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Hallo, ich erzähle mal kurz aus dem Alltag in einer Beziehung mit einer offensichtlichen Bindungsphobikerin. Manchmal kommt es dazu, dass in Stressbereichen die ganze Beziehung trotz sehr schönen Gefühlen abrupt in Frage gestellt (oder gleich ganz geleugnet) wird.
Nachdem das dann passiert ist (und man nicht gleich als Partner das ganz große Rad dreht und besonnen reagiert) kommt es dann zu einer ebenso schnellen Versöhnung samt eines wunderbaren Abend/Nacht/Morgen.
Ich frage mich dabei, ob es in einem solchen Verhalten vielleicht langfristig um eine Art „Test“ geht, in dem überprüft wird, wie belastbar und wie treu/verliebt/bemüht der jeweils andere Partner immer noch ist? Kann das sein oder ist das nur eine dumme Idee?
Eine weitere Frage hätte ich noch: Um in einer kommenden Stresssituation die Probleme von unterschiedlichen Erwartungen und Wünschen gerecht zu werden, haben wir nun feste Termin vereinbart in der Woiche, in denen wir uns sehen werden.
Mich entspannt das ungemein, ich frage mich nur, ob diese Termine eventuell meine Partnerin einengen und stressen könnte, immerhin kam die Idee jedoch dabei von Ihr, was ich sehr begrüße und worüber ich mich freue.
Was meint Ihr? Ich danke für Eure Erfahrungen …

19.03.2015 14:52 • 29.03.2015 #1


1 Antwort ↓

Das kann gut sein, was Du vermutest und ist Ausdruck der Not, die die Person sozusagen wahrnimmt, sei es auch unbewusst.
Eine solche Beziehung kann sehr belastend sein bzw. werden und es ist gut, wenn Du es so nehmen kannst und besonnen reagierst, denn die Person WILL keine Trennung.
Man muss verstehen, dass das tiefe Denk- und Verhaltensmuster sind, die vor langer Zeit notwendig waren, um bestimmte Situationen zu meistern (Kindheit) bzw. so erlebt wurden.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese Person eine sehr ambivalente Bezienung zu den Bezugspersonen (Eltern) erlebt hat (warum auch immer).

Sie war sich z.B. ihrer Liebe nicht sicher und muss das heute stetig testen. Dabei können diese Muster sehr perfide sein, so dass der Gegenüber auch erstmal gar nichts davon bewusst bemerkt.

Wohlgemerkt KANN das so sein. Um wirklich etwas seriös zu sagen über die Person, müsste man mehr wissen, insb. über Kindheit, Verhältnisse und Lebensweg.

Zur zweiten Frage könnte ich mir auch gut vorstellen, dass es für solche Menschen belastend ist, verbindlich zu sein. Damit meine ich, wirklich zugesagte Dinge einzuhalten, egal was es ist. Dennoch kann das aber gut sein, weil dann die Person auch die Chance hat, etwas stabiles, regelmäßiges zu erleben. Zu begreifen, dass es zu diesem Termin oder in den Stunden wirklich um sie bzw. Euch geht und um nichts anderes.





Dr. Reinhard Pichler
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