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Hallo Ihr Lieben.


Ich möchte mich nun auch mal mit einer relativ umfangreichen Frage an Euch wenden. Ich bin immer für Ideen und Tipps dankbar und neue Sichtwinkel, ich sehe die Sache ja meist aus einem Blickwinkel. Vielleicht kann mir so eine neue Sicht auf die Sache ermöglicht werden. Im Grunde geht es um eine Beziehungsfrage, mit großer Vorgeschichte.


Vorab muss ich erwähnen, dass ich schon immer ein ängstlicher Mensch bin, ich wurde so erzogen und meine Erfahrungen haben dies bestärkt. Meine Mutter ist an Krebs gestorben als ich 7 war und später kamen noch mehr Verluste dazu, zuletzt mein Vater vor 2 Jahren, auch an Krebs. Ich hatte von Kindheit an Ängste und Verlustängste, Krankheitsängste, später auch Panikattacken. Nicht immer, es gab durchaus auch Phasen von mehreren Jahren die aus meiner Sicht gut waren.


Ich denke heute, dass ich bereits als Kind, kurz nach dem Tod meiner Mutter unbewusst angefangen habe mit Krankheitssymptomen um Aufmerksamkeit von meinem Vater zu kämpfen. Er hatte meist keine Zeit und eine neue Frau mit der ich nicht gut klar kam, die mich auch nicht sehr mochte. Scheinbar hatte ich bemerkt, dass er sich sehr um mich kümmert, wenn es mir schlecht geht, ich krank bin. Ich hatte als Kind dauernd etwas, meistens mit Luftnot oder Schwindel. Möglicherweise wende ich dieses Schema (ungewollt) bis heute an.


Im letzten Sommer hatte ich einen unverschuldeten Autounfall, mein Gegenüber im Auto war abgelenkt und ist mir auf der Landstraße frontal in mein Auto, trotz Ausweichmanöver konnte ich es nicht verhindern. Bereits ein paar Tage nach dem Unfall (körperlich zum Glück keine schlimmen Verletzungen) kamen aus dem Nichts Panikattacken. Sowas kannte ich von früher schon. Nur die Häufigkeit war mir neu, es waren täglich mehrere. Mit meiner Freundin war ich zu diesem Zeitpunkt ca 3 Jahre zusammen. Wir wohnen nicht zusammen, ca 1 Stunde entfernt, bei dem Unfall war ich auf dem Weg zu Ihr. In dieser Phase hatte ich gehofft, oder eigentlich sogar erwartet, dass meine Freundin sich voll und ganz um mich kümmert und wenigstens das komplette Wochenende bei mir ist. Sie war da, ist aber nach wenigen Stunden wieder gefahren. An diesem Wochenende (wie fast an jedem) waren die Kinder aus erster Ehe bei Ihr. Darüber war ich ehrlich gesagt sehr enttäuscht. Mit heutiger Sicht darauf weiß ich, dass ich zu viel von Ihr erwartet habe, meine Erwartungshaltung war wie die eines Kindes an Ihre Eltern. Ich wollte das sie die ganze Zeit bei mir ist.
Das war der Anfang einer bis heute anhaltenden sehr schlechten Phase von mir und der Beziehung mit meiner Freundin. Ich habe seit dem Unfall fast durchgehend körperliche Beschwerden, oft Panikattacken und Angst vor der Angst. Ich kann viele Dinge nicht mehr machen, weil ich Angst davor habe genau dabei (z.b. im Restaurant, im Urlaub) eine Panikattacke zu bekommen bzw wieder die Angstgefühle und Symptome (wie bei einem Herzinfarkt z.b. oder Atemnot) zu bekommen. Das schränkt total ein. Meine Freundin kann damit nicht gut umgehen. Wenn ich in der Angst oder Panik bin möchte ich alleine sein, niemanden um mich herum und grundsätzlich haue ich aus den Situationen ab. Manchmal lande ich im Krankenhaus.


Meine eigentlich Frage geht darauf hinaus, ob ich mir mit dieser Beziehung einen Gefallen tue oder mich nur quäle. Ob ich daran festhalten soll oder besser nicht, vielleicht hilft es mir auch die Sichtweise ändern zu können.


