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Liebe Community!

Ich hoffe, dass ihr mir hier weiterhelfen könnt. Vielleicht als Betroffene von Bindungsangst oder als Partner von Betroffenen. Ich schildere so kurz wie möglich meine Geschichte.
Ich habe vor 6 Monaten einen Mann kennengelernt, der ca. 200 km von mir entfernt lebt. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden, er gehört entfernt zu einem Freundeskreis von mir. Er war von Anfang an sehr charamant und umwerbend mir gegenüber. Auch habe ich erfahren, dass er seiner besten Freundin gegenüber damals äußerte, dass er total begeistert von mir sei und sie mich unbedingt kennenlernen müsse. Also, soweit, begann das alles ganz toll. Eine Freundin wies mich daraufhin, dass er wohl ein Ar. sein könne, was Frauen angeht. Aber darauf wollte ich noch nichts geben. Es kam zu Besuchen, ich fuhr zu ihm, er fuhr zu mir. Dann die erste Andeutung, er (30) hatte mit 18 seine letzte Freundin. Sei komisch was das angehe, fühle sich schnell eingeengt, habe sich seit damals nie wieder auf eine Beziehung eingelassen, aber er sei schon offen. Wenn es passt, dann lasse er sich ein. Gut, ich hab mir gedacht, das kann man sich ja mal anschauen, zumal er weiterhin sehr liebevoll mir gegenüber war. Wir hielten täglich Kontakt, per Mail oder per SMS. Mal mehr mal weniger. Manchmal meldete er sich 2 oder 3 Tage nicht, was aber in der ganze Zeit vielleicht 4 mal vorkam. Was mir auffiel, war, dass sehr wenig Komplimente seinerseits kamen oder er selten äußerte, dass er mich vermisse oder sich auf das nächsten Treffen freue (zwischen den Treffen lagen immer so ca. 2 - 6 Wochen). Aber, da hab ich mir noch nicht viel gedacht. Wir haben auch einmal über seine vermeintliche Bindungsangst gesprochen, bei dem Gespräch meinte er wieder, ja es könne schon sein, dass er das hat, oder die Richtige war eben noch nicht dabei, aber wenn es passt, dann lasse er sich auf jeden Fall auf etwas Festes ein. Wir sahen uns also weiter, insgesamt haben wir in diesen 6 Monaten 7 verlängerte Wochenenden miteinander verbracht. Ich bin ein recht lockerer Typ, hab ihm deswegen nie einen Vorwurf gemacht, wenn er sich mal weniger meldete. Nach dem vorletzten Besuch hatte ich eigentlich das Gefühl, wow, jetzt sind wir auf einer anderen Ebene. Wir sind uns echt näher gekommen und es läuft toll. Tolle Gespräche, er hat mir gesagt, wie toll er das WE fand, ich hab seinen ganzen Freundeskreis kennengelernt, auch die beste Freundin, viel Kontakt danach.. Plötzlich 4 Tage Funkstille. Ich war verwundert. Dann bin ich ihn wieder besuchen gegangen und er meinte, es sollte mal ein Gespräch geben. Im Umgang mit mir, hatte sich nichts verändert. Er war weiterhin sehr liebevoll, kümmernd, aufmerksam, tat alles damit es mir gut geht. Dann am letzten Abend das Gespräch. Seine Haltung: er habe mir ja am Anfang gesagt, dass er komisch sei und er merke, wenn das so weitergeht, dann fühle er sich eingeengt, obwohl es rational nicht so ist. Das sei bei ihm immer so und er reagiere immer mit Rückzug. Dann seien die Frauen enttäuscht und verletzt und es werde ungut. Das wolle er bei mir nicht. Das habe alles nichts mit mir zu tun, ich würde ihm menschlich so viel geben. Aber eine Beziehung kann er sich nicht vorstellen, soweit sei er nicht, villeicht wird er es nie sein. Ich habe nichts dazu gesagt, habe nur gemeint, dass feste Beziehung ja noch nie ein Thema war, ich aber jetzt nicht sagen kann, wie das weitergeht. Denn Affären haben ein Ablaufdatum. Da meinte er, ja aber das sei doch keine Affäre, es gehe hier um mehr als nur Sex, das müsse ich doch wissen. Und er will mich nicht verletzen, deswegen sagt er mir jetzt schon, dass das alles nichts mit mir zu tun hat. Er hofft, dass wir uns weitersehen, aber nicht mehr in so kurzen Abständen. Alle 2 - 4 Wochen, das sei ihm zu eng. Als ich von einem Ende sprach, war seine Reaktion, dass er das nicht möchte und das sehr schade fände. Ich habe mich dann nicht mehr dazu geäußert, weil mir die Worte fehlten und habe versucht zu schlafen. Ich hab dann gemerkt, dass er mich immer wieder zu sich herzog und in den Arm nahm und mir einen Kuss auf die Backe oder Stirn gab. So liebevoll... An Schlaf war natürlich kaum zu denken. Ich weißt nicht wie ich mich weiter verhalten soll. Ich mag ihn, es tut weh so wie es jetzt ist. Auch habe ich mitbekommen, dass er sehr viel Kontakt per SMS zu anderen Frauen hält. Ob das nur Bekannte sind oder ob da was läuft, weiß ich nicht. Mir wäre aber nie was aufgefallen, dass er sich mit jmd anderem getroffen hat. Soll ich das Ganze einfach beenden, ohne weitere Erklärungen (er war sehr verwundert, dass ich nicht mehr dazu gesagt habe. Er wollte fast, dass ich mehr Stellung beziehe, meinte auch, ich könne alles sagen, und es gäbe doch viel zu diskutieren. Ich hab dann nur gemeint, dass es aber nichts ändern wird und das bestätigte er dann)? Soll ich dran bleiben? Soll ich sein offensichtliches Muster und seine Angst vor Nähe anreden? Bitte helft mir!

