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Guten Morgen,

Mir geht es seit gestern ziemlich schlecht. Ich mache mir wieder Panik vor eigentlich belanglosen Dingen, komme aus dieser Spirale dann nicht raus, weil es auch gleichzeitig eins der Traumata triggert. Ich hatte die vergangene Nacht einen dissoziativen Anfall nach dem nächsten, bin immer wieder hingefallen.

Mein Psychiater ist leider noch im Urlaub, sonst wäre ich da morgen hingefahren.

Mein bester Freund, der gleichzeitig auch als Pflegeperson eingetragen ist, meinte, er hat da kein Bock drauf. Ich solle mich einfach nicht so in die Panik reinsteigern. Er möchte davon nichts mehr hören. Nun fühle ich mich noch einsamer. Hinzu kommt bei der Panik dann noch erbrechen/Übelkeit.

In eine Klinik möchte ich nicht, das würde mit den nächsten wichtigen Terminen auch nicht passen.

Die ganze Situation momentan mit den vielen dissoziationen und stürzen, dem Helm und der Gehhilfe macht mir sehr zu schaffen. Mut Helm fühle ich mich immer unwohler, sodass ich ihn oft weglasse.

Habt ihr vielleicht Tipps? Ideen wie man aus diesen dissoziationen und der Panik herauskommt?
Danke!

03.01.2024 08:35 • 07.01.2024 #1


10 Antworten ↓


Also das mag jetzt sehr hart klingen, aber ich glaube in deinem Leben läuft einiges schief.
Was ist das bitte für ein bester Freund, der zwar gerne als Pflegeperson eventuelle Zahlungen annimmt, aber eigentlich überhaupt gar keinen Bock da drauf hat, dich zu pflegen, sondern dir sagt, du sollst dich nicht so anstellen?
Und, vielleicht solltest du wirklich mal über stationäre Aufenthalte nachdenken. Das Ausmaß deiner Probleme, wenn du schon Helm und Gehhilfe hast, ist nichts, was man mal eben irgendwo ambulant aus dem Weg räumen kann. Ja, man hat viele wichtige Termine, aber an erster Stelle sollte stehen, dass man da wirklich gesund wird. Ich würde Vorschlagen, dass du in jedem Fall in eine Klinik gehst und auch danach auf jeden Fall in Reha.
Weil das sind ja schon sehr krasse Ausmaße, was das bei dir angenommen hat. Da kann man glaube ich mit ein paar Tricks und kniffen, wo du jetzt nachfragst auf der Suche nach der schnellen Lösung, nicht weiterhelfen. Das ist ein sehr langer und sehr harter Weg, wo man sehr viel Unterstützung und auch sehr viel Ruhe, Ruhe und Zeit verbraucht. Mit so einem besten Freund Und auch mit der Aussage, du hast gar keine Zeit für, weil du viele Termine hast, glaube ich nicht, dass du da ernsthaft eine Möglichkeit hast, so rauszukommen.

Versteh das jetzt nicht falsch, das klingt geschrieben garantiert viel böser, als ich es eigentlich meine. Aber stell dir doch mal vor, du wärst deine eigene beste Freundin, und sie würde dir genau diese Geschichte erzählen. Was würdest du dann sagen?
Bestimmt auch, dass ihr Freundeskreis, da jetzt nicht der beste ist und auch, dass sie sich wirklich jetzt mal nur um sich und um ihre Heilung kümmern sollte und nicht um irgendwelche Termine.

A


Dissoziationen und Panik

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Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Klinik für mich nicht in Frage kommt. Unter anderem auch traumatische Erfahrungen. Das sehen meine Therapeutin und mein Psychiater genauso. Daher ist das auch mehreren Gründen keine Option.

Hinzu kommt, dass es noch nicht abschließend geklärt ist, ob es möglicherweise eine epilepsie ist. Das werden die nächsten Untersuchungen dann zeigen. Auch wenn ich es selber nicht glaube.
Mein Text war wahrscheinlich zu kurz, um das etwas klarer darzustellen. Auch, warum eine Klinik nicht in Frage kommt. Ambulant bin ich gut angebunden.

@Rinbär
Kennst du denn die Trigger für deine Dissoziationen? Merkst du das wenn sich ein Anfall ankündigt?

Ja, es sind verschiedene Dinge aus den Traumata oder ich steigere mich in etwas so rein, dass ich Panik bekomme und es dann nur schwer wieder herausschaffe. Viele der Anfälle kann ich mittlerweile verhindern, aber manchmal, so wie gestern Nacht und heute früh habe ich nicht genug Kraft.

@Rinbär
Ok.

Mir haben oft Amola Riechstäbchen geholfen, der Geruch ätzt einem gefühlt das Hirn weg. In diesem Moment war jeder andere Reiz oder Gedanke ausgeblendet.
Hast du die schonmal versucht?

Ganz wichtig ist die Arbeit mit Skills. Hast du einen Therapeuten, der da mit dir verschiedene Sachen ausprobieren und üben kann?

Nimmst du Medikamente?

Ja, die nutze ich auch ab und an. Vielleicht sollte ich das öfter tun.

Medikamente nehme ich gegen meine Stimmungsschwankungen und etwas gegen depression/Angst. Mein Psychiater hat aufgrund der Anfälle an Pregabalin gedacht, wollte aber erst die Untersuchungen abwarten.

Skills übe ich mit meiner Therapeutin, sowie der Beratungsstelle. Atemübungen helfen mir ganz gut.

Ich würde gerne mehr mit meinen verschiedenen Anteilen arbeiten, klar kommen. Auf Listen für eine Traumatherapie stehe ich.

Lieben Dank dir!

Gehst du spazieren?

Seit ich das wieder kann, geht's mir besser. Nicht direkt wegen des Spazierens, aber zeitlich fällt das zusammen.

Ich hatte auch ein Hinfall-Problem, weil die Tics zu sehr in die Beine fuhren. Hab dann nach und nach mehr Ausrüstung weggelassen, d.h. Knieschoner weggelassen, und jetzt ist es gerade mal noch eine zusätzliche Jogging-Hose unter der Jeans, so dass bei einem Fall kaum etwas passieren könnte, wobei ich eigentlich nie komplett hinfalle. Hab eher Angst davor und komme dann kaum vom Fleck, was mich ärgert.

Also kurz um, raus gehen ist toll, und das wäre quasi mein Tipp. Und dann kommt ja vielleicht bald Schnee, und Schnee und Kälte lenken ab. Bist du ein Schnee-Mensch sozusagen, bzw magst Winter?

lg

@ikidu Ich gehe viel spazieren, bin viel in der Natur und im Wald. Mir tut das auch sehr gut. Belasten tun mich eher die Spaziergänge, wenn andere Menschen mich wegen der Hilfsmittel angucken.
Die letzten Tage habe ich es komplett ohne versucht, das hat ganz gut geklappt, wenngleich ich auch ziemlich komisch gelaufen bin, zumindest in meiner Wahrnehmung. Ohne Gehhilfe war es auch ziemlich unsicher, aber ich möchte mir so gerne beweisen, dass es auch ohne geht.

@Rinbär

Gerade eben dachte ich an 2012, wo mich ne Zecke biss. Ne Woche drauf bin ich eine Weile nur noch in weißer Montur mit weißen Schuhen zum Waldspaziergang. Dann kam jemand und ich dachte yikes.

(Die weiße Kleidung machte keinen Sinn, btw. 11 Jahre später würd ich es als Protest gegen die Zecke einordnen)

lg

A


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Dr. Reinhard Pichler
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