Ich habe in dieser Frau von Anfang an etwas ganz besonderes gesehen, ich hatte mich bis dahin noch nie jemandem so nahe gefühlt (nicht körperlich), für mich war das eine ganz besondere Person, für mich war klar, das muss die große Liebe in Deinem Leben sein. Wir haben leider von Beginn an wenig Zeit füreinander gehabt, im Schnitt waren es vielleicht 2 Tage pro Woche, oft auch nur die Abende. Am Anfang aber auch jedes zweite Wochenende. Sie hat zwei Kinder (mittlerweile 16 14), welche ich mit der Zeit kennengelernt habe und die ich auch sehr mag. Mein Wunsch war es mit allen dreien zusammen zu ziehen. Sie fand die Idee auch gut. Sie wohnt mit den Kindern in einem Haus, in dem schon der Exmann mit gewohnt hat und der auch jetzt noch dort öfters anzutreffen ist. Es gehört zur hälfte ihm. In dieses Haus hätte ich theoretisch zuziehen können, allerdings ist es weit weg von meiner Arbeit, nicht so groß, die Lage ist in der Innenstadt, das gefällt mir nicht sehr, ich finde es zu laut. Ausserdem fühle ich mich nicht wohl dort, weil der Exmann unangemeldet vorbeikommt und im Haus auch noch Bilder von ihm hängen (der Kinder wegen). Ihre Kinder wollten nicht dort ausziehen, sie haben gesagt dass sie dann zum Vater ziehen würden, wenn die Mutter mit mir zusammen irgendwo einziehen würde. Somit war die Sache leider erledigt. In diesem Fall gab es keine Diskussionen. Es wurde gesagt, dann müssen wir halt warten bis die Kinder aus der Schule und Erwachsen sind. Die Aussicht so lange warten zu müssen war für mich nicht schön, das wollte ich nicht.
Auf der einen Seite fand ich es schön, dass die Kinder mich akzeptiert hatten und wir gemeinsame Sachen machen konnte, auf der anderen fehlten mir die Tage an denen ich mit meiner Freundin nur zu zweit war. Die Kinder sind so ca 70/30 aufgeteilt, an den Wochenenden sind sie seit Anfang 2022 immer bei Ihr, nur in seltenen Ausnahmen bei ihm. Somit hatte wir plötzlich gar keine Tage mehr für uns, nur noch vereinzelte Abende. Das hat mich sehr gestört und ich habe ihr das öfters mitgeteilt. Sie hat es anders gesehen als ich, wollte trotzdem etwas daran ändern. Daran geändert hat sich bis heute nichts. Nach dem Unfall war ich sehr mit mir beschäftigt und dabei fiel mir auf, dass ich bei Ihr keine große Priorität mehr hatte. Mir war von Anfang an bewusst, dass ich mich hinter den Kindern anstellen muss, aber dass ich dann irgendwann auf Platz 4 oder 5, hinter den Kindern, der Arbeit, ihrem Hobby (Pferd) und Ihren Freundinnen kam, hat mich doch sehr verletzt. So sehr, dass ich mich plötzlich in Konkurrenz zu den Kindern und den anderen Faktoren sah. Ich musste mir anderen um Zeit mit Ihr kämpfen. So war mein empfinden zumindest. Das führte dazu, dass ich sogar eifersüchtig auf die Kinder wurde, weil die so viel Zeit mit Ihr verbringen konnten und sie für die Kindern einfach alles macht was nur möglich ist und ich mir dann wie zweite oder dritte Wahl vorkam. Für mich (bzw uns) wurde nicht so viel unternommen, ich hatte keine große Priorität.
Irgendwie steckte ich schon da in einem Abwärtsstrudel drin. Alles verstärkte die Symptome. Ich konnte seit dem Unfall nicht mehr oft arbeiten gehen, die Attacken kamen dort vermehrt vor, in diesem Jahr war ich bisher 3 Monate arbeiten. Das hatte ich vorher nie, das kam alles mit dem Unfall. Das alles hat sehr an der Beziehung genagt. Meine Freundin hat viel mit mir darüber gesprochen, ich habe ihr alles erzählt, sie hat Panikattacken live mitbekommen und es ging weiter bergab. Sie sagt Sie kommt damit nicht klar, das belastet sie sehr und sie denkt sie kann das ohne Psychotherapie mit mir nicht durchstehen, dafür hat sie aber zur Zeit weder Zeit noch Kraft, Sie muss funktionieren.
Im März kam es dann zu etwas, das ich bis dahin für nicht möglich hielt. Sie sagte mir, dass Sie sich von mir trennen möchte. Das hat mich aus allen Wolken gerissen und richtig auf den Boden geschmissen. Wenn ich mir bis dahin einer Sache sicher war, dann, dass wir gemeinsam alles durchstehen und zusammen bleiben. Wir haben darüber gesprochen und sie meinte sie will es eigentlich nicht, aber sie schafft es anders nicht und will nicht daran kaputt gehen. Für mich war die Vorstellung ganz schlimm. Mit meiner Verlustangst und dazu hatte ich Sie seit dem Tod von meinem Vater zu einer Bezugsperson, mich irgendwie (emotional) von Ihr sehr abhängig gemacht. Ich konnte Sie überzeugen es nochmal zu versuchen. Die Stimmung war aber, wie schon seit dem Unfall, sehr angespannt. Sie sah alles was ich sagte als Vorwurf an und dass ich nur an ihr mecker, ich sagte immer wieder dass wir zu wenig Zeit haben und immer so vieles mir vorgezogen wird.
