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Hallo, ich bin mir nicht sicher, ob dieses hier überhaupt im richtigen Forum steht oder besser bei Angst vorm Alleinsein reinpasst. Hat nämlich was für beide Foren:

Kurz was zu mir: Ich bin 31 Jahre alt und leide unter einer ängstlich vermeidenden Persönlichkeitsstörung.

Ich möchte hiermal meine Gedanken und Sorgen bzw. Ängste zum Ausdruck bringen, damit ihr verstehen könnt, was mir in Beziehungsfragen bisher so durch den Kopf gegangen ist.

Ich habe bisher leider noch keine Freundin gehabt. Bin aber auch im Umgang mit Frauen, gerade bei potentiellen Partnerinnen, ziemlich unsicher und vlt. zu wenig locker. Deswegen glaube ich auch, dass potenzielle Partnerinnen meine Unsicherheit spüren und sie dadurch auch unsicher werden in Bezug auf meine Person.

Ich habe im Übrigen schon so einige Abende alleine im Bett noch darüber nachgegrübelt, ob ich überhaupt bereit bin für eine Beziehung und welche Vorraussetzungen erfüllt sein müsssten, damit eine mögliche Beziehung für mich, wie für sie nicht zur Belastung werden würde. Ich bin da letzendlich zu dem Schluß gekommen für mich, dass sie auf jedenfall Verständnis für meine Erkrankung haben müsste und sie mir vor allem die Zeit geben müsste, die ich zweifelsohne bräuchte, um bereit zu sein, um mich für eine Partnerschaft auch emotional zu öffnen.

Es ist so, dass ich im Laufe meiner Kindheit mir sozusagen als Schutzwall antrainiert habe, meine Gefühle mehr oder weniger unter Verschluß zu halten, so dass ich mittlerweile eher rationell denke und handle. Und von der rationellen Seite habe ich meine Erkrankung weitesgehend verstanden und verarbeitet und bin heute glücklicherweise auch um einiges Selbstsicherer als noch als Kind oder Jugendlicher.
Doch, und da werdet ihr mir sicher zustimmen, gehören zu einer vernünftigen Beziehung eben auch Gefühle. Und da mache ich mir eben auch die größten Gedanken drum.
Bin ich in der Lage einer Partnerin das Gefühl zu geben, dass ich sie liebe und bin ich bereit das Gefühl zuzulassen geliebt zu sein? Bin ich in der Lage, einer potenziellen Partnerin das zu geben, vor allem emotional, was sie sich wünscht und braucht?

Diese Gedanken mögen vlt. für einen gesunden Menschen irrational erscheinen, aber für mich sind das ganz sicher Dinge, die mir immer wieder, wenn ich über das Thema nachdenke, durch den Kopf gehen. Denn hinzu kommt ja die Sorge bzw. Angst davor, dass ich auch enttäuscht werden könnte, quasi, dass ich mich in einen Menschen verlieben könnte, der mich aber nicht liebt bzw. mich irgendwann sitzen lassen könnte. Ich weiß zwar auch, dass jeder, der schonmal in einer Beziehung war bzw. ist, auch bereit sein muss dieses Risiko einzugehen. Nur mach ich mir Sorgen, ob ich von der emotionalen Seite her bereit bin, dieses Risiko einzugehen, ober ob gerade diese Angst dazu führt, dass ich mich emotional nicht richtig auf eine Partnerin einlassen kann und sie dadurch vergraule.

Vom rein rationellen Standpunkt her, bin ich mir sicher, dass ich natürlich in der Lage bin zu lieben, denn ich bin ja nach wie vor ein Mensch mit Gefühlen. Des Weiteren denke ich, vom rationellen her, dass sich viele Sorgen und Gedanken von selbst erledigen, sollte ich tatsächlich eine Frau finden, die bereit ist, sich auf eine Beziehung mit mir einzulassen.

