Hallo,
ich wende mich in meiner Verzweiflung an dieses Forum, da ich in einer akuten depressiven Phase stecke.
Ich (25,m) leide seit ca. 6 Jahren unter einer Sozialen Phobie. Die größten Schwierigkeiten haben mir immer Dates bereitet. Ich konnte jahrelang keines wahrnehmen, da mir u.a. extrem übel geworden ist und mich übergeben musste. Durch Benzodiazepine konnte ich es dann aber doch, und ich habe meine Freundin getroffen. Sie ist alles wonach ich mich immer gesehnt habe.
Ich bin momentan in der Endphase meines Bachelorstudiums und habe seit Juli sehr viel Stress und bin seitdem auch unfähig mich zu entspannen. Der Stress hat sich besonders dadurch intensiviert, dass ich mich parallel zu meinem Studium für ein einjähriges Masterstudium im Ausland bewerbe. Nachdem ich im Oktober den Großteil meiner Prüfungen bestanden habe, stand ein schöner Urlaub mit meiner Freundin in einem ruhigen Ort an. Schon Tage davor habe ich gemerkt, wie sich unglaubliche Angst und Unsicherheit aufgebaut hat, die am Tag der Abreise den Höhepunkt fanden. Ich konnte nicht mehr klar denken, musste mich ständig übergeben und hatte unglaubliche Angstgefühle. Wir sind nicht in den Urlaub gefahren. Für den Reiserücktritt gab es keine Erstattung.
Ich habe dann eine wirklich schöne Woche mit meiner Freundin verbracht, da es mir schon nach ein paar Tagen besser ging. Ich hatte mich wieder einigermaßen gefangen. Dann ging das neue Semester los, und ich habe parallel auf die Bewerbung für den Masterstudienplatz hingearbeitet (Empfehlungsschreiben, Motivationsschreiben, etc...). Einen Sprachtest, vor dem ich (völlig unbegründet) sehr starke Angst hatte, hab ich nun auch abgelegt. Ich habe nun alles zusammen und müsste es nur noch abschicken.
Seit ein paar Tagen geht es mir aber so schlecht, dass ich morgens kaum aus dem Bett komme. Ich kann nicht mehr in die Uni gehen, ich fühle mich von Allem überfordert. Ich hatte zu hohe Ansprüche an mich. Mit einem Abischnitt von 3.6 habe ich ein schweres Studium an einer guten Universität aufgenommen, habe mich dann hauptsächlich mit Überfliegern zusammengetan, die ihr Abitur mit 1.0 bestanden haben und im Studium ähnlich erfolgreich waren. Ich hatte Prüfungsangst, immer. Dennoch, ich habe es auf eine 1.75 geschafft. Jetzt fühle ich mich ausgelaugt, leer, verzweifelt. Es fehlen mir doch nur noch zwei Prüfungen und die Bachelorthesis. Ich habe alle Termine in dieser Woche erst einmal abgesagt. Ich zwinge mich dann manchmal in die Mensa zu gehen, um so wenigstens Nahrung aufzunehmen. Mittags habe ich regelmäßig meinen emotionalen Höhepunkt, wenn ich z.B. durch den Park spaziere. Am Abend, so wie jetzt gerade, habe ich dann allerdings wieder einen Tiefpunkt.
Um die zwei ersten Absätze zusammenzuführen, möchte ich nun auf das schlimmste Gefühl eingehen, das ich an einem solchen Tiefpunkt empfinde. Ich fange an, an meiner Liebe zu meiner Freundin zu zweifeln. Ich weiß nicht warum, ich habe momentan sogar Angst sie zu Treffen. Die Angst ist ähnlich als die Angst, die ich vor Ihr hatte, wenn es darum ging, mich mit jemanden das erste mal zu treffen. Meine Freundin, der ich über alles vertraue, die überaus zärtlich, einfühlsam und wundervoll ist. Meine Freundin, die ich über alles liebe. Sie steht auch immer bei mir und wird mich unterstützen. Aber ich kann es mir nicht erklären, warum ich mich gerade in so einer depressiven Phase von ihr abwenden will oder sogar vor ihr Angst habe. In manchen Momenten fühle ich mich einfach nur gefühlstaub, in anderen kann ich meine Liebe zu ihr aber wieder ganz deutlich spüren. Dennoch, die Frage Hat sich an den Gefühlen zu ihr etwas geändert qualt mich in vielen Momenten fortwährend.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist es wahrscheinlich, dass es sich um ein temporäres Gefühlschaos handelt?
Ich habe in zwei Wochen einen Termin bei einem Psychiater (bereits bei meinem ersten Zusammenbruch im August vereinbart. Nehme eine extra lange Anfahrt auf mich, um nicht bis Februar auf einen Termin in meiner Stadt zu warten). Außerdem habe ich übermorgen einen Termin bei der psychotherapeutischen Beratungsstelle meiner Universität. Leider weiß ich, wie langwierig es sein kann, einen Therapieplatz zu finden. Das Wort Depression im Titel ist vorerst selbstdiagnostiziert. Es ist mir aber auch egal, welches Label ich bekomme.
Danke, dass ich mir das in diesem Forum von der Seele schreiben durfte. Vielleicht kann jemand ein paar Worte dazu äußern.
