Meine Partnerin hat sich vor zwei Monaten nach rund einem Jahr Hals über Kopf von mir getrennt. 3 Wochen bevor sie die Biege machte, schrieb sie mir noch einen sehr liebevollen und emotionalen Brief, in welchem sie sich nichts mehr wünschte als eine Familie mit mir zu gründen. Wir hatten während unserer Beziehungszeit wunderbare und innige Momente, doch leider kam es immer wieder zu Streitereien wegen Lappalien. In den letzten Monaten fühlte ich mich wie ein rotes Tuch, der grosse Feind, den es wegzuschubsen galt. Ich war immer wieder Perplex über die Gründe der Streits und auch über die Vehemenz und Wut, mit welcher meine Partnerin in diesem Momenten auftrat. Ebenso neu war für mich der Umstand, dass man aus diesen Streitereien keinen Ausweg mehr fand und jeweils über Stunden oder gar Tage dicke Luft herrschte, obwohl ich verzweifelt, aber vergebens, die Hand reichte. Nach der Trennung habe ich all das reflektiert, zwei Bücher von Stefanie Stahl gelesen, und bin nun völlig erschüttert, weil ich verstehe, unter was für einer äusserst negativen Dynamik unsere Beziehung gelitten hat: der Beziehungsangst der Partnerin.
Intimitäten (Sex) wurden je länger wie mehr vermieden. Nebst den Streitigkeiten, war auch Eifersucht (völlig grundlos) ein Thema. Augenfällig war auch ihr auffallender Hang zur Kränkung. Es brauchte nicht viel und sie fühlte sich angegriffen und war beleidigt. Teilweise sass sie da, als hätte ich sie gerade verprügelt. Sie machte dann dicht und war emotional nicht mehr erreichbar. Während der Beziehung erwähnte sie immer wieder ihre Angst vor dem Verlust. Es würde sie extrem treffen, wenn ich sie verlassen würde und nicht mehr in ihrem Leben wäre. (ohne das ich irgendwelche Anstalten gemacht hätte, sie zu verlassen)
Was mir jedoch auch sehr auffiel, war die Tatsache, dass Sie sich kaum bedankte, wenn man ihr ein Geschenk machte oder ihr generell was Gutes tat. Bei einem sehr grossen Geschenk, sagte sie vielsagend am Telefon: «Ich werde Dir sowieso nie genug danken können dafür, damit du zufrieden bist.» Ich hatte ihr aber nie den Vorwurf gemacht, sie würde sich zu wenig freuen (hab das nur für mich festgestellt und beobachtet), oder die Erwartung gehegt, sie müsse mir quasi für ein Geschenk die Füsse küssen, ein freudiges Lachen und eine Umarmung hätte mich extrem gefreut und vollends genügt. Nun meine Frage an euch. Ist das auch normal für jemand der unter Bindungsangst leidet? Hängt das mit der Aversion gegen Erwartungen zusammen, die Bindungsphobiker oftmals aufweisen? Sie denken (vermeintlich!), dass man sie nur liebt, wenn sie sich so und so verhalten. Muster aus der Kindheit. Umgekehrt konnte ich mich aber kaum genügend für Ihre Geschenke oder Aufmerksamkeiten bedanken. Beispiel: Sie machte mir einen Adventskalender mit kleinen Geschenken. Als ich ihr mal sagte, dass ich das Geschenk nicht morgens um halb Sechs vor der Arbeit, sondern viel lieber nach der Arbeit in aller Ruhe auspacken möchte, war Feuer im Dach. Sie fasste das als Affront auf. Ich war damals völlig verdattert.
Am Schluss der Beziehung erklärte sie mir in einem kurzen Gespräch, sie müsse sich selber schützen, es ginge ihr alleine besser. Danach tauchte Sie ab. (Sie teilte mir etwa 2 Wochen später mit, dass sie nach der Trennung wegen akuten Magenproblemen 2 Tage nicht zur Arbeit ging) Etwas später, schrieb sie mir noch einen Brief, beiliegend war ein Trennungsratgeber (sehr aufmerksam), in dem sie mir mitteilte, dass ich nach vorne schauen müsse und die Trennung mit fadenscheinigen Gründen für gescheitert erklärte. Ich wiederum schrieb ihr einen Brief, in welchem ich meine neu gewonnenen Erkenntnisse über Bindungsangst aufzeigte. Mittlerweile habe ich von ihr einen Antwortbrief gekriegt, der nun doch nicht mehr so hart klingt und etwas versöhnlicher klingt. Sie schrieb nochmals, dass sie sich selbst schützen müsse und räumte zwar ein, dass sie dissoziere, aber sicherlich nicht unter Bindungsangst leide. Nun ignoriert sie mich weitgehend. Auf eine sehr wohlwollende Sprachnachricht und einen Brief antwortet sie nicht mehr. Ab und zu erhalte ich eine SMS, aber nur wenn das Thema nicht uns betrifft.
