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Hallo, mir geht es seit schon seit längerem nicht besonders gut und vor allem das Verhalten meiner Partnerin bzw. meine Gedanken belasten mich immer wieder. So richtig schlimm ist es jetzt wieder seit 2 Wochen. Zusammen sind wir mittlerweile seit knapp 15 Jahren, wir sind beide Mitte 30. Ich war schon mehrfach wegen Depressionen, Zwangsgedanken, Angststörungen etc. in Behandlung (oft auch die Beziehung betreffend). Dazu kommt das ich aus gesundheitlichen Gründen mein halbes Leben lang schon im Rollstuhl sitze. Meine Freundin ist die ganzen Jahre wirklich immer für mich dagewesen und unterstützt mich sehr, sie ist immer noch an meiner Seite, aber es sind leider auch ein paar Sachen vorgefallen, dazu später mehr.

Ich habe schon seit sehr vielen Jahren immer mal wieder Zweifel an ihr und unserer Beziehung. Ich war schon immer ein Träumer (schon vor der Beziehung, in meiner Jugend) und habe mich bzw. meine Freundin mit anderen verglichen, das Äußere, das Verhalten, die Sexualität usw. Zudem vergucke ich mich auch sehr schnell in andere und denke "Oh vielleicht ist die ja die richtige und sie sieht auch viel besser aus usw.". Habe sehr viel gelesen, vor allem auch über ROCD und wie schon erwähnt wurden bei mir Zwangsgedanken auch schon diagnostiziert (das war bereits vor 6 Jahren). Sehr vieles was ROCD beschreibt, trifft auch auf mich zu, das ständige, zwanghafte Grübeln, alles in Frage stellen, mich bei meiner Partnerin rückversichern, ihr meine Gedanken offenbaren (was sie natürlich auch verletzt und mit runterzieht) usw. Ich erlege ihr sogar "Aufgaben" auf (z.B. mich täglich fragen wie es mir geht oder an alles zu denken was mir wichtig ist) und wenn sie davon mal etwas vergisst oder nicht richtig macht, dann ist das für mich gleich ein Indiz das sie nicht die richtige ist bzw. die Beziehung doch die falsche ist. Ich bin da sehr ambivalent.

In den letzten Jahren gab es leider auch einige Todesfälle in meiner Familie (auch durch Suizid) was mich damals extrem aus der Bahn geworfen hat. Damit begann eigentlich erst so richtig das Depressionsthema bei mir. Ich war deswegen damals auch monatelang in Behandlung. Dann sind erst im letzten und diesem Jahr innerhalb kurzer Zeit beide Opas verstorben, womit ich anfänglich auch sehr zu tun hatte. Meine Partnerin war in dieser Zeit immer für mich da, aber ich bin seitdem auch extrem sensibel. Jedes Wort oder jedes Lachen von ihr kann mich direkt triggern und ich bin sauer, verletzt oder enttäuscht von ihr. Fühle mich nicht ernst genommen oder nicht richtig verstanden oder kann ihr Verhalten einfach nicht verstehen. Vieles fühlt sich respektlos an.

Das waren z.B. Sachen wie Fragen nach dem Essen (gibt es da eigentlich auch .… ?) in dem Restaurant wo die Trauerfeier stattfinden sollte, fand ich ganz schlimm und respektlos, wer denkt wenige Tage nach dem Tod eines geliebten Menschen an das Essen? Oder auf dem Weg zur Beisetzung zeigte sie mir ein "witziges" Plakat und sie musste darüber schmunzeln, ich meine so etwas kann man sich doch wirklich sparen oder? Eine andere Situation war nach einem Friedhofsbesuch, da waren wir danach noch kurz spazieren und auf dem Rückweg wieder am Friedhof vorbei und da lagen dann Pferdeäpfel, was sie total lustig fand und fotografieren musste (ihr Kommentar: "Das ist typisch Dorf"). Ich verstehe solche Dinge nicht und finde das immer total unpassend und respektlos/verletzend. Wir haben viel darüber gesprochen und laut meiner Freundin war das alles nie so direkt auf Trauerfeier oder Friedhof bezogen, sondern sie hat da ganz anders gedacht und lediglich das mit dem Essen auf das Restaurant bezogen oder ihr war nach dem Plakat erst auf der Beisetzung richtig bewusst geworden, wo wir gerade sind. Ihr tut das auch leid und sie sagt das sie mich da auch verstehen kann. Auch heute noch sagt sie manchmal etwas und ich fühle mich dann direkt beleidigt und getriggert, weil ich eine ihrer Aussagen direkt auf die Todesfälle beziehe, sie aber ihre Worte angeblich nur auf eine bestimmte Sache bezieht (letztens bekam ich ein Paket und ich wollte nicht sagen was es ist, darauf sagte sie "hast du dir etwa wieder solche Einlagen bestellt? Und diese Einlagen hatte ich mir extra damals nur für eine der Beisetzungen gekauft, da aber auch erstmal nicht verraten wollen um was es sich handelt). Für mich war auch das wieder extrem schlimm, sie sagte das aber nur so, weil ich auch wieder so geheimnisvoll tat und nicht direkt verraten wollte um was es sich handelt, für sie ging es gar nicht um mehr, nur um meine Geheimniskrämerei bezüglich des Pakets. Man kann also sagen, dass sie manchmal nicht genug überlegt bzw. ganz anders in solchen Sachen denkt wie ich.

Nun ist es aber zudem auch seit den letzten 2 Wochen so, das auch sehr alte Sachen wieder hochgekommen sind und mich extrem belasten. Ich weiß das es in jeder Beziehung auch schlechte Zeiten gibt und nicht immer alles perfekt läuft. Es geht um Dinge die teilweise schon über 10 Jahre her sind und eigentlich dachte ich das ich das überwunden bzw. verziehen habe. Ich bin ein sehr kopflastiger Mensch, sehr sensibel und manchmal übertreibe ich auch und bin teilweise sehr nachtragend. Meine Partnerin dagegen ist schnell ungeduldig, ein Hitzkopf und hat eher ein dickes Fell, bei einem Fehler entschuldigt man sich und macht dann weiter, ich dagegen kann nicht einfach so weitermachen und reagiere sensibel und grüblerisch.

Damals vor über 10 Jahren hatten wir einen starken Streit (ich kann nicht mehr sagen worum es ging), es schaukelte sich immer höher und ich schrie sie an und wollte die Wohnung verlassen (kann sein das ich mich an ihr vorbeidrängeln wollte), daraufhin rutschte ihr die Hand aus, es war jetzt keine schallende Ohrfeige, aber auch kein Klaps, irgendwas dazwischen. Sie hat sich dafür entschuldigt, es tut ihr leid und es wäre im Affekt passiert und sie war überfordert mit der Situation und wollte nicht das ich gehe. Vor ca. 2 oder 3 Jahren gab es auch Streit und ich war innerlich total geladen, wir waren am Essen und ich fing plötzlich an wie wild auf den Teller und Tisch einzuschlagen, woraufhin sie mich an Schultern bzw. leicht am Hals schüttelte um mich zur Besinnung zu bringen, daraufhin wollte ich auch einfach nur weg, aber sie ließ mich nicht und wollte das direkt klären was los ist (wegen meinem Ausraster). Ich sehe ein das ich hier nicht ganz unschuldig war, empfinde dieses Schütteln von ihr aber auch heute noch als körperlichen Angriff (vielleicht auch etwas übertrieben?). Sie sagte das sie sich total erschrocken hat und auch überfordert war mit meinem "Anfall".

