Zitat von Labelli:Ich finde es völlig normal, sich irgendwann mit dem Verlust des Kontaktes oder dem Verlust der Eltern an sich zu beschäftigen. Und wenn es ein inniges Verhältnis ist, dann ist dieser Gedanke nunmal zwangsläufig erschreckend. Und das ist er auch zurecht, denn der Verlust eines Elternteils ist grausam und immer ein Wendepunkt im Leben - zumindest, sofern es ein normales Verhältnis war (kritische Familienverhältnisse jetzt mal außen vor).Wenn man darin immer eine therapiebedürftige Verlustangst sieht, dann müssen viele und teilweise ganze Länder in Therapie.Und diese Komfortzone-Äußerung... das ist momentan wohl ein Trend. Egal ob bei Therapeuten, Arbeitgebern, Schulen etc.Überspitzt formuliert - jeder, für den die Eltern zum Leben dazu gehören, hat ein Komfortzonenproblem.Man kann tatsächlich alles irgendwie pathologisieren.Sicher sollte man - wie immer im Leben - ein gesundes Mittelmaß finden, aber durch die Trennung zu einer Bezugsperson, mit der man sich sehr gut versteht, zu versuchen, eine Phobie zu heilen ...na, ich weiß nicht.
Kann dir da nur recht geben. Ich steiger mich teilweise aber auch echt krass in dieses Szenario rein, obwohl meine Mutter selbst erst 44 ist, also wenn sie deutsches Durchschnittsalter 82 erreicht wäre ich selbst fast 60 (also noch ne Menge Zeit sich zu verändern). Finde aber gut, dass wir beide derzeit auch mal über Dinge wie Patientenverfügung und Testament reden, weil ich definitiv kein Bock hätte das man jeweils für den anderen so schlimme Entscheidungen treffen muss ohne Guideline.
Ich denke das reinsteigern ist eher an meine generalisierten Ängste und den Umschwung in meinem Leben gebunden, zudem man ja meist mit 20-30 erst anfängt richtig zu merken, dass das Leben tatsächlich endlich ist für nahestehende und einen selbst, und obendrauf ein Alter in dem man halt erst anfängt zu merken, dass die eigenen Eltern natürlich auch nur noch älter werden. Da hilft's erst recht nicht, wenn man schon depressive Verstimmungen hat und sich zwischendurch denkt Jo, wenn das jetzt passieren würde, dann würd ich mich auch von diesem Erdball verabschieden. (Was letztendlich sehr wahrscheinlich NICHT der Fall wäre.)
Man hält halt einfach noch sehr fest an der Jugend und weiß gleichzeitig, dass große Veränderungen auf einen zu kommen in den 20ern. Zumindest empfinde ich das so.
Und das ist halt nochmal krasser, wenn man ne alleinerziehende Mutter hat der man gefühlt das doppelte an allem zurückgeben will für die Selbstaufopferung.
Aber ich stimme zu, dass diese Phobie durch die Trennung zu der Person auch nix bringt. Das ist ja n Gedankending, kein physisches. Und ja, die Deutschen sind irgendwie komisch, wenn's ums Selbstständig sein geht. Immer schön so früh es geht raus aus dem Nest. Nein, danke. Ich dümpel mich nicht finanziell durch's Leben, wenn ich es nicht muss.
Finde es schon krank wie Leute lieber mit einem Job den sie hassen dann auch noch überteuert Miete zahlen, wenn sie sich einfach ne größere Wohnung finanziell mit einem Elternteil teilen können (und dann wahrscheinlich sogar noch zu zweit auf ein Haus sparen könnten oder dadurch dem Elternteil helfen mehr für die mickrige Rente zurückzulegen). Haushalt und Rechnungen macht man früher oder später dann sowieso, ob das jetzt alleine mit 20 oder mit einem Partner mit 35 ist oder wenn das Elternteil gepflegt werden muss, wenn man selbst 55 ist. Wer das alles lernen will um später nicht durchzudrehen, der macht das auch schon mit 20. Egal ob alleine oder noch zuhause. Versicherungen muss man sich ab 25 sowieso alleine mit rumschlagen, wenn ich dafür an Miete und GEZ spare, weil's geteilt wird, ist doch schön.
@Schlaflose ist da denke ich sogar ein super Beispiel für, da hat sich das dann mit der Zeit z.B. verlagert und sie kommt trotzdem klar und hat gemütlicher Leben und zurücklegen können für später (in einem anderen Thread gelesen, hoffe das kommt jetzt nicht komisch rüber haha). Wenn man's richtig macht und nicht nur Hotel Mama hat, dann geht das mMn. Man schaue sich nur einmal Familien in Indien an oder Spanien. Die haben da einfach einen anderen Zusammenhalt von dem Deutsche oft lieber wegrennen (schlechte Verhältnisse mal ausgeschlossen davon).
Naja, nichtsdestotrotz würde ich gerne Ende 20 mal 1-2 Jahre alleine wohnen nur um zu wissen, dass ich dazu fähig bin. Aber sonst würd ich echt gerne lieber sparen und mir und meiner Mutter n Mehrgenerationenhaus ermöglichen. Find ich viel schöner und da hat man dann auch jeweils seinen Haushalt. Aber die Zukunft ist ja nicht in Stein gemeißelt. Finde es aber schrecklich wie solche großen Zukunftspläne dann als Komfortzone gesehen werden. Das ist einfach oft simple Nächstenliebe. Wenn jemand den du liebst sich mehrere Jahre mit Hartz IV selbst runtergehungert hat um dir essen auf den Tisch zu bringen, dann willst du der Person doch wenigstens helfen besser für's Alter zu sparen und sich keine Sorgen machen zu müssen. Stressresistente machen das mit einem Managergehalt. Angstgeplagte halt mit ner Teilzeitstelle und geteilter Miete.
Sorry, ist sehr lange geworden, aber man findet selten Leute, die einem nicht direkt mit peinlich oder sowas um die Ecke kommen und das tut irgendwie gut.