Dennoch wurden die nächsten Wochen etwas besser und die Lage schien sich zu bessern. Dann stand eine Familienfeier an, von einem der Söhne. Bei Familienfeiern ist es immer so gewesen, dass ich aussen vor war. Der Vater der Kinder wollte mich nicht dabei haben und somit war ich nicht dabei. Das ist teilweise für mich nachvollziehbar, teilweise nicht. So wurde z.b auch an Weihnachten oder Geburtstagen der Kinder der Tag mit den getrennten Eltern zusammen verbracht, der Kinder wegen. Da die Kinder nun nicht mehr 8 sind, habe ich ihr gesagt dass ich mich dabei sehr schlecht fühle, an solchen Tagen, und gerne dabei wäre. Sie sollte doch für mich einstehen und dem Vater sagen, ich gehöre nunmal zu Ihr und Ihrem Leben und dann bin ich dabei und er soll sich daran gewöhnen.
Das führte nicht zu dem erhofften Ergebnis. Es gab mächtig Streit und am Ende kam dann von Ihr der Vorschlag, es nach dieser Feier nochmal ein letztes mal zu versuchen und wenn es dann nichts wird gehen wir getrennte Wege.
Das hat mich wieder aus allen Wolken gerissen. .und mich dazu gebracht über diese Beziehung nachzudenken und alles zu hinterfragen. Irgendwie kam ich zu dem Urteil, dass dies nicht die Art Beziehung ist die ich mir gewünscht habe und ich überlegte mir ob da einen Zusammenhang gibt zwischen meinen Ängsten und Panikattacken und der Beziehung. Ich fühlte mich unverstanden, ungeliebt, eher geduldet und wie dritte Wahl, ohne eine Priorität. Das hat mich alles sehr traurig gemacht und ich war ziemlich fertig, hatte auch geweint und alles negativ gesehen. Es dauerte nur zwei Tage und mein Körper reagierte darauf nun auch heftig und mit neuen Dingen. So kamen das erste mal Extrasystolen zu den gewohnten Symptomen hinzu. Das hat mich anfangs sehr beängstigt und ich war wie starr vor Angst. Ich merkte ja nur das mein Herz stolperte, wusste aber noch gar nicht was es da tat und wieso. Dadurch kam ich eine mehrere Tage andauernde permanente Panik, mir war dauernd sehr schlecht, schwindelig, heiß, Druck auf der Brust, Beklemmung, Luftnot, voller Angst.
Ich habe dann mit Sertralin angefangen und mir eine Psychotherapie gesucht. Arbeiten war ich seitdem nicht mehr.
Meine Freundin habe ich in den letzten Monaten kaum noch gesehen, seit 7 Wochen gar nicht. Sie will nicht. Sie sagt Sie wäre Teil des Systems und meines Problems und ich sollte mich erstmal um mich kümmern und es in den Griff bekommen. Wir hatten uns im Juni noch gesehen und da war alles gut, später sagte Sie, dass es in dem Moment alles sehr schön war und Sie gedacht hat es kann wieder alles gut werden und ein paar Tage später merkte sie dass ich nicht soweit bin und es nicht wieder alles gut wird. Das wollte Sie nun nicht mehr haben und deshalb den Kontakt mit mir minimieren, wir sehen uns nicht, telefonieren kaum, schreiben uns ab und zu.
Für mich fühlt es sich an als wäre es eine andere Art Schluss zu machen. Meine Freunde sagen, sie lasse mich mit meinen Problemen alleine und dass zu einem Zeitpunkt an dem es mir am schlechtesten geht. Meine Therapeutin sagt ich erwarte zu viel von Ihr, sie sei nicht für mein Leben und mein Glück verantwortlich.
Und ich sitze nun beinahe jeden Tag da und mache mir sehr viele Gedanken, Auf der einen Seite sehne ich mich nach ihr und der schönen Zeit und denke auch dass es wieder so werden kann. Auf der anderen Seite sage ich mir, so wollte ich eine Beziehung nicht haben und so werde ich nicht glücklich, wenn ich immer nur die dritte Geige spiele. Ich gehe davon aus, dass Sie spätestens dann Schluss macht wenn es mir wieder etwas besser geht. Sie scheint mich nicht sehr zu vermissen, anderseits bin ich seit dem Unfall mit meinem Verhalten nicht attraktiv für Sie, sie fühlt sich als wäre ich das dritte Kind im Bunde und nicht ein Partner der Sicherheit gibt.
Ich möchte gerne wieder „normal“ sein, wie vor dem Unfall. Da hatte ich zwar auch gelegentlich Angst und Panik, aber es doch relativ gut im Griff und es hat mich in der Partnerschaft nicht sehr behindert. Ich fühle mich durch Sie aber auch unter Druck gesetzt, weil ich weiß ich kann die Beziehung nur retten wenn ich wieder funktioniere. .