Dazwischen, so vor ca. 6 oder 7 Jahren war sie so genervt, da flog die Fernbedienung in unser Kaninchengehege, weil eines davon buddelte und es halt laut war, ich glaube da wollte sie schlafen. Es wurde kein Tier getroffen oder verletzt und die Fernbedienung flog auch "nur" gegen das Klo. Ich weiß dass das eine völlig übertriebene Reaktion war und sie hat sich dann später auch unter Tränen entschuldigt. Wäre einem Tier wirklich was passiert, dann hätte ich wahrscheinlich direkt alles beendet. Sie sagte auch dass sie jetzt nicht direkt auf ein Tier "gezielt" hat, aber trotzdem. Klar wir machen alle Fehler und diese insgesamt 3 Sachen sind auch wirklich alles gewesen und sie gibt bzw. gab sich seitdem auch Mühe. Also ich will jetzt das alles nicht so hinstellen, als wäre meine Partnerin ständig gewalttätig oder sonst irgendwas, sie ist wirklich tierlieb und auch mir gegenüber liebevoll.

Ich war über diese Geschichten eigentlich auch recht gut hinweg und dachte ich hätte es verziehen, aber seit den vergangen 2 Wochen ist das ganze alte Zeug mit hochgekommen und wütet in mir, wir haben auch darüber noch einmal gesprochen, auch da sagte sie dass ihr das alles Leid tut und wenn sie könnte, dann würde sie alles rückgängig machen und sie weiß dass das alles falsch und krank war. Sie wollte mir nie was Schlechtes bzw. hat böswillig gehandelt, wenn dann war es die Überforderung, sie liebt mich und daran habe ich eigentlich auch keine wirklichen Zweifel. Ich analysiere aber eben jedes Wort, jede Mimik von ihr und lege das meiste negativ aus.

Die einzige Person die ich neben ihr noch zum Reden habe, ist mein Psychiater und dieser weiß eigentlich auch alles von den Geschichten und meinen Gedanken, Zweifeln etc. Er meinte das ich lernen müsse zu verzeihen und eher die positiven Dinge zu sehen als immer nur das negative. Ich weiß das sagt sich so leicht, aber durch meine ständigen Zwangsgedanken und das chronische Grübeln sieht man fast nur noch negatives. Meine Partnerin gibt sich wirklich Mühe alles richtig zu machen, aber ich kann es nicht sehen oder wertschätzen.

Ich glaube das ich schon bereit wäre zu vergeben und zu verzeihen, ich sagte ihr allerdings bei unserem letzten Gespräch, sollte irgendwann noch einmal irgend etwas in der Richtung passieren, dann war’s das. Mir ist bewusst dass keiner perfekt ist und ja Menschen machen Fehler, auch ich habe sicher meinen Anteil an gewissen Sachen. Es ist viel von mir zu verantworten, das mit dem Grübeln, alles anzweifeln und könnte nicht doch was Besseres kommen etc. Natürlich könnte das sein, es kann auch sein das ich Angst habe allein dazu stehen, aber trotzdem sind da Gefühle für meine Freundin und mir ist auch bewusst, dass sie eine besondere Frau ist die das alles so mit mir mitmacht. Und allein deswegen möchte ich nicht aufgeben, auch wenn es sich jetzt gerade wieder so anfühlt, dass es nie besser wird und alles keinen Sinn mehr macht. Das ganze belastet mich extrem, ich weiß einfach nicht ob das alles mehr an mir oder an ihr liegt? Meine Gedanken kreisen Tag ein Tag aus nur darum. Um die Beziehung, ist sie an allem schuld, muss ich mich trennen oder an mir arbeiten, ginge es mir mit jemand anderem besser? Wie kann ich das überwinden und auch lernen besser mit all dem umzugehen (auch verzeihen usw.)?

Vielen Dank und entschuldigt bitte diesen Roman…

01.09.2022 02:34 • 07.10.2022 x 3 #1


28 Antworten ↓


Willkommen loner_25,

ich finde, Du hast gut rübergebracht, worum es Dir geht. Man merkt an Deiner Analyse, dass dieses Thema einen sehr großen Raum Deines Erlebens ausfüllt. Mir fiel beim Lesen mal wieder auf, wie tief wir Individuen in uns drin stecken und unsere Geisteswelt, die wir selber geschaffen haben, uns begrenzt...

Wenn man sich so früh kennenlernt und bindet wie Ihr, durchlebt man bereits ziemlich frühe Stadien des Erwachsenwerdens gemeinsam. Das hat einen immensen Einfluss auf unsere Entwicklung und auf das, was ich Selbstraum nenne. Ein klein wenig ist man da nicht nur Mann und Frau sondern auch zu einem guten Teil Bruder und Schwester. Man ist geneigt, Besitzansprüche zu entwickeln, z. B. dergestalt, dass man sich den Partner zurechtlegt, ihn einordnet und unbewusst diese Fixierung regelmäßig bestätigt wissen will.

Der Zwängler findet hier ein willkommenes Spielfeld für seine Zwangssucht. Er kann sich seine Anforderungsparameter zurechtlegen, Argumente und Gegenargumente entwickeln, Geschichten spinnen und vor allem regelmäßig live interagieren um seine Storys am Leben zu erhalten und auszubauen. Dies gilt bidirektional, also dem Partner und sich selbst gegenüber.

Zitat von loner_25:
Sie wollte mir nie was Schlechtes bzw. hat böswillig gehandelt, wenn dann war es die Überforderung, sie liebt mich und daran habe ich eigentlich auch keine wirklichen Zweifel.

Diese Komfortzone der Zweifelsfreiheit läuft dem Zwang zuwider. Der Zwang lebt aus Reibung, aus Ungleichgewicht, aus Konflikt. Egal, wie hoch die Anforderungen des Zwanges auf Fehlerfreiheit oder Qualitätsmerkmale gerade ist - sie können nicht dauerhaft erfüllt werden. Nach einer Bestätigung - und somit kurzzeitigen Befriedung - sucht sich der Zwang ein neues Loch, das zu stopfen ist:

Zitat von loner_25:
Ich analysiere aber eben jedes Wort, jede Mimik von ihr und lege das meiste negativ aus.

Wie sollte ein ablehnender Geist auch etwas Gutes erkennen können? Der Geist ist, wie ein Schlüssel, eingeschliffen und passt nur noch in Negatives bzw. macht sich alles passend (negativ). Warum? Weil das sein gewohntes Terrain ist.

Zitat von loner_25:
Meine Partnerin gibt sich wirklich Mühe alles richtig zu machen, aber ich kann es nicht sehen oder wertschätzen.

Deine Partnerin hat übrigens auch das volle Recht, etwas falsch zu machen - so wie Du auch. Im Gegenzug kann man auch lernen, (vermeintliche) Fehler des Partners wertzuschätzen, ja, in gewisser Weise auch zu lieben.

Zitat von loner_25:
Mir ist bewusst dass keiner perfekt ist und ja Menschen machen Fehler, auch ich habe sicher meinen Anteil an gewissen Sachen.

Zwängler denken stets in sich streng gegenüberstehenden Kategorien wie richtig oder falsch. Ein und gibt es für sie nicht, darf es nicht geben, weil Ambivalenz ihrer Wahrnehmungsstruktur zuwider läuft.

Zitat von loner_25:
Das ganze belastet mich extrem, ich weiß einfach nicht ob das alles mehr an mir oder an ihr liegt? Meine Gedanken kreisen Tag ein Tag aus nur darum.

Die empfundene Belastung ist die Reibungsenergie, die Du tagtäglich aufbringen musst, um Deine Story am Laufen zu halten. Du denkst immer nur in Deinen vertrauten Zwangskreisen. Es liegt weder an Dir noch an ihr. Es ist die unheilsame Struktur Deiner Wahrnehmung. Und Du bist deshalb auch nicht schuld, sondern an der Struktur muss etwas geändert werden.

