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Hallo ihr Lieben,

ich bin seit etwa zwei Monaten mit einem Bindungsängstler in einer Beziehung.
Er ist frisch in Therapie (aktuell 6 Sitzungen).

Er möchte die Beziehung, aber die Ängste sind recht stark, auch suchen wir nach gemeinsamen Lösungen so das ich (unsicherer Bindungstyp) und er auf eine gemeinsame Basis kommen.
Treffen sind aktuell nicht möglich, die Kommunikation ist noch recht neutral.

Wir waren weiter, aber dann hat die Angst bei ihm Überhand genommen.

Ich sitze aktuell hier und frage mich, ob sich das ändert, wann man ggf Veränderungen merkt.
Nicht falsch verstehen, ich habe Geduld und den Willen durchzuhalten, kann aber seine Sicht aktuell nicht greifen. zumal er auch in der Kommunikation wieder recht verschlossen ist.

Habt ihr Erfahrungen, Tipps für mich / mein Verhalten ? Und ist es ein positives Zeichen, dass er es möchte, oder kann das auch schnell wieder kippen?

Ich danke euch

02.09.2024 17:33 • 02.09.2024 x 2 #1


7 Antworten ↓


@Hekate65 Warum hat er denn so viel Angst? Hat er das schon mal erzählt?

A


Bindungsängstler und ist frisch in Therapie

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Willkommen,

verstehe ich es richtig - auch Du hast Bindungsunsicherheiten?

Es mag sich für Nichtbetroffene schwierig anhören aber ich glaube, wenn beide zumindest ähnliche Probleme in Sachen Beziehung/Bindung haben, sind das bessere Voraussetzungen als wenn einer der beiden normal wäre. Man merkt ja bereits an Deiner Beschreibung, dass Du Dich weitgehend in ihn reinversetzen kannst.

Bindungsängste sind so vielfältig wie alle psychischen/seelischen Probleme und entsprechend individuell. Von daher ist es m. E. unangemessen, aus der Ferne irgendeine zeitliche Einschätzung eines Erfolges abzugeben.

Zitat von Hekate65:
ist es ein positives Zeichen, dass er es möchte, oder kann das auch schnell wieder kippen?

Natürlich ist das positiv, aber halt auch die Grundvoraussetzung für jedwede Therapieform. Immerhin seid Ihr schon zwei Monate gemeinsam unterwegs, das finde ich schon mal gar nicht wenig. Dass zwischendrin Rückfälle (z. B. in Ängste) eintreten, würde ich keinesfalls überbewerten und mich davon entmutigen lassen.

Im Idealfall bildet Ihr beide im Zuge Eurer Annährung ein Therapiepaar, so unromantisch sich das vielleicht anhören mag. Trotzdem: Jeder bemüht sich für sich, aber letzten Endes auch für den Anderen...und das ist irgendwie erstmal schön.

Ich finde generell, niemand sollte in eine Beziehung anfangs zu viel hinein interpretieren oder zu viel davon erwarten. Beziehungen (und die Bemühungen darum) können viel Weisheit erzeugen, gerade wenn sie nicht so gaaanz easy sind. Sie können wertvolle Stufen sein für unsere Entwicklung, für ein angemessenes Leben.

Zitat von Hekate65:
Habt ihr Erfahrungen, Tipps für mich / mein Verhalten?

Ja: Du machst das bereits ganz prima. Versuche, die Aktion weiter aufzufassen - also nicht nur eine Beziehung anzustreben, sondern sich generell Möglichkeiten zu öffnen. Beziehung ist nur eine Möglichkeit und auch sie kann viele Varianten hervorbringen.

Gab es denn in deiner Kindheit oder in vorherigen Beziehung ein Trauma?

@moo ich danke dir

@patrick in vorherigen Beziehungen sehr stark - einmal Affäre und einmal wurde eine Frau wohl körperlich übergriffig, ja

@oli3000 denke die vorherigen Erfahrungen, so ganz öffnet er sich da nicht

@patrick achso in meiner, ja / Einiges - von Mordversuch über psychische Gewalt und Verg... durch den Partner ...





Dr. Reinhard Pichler
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