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Hallo an Alle

Ich stecke momentan in einer schwierigen Lage und würde mich über eure Meinungen freuen.

Nun ja, mein Leben war sehr turbulent, ich hatte eine schwere Kindheit und leide unter Depressionen und einer generalisierten Angststörung.
Bin deswegen auch inzwischen in Therapie.

Vor etwas mehr als einem Jahr haben mein Partner und ich eine kleine Gruppe kennengelernt, wir spielen Alle dasselbe Spiel und kommunizieren inzwischen auch mit dem Ein oder Anderen privat.

Ich muss dazusagen, dass ich jahrelang keine Freunde hatte, ich habe mich sehr stark zurückgezogen weil ich oft verletzt wurde und mir sehr schwer tue Anderen zu vertrauen.
Für mich ist es eine absolut neue Erfahrung plötzlich freundschaftlichen Kontakt zu Anderen zu haben.

Vorallem zwei junge Männer sind mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen.
Wir haben uns einfach ab und zu geschrieben, dann immer häufiger und vor ein paar Monaten haben wir dann zum Ersten Mal privat etwas unternommen.
Seitdem haben wir, gerade in den letzten Wochen öfter etwas zusammen gemacht und mit einem von beiden (Freund 1) hatte ich eigentlich täglich Kontakt über WA.

Der Andere (Freund 2) hat mir schon vor einiger Zeit sein Herz ausgeschüttet, obwohl wir uns kaum kannten/kennen, er hat wohl iwie gefühlt, dass er mir vertrauen kann und ich seine Situation verstehen würde.

Ja, und dadurch, und weil ich in letzter Zeit gesundheitliche Probleme hatte und mich allein gefühlt habe, habe ich mich dazu hinreißen lassen, auch über meine eigenen Probleme zu reden.
Und zwar auch mit Freund 1, der allerdings eher verschlossen ist, was Gefühle angeht.

Ich hab mich einfach so wohl bei ihm gefühlt, er hat mir zugehört, mir Ratschläge gegeben, er war einfach da und das hat mich sehr glücklich gemacht.

Leider habe ich zu spät gemerkt, dass ich dadurch wohl ziemlich anhänglich wurde, ich habe mich so über die Nähe und den Kontakt gefreut, dass ich wohl etwas zu viel davon gesucht habe.

Ich habe ihm gerade die letzten 2 Wochen viel und oft geschrieben und habe ihm sehr intime Details (Depression, Angststörung) mitgeteilt.
Er hat mir auch immer geantwortet und beim Ersten Anlauf, ihm von meiner Erkrankung zu erzählen, hat er sehr verständnisvoll und offen reagiert, er meinte sogar dass es ihn sehr freut, dass ich ihm so vertraue.

Und das hat mich dann leider dazu gebracht ihm ein paar Tage später noch mehr zu erzählen, er weiß dass ich keine Freunde habe und ja ich war so blöd und hab auch noch gesagt, ich könnte seine emotionale Unterstützung brauchen und dass ich ab und an Selbstmordgedanken habe.
Das hab ich ihm geschrieben, er meinte darauf, dass er das was ich geschrieben habe eigntl für relativ normal hält und dass ich vll einfach nur etwas mehr von Allem bräuchte und Selbstdisziplin.

Naja soweit so gut, er hat dann nichtmehr direkt geantwortet was mich nach diesem Seelenstriptease extrem verunsichert hat und ich hab den nächsten Fehler begangen und ihn gefragt ob er extra nicht antwortet und ihm gesagt dass mich die Situation gerade sehr verunsichert.
Und dann meinte er, dass seine Lebenszeit nicht ausschließlich für mich reserviert ist und dass er mir keine Rechenschaft ablegt wenn er mal 3 Sek nicht aufs Handy schaut und sofort antwortet...
Das wollte ich auch eigentlich nicht von ihm verlangen, meine Unsicherheit hatte mich wiedermal im Griff.