Am besten bald, bevor Deiner Liebsten endgültig die Luft ausgeht, was ihr nicht zu verdenken wäre.

A


Enttäuscht, verletzt, alte Wunden und ROCD Grübeln

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So wie du schreibst, hast du einen Engel an deiner Seite:
Zitat von loner_25:
Ich erlege ihr sogar Aufgaben auf (z.B. mich täglich fragen wie es mir geht oder an alles zu denken was mir wichtig ist)

Ich sag es ja, einen Engel, ich würde mir das nicht gefallen lassen und ich bin diejenige, die nen Hau in der Birne hat.

Ich habe wirklich sehr, sehr aufgepasst, was ich bzgl. meiner Erkrankung von meinem Partner erwarte. Natürlich ist man nicht immer korrekt, allerdings war ich so klug, meine Problematik als das anzusehen, was sie sind: Meine. Und hierauf solltest du deinen Fokus richten: Arbeite an deinen Problemen und schau, dass du bei dir bleibst und nicht bei ihr die Probleme siehst.

Vielen Dank für die Antworten!

Zitat von moo:
Der Zwängler findet hier ein willkommenes Spielfeld für seine Zwangssucht. Er kann sich seine Anforderungsparameter zurechtlegen, Argumente und Gegenargumente entwickeln, Geschichten spinnen und vor allem regelmäßig live interagieren um seine Storys am Leben zu erhalten und auszubauen. Dies gilt bidirektional, also dem Partner und sich selbst gegenüber.

Sehr interessant, bei mir ist es wirklich sehr oft so, das ich irgendwelche Geschichten spinne oder mir Vorstellungen erschaffe, bezüglich meiner Partnerin, aber vorallem auch anderen Frauen gegenüber. Und dann ist es auch sehr oft so das mir sehr viele andere Frauen zumindest rein optisch zusagen bzw. besser gefallen und das ist dann wie so ein Trigger und das Grübeln und Nachdenken geht los. Kann das alles von dem Zwang bzw. ROCD kommen?

Zitat von moo:
Diese Komfortzone der Zweifelsfreiheit läuft dem Zwang zuwider. Der Zwang lebt aus Reibung, aus Ungleichgewicht, aus Konflikt. Egal, wie hoch die Anforderungen des Zwanges auf Fehlerfreiheit oder Qualitätsmerkmale gerade ist - sie können nicht dauerhaft erfüllt werden. Nach einer Bestätigung - und somit kurzzeitigen Befriedung - sucht sich der Zwang ein neues Loch, das zu stopfen ist:

Das trifft es eigentlich auch sehr gut, sobald es mal etwas ruhiger ist oder relativ gut läuft, kann ich trotzdem darauf warten das es schon bald wieder irgendetwas geben wird, was mich triggert bzw. wieder Zweifeln lässt. Das geht ständig so, wie in Wellen - mal auf, dann wieder ab und so weiter.

Zitat von moo:
Wie sollte ein ablehnender Geist auch etwas Gutes erkennen können? Der Geist ist, wie ein Schlüssel, eingeschliffen und passt nur noch in Negatives bzw. macht sich alles passend (negativ). Warum? Weil das sein gewohntes Terrain ist.

Sehr gut beschrieben, dass trifft wirklich irgendwie voll zu. Mir fallen schon auch gute Sachen auf, aber trotzdem beschwichtigen diese positiven Sachen alles andere nicht, also das negative. Es wäre schön wenn ich das wieder auch selbst ändern könnte, mir kommt es so vor, egal was meine Partnerin macht - nie ist es genug oder reicht mir nicht. Die Zweifel und Negativität bleiben.

Zitat von moo:
Die empfundene Belastung ist die Reibungsenergie, die Du tagtäglich aufbringen musst, um Deine Story am Laufen zu halten. Du denkst immer nur in Deinen vertrauten Zwangskreisen. Es liegt weder an Dir noch an ihr. Es ist die unheilsame Struktur Deiner Wahrnehmung. Und Du bist deshalb auch nicht schuld, sondern an der Struktur muss etwas geändert werden.
Am besten bald, bevor Deiner Liebsten endgültig die Luft ausgeht, was ihr nicht zu verdenken wäre.

Zitat von Icefalki:
. Und hierauf solltest du deinen Fokus richten: Arbeite an deinen Problemen und schau, dass du bei dir bleibst und nicht bei ihr die Probleme siehst.

Eure Antworten laufen auf dasselbe hinaus, wie kann ich das schaffen? Ich besitze mittlerweile viele Bücher zu den Themen, Zwangsgedanken, Beziehungen, Verzeihen usw. Muss aber gestehen nicht alle bisher gelesen zu haben, da muss und werde ich mich jetzt auch verstärkt hinterklemmen um das zu ändern. Mir sind viele Dinge absolut Bewusst, dass z.B. das ständige Grübeln alles nur noch schlimmer macht, aber es fühlt sich eben auch so real an. Und trotzdem bleibt erstmal die Frage Was wäre wenn? Nicht hilfreich, ich weiß, aber es könnte ja doch auch etwas anderes sein und ich belüge mich nur selbst. Diese Gedanken sind fürchterlich, aber eigentlich sind das wiederum auch ROCD Symptome. Und man grübelt dann schon manchmal über das Grübeln nach

Zu den für mich so belastenden Dingen wie gewisse Aussagen oder ihr Verhalten wurde bisher nichts geschrieben. Sind das keine so schlimmen Dinge, d.h. übertreibe ich da? Die für mich gerade jetzt wieder so belastenden Vorfälle kann man ja auch nicht totschweigen, andererseits das immer wieder hochzuholen bringt irgendwo auch nichts!? Aber auch da habe ich dann Zweifel, mich zu belügen wenn ich das nicht mache bzw. es gibt nur einen Ausweg und der heißt Trennung wegen diesen Sachen. Hängt das auch mit den Zwängen und vielleicht zu nachtragend sein/nicht vergeben können zusammen? Ich bin über jede Antwort und Hilfe wirklich sehr dankbar!

ROCD - weiß nicht, was das ist, werde mich nachher mal kurz einlesen...

Deine Partnerin ist eine Frau, die seit Jahren für Dich da ist, obwohl Du ihr wirklich allerhand abverlangst. Ich beziehe mich nur auf das, was Du beschrieben hast und möchte Dich nicht als Person bewerten.
Ich stimme den Äußerungen Deines Psychiaters zu. Du solltest/musst lernen (dabei wirst Du wohl fachliche Hilfe benötigen), die positiven Seiten Deiner Partnerin schätzen zu lernen. Und davon gibt es wirklich - Deiner Beschreibung nach - eine ganze Menge.
Hast Du Ihr mal gesagt, was Du an Ihr schätzt? Das würde wahrscheinlich nicht nur ihr guttun, sondern auch Dir. Das ist etwas POSITIVES. Ist für eine Partnerschaft immens wichtig. Ich vermisse in Deinen Beschreibungen, dass dies in Eurer Partnerschaft geäußert wird. Ich kann mir vorstellen, dass Deine Partnerin permanent unter Stress steht, DEINEN Ansprüchen gerecht werden zu müssen.. Ich lese heraus, dass Du diesbezüglich eine sehr, sehr große Erwartungshaltung an sie hast.

Was ich nirgends herauslesen konnte, dass Du etwas für SIE tust.
Nette Worte, liebevolle Gesten, vielleicht eine kleine Überraschung..... Welche Erwartungen hat SIE an DICH?


Kein Mensch gleicht dem anderen, jeder Mensch hat Fehler und Macken, die man akzeptieren lernen muss, sonst funktioniert ein Zusammenleben nicht. Derjenige, der damit nicht zurecht kommt, sollte an sich arbeiten.