Bin echt frustriert. Denkt Ihr, sie wird sich wieder öffnen?
Intimitäten (Sex) wurden je länger wie mehr vermieden. Nebst den Streitigkeiten, war auch Eifersucht (völlig grundlos) ein Thema. Augenfällig war auch ihr auffallender Hang zur Kränkung. Es brauchte nicht viel und sie fühlte sich angegriffen und war beleidigt. Teilweise sass sie da, als hätte ich sie gerade verprügelt. Sie machte dann dicht und war emotional nicht mehr erreichbar. Während der Beziehung erwähnte sie immer wieder ihre Angst vor dem Verlust. Es würde sie extrem treffen, wenn ich sie verlassen würde und nicht mehr in ihrem Leben wäre. (ohne das ich irgendwelche Anstalten gemacht hätte, sie zu verlassen)
Was mir jedoch auch sehr auffiel, war die Tatsache, dass Sie sich kaum bedankte, wenn man ihr ein Geschenk machte oder ihr generell was Gutes tat. Bei einem sehr grossen Geschenk, sagte sie vielsagend am Telefon: «Ich werde Dir sowieso nie genug danken können dafür, damit du zufrieden bist.» Ich hatte ihr aber nie den Vorwurf gemacht, sie würde sich zu wenig freuen (hab das nur für mich festgestellt und beobachtet), oder die Erwartung gehegt, sie müsse mir quasi für ein Geschenk die Füsse küssen, ein freudiges Lachen und eine Umarmung hätte mich extrem gefreut und vollends genügt. Nun meine Frage an euch. Ist das auch normal für jemand der unter Bindungsangst leidet? Hängt das mit der Aversion gegen Erwartungen zusammen, die Bindungsphobiker oftmals aufweisen? Sie denken (vermeintlich!), dass man sie nur liebt, wenn sie sich so und so verhalten. Muster aus der Kindheit. Umgekehrt konnte ich mich aber kaum genügend für Ihre Geschenke oder Aufmerksamkeiten bedanken. Beispiel: Sie machte mir einen Adventskalender mit kleinen Geschenken. Als ich ihr mal sagte, dass ich das Geschenk nicht morgens um halb Sechs vor der Arbeit, sondern viel lieber nach der Arbeit in aller Ruhe auspacken möchte, war Feuer im Dach. Sie fasste das als Affront auf. Ich war damals völlig verdattert.
Am Schluss der Beziehung erklärte sie mir in einem kurzen Gespräch, sie müsse sich selber schützen, es ginge ihr alleine besser. Danach tauchte Sie ab. (Sie teilte mir etwa 2 Wochen später mit, dass sie nach der Trennung wegen akuten Magenproblemen 2 Tage nicht zur Arbeit ging) Etwas später, schrieb sie mir noch einen Brief, beiliegend war ein Trennungsratgeber (sehr aufmerksam), in dem sie mir mitteilte, dass ich nach vorne schauen müsse und die Trennung mit fadenscheinigen Gründen für gescheitert erklärte. Ich wiederum schrieb ihr einen Brief, in welchem ich meine neu gewonnenen Erkenntnisse über Bindungsangst aufzeigte. Mittlerweile habe ich von ihr einen Antwortbrief gekriegt, der nun doch nicht mehr so hart klingt und etwas versöhnlicher klingt. Sie schrieb nochmals, dass sie sich selbst schützen müsse und räumte zwar ein, dass sie dissoziere, aber sicherlich nicht unter Bindungsangst leide. Nun ignoriert sie mich weitgehend. Auf eine sehr wohlwollende Sprachnachricht und einen Brief antwortet sie nicht mehr. Ab und zu erhalte ich eine SMS, aber nur wenn das Thema nicht uns betrifft.
Bin echt frustriert. Denkt Ihr, sie wird sich wieder öffnen?
18.08.2020 15:00 • • 26.08.2020 #1
3 Antworten ↓