08.03.2016 13:11 • 09.03.2016 #1


12 Antworten ↓


Ich bin mit einem Bindungsphobiker liiert und bin auch selbst davon betroffen. Deswegen ist mir das was du schreibst ausreichend bekannt. Wenn es passt dann lässt er sich darauf ein - JEIN. Der wird sich als Bindungsphobiker nie voll und ganz auf eine Beziehung einlassen. Spätestens bei dem Wort Ablaufdatum musste ich wirklich kurz laut auflachen. Wie oft habe ich das von meinem Partner gehört. mach dir keine Hoffnungen, ich hab ein Ablaufdatum. Wer sich in einen Bindungsphobiker verliebt bleibt der Ausgang immer offen. Ihm liegt mit Sicherheit einiges an dir aber dieses Miteinander wird nur mit Distanz funktionieren. Es wird auch so bleiben - da gebe ich dir Brief und Siegel drauf - wenn du die Beziehung abbrichst, bemüht er sich wieder um dich zu halten und zieht sich gleichzeitig wieder in sein Schneckenhaus zurück. Primär steht nicht die Angst vor einer Beziehung im Fokus sondern die Angst davor verlassen zu werden, die Angst davor verletzt zu werden und dem liegen wiederum Traumatisierungen zugrunde. Das aufzulösen kann kein potentieller Partner sondern ein Verhaltenstherapeut.

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Er hat Bindungsangst, will mich weiter sehen, was tun?

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Zitat von FeuerWasser:
Wer sich in einen Bindungsphobiker verliebt bleibt der Ausgang immer offen. Ihm liegt mit Sicherheit einiges an dir aber dieses Miteinander wird nur mit Distanz funktionieren. Es wird auch so bleiben - da gebe ich dir Brief und Siegel drauf - wenn du die Beziehung abbrichst, bemüht er sich wieder um dich zu halten und zieht sich gleichzeitig wieder in sein Schneckenhaus zurück. Primär steht nicht die Angst vor einer Beziehung im Fokus sondern die Angst davor verlassen zu werden, die Angst davor verletzt zu werden und dem liegen wiederum Traumatisierungen zugrunde. Das aufzulösen kann kein potentieller Partner sondern ein Verhaltenstherapeut.