Mich würde vor allem die Sichtweise von Frauen, vielleicht welche die sowas ähnliches erlebt haben, interessieren.


DANKE

12.08.2023 01:37 • 13.08.2023 x 2 #1


30 Antworten ↓


Servus und danke für Deine einsichtsvolle Schilderung! Ich bin zwar keine Frau, möchte aber trotzdem ein wenig dazu schreiben, wenn es OK für Dich ist.
Zitat von Amiodaron:
Möglicherweise wende ich dieses Schema (ungewollt) bis heute an.

Ich würde das angesichts der aktuellen Lage (Beziehungskrise) eigentlich nicht behaupten.
Zitat von Amiodaron:
In dieser Phase hatte ich gehofft, oder eigentlich sogar erwartet, dass meine Freundin sich voll und ganz um mich kümmert und wenigstens das komplette Wochenende bei mir ist. Sie war da, ist aber nach wenigen Stunden wieder gefahren. An diesem Wochenende (wie fast an jedem) waren die Kinder aus erster Ehe bei Ihr. Darüber war ich ehrlich gesagt sehr enttäuscht.

Das wäre ich auch und ich finde diesen Vorfall eigentlich auch den zentralen Punkt. Bereits hier zeigte sich, dass sie mit Problemen Deinerseits nicht umgehen kann. Ihre Kinder waren da schon alt genug, um alleine gelassen werden zu können. Solch ein Unfall ist ein Schock für die Beteiligten und hier braucht man jegliche Hilfe, die man kriegen kann. Die Partnerin ist hier definitiv zu 100% gefordert. Punkt.
Zitat von Amiodaron:
Mit heutiger Sicht darauf weiß ich, dass ich zu viel von Ihr erwartet habe, meine Erwartungshaltung war wie die eines Kindes an Ihre Eltern. Ich wollte dass sie die ganze Zeit bei mir ist.

Nein, Du hast lediglich das Mindeste von ihr erwartet. Und sie war nicht bereit, das zu leisten.

Sie hat Dich, auch was die Wohnsituation angeht immer als den gesehen, der nachgibt. Nur so war es für sie OK. Sie bestimmte stets, wie es zwischen Euch zu laufen hat. Sie spürt Deine Unterlegenheit und Deine emotionale Abhängigkeit von ihr. Das setzt ihr zu, sie will ihre Freiheit - der für sie wohl vorwiegend auf dem Rücken des Pferdes und in der Arbeit zu finden ist.

Bedenke, dass sie bereits geschieden ist. Daran muss sie nicht alleine schuld sein, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie da ebenso bestimmend war. Das mit dem funktionieren-müssen ist m. E. eine Phrase, die sich Dir gegenüber aus ihrer Sicht wohl gut anhört. Ich würde es als einen Fall von Sonnenschein-Beziehung sehen, die es für sie nicht mehr ist und somit weniger interessant.
Zitat von Amiodaron:
Mit meiner Verlustangst und dazu hatte ich Sie seit dem Tod von meinem Vater zu einer Bezugsperson, mich irgendwie (emotional) von Ihr sehr abhängig gemacht.

Daran musst Du arbeiten, klar.
Zitat von Amiodaron:
Ich fühlte mich unverstanden, ungeliebt, eher geduldet und wie dritte Wahl, ohne eine Priorität.

Würde mir ebenso gehen - Du brauchst Dir deswegen keine Vorwürfe zu machen.
Zitat von Amiodaron:
Für mich fühlt es sich an als wäre es eine andere Art Schluss zu machen. Meine Freunde sagen, sie lasse mich mit meinen Problemen alleine und dass zu einem Zeitpunkt an dem es mir am schlechtesten geht. Meine Therapeutin sagt ich erwarte zu viel von Ihr, sie sei nicht für mein Leben und mein Glück verantwortlich.