Naja dann hab ich ihn gefragt, ob wir telefonieren können weil es mir helfen würde wenn wir kurz persönlich miteinander reden.
Das haben wir dann auch gemacht, haben 1 1/2 Std telefoniert und ja er war eigentlich ganz nett, hat jetzt auch keinen genervten Eindruck gemacht.
Ich hab ihm auch erklärt, dass ich weiß dass sich sein Leben nicht nur um mich dreht und dass ich mir einfach wünschen würde, dass er für mich da ist.
Er meinte, das kriegen wir hin.

Naja dieses Telefonat ist jetzt 4 Tage her und seitdem hatten wir kaum Kontakt, er war übers WE mit seiner Freundin weg und ist seit gestern Abend wieder da.

Ich wollte ihm eigentlich schon schreiben aber ich hab das Gefühl ich würde ihn nur nerven.
Ich weiß nicht ob das stimmt aber ich hab momentan die Angst, dass er sich von sich aus nichtmehr melden wird und unsere Freundschaft langsam ausschleichen lässt.

Ich denke, dass ich ihn mit meinen intimen Einblicken in meine Gefühlswelt gehörig überfordert habe und meine größte Angst ist, dass er tierisch von mir genervt ist, sich das aber nicht sagen traut, weil er Angst hat ich bin so labil und tue mir dann etwas an.

Ich habe ihn immer wieder mal gefragt, ob ich ihm zuviel schreibe oder ob ich ihn nerve, aber er hat das immer verneint und dann hab ich es eben dabei belassen.
Er weiß eigentlich, dass Ehrlichkeit mir sehr wichtig ist und er hat mir auch schonmal unangenehme Dinge gesagt wenn er der Meinung war ich verenn mich in etwas oder erzähl Blödsinn.

Aber vll traut er sich das jetzt einfach nichtmehr?

Inzwischen denk ich ich habe genau das Gegenteil von dem erreicht was ich erreichen wollte, ich hab ihm das Alles nicht erzählt um ihn dazu zu nötigen für mich da zu sein oder mit mir befreundet zu sein, ich hab einfach nur die Nähe genossen und die Unterstützung.

Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll.
Mein erster Gedanke war zu schreiben um zu testen ob er antwortet...aber ich trau mich nicht.
Dann dachte ich mir, ok meld dich nichtmehr, warte bis er sich meldet, wenn er das nicht tut, dann will er nichts mehr mit dir zu tun haben.
Inzwischen denke ich ich sollte reinen Tisch machen.

Bis heute Abend warten wenn er zu Hause ist und ihm klipp und klar schreiben, dass ich nicht will, dass er mit mir befreundet ist weil er Mitleid hat oder aus Angst ich würde mir etwas antun wenn er den Kontakt abbricht.
Allein der Gedanke, dass er nur Kontakt mit mir hat weil er nicht Schuld sein will, dass ich mir etwas antue, löst bei mir Brechreiz aus.
Ich will dass man Zeit mit mir verbringt weil man mich als Menschen schätzt und gerne was mit mir macht und nicht aus Mitleid oder schlechtem Gewissen.

Natürlich würde es mir sehr wehtun wenn er mich fallen lässt und den Kontakt abbricht, weil er mir wichtig ist aber wenn er mit mir befreundet ist, dann bitte aus den richtigen Gründen und aus freien Stücken.

Ich habe schon einen Text geschrieben, einen sehr ehrlichen und direkten Text, ohne Vorwürfe.
Ich möchte ihm nur sagen, dass ich es zwar unheimlich schade fände wenn er aus meinem Leben verschwindet, dass ich aber damit klar komme wenn es so ist und dass er nicht für mich verantwortlich ist.
Dass er schonungslos ehrlich zu mir sein kann und soll.

Ich weiß einfach nicht ob das richtig ist oder ob ich es damit schlimmer mache.
Was denkt ihr?

10.12.2018 16:11 • 22.09.2021 #1


8 Antworten ↓


Offenbar hat dieser Mann ja eine Partnerin. Hast du mal darüber nachgedacht, dass seine Freundin es nicht so wirklich gut findet, wenn er so häufig mit einer anderen Frau Kontakt hat? Deine Schilderung hört sich so an, als wärst du da wirklich ein bisschen über das Ziel hinaus geschossen, aus Freude darüber, einen Freund zu haben dem du dich anvertrauen kannst.