Ich danke die sehr für deinen Beitrag. Du als quasi Expertin, was würdest du mir denn raten wie ich nun weiter vorgehen soll? Ich bin mir im Moment selbst noch nicht im Klaren ob ich das so locker kann, wie er sich das vorstellt. Auch bezüglich anderer Frauen... wieviel da passiert weiß Ich jetzt nicht. Ich weiß nur, dass ich ihn schon sehr liebgewonnen hab. Dass er iwie unter einem Bindungsproblem leidet ist ihm ja iwie klar... wenn er jetzt iwas gesagt hätte wie, hey ich hab die echt gern, aber ich hab das Problem, lass es uns angehen... na da hätt ich eh nie Nein gesagt. Aber eben das kommt ja nicht. Er sagt keine Beziehung, Beziehung will ich nicht aber das mit uns ist doch viel mehr als nur eine Affäre. Ich frag mich auch, ob es nicht dich so ist, dass ich halt schlicht nicht die Richtige bin. Wäre es richtig jetzt mal alles klar anzureden, auch seine Problematik oder einfach mal eine Kontaktpause? Iwie mag ich ihn noch nicht ganz aufgeben.

Alles was mit zuviel Gefühle, Nähe und Verbindlichkeit zu tun hat wird bei ihm Stress auslösen und körperliche Symptome (Herzrasen, Schweißausbrüche, eine Enge in der Brust...uvm). Ich denke auch, dass ihm sein Problem klar ist, so wie auch den meisten anderen, nur geredet wird nicht darüber

Die einen lassen sich soweit auf Beziehungen ein wo dann Dinge wie heiraten, zusammen ziehen mit Dramen verbunden ist, es gibt Leute bei denen sind die Ängste so tief verwurzelt die lassen sich ihr lebtag lang auf keine Bindungen ein, die anderen führen Affären innerhalb von Beziehungen oder statt Beziehungen. Da gibt es viele Auslebungsformen denen allen eines zugrunde liegt, zuviel Nähe vermeiden.

hey ich hab die echt gern, aber ich hab das Problem, lass es uns angehen... Das glaube ich nicht, dass du das jemals hören wirst weil es Angst und Panik auslöst. Für ihn ist dieses Konstrukt erträglich solange es keinen Namen hat. Sobald es heißt Beziehung und Verbindlichkeit ist der weg. Ich glaube auch nicht, dass du für ihn nicht die Richtige wärst denn so wäre es bei jeder Frau die er kennenlernt.

Es ist auch nicht selten der Fall das Partner oder potentielle Partner von Bindungsphobikern selbst eine Therapie brauchen. Er rennt weg aus Angst vor Nähe und sie rennt ihm hinter her aus Angst ihn zu verlieren. Das ist ein sehr ungesunder Kreislauf.
Ich kann dir nur anraten, leb dein eigenes Leben weiter. Du kannst das ja mit ihm nebenher weiterlaufen lassen, so lange dir das nicht schadet und gucken wie sich das noch entwickelt aber steiger dich da emotional nicht zu sehr hinein und setz ihm auch klare Grenzen denn die Zeche für seine Ängste bezahlst im Endeffekt du. Sicher wäre es gut mit ihm ein Gespräch zu führen, ich würde ihn aber nicht auf sein Problem ansprechen denn damit fühlt der sich wieder ganz schnell in die Ecke gedrängt sondern aus der Ich-Perspektive reden: Ich fühle mich .... , ich würde mir wünschen....., ich würde es gut finden wenn du dich um einen Therapieplatz bemühst ansonsten muss ich abbrechen.... Kann sein, dass er darauf ruppig reagiert, sich mal ein paar Tage oder Wochen zurück zieht, lass dich davon nicht irritieren oder provozieren. Am besten gar nicht darauf eingehen. Ein Zuckerschlecken wird das nicht. Wenn es dir zuviel wird brich das konsequent ab auch wenn es schwer fällt.

