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Hallo, ich bin am Verzweifeln, weil mein Körper und Gefühle mir etwas sagen wollen und ich verstehe es einfach nicht!

Nach über 5 Jahre Beziehungslosigkeit habe ich eine wirklich tolle Frau getroffen und bin relativ schnell mit ihr zusammen gekommen. Ich war schon fast etwas überrumpelt, so dass ich schnell gemerkt habe, dass irgendwas nicht mit mir stimmt.

Ich habe in sämtlichen Situationen angefangen meine Gefühle abzufragen, um zu ergründen, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Das Ganze war so zwanghaft und belastend, dass ich Panikattacken (?) und Depressionen bekommen habe.

Seit 6 Monaten nehme ich Antidepressiva und bin in therapeutischer Behandlung und komme doch nicht weiter!

Irgendwas stimmt nicht mit mir. Jedesmal wenn ich nach mehreren Tage meine Freundin treffe, bekomme ich ein so belastendes Gefühl, dass ich Panik bekomme. Ich kann es nicht beschreiben und weiß nicht ob es Angst ist oder ein körperlicher Anfall. Erst wenn ich mit meiner Freudin warm werde, d.h. ich meine Gefühle für Sie wahrnehme legt sich der Anfall langsam.

Das Gefühl tritt auch immer wieder auf, wenn meine Freundin sich durch eine SMS in mein Bewußtsein bringt oder wenn jemand etwas über meine Freundin fragt oder sagt! Plötzlich verspannt sich mein Bauch und ich kriege Panik, obwohl es mich freuen sollte!

Es ist wie eine sehr starke Stimmungsschwankung. Ich muss an rein gar nichts denken und es tritt auf. Das Gefühl überkommt mich einfach! Danach geht dann das Gedankenkarussell los, da ich versuche zu verstehen was mir die Angst, Panik sagen will. Wenn ich versuche es zu ergründen, habe ich das Gefühl mein Kopf zerbrösselt und ich bekomme noch mehr Panik. Manchmal wird mir zudem schwindlig oder ich bekomme Kopfweh.


Das Perverse ist, ich liebe meine Freundin und das spüre ich, auch wenn die Panik oder was es auch ist. da ist. Es ist zu verzweifeln! Wie soll ich da jemals von den Antideprissiva loskommen ohne mich von ihr zu trennen?

Weiß jemand Rat?

30.10.2010 11:39 • 03.11.2010 #1


4 Antworten ↓


Hallo Tomy!

Deine Schilderungen sind anschaulich und bedrückend und ich kann gut nachvollziehen, wie belastend deine Zustände für dich sind. Ich finde allerdings keinen Hinweis auf die zugrundeliegende Angst, Befürchtung etc.
Versuche zu erkennen oder dir einzugestehen oder zuzugeben (je nachdem), worin dein Konflikt besteht, was deine Ängste wirklich auslöst.
Ist es wirklich so, dass dir das nicht bewusst ist? Jedenfalls, denke ich, kann nur hier eine Lösung ansetzen.
Ich bin überzeugt, dass dir Antidepressiva allein nicht ausreichend und ursächlich helfen werden.
Und auch eine Trennung von einem geliebten Menschen wird dir nicht die Ruhe zurückgeben, nach der du dich sehnst.
Finde stattdessen den oder die auslösenden Gedanken. Zerlege ihn, hinterfrage ihn. Konfrontiere damit ohne Vorwürfe deine Freundin. Sie kann dir vielleicht deine Ängste nehmen, indem sie deine Befürchtungen entkräftigt.
Apropos: Wie steht es mit der Kommunikation in Bezug auf deine Zustände mit deiner Freundin?
Weißt sie von deinem Problem?
War das von Anfang an so?
Oder ist etwas vorgefallen, das einen Vertrauensverlust verursacht hat?
Gibt es ein bestimmtes Verhalten deiner Freundin, die deinen Zustand verstärkt oder provoziert?
Die Fragen sind notwendig, um die Konzentration weg vom Symptom hin zur Ursache zu führen.
Liebe Grüße und alles Gute

A


Angst vor neuer Freundin / unruhiges Gefühl

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Hallo Bernhard,

Danke für deine Antwort! Ich hab mir mal Gedanken dazu gemacht bzw. gestern ein Erlebnis gehabt. Ich glaube, es hat etwas mit der Frage, ob Sie die Richtige für mich ist.

Ich habe gestern beobachtet, als mir ein Freund über sein Beziehungsende erzählt hat, das meine Angstzustände währendessen zunehmen, als ob es mich persönlich betrifft! Als ich ihm dann von meinem Problemen erzählt habe hat er gemeint, vielleicht ist Sie nicht Die, die ich mir in den letzten Jahren im Geiste ausgemalt habe und deswegen zweifle, dass Sie einfach nicht die Richtige ist. Ich hatte dann bei dem Gespräch fast wieder ne Panikattacke!

Und es stimmt schon, ich hab schon früh gemerkt, wenn Sie sich in ihrer Persönlichkeit anders verhält, wie ich es von ihr erwarte, dann schaudert es mich richtig und Panikgefühle tauchen auf.

Ich wollte schon von Anfang an wissen, ob Sie die Richtige bis an meiner Lebensende ist. Auch was meine Gefühle angeht. Ich hab Sie ständig abgefragt und mich immer mehr verspannt, wenn ich Sie z.b. nicht vermisst habe. Vor allem wenn Sie neben mir sitzt und ich vorlauter Stress und Angst nichts spüre, steigert sich die Angst zu einem Anfall. Es ist wie eine Spirale.

Wie komme ich da aber raus? Ich würde die Beziehung gerne lockerer sehen. Wenns passt, dann passte und wenn nicht, dann halt nicht. Das kann ich aber einfach nicht!

Hallo Tomy, hallo Bernhard!

Danke für die anschaulichen Schilderungen. Ich erkenne mich da grade auch wieder! Danke für das aha-Erlebnis
Ich habe auch eine Person, bei der ich einfach so Angst bekomme, obwohl ich sie total mag. Ich glaube, das Problem ist, dass wir ein Idealbild von dieser Person haben. Wenn dieses Idealbild sich als ganz normaler Mensch erweist, also auch Schwächen zeigt, dann sind wir in unserem Glauben erschüttert.
Das mit der Spirale kenn ich auch: Ich setzte mich immer unter Druck, der Person das zu zeigen, was ich empfinde, aber wenn ich nur Angst zeigen kann, bin ich total enttäuscht von mir, verstehe mich nicht mehr und bekomme noch mehr Angst.
Ich wünsche mir auch nichts sehnlicher, als einfach locker zu bleiben. Deshalb schließe ich mich mal deiner Frage an: Wie komm ich da raus?

Achso, ich glaube auch, dass es das beste ist, mit der Person darüber zu sprechen, aber ich schäme mich so für meine Gefühle und befürchte, sie damit zu verletzen.





Dr. Reinhard Pichler
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