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Hallo,
ich bin neu in diesem Forum.
Meine Angst davor Beziehungen einzugehen hat mich hierher geführt. Kurz fürs Verständnis:
Meine letzten zwei Beziehungen endeten damit dass ich mich so ziemlich von heute auf morgen eingeengt gefühlt habe und am liebsten sofort Schluss gemacht hätte. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich meinen Partner auch nicht mehr ertragen.
Ca. ein Jahr ist meine letzte richtige Beziehung nun her und es fällt mir extrem schwer Männer kennenzulernen, da ich bereits nach kurzer Zeit (1-2 Treffen) Panik bekomme und daran denke dass ich es in ein paar Monaten bereits beenden muss. Und Schluss machen ist für mich, wie für alle anderen vermutlich auch extrem schlimm, weil ich meinen Partner ja nicht verletzen will.

Gerade habe ich wieder jemanden kennengelernt und wir haben es schon zum 2. Date geschafft! Doch es ist wieder so weit. Ich habe das Treffen für heute abgesagt weil ich jetzt schon ans Beenden denke und mich eingeengt fühle!
Ich meine ich konnte ihn ja noch nicht einmal richtig kennenlernen.

Vielleicht habt ihr ja irgendwelche Tipps mit dieser Bindungsangst umzugehen?
PS: Trotz dieser Angst sehne ich mich nach einer Partnerschaft/Liebe.

23.02.2020 14:50 • 24.02.2020 x 1 #1


18 Antworten ↓


Herzlich Willkommen hier im Forum!

Wovor hast du denn am Meisten Angst, wenn du eine Bindung länger eingehen würdest?

Wie war früher deine Bindung so zu deinen Eltern? Da kann man meistens Parallelen entdecken.

Komme gut hier im Forum an und schnuppere dich schön durch.

A


Bindungsangst - gehe immer sofort auf Abstand

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Dankeschön
Ich habe Angst davor dass die andere Person schneller mehr fühlt als ich und dass ich irgendwann merke dass ich nur ne rosarote Brille auf hatte und es dann beenden muss..
Ich sage mir auch selbst immer wieder dass ich so weit gar nicht denken darf aber das geht nicht in meinen Kopf :/
Für mich ist es einfach das schlimmste Gefühl wenn ich mich eingeengt fühle.

Davon dass es an der Beziehung zu meinen Eltern liegen könnte habe ich auch schon gelesen... allerdings kann das bei mir nicht der Fall sein, da ich meine Eltern sehr liebe und auch sie haben mir immer gezeigt dass sie mich lieben. Ich habe auch kein Problem mit Freundschaften. Ganz im Gegenteil.

Hallo Reggi,

ich kenne das auch, dass ich mich in Beziehungen oft eingeengt fühle. Oft war es so, dass ich mir unterbewusst Partner rausgesucht habe, mit denen die Beziehung zum Scheitern verurteilt war. Ein Außenstehender bzw. ein Blinder mit Krückstock hätte das sofort erkannt.

Aktuell lebe ich alleine. Die Problematik besteht bei mir schon sehr lange und ich habe bis heute keine adäquate Lösung gefunden.

Hast du schon mal überlegt eine Therapie zu machen? Das wäre vielleicht hilfreich.

Aber deine Problematik scheint anders gelagert zu sein.

Vielleicht musst du die Angst davor verlieren, eine Beziehung zu beenden.

Klar, es ist unschön, einem Menschen sagen zu müssen, dass die Beziehung aus ist oder die Gefühle nicht ausreichen.

Aber kein Mensch möchte ungeliebt in einer Beziehung sein. Du auch nicht, oder? Vielleicht hilft dir dieser Gedanke?

Hey,
tut mir leid zu hören!
Wenn du eine Therapie ansprichst, hattest du damit dann selbst schon eine positive Erfahrung?
Ich weiß nicht ob eine Therapie das richtige für mich ist, da das für mich beruflich minimal problematisch werden könnte...
Deshalb habe ich auch gehofft in diesem Forum vielleicht auf Gleichgesinnte zu treffen..
Weißt du woher diese Bindungsangst bei dir kommt? (Falls ja erwarte ich natürlich nicht dass du mir das sagst. Mich interessiert es nur ob es dir weitergeholfen hat falls du weißt woher)

Hm, also in Therapien habe ich erfahren, dass wir uns unterbewusst an der Beziehung unserer Eltern orientieren.