Danke. Deine Einsicht in die Dinge hilft. Ich frage mich eben, ob es einen Sinn macht dranzubleiben. Ich seh in ihm einfach wirklich Potential. Ich seh eben auch wie liebevoll er sein kann, aufmerksam und kümmernd. Und es fällt mir schwer loszulassen. Was auch eine Angst von mir ist, ist dass er mich gar nicht als eine besondere Frau sieht sondern schlicht weg zu feige war um zu sagen: hey war nett mit dir aber für mehr reicht es nicht. Denn dann wäre ja alles festhalten an ihm umsonst. Hast du irgendeine Idee wie ich da etwas Licht hinein bekommen könnte? Wie genau hast du gemeint, soll ich Grenzen setzen? Das Gespräch gestern, blieb ja offen. Meine Antwort war, dass ich ihm noch nicht sagen kann, ob ich das weiterlaufen lassen werde, wenn er von vornherein die Beziehung ausschließt und somit dem ganzen auch die Leichtigkeit und Spannung nimmt. Ich hab grad null Ahnung wie ich weitermachen soll. Eine Kontaktpause vorschlagen? Den Kontakt normal weiterführen als ob nichts war, aber das stört sich auch etwas an meinem Stolz. Dass es hier völlig nur nach seinen Spielregeln gehen soll, ohne dass über meine Bedürfnisse geredet wird. Ihm zu sagen, dass er einen Therapieplatz suchen soll, ich schätze darauf wird er nicht eingehen jetzt. Er hat mal zu mir gesagt, dass er sich das auch mal überlegt hat. Das ist aber schon länger her. Gestern kam ja die Aussage ich bin nicht bereit für etwas Festes und werd es vielleicht nie sein und Punkt. Ich frage mich auch, wenn er hier so strikt reagiert, lohnt es sich da dranzubleiben?

Auch wenn du in ihm Potential siehst.... wenn er nicht bereit ist an sich zu arbeiten und so gar nicht auf deine Wünsche und Bedürfnisse eingeht kannst du nur die Reißleine ziehen. Dann muss er auch mit weiteren Frauen noch negative Erfahrungen sammeln bis der Leidensdruck irgendwann so groß wird, dass er sich freiwillig in eine Therapie begibt oder er entschließt sich dazu Single zu bleiben. Das er liebevoll und aufmerksam sein kann glaube ich dir sofort. Das ist aber kein Dauerzustand sondern nur für den Moment. Im nächsten Moment sucht er wieder die Distanz. Mit Grenzen ziehen meine ich, dass du dich selbst nicht aus den Augen verlieren sollst, ihm klar sagst wenn es dir zuviel wird. Wenn du eine Kontaktpause vorschlagen möchtest, kannst du das tun, für dich selbst. Bei ihm löst das kein Umdenken aus. Da ich ihn nicht kenne kann ich dir nicht so gut weiterhelfen wie du Licht in die Sache bekommst. Da tickt jeder anders. In jedem Fall wird er sich emotional nicht öffenen bzw. nur häppchenweise über viele Monate. Ob dir das die Sache wert ist kannst du nur selbst entscheiden. Mein Partner und ich hatten uns im Rahmen einer Bettgeschichte kennengelernt und das hat ein Jahr gedauert bis wir mal privat was unternommen hatten.

Danke für deinen Rat! Ich häng grad echt in der Luft... Nein es wirkt nicht so als ob er im Moment vor hat, groß was an sich zu ändern, er hat iwann mal gemeint, es geht ihm ja gut. Dadurch dass er aber immer betont hat, dass er sich eh auf was Festes einlassen würde wenns passt, deswegen hab ich das überhaupt laufen lassen. Und eben weil r immer so bemüht war, so lieb und mir das Gefühl gegeben hat, dass das jetzt was anderes ist mit mir. Zb eben in dem er mich seinem ganzen Freundeskreis vorgestellt hat, mir gesagt hat, er habe sich noch nie so öffnen können bei jmd wie bei mir... klar, daß können alles auch nur schöne Worte gewesen sein ohne Wahrheit dahinter. Aber ich hab ihm auch mal Grenzen aufgezeigt bzw hab gemeint wenn er nicht bereit ist, auch mich besuchen zu kommen, dann wars das für mich. Da war er dann aber ganz schnell da.... andererseits weiß ich eben auch, dass er 4 Jahre locker mit nem Mädl was hatte und das nix wurde und er neben mir vermutlich auch noch andere trifft. In welcher Intensität weiß ich nicht. Ich hab einfach Angst in etwas zu investieren und noch mehr Gefühl aufzubauen, bei dem es sich nicht lohnt bzw ich nur verletzt werde. Ob es klappt oder nicht weiß man ja nie, aber eben, wenn ich zumindest wüsste, dass dieses was auch immer mit mir ihm schon so viel bedeutet, dass auch er es nicht einfach aufgeben will, dann würd mir das schon helfen. Hab mir auch überlegt ob ich ihm sagen soll, dass wir das weiterführen können, es dann aber Spielregeln braucht und zwar nicht nur seine. Wenn er bereit ist auch auf mich zuzugehen, dann bin ich bereit dasselbe für ihn zu tun. Iwie auf die Art.