Auch wenn man grundsätzlich ein empathischer Mensch ist und gerne hilft, trotzdem ist man immer auch belastet, wenn einem großes Leid anvertraut wird. Belastet gar nicht negativ gemeint, sondern eher so dass man tatsächlich mit-leidet und einen Teil der Last trägt. Das muss man erst mal aushalten können. Mir geht es auch oft so, dass mir was erzählt wird, ich höre auch zu und helfe. Aber man steckt das nicht einfach so weg.

Ich würde an deiner Stelle wirklich ein paar Schritte zurück treten, deinem Freund mehr Raum lassen und darauf hoffen, dass so eure Freundschaft erhalten bleibt. Er signalisiert dir ja, dass ihm das Ganze zu eng und zu intensiv ist. Glücklicherweise verbannt er dich nicht ganz aus seinem Leben, das ist doch schon mal gut. Aber ich schätze mal, du darfst ihn nicht zu deinem ständigen Berater rund um die Uhr machen, sonst wird er tatsächlich die Flucht ergreifen.

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Freundschaft noch zu retten?

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Hallo Luna,

Danke für deine Meinung.

Ich habe mich nun für einen Kompromiss entschieden und ihm vorhin kurz per WA geschrieben, dass ich mich dafür entschuldigen möchte, dass ich so viel Geschrieben und soviel Zeit und Hilfe von ihm beansprucht habe.
Er meinte es war schon etwas viel aber sonst passt Alles und er kommt am Sa zu uns zum Brunch (das war eigentlich seit 2 Wochen schon vereinbart aber ich war mir ziemlich sicher dass er jetzt nicht mehr will).
Also hoffe ich einfach, dass erstmal Alles zwischen uns passt

Ich schätze du liegst garnicht falsch mit deiner Vermutung, dass ich ihn überfordert habe.
Es ist einfach sehr schwer ihn zu verstehen, er ist sehr verschlossen, redet kaum über seine eigenen Probleme und gibt nicht viel von sich preis, was auch okay ist, er hat vermutlich nie gelernt offen über solche Dinge zu reden und ja, Männer sind da wohl allgemein eher etwas zurückhaltender.
Jedenfalls gibt es Momente in denen er sehr einfühlsam ist und seine Schutzmauer mal kurz fallen lässt und dann gibt es wieder Tage, an denen er knallhart ist und abweisend.
Mir fällt es dann immer schwer seine Aussagen zu deuten und ich neige eben leider dazu erstmal Alles negativ zu deuten.

Und genauso extrem wie ich negative Gesten deute, deute ich dann vermutlich auch Positive.
Er ist schon länger mit Freund 2 befreundet, länger als mit mir zumindest, und tdem war Freund 2 noch nie bei ihm zu Hause.
Bei uns waren beide inzwischen schon ein paar Mal.
Und dann vor zwei Wochen als wir (mein Freund, Freund 1, Freund 2 und ich) zusammen unterwegs waren meinte er plötzlich wir können ja zu ihm heim fahren.
Da war ich echt baff, ich kannte nichtmal seinen Nachnamen und hatte mich auch nie getraut zu fragen weil ich ja weiß wie verschlossen er diesbezüglich ist.
Das war für mich n rießiger Vertrauensbeweis und das hat mich dann wieder beflügelt zu denken er schätzt und mag mich genauso sehr wie ich ihn.