Ist die Beziehung der Eltern eher unharmonisch, werden wir solch ein Beziehungsmuster selbst bei uns finden.

Wenn ich über deinen Thread nachdenke, könnte es bei dir an den Schuldgefühlen liegen. Vielleicht legt sich das, wenn man älter wird. Du weißt dann besser was du ertragen kannst und was nicht.
Würdest du es nicht auch besser finden, wenn man dir sagt, dass keine Gefühle mehr da sind als hingehalten zu werden? Wenn du diese Frage mit Ja beantworten kannst, dann fällt es dir leichter.

Das Leben ist leider nicht berechenbar.

Also, deine Frage, woher die Bindungsangst bei mir kommt:

Zum einen durch die Vorbildbeziehung meiner Eltern. Zum anderen schlechte Erfahrungen.

Wäre es nicht schön, wenn man sich erst richtig gut anfreundet bevor man eine Beziehung eingeht? Aber das ist schwer.

Hm okay...
Ja wie gesagt bei meinen Eltern (auch untereinander) ist echt alles gut.

Dass ich ein schlechtes Gewissen habe stimmt wohl schon, aber ich harre in einer Beziehung nicht gerade lange aus wenn ich dieses eingeengt sein fühle warte ich nicht lange sondern versuche mich so schnell wie möglich zu trennen
Ich habe das auch erst seit ein paar Jahren.
Mit meinem ersten Freund war das anders... erst hab ich ihn angehimmelt.. als das mit dem eingeengt fühlen kam haben wir dann sehr oft grundlos gestritten.
Vor einigen Jahren ist eine Freundin von mir gestorben, was mich ziemlich mitgenommen hat, aber demnach müsste ich ja eher Verlustängste haben?!

Das stimmt... Aus Freundschaften heraus sollte es einfacher sein.

Eine Frage noch: Warum kannst du aus beruflichen Gründen keine Therapie machen?

Ich stecke ja noch in meiner Ausbildung.
Um dort angenommen zu werden musste ich ärztliche Bestätigungen vorlegen, die sowohl körperlich als auch geistig/psychisch belegen, dass ich die diesen Beruf ausüben kann.
Da ich später Kontakt mit Neurologiepatienten haben werde, legen unsere Dozenten jetzt schon viel Wert darauf, dass wir das psychisch gut hinbekommen.
Und ich habe Angst, dass wenn ich mich zu sehr mit meinen Emotionen beschäftige, ich verletzlicher bin? Hoffe das war verständlich genug..
Also theoretisch kann ich das natürlich schon, für mich ist es aber trotzdem eher ein Gedanke den ich verwerfen möchte.

@Reggi willkommen im forum

Mir gehts ähnlich wie dir, bei mir lags in der vergangenheit an einem mangelnden selbstbewusstsein, wie siehts da bei dir aus?

Mittlerweile hat sich des mit dem selbstbewusstsein erledigt, allerdings hab ich trotzdem noch probleme mich zu binden, worans liegt keine ahnung, ich weiss nur sobald ich des gefühl hab dass es eng wird reiss ich aus, nur so kann man halt keine beziehung eingehen haha, nja is halt so, man gewöhnt sich irgendwie dran

Lg basty

Das war absolut verständlich. Danke für deine Offenheit. Ich werde auch gar nicht mehr weiterbohren.

Dann wünsche ich dir noch einen guten Austausch hier im Forum. Ich finde, dass du gut reflektieren kannst.

Falls dich Bücher zu dem Thema interessieren, fand ich damals als meine erste ernsthafte Beziehung in die Brüche ging Wenn du mich liebst, liebe ich dich nicht mehr.

Ich fühle mich auch nicht gerne eingeengt. Furchtbares Gefühl für mich ebenso. Schon seit Kindheit an. Wobei ich aber Partnerschaften führen kann, nur waren es nicht die Richtigen für lange Zeit. Da suchte ich oft genau das, was ich daheim nicht bekam/fand. Das ist bei dir ja anders.

Mal eine andere Frage. Vielleicht auch bisschen provokativ, aber ich frage trotzdem.
Warum möchtest du eine Beziehung? Was wünschst du dir davon?
Wie wäre es offen mit deinen Sorgen bei einem 'Zukünftigen' umzugehen?