Sorry, was ich vergessen habe...

Deine Beschreibung war gut und was mir gefallen hat.... , dass Du versucht hast, Erklärungen zu finden und Deine Denkensweise zu analysieren, dass Du auch sehr viel Positives über Deine Partnerin geschrieben hast und Dein Verhalten ihr gegenüber hinterfragst.

Und es ist super, dass Du nach Lösungen suchst.

Ich wünsche Dir und Deiner Partnerin ein entspannteres Miteinander.

Servus!

Zitat von loner_25:
Und dann ist es auch sehr oft so das mir sehr viele andere Frauen zumindest rein optisch zusagen bzw. besser gefallen und das ist dann wie so ein Trigger und das Grübeln und Nachdenken geht los. Kann das alles von dem Zwang bzw. ROCD kommen?

Dass einen andere Frauen in vielerlei Hinsicht zusagen ist natürlich - alles andere wäre heuchlerisch . Darüber allerdings in die von Dir geschilderte Grübelei zu verfallen, geht m. E. schon ins Pathologische über.

Zitat von loner_25:
Mir fallen schon auch gute Sachen auf, aber trotzdem beschwichtigen diese positiven Sachen alles andere nicht, also das negative. Es wäre schön wenn ich das wieder auch selbst ändern könnte, mir kommt es so vor, egal was meine Partnerin macht - nie ist es genug oder reicht mir nicht. Die Zweifel und Negativität bleiben.

Weil der Zwängler immer absolute Sicherheit haben will bzw. muss. Außerdem kennt er bzgl. Anforderungen nur 100% oder -100%.

Zitat von loner_25:
Zu den für mich so belastenden Dingen wie gewisse Aussagen oder ihr Verhalten wurde bisher nichts geschrieben. Sind das keine so schlimmen Dinge, d.h. übertreibe ich da? Die für mich gerade jetzt wieder so belastenden Vorfälle kann man ja auch nicht totschweigen, andererseits das immer wieder hochzuholen bringt irgendwo auch nichts!?

Ich finde die beschriebenen Dinge nicht so arg, dass man eine Trennung in Erwägung ziehen könnte. Vor allem nicht angesichts ihres nachträglichen Bedauerns dafür. Jedem reißt mal der Faden - das sollte eine Beziehung aushalten.

Zitat von loner_25:
ihr meine Gedanken offenbaren (was sie natürlich auch verletzt und mit runterzieht)

Musst du ihr wirklich deine Zweifel und negativen Gedanken offenbaren? Das muss sie doch verletzen. Wie viel Respekt hast du vor ihr?
Zitat von loner_25:
Ich erlege ihr sogar Aufgaben auf (z.B. mich täglich fragen wie es mir geht oder an alles zu denken was mir wichtig ist)

Ganz ehrlich, nein, das würde ich nicht mitmachen, sorry.

Deine Partnerin ist nicht deine Sklavin, die du besitzen und so weitgehend kontrollieren kannst. Erstens ist das entwürdigend und, wenn sie sich tatsächlich erniedrigt und so weit geht, dir hier entgegenzukommen, dann verlierst auch du den Respekt vor ihr.
Die Liebe ist ein Kind der Freiheit.
Vielleicht hast du auch Verlustängste und denkst dir daher alles Mögliche in Bezug auf sie aus.

Zitat von loner_25:
. Meine Partnerin war in dieser Zeit immer für mich da, aber ich bin seitdem auch extrem sensibel. Jedes Wort oder jedes Lachen von ihr kann mich direkt triggern und ich bin sauer, verletzt oder enttäuscht von ihr. Fühle mich nicht ernst genommen oder nicht richtig verstanden oder kann ihr Verhalten einfach nicht verstehen. Vieles fühlt sich respektlos an.

Sie war immer für dich da? Trotz deiner hohen Anforderungen an sie (siehe oben)? Ist sie eine Frau, die Vieles mitmacht und erduldet, mehr als manche andere Frau?

Zitat von loner_25:
das immer total unpassend und respektlos/verletzend.

Verständlich, wenn du um nahe Angehörige trauerst, dass du dann sensibel bist. Aber es waren eben deine nahen Angehörigen. Sie empfindet hier natürlicherweise anders als du. Du kannst nicht erwarten, dass sie ganz genau deine Gefühle deinen Angehörigen gegenüber hat. Hier könntest du Verständnis für sie haben.

Zitat von loner_25:
hast du dir etwa wieder solche Einlagen bestellt?

Diesen Satz empfinde ich auch als unsensibel. Verstehe, dass dich das verletzt hat.

Zitat von loner_25:
Ich bin ein sehr kopflastiger Mensch, sehr sensibel und manchmal übertreibe ich auch und bin teilweise sehr nachtragend.

Gut, dass du zur Selbsterkenntnis fähig bist.

Zitat von loner_25:
diese insgesamt 3 Sachen sind auch wirklich alles gewesen und sie gibt bzw. gab sich seitdem auch Mühe. Also ich will jetzt das alles nicht so hinstellen, als wäre meine Partnerin ständig gewalttätig oder sonst irgendwas, sie ist wirklich tierlieb und auch mir gegenüber liebevoll.

Schön, dass du hier auch ihre positiven Seiten erkennst. Wenn ihr nur drei Probleme habt, die ihr sogar geklärt habt, hm, dann freue dich.

Zitat von loner_25:
Und trotzdem bleibt erstmal die Frage Was wäre wenn? Nicht hilfreich, ich weiß, aber es könnte ja doch auch etwas anderes sein und ich belüge mich nur selbst

Das Was wäre wenn kann dir ja niemand beantworten.
Wenn du es genau wissen willst, dann musst du es tun und die Konsequenzen tragen.

Zitat von Iro-Nie:
Ich lese heraus, dass Du diesbezüglich eine sehr, sehr große Erwartungshaltung an sie hast.

Das sehe ich genauso.


Trotz alledem: Viel Glück!

Zitat von Hoffnungsblick:
Das Was wäre wenn kann dir ja niemand beantworten.
Wenn du es genau wissen willst, dann musst du es tun und die Konsequenzen tragen.

Was kann ich dagegen tun, wenn ich das eigentlich nicht will? Wie kann ich diese Ungewissheit akzeptieren? Ich möchte lernen meine Partnerin so zu akzeptieren, auch mit ihren Fehlern und Makeln und nicht auf was besseres aus zu sein! Kann ich diese Gefühle nicht irgendwie beeinflussen? Bin für jede Hilfe dankbar!

Bzw kann ich den Respekt und die Gefühle ihr gegenüber nicht auch wieder aufleben lassen? Ich würde alles dafür tun.

Zitat von loner_25:
Zu den für mich so belastenden Dingen wie gewisse Aussagen oder ihr Verhalten wurde bisher nichts geschrieben. Sind das keine so schlimmen Dinge, d.h. übertreibe ich da? 

Weil du noch einmal bezüglich den Vorfällen die du ihr übel nimmst um eine Meinung gefragt hast..

Bzgl der Todesfälle bzw ihr Verhalten während der Beerdigung: ich finde geschildertes Verhalten auch unsensibel und unpassend und es würde mich auch stören, allerding weiß ich auch dass jeder ganz anders mit solchen Situationen umgeht. Vielleicht wollte sie dich oder sich selbst ablenken, die Situation entschärfen, vielleicht hat das Ritual einer Beerdigung nicht so eine große Bedeutung für sie, vielleicht hat sie sich beobachtet gefühlt, vielleicht zeigt sie Gefühle nicht so gerne nach außen sondern ist es gewohnt gefasst aufzutreten, es könnte 1000 Gründe geben. Ich habe auch eine Freundin die nach besonders belastenden Ereignissen oder Nachrichten immer beginnt, stundenlang über völlig belanglosen Quatsch zu reden. Mit der Zeit hab ich gelernt, dass sie die Dinge schon belasten, es aber ihre eigene Art von Bewältigungsmechanismus ist. Im Rahmen einer Beerdigung über das Essen und Banalitäten zu sprechen etc finde ich normal, das tun sehr viele Menschen. Ich war auch schon bei Beerdigungen bei denen es nur am Rande um den Verstorbenen ging und sehr viel small talk usw stattfand, das finde ich auch pietätlos aber es ist völlig normal.