Ich denke es dürfte wohl klar geworden sein, dass ich zwei Seiten in mir drin habe, die immer irgendwie im Konflikt zueinander stehen. Ich bin vom Sternzeichen übrigens Zwillinge und das passt auch sehr gut auf meinen Charakter. Das macht es für mich nur nicht immer leicht beide Seiten im Einklang zu halten. Ich habe aber mittlerweile zu akzeptieren gelernt, dass beide Seiten zu mir gehören und dass dieser innere Kampf, nicht nur schlechte, sondern auch gute Seiten hat. Denn dadurch, dass ich mir im Vorfeld zu neuen Situationen viele Gedanken mache, bin ich bereiter auch auf die unterschiedlichsten Situationen zu reagieren, zum Anderen, kann ich so auch sicherer Sein, dass Entscheidungen, so ich sie dann treffe, gut überlegt sein werden.
Leider hat diese Tatsache aber auch die negative Seite, dass ich gerade bei wichtigen Entscheidungen ziemlich lange brauch, um mich festzulegen und zum Anderen auch viel in Zweifel gezogen wird, was ich mache und denke. Und dadurch entstehen auch diese Unsicherheiten, die ich eingangs angesprochen habe.

Ich hoffe, ihr könnt meine Gedanken und Sorgen bzw. Ängste diesbezüglich verstehen und mir evtl. Tips geben, wie ich besser damit umgehen kann. Ich bin natürlich genauso gerne bereit von euch etwaige Kritik an meinen Gedanken zu lesen.
Kurz um: Ihr dürft gerne alles schreiben, was euch zu dem Text einfällt. Gerne auch Nachfragen, ich werde sie dann, so es mir möglich ist, gerne beantworten. Dafür schonmal vorab: HERZLCIHEN DANK!

So, jetzt muss ich erstmal durchatmen, nachdem ich das mal von der Seele geschireben habe.
Bin gespannt auf eure Reaktionen hierauf und ob es eine Antwort gibt, ob ich beziehungsfähig bin.

LG

01.05.2014 16:59 • 07.05.2014 #1


5 Antworten ↓

Hallo To.B.Lonely!
Ich würde ja sagen, würde deine Angst nicht schon lange andauern, dass es recht einfach ist =)
Ich bin ebenfalls ein Mensch der für das Rationale ist, grade dieses hat mir in letzter Zeit auch den sexuellen Aspekt meiner Beziehung erschwert Das Einzige was wirklich hilft, so doof es auch klingt, ist sich fallen zu lassen. Doch hier sehe ich bei dir ein Problem. Blindlings zu vertrauen liegt nicht in ihrer Art, und unbedachte Handlungen wohl ebenso wenig.
Es ist doch häufig so, dass Therapeuten gut helfen können, und auch wenn Sie in jedem Fall lieben können, liegt das eigentliche Problem wahrscheinlich gar nicht hierbei, und da könnte ein Therapeut dir mit Sicherheit helfen.
Warum ich meine dass das eigentliche Problem nicht darin liegt? Es gibt ja für alles Ursachen, und vielleicht hatten Sie auch vorgeschaltete Probleme die nur weniger auffielen, weil sie weniger extrem waren... Sie können ja noch einmal darüber nachdenken.
Viel Glück
Aqua =)

A


Bin ich Beziehungsfähig ?

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Hallo Aquamarine,

erstmal lieben Dank für deine Antwort. Wenn ich dich richtig verstanden habe, sollte ich deiner Meinung nach mit einem Therapeuten darüber sprechen.
Das habe ich mir auch schon überlegt, nur frage ich mich, in weit er (sie) mir dabei helfen könnte. Ich bin mir nicht sicher, ob mir das viel helfen würde, weil ich im Grunde ja schon verstanden habe, worin mein Problem liegt und was die Ursachen dafür sind. Darum geht es mir nicht wirklich. Es geht mir im Grunde um Folgendes:

Ich habe einerseits Angst davor (emotional) allein zu bleiben, aber eben auch Angst davor, (emotional) einer Beziehung nicht gewachsen zu sein, bzw. nicht bereit zu sein, mich zu verlieben, aus Angst davor, sie zu enttäuschen bzw. selbst enttäuscht zu werden.

Ich hoffe, es ist hiermit nochmals klarer geworden, worin mein Dilemma besteht.