Viele liebe Grüße

Danke der Titel hört sich sehr interessant an!
Werde ich sofort suchen

Zitat von Reggi:
Danke der Titel hört sich sehr interessant an! Werde ich sofort suchen


Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst: Nähe und Distanz in Liebesbeziehungen

So heißt der Titel korrekt.

Dann hoffe ich, dass du inzwischen den richtigen Partner für dich gefunden hast, oder zumindest weißt welche Eigenschaften in einem Partner für dich wichtig sind.

Das habe ich mich tatsächlich auch schon oft gefragt, da ich das Problem mit der Bindungsangst ja wirklich nur habe sobald es etwas ist das zu einer Beziehung führen könnte...
Meine Antwort: (von der ich so semi-überzeugt bin)
Einerseits bin ich jemand der das Körperliche sehr vermisst und sich dabei aber am wohlsten fühlt wenn es mit jemandem ist den ich gut kenne.
Andererseits weil ich, wenn ich dann lange genug single bin, die nähe eines Menschen sehr vermisse. Also nicht nur körperlich.

Zitat von Reggi:
Dann hoffe ich, dass du inzwischen den richtigen Partner für dich gefunden hast, oder zumindest weißt welche Eigenschaften in einem Partner für dich wichtig sind.Das habe ich mich tatsächlich auch schon oft gefragt, da ich das Problem mit der Bindungsangst ja wirklich nur habe sobald es etwas ist das zu einer Beziehung führen könnte...Meine Antwort: (von der ich so semi-überzeugt bin)Einerseits bin ich jemand der das Körperliche sehr vermisst und sich dabei aber am wohlsten fühlt wenn es mit jemandem ist den ich gut kenne.Andererseits weil ich, wenn ich dann lange genug single bin, die nähe eines Menschen sehr vermisse. Also nicht nur körperlich.


Ich bin single, aber das ist ok zurzeit.

Vielleicht wäre es die Beste Lösung/Idee mit einem zukünftigen Partner bzw. sobald es ernster wirs offen mit ihm über deine Sorgen zu sprechen. Wäre das was, was du könntest oder ist die Hürde zu groß?

Ansonsten wüsste ich so erstmal keine Lösung.

Du bist aber auch noch relativ jung, das kann sich alles auch noch entwickeln im Laufe der Jahre durch Reife.

Ich muss auch sagen, ich finde es aber super von dir wie reflektiert du bist.
Das ist die beste Basis für alles weitere.

Danke! Sehr nett von dir
Ich weiß zwar nicht ob mir so ein Gespräch besonderes leicht fällt aber einen Versuch wäre es wohl wert..

Und wer weiß... vielleicht verschwindet diese Angst ja doch wenn ich etwas älter bin und vielleicht auch mehr Lebenserfahrung habe..
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Hallo Reggi,

du schreibst
Zitat von Reggi:
Ich habe das auch erst seit ein paar Jahren.
Mit meinem ersten Freund war das anders... erst hab ich ihn angehimmelt.. als das mit dem eingeengt fühlen kam haben wir dann sehr oft grundlos gestritten.


hast du das Ende denn verarbeitet und deinen Frieden damit gemacht? bzw. dir richtig bewusst gemacht, das nicht jede Beziehung so endet, sondern es noch weitere möglichkeiten gibt, zb. das es klappt und man sich nicht trennt und nicht eingeengt fühlt, sondern mit der Zeit merkt das der Partner eine Bereicherung fürs Leben ist.
Evtl. ist es einfach noch zu früh und dein unterbewusstsein ist noch nicht bereit zu akzeptieren, das dieses Ende nicht bedeutet das es immer so sein muss.
Wenn es deine erste richtige Beziehung war finde ich das verständlich. Die prägt doch sehr... Und jeder braucht unterschiedlich viel Zeit um etwas wirklich bis ins letzte zu verarbeiten.

Hmm.. Danke dieser Gedankengang ist sehr hilfreich.
Wir sind zwar nicht im Schlechten auseinander gegangen aber schwer war es tortzdem..

Ich bedanke mich an dieser Stelle mal bei den ganzen Antworten! Ihr habt mir ganz vielseitig geholfen und ich werde jetzt mal mit neuer positiven Energie an die Sache rangehen!

A


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Dr. Reinhard Pichler
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