Deine Freunde sind m. E. die besseren Therapeuten. Ich denke, sie hat Dich bereits verlassen. Ich persönlich würde von ihr nicht nur weniger, sondern gar nichts mehr erwarten.
Zitat von Amiodaron:
Auf der anderen Seite sage ich mir, so wollte ich eine Beziehung nicht haben und so werde ich nicht glücklich, wenn ich immer nur die dritte Geige spiele. Ich gehe davon aus, dass Sie spätestens dann Schluss macht wenn es mir wieder etwas besser geht.

Sei froh, dass das nun immerhin offensichtlich wird. Entlasse sie aus Deinem Leben und öffne Dich einer neuen Beziehung. Du bist noch jung genug, um eine erwachsenere Partnerin zu finden. Eine neue Liebe wird Dir auch gesundheitlich gut tun.
Zitat von Amiodaron:
Ich möchte gerne wieder „normal“ sein, wie vor dem Unfall. Da hatte ich zwar auch gelegentlich Angst und Panik, aber es doch relativ gut im Griff und es hat mich in der Partnerschaft nicht sehr behindert. Ich fühle mich durch Sie aber auch unter Druck gesetzt, weil ich weiß ich kann die Beziehung nur retten wenn ich wieder funktioniere. .

Ich sehe die Beziehung nicht mehr rettungswürdig! Und was ist schon normal? Ist es normal, wenn in einer Beziehung immer nur einer sagt, wie es zu laufen hat?

Gib ihr Bescheid, dass Du sie nun in Ruhe lässt und orientiere Dich neu. Sei froh, dass Ihr nicht zusammen wohnt, sonst wäre nun viel zu organisieren.

Du wirst sehen, sobald Du das für Dich abgehakt und ordentlich über die Bühne gebracht hast, wird es Dir besser gehen. Hast Du eine Möglichkeit, eine Selbsthilfegruppe für Angst, Depression etc. zu finden? Das fände ich gerade sehr hilfreich für Dich.

A


Für die Beziehung kämpfen oder aufgeben? + Ängste

x 3


@moo vielen Dank.

Natürlich darf auch Mann was dazu schreiben, ich bin für alles dankbar.

Beim lesen von Deinen Anmerkungen dachte ich teilweise Du kennst uns, vieles passt. Einiges befürchte ich genauso, will es aber eigentlich nicht wahr haben.
Ich versuche über das Forum hier mit ein paar anderen eine kleine Selbshilfegruppen ins Leben zu rufen....

Zitat von Amiodaron:
Ich versuche über das Forum hier mit ein paar anderen eine kleine Selbshilfegruppen ins Leben zu rufen....

Gute Idee!

Es ist immer schwierig etwas zu beurteilen; wenn man nur eine Seite kennt.
Und ich find es auch gut, dass du sie nicht als Schuldige siehst oder als Böse und dich in die Opfer Rolle drängst.
Du handelst da schon sehr reflektiert.

Trotzdem würd ich mich meinem Vorredner im Allen anschließen.
Ihre Kinder sind nicht mehr so klein um auch mal allein zu sein. Ich find es gut, dass der Ex Partner noch für die Kids so präsent ist. Er sollte aber nicht so eine Rolle in eurer Beziehung spielen. Ihr seid ja nun schon länger zusammen.
Das sie mit deiner Krankheit nicht umgehen kann, verstehe ich. Aber es wirkt so als bemühe sie sich nicht mal. Sie macht die Druck nach dem Motto „da brauch ich bald ne Therapie“.

Dan soll sie gehen, wenn sie die in so wenigen Dingen entgegen kommt.
Kinder haben immer Priorität natürlich
Aber wenn dann noch der Ex, das Pferd etc dazukommt. Schwierig.

Was möchtest du denn? Am Ende bist du ja schon soweit fast 2 Monaten allein. Der Schritt zur Trennung wird kein großer mehr sein kann ich mir vorstellen, aber der jetzige ist Zustand isr doch für dich auch eine Qual oder ?

Zitat von Amiodaron:
Sie war da, ist aber nach wenigen Stunden wieder gefahren. An diesem Wochenende (wie fast an jedem) waren die Kinder aus erster Ehe bei Ihr. Darüber war ich ehrlich gesagt sehr enttäuscht. Mit heutiger Sicht darauf weiß ich, dass ich zu viel von Ihr erwartet habe, meine Erwartungshaltung war wie die eines Kindes an Ihre Eltern. Ich wollte das sie die ganze Zeit bei mir ist.

Du siehst das meiner Ansicht nach sehr richtig. Deine Erwartungen sind unrealistisch und ihre Erfüllung täte dir auch nicht gut. Du suchst eine Mama, aber sie darf keine Mama anderer Kinder sein, sondern nur deine. Meiner Ansicht nach bist du aktuell nicht beziehungsfähig und solltest dich auf die Aufarbeitung deiner Verletzungen widmen.
Zur Ausgangsfrafe: Was bedeutet es für dich konkret, um eine Beziehung zu kämpfen? ich habe diese Formulierung nie verstanden. Entweder, es passt. oder es passt nicht.