Was seine Freundin angeht, auch da ist er eher verschlossen, ich weiß inzwischen wie sie heißt und wie sie aussieht und dass die beiden seit 7 Jahren zusammen sind, das wars.
Vor Monaten hatte ich ihm auch schonmal gesagt, dass sie ja gerne mitkommen kann wenn er uns besucht aber er meinte sie mag das nicht gerne.
Also hab ich das so respektiert und nichtmehr nachgefragt.
Anfangs war unser Verhältnis eher umgekehrt als jetzt, er hat mir meist von sich aus geschrieben und viel Kontakt gesucht und deshalb hab ich gedacht dass das für seine Freundin kein Problem ist.
Ich meine ich bin auch in einer Beziehung, ich liebe meinen Freund über Alles und ich will von Freund 1 nicht mehr als Freundschaft, nur vermutlich eine intensivere Freundschaft als er das will.
Also ich glaube eigentlich nicht, dass unser Kontakt ein Problem für sie ist, die beiden wohnen auch nicht zusammen also ich weiß garnicht ob sie weiß dass und wieviel wir schreiben.

Wie auch immer, ich hoffe ich hab mit meiner Unsicherheit und Anhänglichkeit nichts irreperabel zerstört und dass wir früher oder später wieder so ungezwungen miteinander über Gott und die Welt und Belanglosigkeiten sowie vll auch ab und an oberflächlich über Probleme reden können.

Und ich hoffe ich kriege mein Verhalten in den Griff, immer Alles was er schreibt negativ oder als Angriff zu deuten und schaffe es nichtmehr soviel in Alles rein zu interpretieren.
Ich war überzeugt dass er mich absichtlich ignoriert bzw. dass er sich langsam aber sicher still und leise aus meinem Leben zurückzieht, weil mir das schon öfter mit anderen Menschen passiert ist und mich unheimlich verletzt hat.

Hast du vll noch Tips für mich, wie ich mich in Zukunft im Umgang mit ihm verhalten sollte?
Denkst du ich sollte mich damit abfinden, dass unsere Freundschaft vermutlich nie so tiefsinnig sein wird wie ich mir das wünsche?

Liebe Grüße und Danke

Zitat von RainbowWarrior24:
Naja soweit so gut, er hat dann nichtmehr direkt geantwortet was mich nach diesem Seelenstriptease extrem verunsichert hat und ich hab den nächsten Fehler begangen und ihn gefragt ob er extra nicht antwortet und ihm gesagt dass mich die Situation gerade sehr verunsichert.

Es wird nicht viele Menschen geben die jemanden neu kennenlernen und dann einen Kontakt aufrecht erhalten möchten bei dem sie mit Selbstmordgedanken konfrontiert werden. Das würde wohl die meisten überfordern, abschrecken und zum Rückzug veranlassen. Ich würde ebenso reagieren würde mir das eine Bekanntschaft erzählen. Ihm wird indirekt eine Verantwortung aufgelastet für die er nicht zuständig ist. Das ist deine Baustelle und deine Aufgabe das mit deinem Facharzt oder Therapeuten zu bearbeiten.

Wenn er so harsch reagiert dass seine Lebenszeit nicht ausschließlich für mich reserviert ist und dass er mir keine Rechenschaft ablegt wenn er mal 3 Sek nicht aufs Handy schaut das ist ein sehr deutliches Stop Zeichen das man ernst nehmen sollte. Du klingst in deiner Fragestellung schon sehr fordernd und ich kann mir vorstellen, dass das im gelebten Alltag vermutlich nochmal eine ganz andere Intensität annimmt.
Deine Befürchtung kann ich mir ganz gut vorstellen, dass er vor hat diese Bekanntschaft ausschleichen zu lassen. Zum anderen ist auch davon auszugehen, dass er nicht täglich für dich da sein kann, will und muss. Im Normalfall hat der Partner oberste Priorität. Ich glaube, dass ihm das einfach zuviel wird.
Das was du den beiden nach ein paar Monaten erzählst würde ich nicht mal meinem Ehemann erzählen.

Zitat von RainbowWarrior24:
dass ich aber damit klar komme wenn es so ist und dass er nicht für mich verantwortlich ist

Bei genauer Betrachtung kommst du damit überhaupt nicht klar ansonstern würdest du dich anders verhalten.

Ob du das beabsichtigst oder nicht: du setzt dich selbst unter Druck, du setzt andere unter Druck, du handelst unüberlegt, aus Angst und wie du selbst schon schreibst, erreichst du damit das genaue Gegenteil von dem was du möchtest.

