichte umgeht.
Wieder begonnen hat der schon Jahrzehnte andauernde Konflikt an meinem 30. Geburtstag vor ein paar Tagen.
Am Abend kam eine meiner Tanten mit ihrer Tochter zu mir zu Besuch. Meine Eltern (wohnen in der Wohnung über der unseren) kamen später dazu. Sie hatten erst wenige Mknuten Platz genommen, da kam sofort die Frage Sind seine (mein Freund) jetzt mal geschieden?. Mein Partner holte in dem Moment etwas aus dem Keller, war also nicht anwesend.
Als meine Eltern dazukamen ging es los: es wurde über nahezu jede nicht anwesende Person der Verwandschaft mütterlicherseits hergezogen, gelästert, geschimpft. Hier liegt ein jahrelanger Konflikt unter den Geschwistern zugrunde, der sich um den Hof meiner Großeltern dreht und natürlich und die weitere Instandhaltung (als meine Oma im Sterben lag, gab es einen riesen Streit wegen des Erbes). Meine Mutter versucht neutral zu sein und schaltet nach den vielen Jahren auf Durchzug. Aber gelöst und richtig ausgesprochen wurde und wird der Konflikt sich nie.
Am Tag später gerieten meine Eltern gegenseitig in einen heftigen Streit, der sich um die Vergangenheit drehte. Meine Mutter macht meinem Vater Vorwürfe, dass er nie zu ihr hielt, umgekehrt beschwert sich mein Vater bei mir über meine Mutter, dass sie ihm das Messer auf die Brust setzt(e). Aber lösen will man den Konflikt auch nicht und ixh solle so tun, als ob ich nichts wüsste.
Und genau das kann ich nicht. Genau dieses Spiel lief seit meiner Kindheit. Nach jeder Familienfeier wurde gestritten und keiner darf es aber wissen oder muss so tun als ob nichts wäre. Meine Eltern standen deshalb bestimmt mehrmals vor einer Trennung.
Meine Eltern würden sich an sich gut verstehen, aber sobald jemand seinen elenden Ballast bei uns abwirft geraten die beiden in Streit über die Vergangenheit.

Meine Mutter merkte, dass mich etwas belastet. Ich begründete es damit, dass mich das Verhalten meiner Tante geärgert hat.
Vom Streit durfte ich nichts wissen, also behielt ich das für mich.
Es kam was immer kam: verstehe dich nicht. Es gehg nicht um dich. Du bist zu empfindlich.
Da ich keinen Streit will, hab ich es damit gut sein lassen.

Ich könnte noch weiter erzählen, was früher hier ablief, aber das würde den Rahmen sprengen.

Hat jemand einen Tipp wie ich damit besser klarkomme? Mit meinen Eltern brechen will ich nicht, aber ich habe keine Lust mehr meine Gefühle zu verteidigen.


Danke schonmal. Einen schönen Sonntag!

18.10.2020 08:38 • 18.10.2020 #1


Ist das nicht in einem Großteil der Familien so?
Ich erkenne an dem Beitrag nichts Außergewöhnliches, nichts was mir fremd wäre.
Es hat jeder seine eigene Lebensgeschichte und Vergangenheit. Dadurch, dass eben viel geschluckt wird kommt das an anderer Stelle eben wieder hoch.

Du beklagst die Geheimniskrämerei machst es aber dann selbst. Vom Streit durfte ich nichts wissen, also behielt ich das für mich.

Belastet dich die Thematik musst du es offen ansprechen und dich abgrenzen und ebenso auf Durchzug stellen wie es auch deine Mutter macht oder dich ein Stück weit distanzieren und den Kontakt nicht abbrechen aber runterfahren. Die anderen wirst du nicht ändern, du kannst nur an dir selbst arbeiten.

A


Generationenkonflikt Eltern/Tochter

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Ja das stimmt...ich habe den Weg des kleineren Übels gewählt. Ich hatte Angst, dass es dann richtig eskaliert.

Zitat von BraveKitty:
Ja das stimmt...ich habe den Weg des kleineren Übels gewählt. Ich hatte Angst, dass es dann richtig eskaliert.

Na und ? Dann eskaliert es halt. Beruhigt sich auch wieder. In unserer Familie gibt es auch Krach zwischen meiner Mutter meiner Tante. Lade aber auch nicht alle zusammen ein und gebe keine Plattform für Lästereien. Ist ja meine Entscheidung. Und wenn ich was nicht hören will sag ich sie sollen es unter sich ausmachen. Ist deren Vergangenheit nicht meine

Ich kann eure Gedanken nachvollziehen. Ihr habt ja recht. Wieso tut mir sowas dann weh? Vielleicht bin ich einfach nicht normal.

Zitat von BraveKitty:
Ich kann eure Gedanken nachvollziehen. Ihr habt ja recht. Wieso tut mir sowas dann weh? Vielleicht bin ich einfach nicht normal.

Naja, es ist ein Prozess sich zu distanzieren. Sag Deinen Verwandten beim nächsten mal höflich aber bestimmt das Du diese Lästereien an Deinem Tisch nicht möchtest. Punkt . Und Deine Eltern sollen sich nicht einzeln bei Dir ausweinen. Das können sie nur gemeinsam lösen und ist nicht deine Baustelle.

Ja, ja, den Mist kenne ich auch und immer geht es um verletzte Gefühle. Wenn sie bei dir sind, kannst du mal ganz klar ansprechen, dass du die Nase voll hast von Lästereien, unausgesprochenen Problematiken und darum bittest, dass andere Themen besprochen werden.

Dann gucken alle saudumm, und es geht dann entweder weiter, oder du bist dann dran, oder keiner hat mehr was zu sagen.

Jetzt liegt es an dir, wie gut du damit umgehen kannst. Wenn du der Meinung bist, dass du das nicht kannst, nicht willst, dann ändere deine persönliche Einstellung dazu. Lass es dir egal werden.

Ich habe eines durch meiner ganzen Problematik gelernt, dass ein Dazwischen ohne Lösung für mich selbst, beinahe unerträglich ist. Deshalb suche ich immer Lösungen in solchen Situationen für mich.

Und wenn ich beschliesse, die Klappe zu halten, oder eben nicht, oder nur noch gezielt einzuladen, oder niemanden mehr, oder weiss der Kuckuck. Es geht darum, sich bewusst mit der Situation auseinanderzusetzen und dann bewusst eine Entscheidung zu treffen. Egal, welche, aber eine, die für dich akzeptabel ist.




Dr. Reinhard Pichler
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