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Hallo ich bin ein hamburger 44j. alt

Ich bin hin und her gerissen und meine gedanken kreisen um sich selbst deswegen hier meine geschichte .. würde mich über ein paar kommentare freuen

meine geschichte fängt damit an das mein leiblicher vater meine mutter und meine jeweils 2 und 4j älteren brüder aus erster ehe geschlagen und drangsaliert hat
als meine mutter noch schwanger war mit mir .. er war damals durch seine diabetis fast erblindet und deshalb frührentner mir selber hat er nie etwas angetan ..
als ich 3j. alt war hielt meine mutter es nicht mehr aus und ließ sich scheiden von ihm , da er ihr aber troz allem leid tat und sein arzt ihr versichert hat das er sich um ein kind kümmern kann
hat meine mutter erlaubt das ich nach der scheidung bei ihm gelebt habe .. meine eigenen erinnerungen an ihn sind durchweg positiv .. als ich dann 5j. alt war
hat er sich umgebracht .. darauf hin bin ich natürlich wieder zu meiner mutter und meinen brüdern zurück gekommen .. durch den verlust meiner einzigen bezugsperson fühlte ich mich
alleingelassen .. denn aufgefangen hat mich niemand .. meine mutter war immernoch allein erziehend und musste viel arbeiten .. und für meine brüder war ich nur der *beep* von dem typen
der sie geschlagen hat .. sie haben mir damals nicht körperlich weh getan aber sie haben mich ständig auflaufen lassen und das hab ich damals nicht verstanden .. das hat mir aber seelisch sehr weh getan
und ich habe mein herz verschlossen um nicht weiter zu leiden später so mit 10j. als meine mutter mit mir über meinen vater und was damals so passiert war geredet hat kam dazu das ich mir wie
ein schlechter mensch vor kam zum einen weil ich der sohn war von jemandem der meine mutter und brüder geschlagen hat .. zum anderen weil ich es meinem vater nicht wert war zu überleben .. ich war auch böse auf ihn weil er mich durch seinen suizid in die familie zurück gestossen hat in der mich keiner wollte .. ich habe mein leben lang nach menschen gesucht zu denen ich gehören könnte und
habe gelernt leute für mich einzunehmen egal welcher coleur .. ich konnte mich immer gut anpassen und die menschen das in mir sehen lassen was ich glaubte das sie sehen wollen nur um beliebt zu sein .
das habe ich so oft und gut gemacht das ich heute gar nicht mehr weiß wer ich selber bin und was ich möchte .. es waren wohl einfach zu viele masken die ich getragen hab ..
mir ist bewusst das ich eigentlich dringend therapie bedürftig bin wenn ich jemals in meinem leben glück erfahren möchte .. aber das würde auch bedeuten das ich wieder verletzlich wäre ..
ich bin mein lebenlang damit ausgekommen für andere da zu sein und sie glücklich zumachen einfach um ein bisschen von ihrer freude zu partizipieren .. aber niemand dieser menschen hat mir wirklich was bedeutet , da man eh von jedem menschen früher oder später verlassen wird wollte ich nicht das mir jemand so wichtig wird das ich nicht ohne ihn auskommen kann .. das hat auch immer gut funktioniert .. aber so langsam vereinsame ich innerlich .. manchmal denke ich das ich gar nicht will das sich etwas ändert weil ich es eh nicht verdient habe glücklich zu werden .. ich habe das leid aus meinem leben gesperrt aber dadurch auch die freude .. ich stecke jetzt irgendwo zwischen aufgeben und irgendwie durchhalten ..
ich würde gerne von jemandem/ euch .. neue denkanstöße bekommen .. allein komme ich nicht mehr weiter ..

01.03.2014 15:09 • 02.03.2014 #1


2 Antworten ↓


Hallo Gerald69,

ok, ein Denkanstoß...

Du wirst in anderen Menschen niemals das finden können, was Du suchst, wenn Du denn tatsächlich auf der Suche bist... (die meisten Menschen unserer Gesellschaft glauben dies oder erhoffen sich dies sogar von einem Partner)...wir können es nur in uns selbst finden (deshalb fühlen sich viele hier auch trotz einer Partnerschaft einsam)...das ist eine mitunter langwierige und auch schmerzhafte Suche, die sehr, sehr viel Mut, Vertrauen und Durchhaltevermögen erfordert...und man muss die Angst davor überwinden...

auch und vor allem die Angst, dass es einem danach wirklich besser gehen könnte als zuvor...denn so paradox es klingt...Du kennst die Sch..... und hast gelernt Dich darin zu bewegen, Du kommst damit klar und hast Dich damit in Deinem Leben bisher recht gut arrangiert, sie ist Dir vertraut...aber jetzt klopft was bei Dir an: etwas das möchte, dass es Dir besser geht, aber das ist für Deinen Ratio unbekanntes Terrain und deshalb bist Du unsicher und zweifelst, hast Angst...Dein Ratio lässt Dich da in seine Falle tappen und er wird Dir dabei auch nicht weiterhelfen, denn der kennt nur die gelernten Überzeugungen wie Du z.B. weiter unten schreibst: ich bin es nicht wert... oder auf gut deutsch ich muss in der Sch.... bleiben, denn das ist mir bekannt...darin habe ich gelernt mich gut zu bewegen...das andere/bessere ist mir zu unsicher...

das Leben ist danach auch nicht einfacher, sondern hält auch weiterhin seine Prüfungen und Aufgaben, seine Höhen und Tiefen, seine Liebe und seinen Schmerz für uns bereit, aber man weiß, dass immer jemand für einem da sein wird, der einem nie wieder verlässt - nämlich man selbst...

Euer Schmerz ist das Aufbrechen der Schale, die Euer verstehen umschließt - schreibt Khalil Gibran

Es gibt Traumatherapeuten, Familienaufstellungen, sprirtuelle Heilungen und vieles mehr...
es braucht nur Deine Entscheidung dazu...that´s it...
...manchmal muss der Leidensdruck sehr groß werden, bevor man sich zur Veränderung entschließt...
Du hast Dir schon Gedanken über Dich selbst gemacht und im Grunde ist Dir auch klar, dass Du handeln solltest...Du schreibst, Dir hat niemand dieser Menschen wirklich etwas bedeutet...wie auch, wenn Du Dir selbst nichts bedeutest...
Du hast es nicht verdient glücklich zu sein, schreibst Du...falsch gelernt (wie wir alle)... das kannst Du umlernen, denn das haben wir alle nicht nur verdient, sondern es ist quasi unser Geburtsrecht...
Du hast Angst verletzlich zu sein, wenn Du durch therapeutische Hilfe lernst wirklich zu lieben...
aber genau das ist das LEBEN...

Du bist 44 J. - wann möchtest Du denn damit anfangen wirklich zu leben?

RoF

wirklich sehr gut geschrieben RoF.

Gerald: Was spricht gegen eine Therapie? Sich externe Hilfe zu holen ist keine Schande und ein Leben gewinnt maßgeblich an Komfort





Dr. Reinhard Pichler
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