Was ich nicht in Ordnung finde ist die Ohrfeige, allerdings hat sie sich ja dafür entschuldigt und es ist auch in 15 Jahren nicht noch einmal vorgekommen.

Die zweite Situation kann ich nicht einschätzen.

Bezüglich der dritten Situation kann ich es auch nachvollziehen, da ich auch schon in der Wut mit Gegenstände herumgeworfen habe. Eventuell kam es ihr nicht in den Sinn dass sie dadurch die Hasen verletzen könnte, was natürlich nicht schön ist. Aber: jeder macht mal Fehler und es war keine Absicht. Ich habe meinen Hund auch schon einmal durch Unachtsamkeit in eine gefährliche Situation gebracht und er wurde fast vom Auto überfahren.

Zitat von loner_25:
Ich würde alles dafür tun.

Wenn Du das wirklich ehrlich meinst, kann ich nur sagen:

Ich glaube Dir, dass Du Dich ändern möchtest, und das finde ich sehr gut. Ich sehe positive Ansätze, teilweise ehrliche Einsicht in die eigenen Fehler. Und in manchen Momenten auch echte Wertschätzung der Partnerin gegenüber. Ich glaube allerdings auch, dass es tatsächlich sehr nötig sein wird, an Dir zu arbeiten, da Deine Beziehung zu Deiner Partnerin sonst zu zerbrechen droht.
Meiner Meinung nach grenzt es an ein Wunder, dass die Beziehung noch nicht zerbrochen ist.
Und eben weil ich Deine Partnerschaft als wirklich gefährdet ansehe, möchte ich hier an dieser Stelle auch deutliche Worte finden, eben weil ich daran glaube, dass es noch nicht zu spät ist, etwas zu verändern.

Ja, es gab ein paar Situationen, in denen sie sich ungünstig verhalten hat, das sehe ich auch so und die will ich auch nicht schönreden. Es waren aber nur drei vereinzelte Situationen (wie Du selber sagst), für die sie sich ehrlich und mit Reue entschuldigt hat, die zum Teil 10 Jahre her sind und an denen Du auch Deinen Anteil hattest (auch mit körperlicher Aggression Deinerseits).
Zitat von loner_25:
Klar wir machen alle Fehler und diese insgesamt 3 Sachen sind auch wirklich alles gewesen und sie gibt bzw. gab sich seitdem auch Mühe


Diese 3 vereinzelten Situationen waren bestimmt schwierig, stehen für mich aber in keinem Verhältnis zu der großen Schieflache, in der sich Eure Beziehung meiner Meinung nach befindet, und zu dem, was Du ihr tagtäglich zumutest, was Du ihr von Dir aus antust, zu Deinen Erniedrigungen ihr gegenüber, Deiner Aggression:
Zitat von loner_25:
Zudem vergucke ich mich auch sehr schnell in andere und denke Oh vielleicht ist die ja die richtige und sie sieht auch viel besser aus usw..

Zitat von loner_25:
ihr meine Gedanken offenbaren (was sie natürlich auch verletzt und mit runterzieht) usw. Ich erlege ihr sogar Aufgaben auf (z.B. mich täglich fragen wie es mir geht oder an alles zu denken was mir wichtig ist) und wenn sie davon mal etwas vergisst oder nicht richtig macht, dann ist das für mich gleich ein Indiz das sie nicht die richtige ist bzw. die Beziehung doch die falsche ist.

Zitat von loner_25:
Jedes Wort oder jedes Lachen von ihr kann mich direkt triggern

Zitat von loner_25:
sagt sie manchmal etwas und ich fühle mich dann direkt beleidigt und getriggert,

Zitat von loner_25:
ich schrie sie an und wollte die Wohnung verlassen (kann sein das ich mich an ihr vorbeidrängeln wollte), daraufhin rutschte ihr die Hand aus, es war jetzt keine schallende Ohrfeige, aber auch kein Klaps, irgendwas dazwischen.

Zitat von loner_25:
Vor ca. 2 oder 3 Jahren gab es auch Streit und ich war innerlich total geladen, wir waren am Essen und ich fing plötzlich an wie wild auf den Teller und Tisch einzuschlagen,


Es ist außerdem auffällig, dass Du Dein eigenes Fehlverhalten, wenn Du Deinen Anteil an der Situation zugibst, nicht selten entweder mit recht positiven Attributen belegst (Ich bin sensibel, grüblerisch ...usw.), Deine Erkrankung als Erklärung/Entschuldigung anführst oder Deinen Anteil an der Situation herunterspielst, mal ganz davon abgesehen, dass diese zum Teil 10 Jahre her sind:
Zitat von loner_25:
Ich war schon immer ein Träumer

Zitat von loner_25:
wie schon erwähnt wurden bei mir Zwangsgedanken auch schon diagnostiziert

Zitat von loner_25:
Sehr vieles was ROCD beschreibt, trifft auch auf mich zu,

Zitat von loner_25:
Es geht um Dinge die teilweise schon über 10 Jahre her sind und eigentlich dachte ich das ich das überwunden bzw. verziehen habe

Zitat von loner_25:
Ich bin ein sehr kopflastiger Mensch, sehr sensibel und manchmal übertreibe ich auch und bin teilweise sehr nachtragend.



Was wirklich ins Auge springt: Dein Problemverhalten im Zusammenhang mit Deiner Wut und Deinen Aggressionen.
Zitat von loner_25:
ich schrie sie an

Zitat von loner_25:
Vor ca. 2 oder 3 Jahren gab es auch Streit und ich war innerlich total geladen, wir waren am Essen und ich fing plötzlich an wie wild auf den Teller und Tisch einzuschlagen,

Zitat von loner_25:
Sie sagte das sie sich total erschrocken hat und auch überfordert war mit meinem Anfall.

Zitat von loner_25:
Ich war über diese Geschichten eigentlich auch recht gut hinweg und dachte ich hätte es verziehen, aber seit den vergangen 2 Wochen ist das ganze alte Zeug mit hochgekommen und wütet in mir,


Das, was Du beschreibst (und damit meine ich, wie Du Deine Partnerin behandelst, nicht andersherum), grenzt an emotionale Misshandlung, und das wirklich Schlimme ist, dass Du es noch nicht einmal wirklich so zu sehen scheinst.