Es mag für dich momentan zwar wieder alles eitel Sonnenschein sein weil er sich bei dir gemeldet hat aber das ändert nicht dein Verhalten da du mit einer generalisierten Angststörung auch weiterhin dementsprechende Handlungs- und Denkweisen haben wirst.

Ja damit hast du sicherlich Recht, das weiß auch niemand außer mein Freund, mein Therapeut und ja jetzt dummerweise auch besagter Freund.

Ich dachte tatsächlich, dass ich es ihm leichter mache mein Verhalten zu verstehen und richtig einzuordnen wenn er diese Dinge weiß.
Und ich denke ich wollte wissen ob es für ihn ein Problem ist, dass ich diese Erkrankung habe, weil ich bisher nicht viel Glück mit Akzeptanz diesbezüglich hatte.
Dass das ein Fehler war ist mir inzwischen auch bewusst aber ich kann es nichtmehr rückgängig machen.

Ja natürlich komm ich erstmal nicht damit klar, wenn er den Kontakt abbricht (egal ob schleichend oder direkt) aber das muss ich ihm ja nicht auf die Nase binden, das ist dann ja sowieso mein Problem.

Eitel Sonnenschein ist für mich absolut garnichts an der Situation.
Es freut mich, dass er mir direkt geantwortet hat und dass er unser Treffen am Sa nicht abgesagt hat.
Ich hoffe jedenfalls nicht dass er nur kommt weil er mich für bedürftig hält.
Wenn er mir sagt, dass in letzter Zeit alles etwas zuviel war, dann würde er mir hoffentlich auch ehrlich sagen dass er nicht kommen will.

Natürlich macht mir das Hoffnung dass noch nicht Alles zerstört ist und wir uns vll langsam wieder annähern, aber mir ist auch klar, dass es genauso gut sein kann, dass ich nach diesem Treffen niewieder was von ihm höre.
Das liegt nicht wirklich in meiner Hand.

Dass ich mein Verhalten ändern muss (das will ich auch), das ist mir bewusst aber das geht nunmal nicht von heute auf morgen, wenn wir in Kontakt bleiben wird das sicher nicht einfach für mich aber ich bin bereit dazu es zu versuchen weil ich ihn gern hab.
Und ich will die Freundschaft mit ihm nicht nur weil ich keine Alternativen habe, auch wenn das vll so scheint, ich habe mit mehreren Leuten Kontakt, mit 3 Mädels aus der selben WA-Gruppe waren mein Freund und ich sogar ein paar Tage im Disneyland, aber wir schreiben so eben selten und sehen uns auch kaum.
Ich mag alle drei sehr gerne aber keine von ihnen weiß irgendetwas über meine Probleme.
Ich werf mich nicht jedem einfach so an den Hals und überschütte ihn mit Zuneigung und privaten Einblicken nur um ihn an mich zu binden und nichtmehr allein sein zu müssen.

Ich mag ihn als Person.

Freund 2, hat mit mir ebenfalls darüber geredet, dass er schon Selbstmordgedanken hatte, ich kenne inzwischen all seine Probleme, Sorgen, Ängste und als er mir das erzählt hat, habe ich ihn wesentlich weniger gekannt als Freund 1.
Und ja, im ersten Moment war das für mich auch etwas befremdlich aber ich habe deshalb nicht das Gefühl gehabt, dass er sich umbringt wenn ich nicht sofort antworte oder dass ich für sein leben verantwortlich bin.
Ich habe mir damals sehr viel Zeit für ihn genommen, hab stundenlang mit ihm telefoniert und persönlich geredet und ja es gab Tage da war es auch mal anstrengend für mich aber ich wusste, dass ihm das viel bedeutet und dann hab ich eben mal zurückgesteckt, das macht Freundschaft für mich auch aus.
Natürlich wird es schwierig wenn das über Wochen oder gar Monate so geht aber es ist nicht so, dass ich Freund 1 jetzt seit Wochen täglich von früh bis spät vollheule.

ich habe ihm vor 2 Wochen zum ersten Mal etwas über meine Erkrankung erzählt.
Und seine Reaktion darauf war absolut positiv es freut mich tierisch dass du mir so vertraust =) und als ich ihm sagte ich war ab und an der Meinung ich würde ihn nerven meinte er nein im Gegenteil =)
Das hab ich eben so verstanden als wärs ok mit ihm darüber zu reden.

