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Schönen Abend!
Habe mich jetzt schon ein bisschen durchs Forum gelesen und möchte jetzt aber auch meine Geschichte aufschreiben. Zum einen hilft mir vielleicht das schon ein bisschen - andererseits hoffe ich natürlich auf Tipps.

Schnelle Vorgeschichte: Mein Vater ist Alk. und in meiner Familie ist wohl einiges schief gegangen dadurch. Meine Mutter ist auch nie von ihm weggekommen und ich glaube ein Teil meiner Angst ist es wirklich, dass ich es auch nicht schaffe wegzukommen von jemandem der nicht gut für mich ist. Ich renne lieber zu früh als zu spät weg. Außerdem wurde ich zwei Jahre sexuell missbraucht, keine Ahnung, ob das auch mit reinspielt.
Beziehungen hatte ich schon - wollte sie aber nie! Bzw. bei meiner längsten Beziehung habe ich mich wohl irgendwann daran gewöhnt und wollte dann nicht mehr wegrennen, konnte mich aber auch am Ende nicht wirklich trennen obwohls schon nicht mehr gut lief. Seit dieser Beziehung war ich jetzt single, seit 5 Jahren. Ich wollte keine feste Bindung, den ein oder anderen Mann hier und da gabs aber natürlich. Die, die gleich gesagt haben, sie wollen keine Beziehung, die hatte ich natürlich am liebsten. Auch bei meinen Partnern vorher hatte ich ab und zu sowas wie Panikattacken z.B. beim Küssen, gefährlich war eine Zeit lang auch Küssen mit Hand an meinem Hinterkopf, weil ich da nicht wegkonnte. Ich hatte das immer auf den Missbrauch geschoben, aber im Moment bin ich mir nicht sicher, ob das nicht eher Bindungsangst ist. Oder beides. Grundlos Schluss machen wollen, einfach weil ich das Gefühl hatte eingeent zu sein, das kenn ich nämlich auch.
Ein paar Jahre hatte ich dann eigentlich keine Probleme mehr mit Panikattacken, z.B. in meiner letzten Beziehung und eben bei den Herren, wo es sowieso nur lockerer Art war. Doch dann habe ich irgendwann einen Mann kennengelernt, er wurde ein guter Freund, wir haben uns irgendwann verliebt. Nur ich hatte dann ständig dermaßen krasse Panikattacken, dass ich das am Ende wieder auf freundschaftliche Basis runtergeschraubt habe. Und froh war, dass ich die Angst nicht mehr ertragen musste. Und mich gefreut habe, als er sich in eine Andere verliebt hat. Meine Gefühle waren mit der Panik auch ganz schnell verschwunden.

Und jetzt habe ich einen Mann kennengelernt, mit dem einfach alles passt! Ich kann mit ihm über alles reden, wir haben viel gemeinsam und vor allem war er die erste Person, bei der mich gefreut habe, jetzt vergeben zu sein! Ich kann ihm meine Gefühle zeigen, nur leider seine nur schwer ertragen. Ich hätte das ganze schon fast beendet bevor es richtig angefangen hatte, einfach weil ich diese Panik nicht mehr ertragen konnte. Ich war der festen Überzeugung, er soll sich eine andere suchen und mit der glücklich werden. Gott sei Dank habe ich es jedoch quasi im letzten Moment doch noch kapiert und ihn wieder bei der Tür reingezogen. Und er hat sehr viel Verständnis und möchte sich das Ganze davon auch nicht so einfach versauen lassen.
Jetzt ist es eine Fernbeziehung, aber bevor er weggezogen ist, hatten wir noch zwei wunderschöne Panikfreie Tage - Ach wenns doch nur immer so wär.
Im Moment ist es mir schon fast zu viel, wenn er mir nur schreibt und ich fühle mich eingeengt. Oder schon allein der Gedanke, er könnte wieder einen Überraschungsbesuch machen. Aber ich weiß, dass das mit ihm so gut passt, dass ich jetzt nicht wieder einfach davonlaufen sollte. Es passt einfach so gut und es gibt wirklich überhaupt keinen Grund davonzurennen. Vor allem ist es ja nur aufgeschoben. Es wird bei einem anderen Mann nicht besser werden - Höchstens wenn es einer ist, der überhaupt nicht zu mir passt und ich eh keine Gefühle habe - dann brauch ich auch keine Angst zu haben. Aber es wäre wohl klüger, daran zu arbeiten, eine vernünftige Beziehung mit dem passenden Mann zu führen. Und so ein Prachtexemplar wird mir so schnell nicht mehr über den Weg laufen. Deswegen will ich jetzt lernen, damit umzugehen. Meine Gefühle nicht von der Panik verjagen lassen und nicht davonrennen. Bei nächster Gelegenheit werde ich nochmal mit ihm darüber reden müssen, dass ich das Gefühl eben auch habe wenn er nicht da ist.
Im Moment hab ich nur Angst, dass er wieder auf dem Weg hierher sein könnte - das war doch nicht mein Wochenendplan! Ich brauch doch auch mal Zeit für mich...ich muss ihm dringend sagen, dass ich doch bitte keine Überraschungsbesuche mehr möchte, so lieb es auch gemeint ist. Ich hoffe er ist einfach schön mit Kumpels weggegangen und sitzt jetzt nicht im Auto hier her.