Vielleicht wäre es ein Anfang, wenn Du Dir einmal vorstellen würdest, wie es für Dich wäre, wenn sie den Spieß umdrehen würde:
Wenn sie Dir auf einmal sagen würde, dass sie eigentlich auf etwas Besseres als Dich wartet, dass Du ihr eigentlich gar nicht genügst, aber halt gerade nichts Besseres da ist.
Wenn sie morgen auf einmal anfangen würde, Dir irgendwelche Aufgaben zu stellen, um zu beweisen, dass Du sie liebst, und wie Du Dich dabei fühlen würdest, wenn sie solche Spielchen mit Dir veranstalten würde und gleichzeitig auch noch ständig abwertende und erniedrigende Kommentare ablassen würde, sie Dir erzählen würde, wie sie anderen Männern hinterherschaut, sich fragt, ob diese nicht bessere Partien wären als Du, dass sie sich halt nunmal schnell vergucken würde, eine Träumerin sei...
Oder: Wie Du Dich fühlen würdest, wenn sie in einem massiven Wutanfall auf die Möbel einschlagen würde und sich nicht beruhigen lassen würde und Dir damit heftig Angst machen würde, oder sich unter Körpereinsatz wütend an Dir vorbeidrängeln würde...
Und wenn Du dieses Gefühl, das dann (hoffentlich) in Dir entsteht, mal bewusst wahrnimmst, wirst Du erste Vorstellungen davon bekommen, was sie von Dir bräuchte, was Du ihr antust und was Du ihr vorenthältst.
Unter was für einem Druck und einem emotionalen Stress sie stehen muss.
Versetze Dich in sie hinein und frage Dich zur Abwechslung mal, was sie von Dir als Partner benötigen würde, und nicht immer nur, was sie für Dich tun müsste.


Meiner Meinung nach läufst Du echt Gefahr, Deine Partnerin irgendwann zu verlieren. Wenn Deine Partnerin irgendwann einmal realisiert, wie Du sie behandelst, und Du an Deinem Verhalten ihr gegenüber und an Deiner Einstellung zu ihr nichts änderst, kann es gut sein, dass sie gehen und Dich verlassen wird. Denn das, was Du ihr (und nicht andersherum) so alles zumutest, ist schon beim Lesen wirklich schwer zu ertragen.


Wenn Du dafür tatsächlich alles tun würdest, hättest Du schon längst damit angefangen, Deine Partnerin als einen gleichwertigen Menschen zu behandeln, ihr Respekt, Wertschätzung und Liebe entgegenzubringen, alles ganz wichtige Parameter in einer Beziehung, die Du ihr aber, so wie Du es hier schreibst, wenig bis gar nicht entgegenbringst.

Stattdessen lässt Du selten ein gutes Haar an ihr, listest hier sehr detailliert all ihre (drei) Verfehlungen auf (die in 10 Jahren passiert sind). Deine eigenen Fehler hingegen werden zwar auch mal ansatzweise erwähnt, aber dann nicht selten mit Deinen Erkrankungen erklärt/entschuldigt, geschönt oder heruntergespielt.
Du bist Dir selber gegenüber wirklich sehr großzügig mit Vergebung, ihr gegenüber dafür fast gar nicht.
Du sagst zwar manchmal, dass Du ihr vergeben würdest, aber im Endeffekt tust Du es nicht. Du hältst es ihr immer noch vor und lässt stattdessen eine erschreckende und auch unangemessene Wut in Dir gären, ohne ernsthaft und ehrlich zu versuchen, diese einzudämmen.

Du scheinst nicht sehen zu können, dass Du in Eurer Beziehung nicht (nur) das Opfer bist, sondern oftmals der Täter. Meine Meinung.


Wenn Du tatsächlich wirklich ehrlich meinst, dass Du alles tun würdest, dann lass' Dir sagen: Du wirst umdenken müssen und hart an Dir arbeiten müssen. Ist jetzt nur meine Meinung, die ich Dir schreibe, weil Du gesagt hast:
Zitat von loner_25:
Bin für jede Hilfe dankbar!


Ich kann Dir nur meine Perspektive auf Deine Beziehung zu Deiner Partnerin anbieten, vielleicht ist ja etwas für Dich Hilfreiches dabei.

Es grenzt an ein Wunder, dass sie Dich noch nicht verlassen hat. Es wird Zeit, aufzuwachen!
Du scheinst gar nicht zu sehen, was Du Deiner Partnerin zumutest, wie abwertend, respektlos und lieblos Du sie behandelst, wie Du sie erniedrigst und dabei auch noch denkst, im Recht zu sein. Wie Du fast ausschließlich Deine Bedürfnisse siehst, aber nicht ihre.

Du schreibst zwar, dass Du alles tun würdest, aber aus Deinem Verhalten lässt sich das nicht wirklich ableiten, eher ganz im Gegenteil. Bislang hast Du tatsächlich sehr, sehr wenig dafür getan.

Wenn Du es wirklich ernst meinst mit Deiner Aussage, kann ich Dir nur raten, Dich ganz dringend mit ihren emotionalen Bedürfnissen zu befassen. Dich zur Abwechslung mal zu fragen, was sie von Dir als Partner erwarten darf, was Du in der Beziehung beitragen musst, wie Du ihre emotionalen Bedürfnisse mehr berücksichtigen kannst.
Ein Anfang wäre meiner Meinung nach, mal eine wirklich ernstgemeinte kritische Überprüfung Deiner Einstellungen und Deiner Handlungen ihr gegenüber zu hinterfragen.

Sie erträgt wirklich sehr viel negative Behandlung von Dir!


Zitat von loner_25:
Was kann ich dagegen tun, wenn ich das eigentlich nicht will?


Du könntest damit anfangen, Dir gegenüber mal ganz ehrlich zu sein: Deine Anspruchshaltung Deiner Partnerin gegenüber zu überprüfen, Deine Einstellung zu Beziehungen und Partnerschaften allgemein zu überprüfen. Nicht nur Deine Bedürfnisse zu sehen, Deine Ansprüche an Deine Partnerin zu sehen, sondern Dich mal sehr viel mehr damit auseinanderzusetzen, was Du in einer Beziehung beitragen musst, wieviel Aggression und Herabwürdigung Du in die Beziehung hereinträgst.

Dich in Deine Partnerin hineinzuversetzen, nicht nur Deine, sondern auch ihre Bedürfnisse zu sehen und diese auch zu berücksichtigen sollten die ersten Schritte sein.

Viel Erfolg
Silver

P.S.:
Zitat von loner_25:
Meine Gedanken kreisen Tag ein Tag aus nur darum. Um die Beziehung, ist sie an allem schuld, muss ich mich trennen oder an mir arbeiten, ginge es mir mit jemand anderem besser? Wie kann ich das überwinden und auch lernen besser mit all dem umzugehen (auch verzeihen usw.)?

Was mir noch wichtig ist:
Vielleicht solltest Du Dich nochmal wirklich ganz ehrlich fragen, ob Du sie wirklich liebst. Denn ich meine mit all dem, was ich eben geschrieben habe, auf keinen Fall, dass Gefühle erzwungen werden sollen, die vielleicht gar nicht da sind. Nicht, dass da Missverständnisse entstehen.

Du hast ja selber auch geschrieben, dass Du Dir unsicher bist, ob Du vielleicht nur aus Angst vor dem Alleinsein noch mit ihr zusammen bist (so habe ich das zumindest verstanden):
Zitat von loner_25:
es kann auch sein das ich Angst habe allein dazu stehen,

Das wäre tatsächlich kein guter Grund, zusammenzubleiben. Denn Ihr verdient beide eine Beziehung, die auf Liebe basiert.