Liebe Grüße
ich wende mich in meiner Verzweiflung an dieses Forum, da ich in einer akuten depressiven Phase stecke.
Ich (25,m) leide seit ca. 6 Jahren unter einer Sozialen Phobie. Die größten Schwierigkeiten haben mir immer Dates bereitet. Ich konnte jahrelang keines wahrnehmen, da mir u.a. extrem übel geworden ist und mich übergeben musste. Durch Benzodiazepine konnte ich es dann aber doch, und ich habe meine Freundin getroffen. Sie ist alles wonach ich mich immer gesehnt habe.
Ich bin momentan in der Endphase meines Bachelorstudiums und habe seit Juli sehr viel Stress und bin seitdem auch unfähig mich zu entspannen. Der Stress hat sich besonders dadurch intensiviert, dass ich mich parallel zu meinem Studium für ein einjähriges Masterstudium im Ausland bewerbe. Nachdem ich im Oktober den Großteil meiner Prüfungen bestanden habe, stand ein schöner Urlaub mit meiner Freundin in einem ruhigen Ort an. Schon Tage davor habe ich gemerkt, wie sich unglaubliche Angst und Unsicherheit aufgebaut hat, die am Tag der Abreise den Höhepunkt fanden. Ich konnte nicht mehr klar denken, musste mich ständig übergeben und hatte unglaubliche Angstgefühle. Wir sind nicht in den Urlaub gefahren. Für den Reiserücktritt gab es keine Erstattung.
Ich habe dann eine wirklich schöne Woche mit meiner Freundin verbracht, da es mir schon nach ein paar Tagen besser ging. Ich hatte mich wieder einigermaßen gefangen. Dann ging das neue Semester los, und ich habe parallel auf die Bewerbung für den Masterstudienplatz hingearbeitet (Empfehlungsschreiben, Motivationsschreiben, etc...). Einen Sprachtest, vor dem ich (völlig unbegründet) sehr starke Angst hatte, hab ich nun auch abgelegt. Ich habe nun alles zusammen und müsste es nur noch abschicken.
Seit ein paar Tagen geht es mir aber so schlecht, dass ich morgens kaum aus dem Bett komme. Ich kann nicht mehr in die Uni gehen, ich fühle mich von Allem überfordert. Ich hatte zu hohe Ansprüche an mich. Mit einem Abischnitt von 3.6 habe ich ein schweres Studium an einer guten Universität aufgenommen, habe mich dann hauptsächlich mit Überfliegern zusammengetan, die ihr Abitur mit 1.0 bestanden haben und im Studium ähnlich erfolgreich waren. Ich hatte Prüfungsangst, immer. Dennoch, ich habe es auf eine 1.75 geschafft. Jetzt fühle ich mich ausgelaugt, leer, verzweifelt. Es fehlen mir doch nur noch zwei Prüfungen und die Bachelorthesis. Ich habe alle Termine in dieser Woche erst einmal abgesagt. Ich zwinge mich dann manchmal in die Mensa zu gehen, um so wenigstens Nahrung aufzunehmen. Mittags habe ich regelmäßig meinen emotionalen Höhepunkt, wenn ich z.B. durch den Park spaziere. Am Abend, so wie jetzt gerade, habe ich dann allerdings wieder einen Tiefpunkt.
Um die zwei ersten Absätze zusammenzuführen, möchte ich nun auf das schlimmste Gefühl eingehen, das ich an einem solchen Tiefpunkt empfinde. Ich fange an, an meiner Liebe zu meiner Freundin zu zweifeln. Ich weiß nicht warum, ich habe momentan sogar Angst sie zu Treffen. Die Angst ist ähnlich als die Angst, die ich vor Ihr hatte, wenn es darum ging, mich mit jemanden das erste mal zu treffen. Meine Freundin, der ich über alles vertraue, die überaus zärtlich, einfühlsam und wundervoll ist. Meine Freundin, die ich über alles liebe. Sie steht auch immer bei mir und wird mich unterstützen. Aber ich kann es mir nicht erklären, warum ich mich gerade in so einer depressiven Phase von ihr abwenden will oder sogar vor ihr Angst habe. In manchen Momenten fühle ich mich einfach nur gefühlstaub, in anderen kann ich meine Liebe zu ihr aber wieder ganz deutlich spüren. Dennoch, die Frage Hat sich an den Gefühlen zu ihr etwas geändert qualt mich in vielen Momenten fortwährend.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist es wahrscheinlich, dass es sich um ein temporäres Gefühlschaos handelt?
Ich habe in zwei Wochen einen Termin bei einem Psychiater (bereits bei meinem ersten Zusammenbruch im August vereinbart. Nehme eine extra lange Anfahrt auf mich, um nicht bis Februar auf einen Termin in meiner Stadt zu warten). Außerdem habe ich übermorgen einen Termin bei der psychotherapeutischen Beratungsstelle meiner Universität. Leider weiß ich, wie langwierig es sein kann, einen Therapieplatz zu finden. Das Wort Depression im Titel ist vorerst selbstdiagnostiziert. Es ist mir aber auch egal, welches Label ich bekomme.
Danke, dass ich mir das in diesem Forum von der Seele schreiben durfte. Vielleicht kann jemand ein paar Worte dazu äußern.
Liebe Grüße
06.11.2012 22:38 • • 07.11.2012 #1
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