Zitat von Amiodaron:
Für mich fühlt es sich an als wäre es eine andere Art Schluss zu machen.

Ja, es soll wohl schonend ablaufen. Ich würde eigeninitiativ werden und die Beziehung von mir aus klar beenden.
Eure Ansprüche an die Beziehung sind nicht kompatibel, ihr werdet beide nicht satt und passt auch angesichts der geschilderten Lebensumstände nicht zueinander.

Zitat von Amiodaron:
Meine eigentlich Frage geht darauf hinaus, ob ich mir mit dieser Beziehung einen Gefallen tue oder mich nur quäle. Ob ich daran festhalten soll oder besser nicht, vielleicht hilft es mir auch die Sichtweise ändern zu können.

Nach dem Lesen deines sehr ausführlichen Berichtes habe ich absolut den Eindruck, dass diese Beziehung nicht die richtige für dich ist. Ich las nichts von Liebe, von Intimität, von Gemeinsamkeit, von einem „Wir“, von einer gemeinsamen Zukunft – sondern nur von Umständen, Bedingungen und Verhältnissen, die schwierig in einen Einklang zu bringen sind (Entfernung, Ex-Mann, Prioritäten). Es klingt alles wie das Verwalten komplizierter Umstände, verknüpft mit der unerfüllten Hoffnung auf Nähe und Geborgenheit. Gibt es diese überhaupt gelegentlich? Fast habe ich den Eindruck, du selbst hältst dir die Partnerin vom Leib und auf Distanz mit verschiedenen Begründungen. Der kindliche Wunsch nach Umsorgtwerden, ist verständlich und hat auch einen Platz im Leben. Aber als Erwachsener kann Liebe und Partnerschaft nicht nur aus der „Einbahnstraße“ bestehen, die elterliche Liebe und Fürsorge für ihr Kleines/Junges darstellen. Anders herum gefragt: kannst Du selbst lieben, also Liebe geben? Oder willst du selbst nur Liebe empfangen?
LG

Vielen Dank für Eure antworten.

@Reconquista
Von meiner Seite aus ist das schon eine starke Liebe, die in den letzten Monaten aber gelitten hat. Die ersten 3 Jahre waren sehr schön und die Momente von Zweisamkeit waren nicht so oft, aber dafür sehr intensiv. Da war es auch noch so, dass ihr die Zeit mit mir sehr wichtig war und ich habe nicht sehr intensiv mitbekommen wie andere Dinge mir vorgezogen wurden. Da hatten wir auch noch den Wunsch einer gemeinsamen Zukunft und wollten das Problem mit dem gemeinsam wohnen angehen. Um die Kinder an mich zu gewöhnen hatten wir uns viel Zeit gelassen. An einem gewissen Zeitpunkt fehlte mir allerdings die Perspektive für die Beziehung. Ich merkte, das mit dem Zusammenziehen wird nichts, nicht in den nächsten Jahren. Dann kam der Unfall und alles war anders. Nicht nur in der Beziehung, auch an mir selbst. Sämtliches Vertrauen in mich ging verloren, ich hatte gemerkt, dass selbst wenn ich gut auf mich aufpasse, die Unachtsamkeit anderer mich umbringen kann.
Ich halte mir die Partnerin nicht bewusst vom Leib.....eigentlich habe ich sehr gerne mit ihr Zeit verbracht und diese Zeit war auch immer (fast immer) sehr schön und intensiv. Seit dem Unfall war Sie teilweise distanziert. War ich z.b. von Freitag bis Sonntag bei Ihr, dann war der erste Tag distanziert, als wäre ich ihr fremd. Der zweite war dann normal und am dritten wollten wir uns eigentlich nicht trennen.
Ich kann selbst lieben, und das auch leben. Wobei ich mich selbst nicht lieben kann, sie aber schon. Ich gebe gerne Liebe und empfange nicht nur.

@Monarose
Sowas ähnliches hat Sie auch gesagt, ich soll mich jetzt erstmal gut um mich kümmern und alles andere vergessen. Vielleicht meint Sie es positiv, ich fühle mich so schon etwas allein gelassen. Dass ich in dem Moment elterliche Geborgenheit gesucht habe, das meinte meine Therapeutin auch und ich denke selbst, dass es übertrieben war. Ich bin ja groß und erwachsen und verantwortlich für mich und mein handeln.
Um eine Beziehung kämpfen heißt eben nicht alles hinwerfen bei Problemen. Es hat lange gut gepasst, aber alles kann sich ändern.