Solltest Du feststellen, dass Du sie wirklich aufrichtig liebst, würde ich Deine oben zitierte Frage so beantworten:
- (Zusammenfassung vom Beitrag davor) Arbeite an Dir, ich glaube, Dir ist oftmals gar nicht bewusst, wie Du agierst bzw. welche Auswirkungen Dein Verhalten auf Deine Partnerin hat.
- Setze Dich mit Deiner Erkrankung auseinander, hol' Dir dafür Hilfe, aber nutze diese nicht als Entschuldigung. Der Hintergrund, warum ich das schreibe: Ich war mehrfach stationär in Behandlung auf einer Station, auf der auch wirklich richtig schwierige Patienten mit schweren Erkrankungsbildern behandelt werden, und der Chefarzt dort (absolute Koryphäe auf seinem Gebiet und jahrzehntelange Erfahrung) hat immer ganz klar gesagt (und auch eingefordert): Ihre Diagnose ist keine Entschuldigung für schlechtes Verhalten und entbindet Sie nicht von ihrer Eigenverantwortung. Und viele Patienten dort machen große Fortschritte, indem sie eben genau jene Eigenverantwortung für sich übernehmen und sich offen ihrem Problemverhalten stellen.
- Nimm' die Bedürfnisse Deiner Partnerin in den Fokus, mit gegenseitigem Respekt, Liebe und Wertschätzung kann man eine positive Beziehungs-Spirale in Gang setzen (also das Gegenstück zum Teufelskreis). Hör' auf Deinen Psychiater, arbeite konsequent daran, Deine gedanklichen Muster zu verändern, indem Du ihre positiven Seiten stärker in den Fokus rückst, auf Dauer verändern sich so neuronale Verknüpfungen und ich glaube, dass dadurch auch Deine Wut über die Zeit kleiner werden wird, dass es Dir zunehmend leichter fallen wird, auch nachhaltig zu verzeihen.

Nochmal viel Erfolg!
Silver

Deine Freundin ist ein Geschenk in deinem Leben. Andere Menschen dürfen sein wie sie sind. Wenn du sie liebst, akzeptierst du sie, wie sie ist. Du bist innerlich zutiefst unsicher, aber du versteckst das, sodass niemand sieht, wie sehr du dich nach etwas sehnst, was du noch nicht Mal benennen kannst. Nur, wer sich selbst liebt, ist vielleicht fähig andere zu lieben. Jemanden zu brauchen, ist das eine Form der Liebe? Ja, wenn jemand aus unserem Leben geht, sind wir traurig. Schließlich ist dieser Mensch nicht mehr da und das löst in jedem ganz unterschiedliche Gefühle aus. Vielleicht hat deine Freundin ein ganz anderes Verständnis vom Tod. Vielleicht ist es für sie nicht das Ende allen Lebens. In unserer Gesellschaft wird der Tod versteckt, Gesichter werden geschminkt, um selbst da dem Tod ein freundliches Gesicht zu geben. Jeder hat eine eigene Art mit Dingen umzugehen. Und jeder darf so sein, wie er oder sie ist. Deine Freundin hilft dir herauszufinden, wer du bist. Schau wie sie dich akzeptiert, ich kenne keinen perfekten Menschen, und was, wenn sie immer das sagen und tun würde, was du möchtest? Worüber würdest du dich dann beschweren?

@silverleaf
Vielen Dank für deine ausführliche Texte. Mich würde nur interessieren, ob du schon einmal etwas von ROCD also Zwangsgedanken auf die Partnerschaft bezogen gehört oder gelesen hast?

Du hast mit sehr vielem Recht und ich weiß auch das ich sehr viel falsch gemacht habe bzw Dinge übertrieben habe. Daran möchte ich auch wirklich arbeiten, aber das ist eben nicht von heute auf morgen erledigt und benötigt viel Geduld, die ich zugegeben, bei so etwas nicht habe. Das macht es noch schwerer, aber das soll keine Ausrede sein.

Bei ROCD ist es ja so das man die Liebe zum Partner in Frage stellt und auch zb Äußerlichkeiten moniert oder Charaktereigenschaften vergleicht bzw sich auch fragt ob man in der richtigen Beziehung ist. Darum frage ich, ob du das schonmal gehört hast?

Ich denke das es auch irgendwie normal ist wenn man Angst hat alleine zu sein, dass muss ja nicht zwangsläufig heißen das man nur aus diesem Grund zusammenbleiben will. Das würde ich trotz all meiner aktuellen Zweifel auch nicht so sehen und ich kann auch sagen das ich meine Partnerin liebe und das alles wieder hinbekommen möchte. Ich bin bereit an mir zu arbeiten, habe mich auch um einen Therapieplatz gekümmert, nur hat man überall Wartezeiten von 1 Jahr oder länger. Also muss ich es selber in die Hand nehmen. Ich habe auch körperliche Beschwerden, innere Anspannung, Herzrasen, Zittern und teilweise Magen-Darm Probleme. Dadurch hat man den Gedanken, dass der Körper sich wehrt bzw ich meine Partnerin doch verlassen muss (was wieder ein typischer ROCD Gedanke wäre) um diese körperlichen Beschwerden los zu werden. Aber das kann und will ich nicht und deswegen muss und will ich es schaffen da wieder rauszukommen! Vielen Grüße loner

Zitat von loner_25:
Was kann ich dagegen tun, wenn ich das eigentlich nicht will? Wie kann ich diese Ungewissheit akzeptieren? Ich möchte lernen meine Partnerin so zu akzeptieren, auch mit ihren Fehlern und Makeln und nicht auf was besseres aus zu sein! Kann ich diese Gefühle nicht irgendwie beeinflussen? Bin für jede Hilfe dankbar!

Habe das Gefühl, dass du eigentlich nicht weißt, was du willst.
Du hättest vielleicht gerne all ihre Vorteile, ihre vielleicht mütterlich-fürsorgliche Art und Zuverlässigkeit, ihr Verständnis für deine Krankheit, ihre Geduld, ihr Entgegenkommen und gleichzeitig eine äußerlich anziehende Frau, die es nicht nötig hat, sich alles von dir bieten zu lassen, die so schön bzw. gutaussehend ist wie du.
Hier frage ich mich auch, ob du sie wirklich liebst. Du musst ja nicht mit einer Frau zusammen sein, die dir äußerlich vielleicht gar nicht gefällt bzw. die du vielleicht nicht anziehend findest. Als gutaussehender Mann suchst du dir, wie gesagt, vielleicht eine schöne(re) Frau. Schöne Frauen suchen ja auch passende Männer bzw. müssen dazu in der Regel keinen Finger rühren, weil die Männer von selbst kommen... Das am Rande.

Zitat von loner_25:
Mich würde nur interessieren, ob du schon einmal etwas von ROCD also Zwangsgedanken auf die Partnerschaft bezogen gehört oder gelesen hast?

Du kannst Lieblosigkeit nicht mit einem Terminus oder einer Diagnose wie ROCD begründen. Manchmal ist das nur eine Entschuldigung für Feigheit, sorry. Du kannst dich ja trennen, dann bist du diese Zwangsgedanken los. Aber das willst du ja offensichtlich auch nicht.

Zitat von loner_25:
benötigt viel Geduld, die ich zugegeben, bei so etwas nicht habe. Das macht es noch schwerer, aber das soll keine Ausrede sein.

Nun, wenn du keine Geduld aufbringen willst... Das wäre dann doch eine Ausrede.

Zitat von loner_25:
Dadurch hat man den Gedanken, dass der Körper sich wehrt bzw ich meine Partnerin doch verlassen muss (was wieder ein typischer ROCD Gedanke wäre) um diese körperlichen Beschwerden los zu werden.

Ja, prüfe, ob du sie liebst und auch, ob du ihr gewachsen bist.
Bist du ihr gewachsen? Fühlst du dich neben ihr ebenbürtig?

Vielleicht machst du mal Urlaub vom Problem?
Vielleicht nimmst du dir mal eine Woche täglich vor, auszuprobieren, wie es sich anfühlt, wenn du sie liebst und respektierst, sie so behandelst, als wäre sie ein Geschenk nur für diesen einen Tag? Wenn du sie so siehst, als ob sie dir nicht gehört, dir nicht zu Diensten ist etc., sondern dass sie ein Mensch ist, der sich an diesem Tag ihres Lebens glücklich entfalten will?
Du kannst dir das Gute merken, das sie an diesem Tag für euch getan hat und es ihr an jedem Abend dieser Woche dankbar sagen.

