Ein Jahr ist jetzt vorbei und ich möchte berichten, wie sich unsere Beziehung entwickelt hat. Es gab schöne Momente, Momente der Zweisamkeit, voller Liebe und Intimität. Mit dem Sohn der Frau, einem Asperger- Autisten, habe ich eine sehr vertrauensvolle Bindung aufbauen können. Leider ist mir dies trotz größtem Verständnis und vieler Bemühungen bei der Mutter nicht gelungen. Immer wieder gab es ohne ersichtlichen Grund diese extremen Stimmungsschwankungen, die einher gingen mit Distanz, Ignoranz, Ablehnung und respektlosen und abwertenden Bemerkungen mir gegenüber. Lediglich in den Tagen nach ihrer Regel war aufgrund ihres Hormonhochs ein vernünftiges Zusammenleben mit Intimität möglich. Schlimm war wirklich, als ich bemerkt habe, dass sie sich an den Fußsohlen selbst Verletzungen zufügt. Sie hat dies auf meine Nachfrage bestätigt und gesagt, dass dies ihr bei Depressionen helfen würde. Auch hatte sie einmal geäußert, wenn ihr alles zu viel werden würde, könnte sie ja aus dem Fenster springen, dann habe sie ihre Ruhe.Ende September, kurz bevor der Jahrestag unserer Beziehung bevorstand, sprach sie davon, dass sie allein leben möchte und kein uns mehr wolle. Nach ein paar Tagen Pause konnten wir uns noch einmal vernünftig unterhalten und ich sagte ihr dass ich sie liebe, aber für eine Fortsetzung unserer Beziehung möchte, dass wir mehr miteinander kommunizieren und sie anfängt, auch Interesse für mich zu zeigen. Sie stimmte zu, aber in den folgenden Wochen tat sie nichts dergleichen. Letzte Woche ist es kumuliert, als ich sie nach einer Zeit der Funkstille zu ihrem Verhalten befragen und mit ihr diskutieren wollte, kamen sofort ihre Totschlagargumente Ist mir egal und Du kannst ja gehen. Kurze Zeit später habe ich sie dann konkret gefragt, ob sie nicht mehr möchte, dass wir gemeinsam in einem Bett liegen. Sie bestätigte dies und fing wieder davon an, dass sie allein besser schlafen kann und dass sie allein sein möchte. Dies war mir dann doch zu viel, ich bin gegangen und ich beabsichtige nicht, zurück zu gehen. Das war kein Leben mehr. Hatte ich mich anfangs sehr gefreut, wenn ich nach berufsbedingter Trennung wieder bei ihr war, so hatte ich in letzter Zeit regelrecht Angst davor, zu ihr zu gehen, weil sie ja wieder schlechte Laune haben könnte und dies an mir auslassen wird. Rückblickend kann ich sagen, dass ich zu lange mit der Trennung gewartet habe, sie hat nie erkennen lassen, dass sie gewillt ist ihre Probleme anzugehen.
09.11.2016 18:59 •
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