@Juliehb
Was ich selbst möchte ist eine sehr gute Frage. Das versuche ich seit ein paar Wochen heraus zu bekommen. Meistens kommt es im Leben doch eh ganz anders als gewünscht.....Ich würde mir wünschen dass es wieder so wie vor dem Unfall sein soll. Diesen Tag habe ich schon verflucht.....das hat mir alles nur Ärger, Sorgen und Probleme eingebracht. Da vergisst man schnell, das es auch anders hätte enden können.

@moo
Ich denke oft, dass die Freunde in solchen Momenten nicht so eine Brille aufhaben wie man selbst und die Dinge besser erkennen können. Ich fand das schon sehr alarmierend was die mir gesagt haben.

@Amiodaron
Es passt nicht ganz zu Deinem eigentlichen Thema, aber ich wollte noch erwähnen, dass Du die körperliche Komponente Deines Autounfalls nicht übersehen solltest. Solch ein Erlebnis ist durchaus als Trauma zu bezeichnen und dabei gerät idR der Stickoxid/Peroxynitrit-Zyklus außer Kontrolle. Die Folge ist ggfs. eine Schwächung der Nebenniere und daraus resultierend irgendwann eine Mitochondriopathie.

Meine Lebenspartnerin hatte einen ähnlichen Unfall und geriet erst nach Jahren vergeblicher Ärztekonsultationen an das sogenannte Pall-Protokoll, das diesen Zyklus wieder runter regulieren kann. Bei Interesse: file:///Users/admin/Desktop/August07%201.pdf

Sie meinte, wenn sie damals nicht auf diese Spur geraten wäre, hätte sie wohl in der Klappse geendet. Damit will ich lediglich sagen, dass Deine vermehrten Panikattacken und depressiven Verstimmungen nicht nur durch Trigger, also psychisch bedingt sein müssen sondern durchaus körperlich behandelbar sind. Zumindest wäre es einen Versuch wert.

In diesem Zusammenhang auch sehr erhellend: Schwachstelle Genick v. Dr. Kukliniski https://www.dr-kuklinski.info/schwachstelle-genick/

Falls Du weitere Infos brauchst, kann ich gern per PN weiterhelfen. Alles Gute!

Beziehungen sind immer kompliziert und natürlich nimm man die Erfahrungen aus vorherigen Beziehungen sowie die Eltern Kind Beziehung mit in jede Partnerschaft. Das geschieht doch ganz automatisch.

Finde Therapeut*innen da oft sehr streng mit ihrem du bist allein für dich verantwortlich. Wofür hat man denn Menschen um sich, die man liebt und die Einen lieben, wenn nicht AUCH für solche Situationen? Also ich würde meine Freund*innen oder Partner in solch einer Situation total doll unterstützen. Nicht, weil ich erwarte, dass die Person das für mich auch täte, sondern, weil ich es aus vollem Herzen machen würde.

Ich glaube auch, dass man Liebe geben kann ohne sich selbst zu lieben. Diese Selbstliebe ist sicherlich erstrebenswert, aber manchmal einfach nicht machbar. Selbstakzeptanz wäre doch ein guter Anfang.

Mich würde so eine Disbalance in der Beziehung auch unglücklich machen.
Aber man kann die Zeit nicht mehr zurückdrehen. Solch eine Krise kann eine Beziehung kaputt machen, ist mir jetzt nach 7 Jahren auch so gegangen. Das ist sch., aber es geht immer weiter und es gibt mM auch nicht nur die EINE Person. Nur an Etwas festzuhalten, was einen zusätzlich belastet, ist für deine Genesung vermutlich nicht hilfreich.

@moo
Danke, davon habe ich bisher tatsächlich noch gar nichts gehört. Liest sich auf den ersten Blick aber sehr interessant, das werde ich mal verfolgen.

@Monarose wow also entschuldige aber seine Ansprüche sind weder unrealistisch noch ist er auf der Suche nach einer Mama .

Das ist der größte Quatsch den ich jemals gelesen habe .
Er macht gerade die schwerste Zeit seines Lebens durch, steht psychisch am Abgrund und erwartet ( zurecht ) das der Mensch den er liebt ihn einen Halt bietet. Sowas muss man nicht mal erwarten, sowas ist selbstverständlich in einer funktionierenden von Liebe getragenen Beziehung !

Aus seiner Sicht war es eine tiefe Beziehung . Er wollte sein Leben gerne mit dieser Frau verbringen.
Nichts oberflächliches mit dem man dieses Verhalten seiner Freundin entschuldigen sollte.