Wende dich auch mehr dir zu. Du hast ja um Rat gefragt. Kümmere dich um dich und deine Interessen. Fördere dich. Mach einen Glückstag aus jedem Tag.

Nach einer Woche kannst du Bilanz ziehen und feststellen, wie es sich angefühlt hat.

Hallo @loner_25,

Zitat von loner_25:
Vielen Dank für deine ausführliche Texte.

Sehr gerne, ich hoffe, es war etwas dabei, das helfen kann/konnte!

Zitat von loner_25:
Mich würde nur interessieren, ob du schon einmal etwas von ROCD also Zwangsgedanken auf die Partnerschaft bezogen gehört oder gelesen hast?

Ja, habe ich.
Ich habe selber Zwangsdiagnosen (Zwangshandlungen und Zwangsgedanken), dazu mehrere Persönlichkeitsstörungen im Vollbild (plus weitere Akzentuierungen), die sich stark auf das Verhalten in Beziehungen auswirken.
Ich bin selber schon sehr lange in Therapie, ambulant und stationär, und bekomme von meinen Therapeuten glücklicherweise viele Literaturempfehlungen, die ich immer mit Interesse lese.
Was die Diagnostik angeht, beziehe ich mich auf das ICD 10 (das ja trotz des ICD 11 noch gültig ist und Anwendung findet) und das DSM 5, in beiden wird das ja etwas anders kodifiziert (also nur OCD, unterteilt nach Gedanken und Handlungen, der relationship-Faktor wird ggf. durch weitere Diagnosen ergänzt). Durch die wiederholte stationäre Therapie habe ich sehr viel Kontakt zu Mitpatienten, die ähnliche Probleme haben wie Du, und dadurch bin ich mit dieser Thematik sowohl in Gruppentherapien als auch in meinen Einzeltherapie schon sehr oft in Berührung bekommen.
Insofern ist das, was ich Dir geschrieben habe, quasi eine erste kurze Zusammenfassung der Aussagen verschiedener Therapeuten zu dieser Problematik.

Ich gehe später noch genauer auf das ein, was Du geschrieben hast, bin gerade erst nach Hause gekommen und brauche erstmal einen schnellen Kaffee , wollte aber schonmal eine schnelle Rückmeldung geben.

LG Silver
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Zitat von Hoffnungsblick:
Hier frage ich mich auch, ob du sie wirklich liebst. Du musst ja nicht mit einer Frau zusammen sein, die dir äußerlich vielleicht gar nicht gefällt bzw. die du vielleicht nicht anziehend findest. Als gutaussehender Mann suchst du dir, wie gesagt, vielleicht eine schöne(re) Frau. Schöne Frauen suchen ja auch passende Männer bzw. müssen dazu in der Regel keinen Finger rühren, weil die Männer von selbst kommen... Das am Rande.

Ehrlich gesagt finde ich deine vorwurfsvolle Art schon etwas unverschämt. Ich habe nie behauptet das mir meine Freundin überhaupt nicht gefällt oder ich sie überhaupt nicht anziehend finde. Ich würde jetzt auch nicht sagen, dass sich besonders attraktiv bin, allerdings sehe ich mich etwas besser aussehend als meine Partnerin, was aber nur meine Meinung ist und andere sehen das vielleicht komplett anders. Der Punkt ist nur das ich eben auch viele andere Frauen attraktiv finde bzw attraktiver als meine Partnerin, aber ist das so schlimm? Heißt das direkt das ich meine Freundin nicht wirklich liebe? Mich verwirrt das eben einfach nur extrem!
Zitat von Hoffnungsblick:
Du kannst Lieblosigkeit nicht mit einem Terminus oder einer Diagnose wie ROCD begründen. Manchmal ist das nur eine Entschuldigung für Feigheit, sorry. Du kannst dich ja trennen, dann bist du diese Zwangsgedanken los. Aber das willst du ja offensichtlich auch nicht.

Sorry aber das ist wirklich ziemlich mies. Lieblosigkeit? Wir waren auch schon 1-2x für 2-3 Tage auseinander bzw voneinander getrennt und da ging es mir auch nicht wirklich besser bzw waren da die Gedanken auch nicht einfach weg. Eine kurzzeitige Erleichterung gab es vielleicht, aber das hielt nicht lange an (weil man eine Entscheidung traf, die aber nicht richtig sein muss bzw nicht richtig war). Du kannst nicht einfach zu jemanden mit ROCD sagen, dann trenn dich und du bist die Gedanken los, aber vielleicht ist du auch bloß feige und traust dich nicht. Und nein ich möchte mich nicht trennen, ich möchte es hinbekommen und Dinge verbessern und natürlich an mir und meiner Einstellung und gewissen Glaubenssätzen arbeiten.
Zitat von Hoffnungsblick:
Nun, wenn du keine Geduld aufbringen willst... Das wäre dann doch eine Ausrede.

Habe ich nie gesagt. Es ist eben nur verdammt schwer.
Zitat von Hoffnungsblick:
Ja, prüfe, ob du sie liebst und auch, ob du ihr gewachsen bist.
Bist du ihr gewachsen? Fühlst du dich neben ihr ebenbürtig?

Das verstehe ich nicht genau, aber ich habe manchmal das Gefühl das ich ihr eher überlegen bin, zb bei der Intelligenz oder anderen Dingen. Da frage ich mich allerdings auch, ob das in Ordnung ist oder ich einfach nur abgehoben bin und mir zu viel einbilde bzw etwas daran falsch sehe/interpretiere.

Zitat von loner_25:
allerdings sehe ich mich etwas besser aussehend als meine Partnerin, was aber nur meine Meinung ist


Zitat von loner_25:
Der Punkt ist nur das ich eben auch viele andere Frauen attraktiv finde bzw attraktiver als meine Partnerin, aber ist das so schlimm?

Du findest viele andere Frauen attraktiver als deine Partnerin.
Da verstehe ich dann nicht, wie sie sich an deiner Seite attraktiv und anziehend finden soll. wie sie sich geliebt fühlen soll, wie das Leben an deiner Seite für sie erstrebenswert sein soll, wenn du sie in ihrer Weiblichkeit ja gar nicht bestätigen kannst, da sie ja für dich zu wenig attraktiv ist. Hm.

Zitat von loner_25:
Mich verwirrt das eben einfach nur extrem!


Zitat von loner_25:
Eine kurzzeitige Erleichterung gab es vielleicht,

Tja, was soll man da sagen. Es ist aber verständlich, wenn du sie nicht wirklich attraktiv findest.

Zitat von loner_25:
Du kannst nicht einfach zu jemanden mit ROCD sagen, dann trenn dich und du bist die Gedanken los,

Ist es für deine Partnerin erstebenswert, mit jemanden mit ROCD zusammenzuleben? Würdest du dir eine Partnerin suchen oder dich an ihrer Seite entspannt wohl fühlen, die ROCD hat? Würdest du ernsthaft eine solche Partnerin wollen?
Selbst halte ich von solchen Diagnosen bzw. Termini nicht viel. Solche Termini sollen alles Mögliche entschuldigen und können vor Selbstverantwortung schützen.
Du bist dir nicht sicher, ob sie die Richtige ist. Das ist alles.
Such dir einfach die Richtige.

Was kann ich denn aber sonst tun, wenn ich keine Trennung möchte und meine Partnerin auch nicht? Es muss doch auch Mittel und Wege geben, dass wieder besser werden zu lassen!?

Warum breche ich schon beim Gedanken sie gehen zu lassen in Tränen aus? Warum suche ich ständig den Körperkontakt zu ihr, will sie streicheln und küssen? Das macht doch keinen Sinn, wenn das alles so eindeutig wäre oder da keine Liebe vorhanden wäre!?

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Dr. Reinhard Pichler
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