Anmerkungen, Anregungen, Rückfragen usw. alles herzlich willkommen! Freue mich auf Antwort und Austausch! =)

edit: Hach ja...der gute Mann hats nicht leicht mit mir.

28.03.2014 20:45 • 31.03.2014 #1


3 Antworten ↓


hallo casita, erstmal willkommen im forum!

schwierige situation, in der du dich befindest. ich hoffe sehr, dass du für dich einen weg findest. dassd ir das modell fernzbeziehung sehr entgegenkommt kann ich gut nachvollziehen. wie oft seht ihr euch denn? du schreibst, dass du auch mal zeit für dich brauchst. das ist doch bei einer fernbeziehung automatisch der fall, oder?

deine bindungsangst ist ja sehr stark, vielleicht denkst du mal drüber nach, ob du dir professionelle hilfe suchst oder hast du schon mal eine therapie gemacht?

lg abra

A


Diesmal nicht davonrennen - kein Grund zur Sorge

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Hallo Abra,

Wie oft wir uns sehen werden wird sich noch zeigen, er ist erst vor 2 Wochen weggezogen. Letztes Wochenende haben wir uns aber gleich wieder gesehen und nächstes auch wieder.
Du hast natürlich recht, dass man meinen sollte, ich hätte genug Zeit für mich, in einer Fernbeziehung. Vor er weggezogen ist, hatten wir uns halt eigentlich jeden Tag gesehen (das ganze hat sich aber auch erst ein paar Wochen vorher ergeben). Und unter der Woche arbeite ich halt sehr viel an meiner Abschlussarbeit, das ist jetzt nicht direkt Zeit für mich. Dafür wäre das Wochenende, aber durch die Fernbeziehung ist er da dann natürlich auch 2 Tage fast rund um die Uhr um mich, da bleibt ja keine Zeit für mich und dann ist das WE schon wieder vorbei. Das ist halt der Nachteil an einer Fernbeziehung, da kann man sich nicht mal nur ein paar Stunden sehen. Naja. Aber solang ich wenigstens alle 2 Wochen ein Wochenende für mich hab, ist das wohl okay. Es hilft ja nix Aber Freizeit ist die Zeit mit ihm natürlich auch, aber eben anders, als wenn ich eben tun und lassen kann was ich grad will.

Über Therapie habe ich schon nachgedacht, halte aber die Zeit während der Abschlussarbeit nicht für sonderlich geeignet. (Aber vermutlich gibt es dafür nie den richtigen Zeitpunkt...)

oh, das ist ja dann wirklich noch eine ganz frische situation. vielleicht wartest du erstmal ab, wie es in der nächsten zeit so läuft. sprich ihn auch mal konkret darauf an. mit der therapie, das stimmt schon beides da die meisten therapeuten jedoch sehr lange wartelisten haben, würde es bestimmt nicht schaden jetzt schonmal die fühler auszustrecken. nach hinten schieben wird sicher kein problem sein, wenn es dir zu dem zeitpunkt nicht so passt.

alles liebe!





Dr. Reinhard Pichler
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