Die Tage darauf gings ab und an nur um das Spiel das wir spielen, also eher oberflächliche Themen und ja, da ich eine OP hatte auch darum, weil ich ziemlich nervös deswegen war.
Bis vor einer Woche war alles ok, wir haben viel geschrieben ja, aber dazu gehören auch 2, wenn er das nicht wollte warum hat er es dann gemacht?
Wenn ich das Gefühl hatte dass er vll seine Ruhe will dann hab ich ihn gefragt bzw. hab gesagt, ok ich lass dich jetz in Ruh...dann kam von ihm immer nein passt schon ^^
Ich mein wie soll ich das deuten...hätt er nix darauf geantwortet oder gesagt Ja passt, hab noch was vor dann hätt ich das akzeptiert.

Dann war ich eben so doof und hab ihm am 6. Dezember nochmal mein Herz ausgeschüttet.
Aber ich hab auch da immer wieder betont, dass ich weiß dass er nicht immer Zeit hat und dass das okay ist und er weiß auch dass ich in Therapie bin.
Und ja auch darauf hat er ja eigentlich nicht negativ reagiert, er meinte ja das klingt relativ normal und es bringt mir nichts wenn ich mir das immer als Schwäche ausleg.

Ich hab nur eben den Fehler begangen und dann doof reagiert weil er nicht gleich reagiert hat und dann kam das mit der Lebenszeit und Rechenschaft ablegen, allerdings auch mit ^^ dahinter, ich meinte darauf, dass das nicht fair wäre und ich normal nicht verlange dass er sofort antwortet (tu ich auch nicht) und dass mich das jetzt gerade nach der Thematik einfach sehr verunsichert hat und ich deswegen so reagiert habe.
Darauf meinte er ja das war genauso wenig fair wie mein Vorwurf
Also ja wie ernst hat er das jetzt gemeint, es war sicher ein Stop, jetzt überschreitest du eine Grenze aber zu behaupten ich würde seine gesamte Lebenszeit beanspruchen, das ist nun wirklich übertrieben.
Und ich kann auch nur soviel Zeit beanspruchen wie er mir zugesteht, kann ihn ja schließlich nicht zwingen mit mir zu schreiben.

Und warum telefoniert er danach noch 1 1/2 Std mit mir wenn ich so nerve und er nichts mehr mit mir zu tun haben will?
Er hat mir in der Vergangenheit auch schonmal gesagt, dass er nicht telefonieren will, das hätte er auch da tun können.
Ich hab ihn nicht dazu gedrängt sondern nur gefragt.

Und die Tage darauf hatten wir kaum bis gar keinen Kontakt.
Und heut als ich meinte dass ich mich für mein blödes Verhalten entschuldigen will, meinte er er weiß nicht was ich mein und ich hab ihm geschrieben, dass ich denke ich hab zuviel Geschrieben und war zu Hilfebedürftig und dass ich dabei seine Bedürfnisse vergessen hab, daraufhin meinte er eben bissl viel wars schon aber sonst passts =)

Dann hat er angefangen noch kurz über unser Spiel zu reden, ich hab ihn gefragt ob der Brunch am Sa noch steht was er bejaht hat, wir haben eine Zeit vereinbart, das wars.

Und ich werd auch von mir aus jetzt erstmal nichts schreiben.

Zitat von RainbowWarrior24:
Dass ich mein Verhalten ändern muss (das will ich auch), das ist mir bewusst aber das geht nunmal nicht von heute auf morgen, wenn wir in Kontakt bleiben wird das sicher nicht einfach für mich

Dieses Verhalten entstand nicht von heute auf morgen und existiert auch sicher nicht erst seit gestern sondern seit Jahren. Wenn du laufend in Therapie bist muss auch irgendwas hängen bleiben und du sollst ja Therapie für DICH machen damit sich in deinem Leben eine positive Veränderung einstellen kann.