Ich hab mir alles schon gestern Abend durchgelesen. Ich schreib mal - ganz einfach Finger weg. Seine Einstellung zu Beziehungen hat er doch schon gewusst - bevor er mit dir was angefangen hat. Es wäre einfach nur fair gewesen, mit dir darüber im Vorfeld zu sprechen.
Ich schreibe aus Erfahrung und finde sein Verhalten gar nicht ehrlich. Ehrlichkeit ist doch sehr wichtig - von Anfang an, oder?

Zitat von HannaZ:
Ich hab mir alles schon gestern Abend durchgelesen. Ich schreib mal - ganz einfach Finger weg. Seine Einstellung zu Beziehungen hat er doch schon gewusst - bevor er mit dir was angefangen hat. Es wäre einfach nur fair gewesen, mit dir darüber im Vorfeld zu sprechen.
Ich schreibe aus Erfahrung und finde sein Verhalten gar nicht ehrlich. Ehrlichkeit ist doch sehr wichtig - von Anfang an, oder?

Nun ich würd sagen er war so halb ehrlich. Er hat angekündigt, dass er sehr kompliziert ist, sich nicht auf was Festes einlassen konnte bisher und auf die Frau wartet mit der alles anders wird. Er meinte auch er habe auch schon mal in Betracht gezogen ob er ein Bindungsproblem hat oder ob er einfach noch nicht reif dafür sei. Aber eben meinte er auch 2 mal sehr dezidiert, dass er sich schon auf was Festes einlässt, wenn es passt. Ja so ungefähr liefen 2 Gespräche ab die wir in den ersten 2 Monate hatten.

Ich finde das sehr traurig. Wenn er auf die richtige Frau wartet - Und du? - Was bist dann du für ihn? Offenbar nicht die Richtige!
Und bis dahin vertreibt er sich die Zeit mit den Falschen!

Nun die Frage die sich mir stellt ist, ob es die Richtige überhaupt gibt. Bei dem letzten Gespräch, als er meinte eine feste Beziehung käme für ihn nicht in Frage, vielleicht sein Leben lang nicht, da schilderte er seine Gefühle so, dass es ihm jetzt, nachdem es so intensiv wird bei uns, es sich für ihn nicht gut anfühlt. Es geht ihm nicht gut damit. Er bräuchte wieder Abstand. Aber er möchte, dass ich in seinem Leben bleibe. Nach all diesen Schilderungen bin ich eben auf den Gedanken mit der Beziehungsangst gekommen und ja, versuche mir eben jetzt hier Rat zu holen. Ich schwanke zwischen Wut, weil er sich mir gegenüber egoistisch verhält und Verständnis, weil er offensichtlich iwie nicht aus seinem Muster herauskommt. Er sagt ja, das laufe immer so bei ihm. Für gewöhnlich, ziehe er sich solange zurück, bis die Frau es beendet. Aber bei mir wolle er das so nicht handhaben. Wie gesagt, ob das nur schöne Worte sind um mich warm zu halten oder nicht, das kann ich nicht sagen.

Das sehe das erfahrungsgemäß so: Jemand der Bindungsängste hat würde bei jeder Frau so reagieren. Er hatte auch vorher jahrelang nur etwas lockeres. Wenn er - wie du schreibst - nicht vor hat etwas zu verändern weil er von sich selbst sagt es ginge ihm gut dann solltest du schnellstmöglichst die Reißleine ziehen. Wollen muss in erster Linie er selbst. Das kann man ihm leider nicht auferlegen. Das Zusammensein mit einem Bindungsphobiker gestaltet sich IMMER so, dass auf Nähe wieder Distanz folgt. Das bleibt ein hin und her. Das was er beschreibt, dass er sich nicht gut fühlt, das ist typisch und wenn es zu zerbrechen droht versucht er es wieder aufrecht zu erhalten. Du darfst nicht zu sehr von seinem Leid abhängig machen. Du musst in erster Linie auf dich selbst achten.

Also wenn er nicht will, dass sich was ändert, dann bleibt nur gehen. Sehr traurig. Dann werde ich ihm das so in der Art sagen.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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