Sich um seinen kranken Partner zu kümmern hat nichts mit Mama sein zutun . Wer sowas behauptet war nie wirklich in der Situation in der man so einen Partner unbedingt braucht . Das freut mich für dich, aber hör auf so abwertend über andere zu urteilen .

Er sucht einen Menschen der an seiner Seite steht und bei dem er sich geliebt und verstanden fühlt und nicht wie das fünfte Rad am Wagen . Alles absolut verständlich und absolut ok. Die Kinder sind groß und Gott sei Dank gesund . Sie werden im Herzen immer an erster Stelle stehen, aber trotzdem ist das kein Grund seinen Partner wegen Pubertären Gezicke den Rücken zuzudrehen. Wenn die Kinder aus puren Trotz und Egoismus zum Papa ziehen wollen wenn Mama mit dem neuen Freund zusammen ziehen möchte dann los. Sie sind alt genug ihre Entscheidungen zu treffen. Aber kein Mensch muss sich solchen Tyrannen unterordnen oder es akzeptieren wenn er dafür links liegen gelassen wird .


Und diese Frau ist mal sowasvon nicht das was ein kranker oder tief liebender Mensch braucht .
So wie er das schildert ist sie eher die Art von Mensch die einem noch das letzte bisschen Energie raus saugt und sich dann verabschiedet.

Zitat von NaNaMi:
Er sucht einen Menschen der an seiner Seite steht und bei dem er sich geliebt und verstanden fühlt

Tja, sie passen halt leider nicht zusammen. Zu unterschiedliche Charaktere und unüberbrückbare Wertvorstellungen.
Das kommt öfter mal vor.

@Amiodaron und zu dir … es tut mir so leid was du gerade durchmachen musst ….

NEIN du solltest nicht um diese Beziehung kämpfen.
Kämpfen ist das was du gerade am wenigsten brauchst.
Deine Freundin ist ein Energievampir und ihre Kinder sind kleine Tyrannen. Genauso wie der Ex Mann . Ich kann diesbezüglich deine Eifersucht verstehen.

So wie du schreibst bekommt man den Eindruck das sie eine intakte Familie bilden und du so das Anhängsel bist.
Geht garnicht .

Deine Symptome werden nicht besser wenn du dir in dem Kapitel so den Kopf zerbrechen musst. Das ist die Dame auch überhaupt nicht wert , sorry .

Ich verspreche dir es gibt Menschen die geben dir halt und Sicherheit ohne das du das Gefühl haben musst um etwas zu kämpfen. Ich wünsche dir das du diesen Menschen findest der einfach so vieles leichter macht.
Aber bitte verschwende deine Energie nicht an so eine ungünstige Beziehung.

@Windy und das ist ja das merkwürdige … sie hat eigentlich die gleichen Wertvorstellungen.
Zumindest liest man das heraus …

Sie ordnet sich den Kindern unter,
selbst dem Ex-Mann ist sie weiterhin eine loyale Gefährtin die ihren Freund auslädt um ihn nicht zu verletzen oder zu verärgern … .

Da liest man doch heraus das die Dame eigentlich ganz genau weiß wie es geht für einen Menschen da zu sein den man liebt . Nur für ihren aktuellen Freund leider nicht … schade

Zitat von NaNaMi:
Sie ordnet sich den Kindern unter,
selbst dem Ex-Mann ist sie weiterhin eine loyale Gefährtin die ihren Freund auslädt um ihn nicht zu verletzen oder zu verärgern … .

Naja, das reicht offensichtlich schon, daß es soweit kriselt zwischen den Beiden, daß es leider nicht so funktioniert, wie es in einer gesunden Beziehung eigentlich wäre und ein permanenter Triggerpunkt ist.

Zitat von NaNaMi:
wow also entschuldige aber seine Ansprüche sind weder unrealistisch noch ist er auf der Suche nach einer Mama .

Das ist der größte Quatsch den ich jemals gelesen habe .

Mir schien bislang nicht, dass dies hier der übliche Umgangston ist.
Eine von der eigenen Ansicht abweichende Meinung zu ertragen, ohne den Menschen dahinter zu beleidigen, ist eine edle Aufgabe.
Ich empfehle dir, sie anzugehen.
Es lohnt sich.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Monarose ich danke dir herzlichst für deine Empfehlung !

Magst du mir auch verraten in welche Zeile du eine dich betreffende Beleidigung herauslesen kannst ?

Zudem würde mich interessieren ob der abwertende Satz du bist auf der Siche nach einer Mama auch darunter fällt oder ob das dann wieder anders gewertet wird ?

@Windy dem stimme ich zu.

Zitat von Monarose:
Ich empfehle dir, sie anzugehen.
Es lohnt sich.

Nein, ignorieren schont die Nerven besser.

A


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