Im Grunde wendest du dich an dieses Portal und hättest gerne eine Außensicht auf dein Privatleben und ich kann nur das bewerten was du schreibst. Von daher kann ich nicht ganz nachvollziehen weswegen du jetzt derart in die Defensive gehst. Aber wenn jetzt zwischen euch wieder alles paletti ist dann gibt es ja kein Problem mehr. Das freut mich für dich.

Nein die Probleme hab ich sicherlich seit einigen Jahren, aber das wurde mir erst vor 1 1/2 jahren bewusst bzw. seitdem hab ich die Diagnose.

Wie meinst du in die Defensive ?

Es ist alles eine Frage des Maßes. Viele Menschen sind übervoll. Wenn man sich "ausschüttet", kann es etwas zu viel sein. Wenn man sich "anhängt" auch. Das ist nicht schlimm, nicht peinlich, kein Fehler, nicht falsch. Man arbeitet am richtigen Maß und wenn die Balance stimmt, dann ist alles gut. Kommunikation über WhatsApp ist meiner Ansicht nach gefährlich, wenn sie ernste Themen betrifft. Es ist nämlich kein Gespräch, was da über WhatsApp stattfindet. Man sollte nur oberflächliche Informationen über WhatsApp austauschen. Durch das Warten auf eine Antwort entstehen falsche Schlüsse und Missverständnisse, die alles komplizierter machen.

Auch wenn das Thema schon älter ist, vielleicht hilft es irgendwann ja jemanden in ähnlicher Situation:

Ich hatte beim Eingangspost das Gefühl ich lese da 1:1 mich. Ich habe keine Freunde und vor 3 Jahren fing ich an mit einem Kollegen zu zocken. Er suchte sehr den Kontakt anfangs, täglich texten, stundenlang telefonieren und abends noch Stunden gezockt und dabei geredet. Ich war beflügelt...endlich mag mich jemand und verbringt gerne Zeit mit mir.
Er ist verheiratet, ich habe Partner und Kind, also beide gut eingebunden. Dennoch verbrachten wir sooo viel Zeit gemeinsam.

Die Gedankengänge er nimmt die Telefonate doch an, also isses ok für ihn /er antwortet ja in WA, dann will er es hatte ich auch tausende Male.
Nach einem viertel Jahr deutete er das erste Mal an, dass ihm der Kontakt zu viel wird. Ignorierte Ich...ich hab den ganzen Tag damit verbracht zu warten, dass er antwortet etc und mir dann eingeredet hah der mag mich...

Nach über 1 Jahr sagte er mir, dass ich ihm wichtig bin aber er sich bedrängt fühlt und dass es so nicht weiter geht.
Ich bin nun 2 Jahre beim Therapeuten und habe gelernt nicht mehr zu klammern. Das war hart. Ist es an wenigen doofen Tsgen immer noch.
Aber es hat sich gelohnt. Wir sind noch Freunde. Es gibt gar keine Telefonate mehr und das zocken liegt seit über einem Jahr auf Eis weil beide kein Interesse zum daddeln.
Ich schreibe ihm fast gar nicht mehr in WA, seitdem meldet er sich viel öfter.
Gespräche finden auf Arbeit statt. Da wir Kollegen sind begegnen wir uns ca 2-3x im Monat im Unternehmen.
Wenn bei ihm privat was neues ist, bin ich neben seiner Frau oft die erste der er es mitteilt.

Mein klammern hätte fast alles zerstört.
Therapien können helfen.

Mir fehlen nach wie vor Sozialkontakte aber der eine Freund den ich habe, muss mein persönliches Defitiz nicht auf seinen Schultern tragen.

Hätte ich dieses Forum damals schon gekannt wäre mir vielleicht auch zeitiger einiges klargeworden





Dr. Reinhard Pichler
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