Vlt. sollte ich auch ein ähnliches Posting im Themenkomplex Angst vorm Alleinsein reinstellen.
Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob es in diesem Themebereich sinn macht, mal einen allgeimenen Aufruf an alle weiblichen Mitglieder hier zu starten, die Lust hätten mich mal näher kennen zu lernen. Und damit es auch kein Missverständnis gibt: Es geht mir wirklich (zumindest für den Anfang) nur darum, jemande kennen zu lernen, ohne irgendeinen Druck, dass da mehr raus werden muss (was nicht heißen soll, dass das nicht trotzdem passieren kann

Bin mal auf eure weiteren Meinungen hierzu gespannt.

LG To.B.Lonely

Achso, nur um mich zu erklären: deine Ängste resultieren, wenn ich es richtig verstanden habe, aus deiner ängstlich vermeidenden Persönlichkeitsstörung. Und was ich meinte: Mit einem Therapeuten findet man den Ursprung hierzu wiederum leichter. Aber wenn du das nicht brauchst ist ja alles gut =)
Und in dem Fall sage ich: probieren geht über studieren
Einfach mal eine Beziehung ausprobieren, dann siehst du was für ein toller Typ du bist und die Angst schwindet nach und nach - wenn es gut läuft.
Aber ja das stimmt, der Themenkomplex ist falsch. Außerdem willst du ja nur einfach mal eine nette Fraukennen lernen, und keine Tipps, das solltest du vielleicht dazu schreiben
Dann noch viel Glück To.B.Lonely
und liebe Grüße
Aqua

Also, zunächst nochmals danke für deine schnelle Antwort.

Um es nochmals verständlich zu sagen: Die Ängste, die ich habe bzgl. einer Beziehung werden mich nicht davon abhalten es einfach mal zu probieren, sollte es eine Frau geben, die bereit wäre mich näher kennen zu lernen. Denn natürlich stimmt deine These: Probieren geht über studieren. Nur scheint das für mich eben nicht so leicht, Jemande zu finden, die bereit ist, sich mit mir einzulassen.

Ich bin mir sicher, dass ich einer potenziellen Partnerin auch was bieten kann. Ist ja nicht so, dass mich die Ängste innerlich auffressen würden, aber sie beeinflussen mich und mein Handeln bzw. mein Auftreten gegenüber Frauen schon recht deutlich. Insbesondere bei Frauen, die ich für potenzielle Partnerinnen halte. (Ja, mir ist klar, dass es jetzt den Einen oder Anderen gibt, der gerne wissen möchte, wie genau sich das bemerkbar macht, aber das werde ich an dieser Stelle (noch) nicht schreiben, damit es auch noch ne weitere Gesprächsgrundlage gibt

Zudem habe ich es und werde es auch nie ausschließen, nicht vlt. doch noch mal einen Therapeuten diesbezüglich aufzusuchen. Gerade, wenn es wie zuletzt, schwieriger wird das Single-Dasein auszuhalten. Es ist so, dass viele meiner Cousins in letzter Zeit geheiratet haben und im Übrigen auch sehr attraktive Frauen. Und ein Foto, von einer der Hochzeiten, hat mich kalt erwischt. Ich fühlte mich in diesem Moment sehr einsam und war neidisch auf meinen Cousin, auch weil seine Frau wirklich schon sehr nach an meine Idealvorstellung einer Partnerin rankommt (Vom Aussehen her versteht sich). Und seitdem hat mich dieses Thema eingentlich auch wieder richtig beschäftigt und deswegen habe ich mich hier auch angemeldet, weil ich es jetzt einfach leid bin, mir selbst immer nur einzureden, dass schon alles irgendwie gut werden wird.

Ich bin mittlerweile über den ersten großen Schmerz hinweg, der mir das Foto bereitet hat (Ist eigentlich interessant, das schon ein einfaches Foto eine emotionale Krise auslösen kann) bin aber trotzdem immer offen für weitere Tipps in jeglicher Beziehung, die mir helfen können, tatsächlich mal eine nette Frau kennen zu lernen.

Wie gesagt, ich bin mir durchaus bewusst, dass auch dieses Forum nur begrenzt helfen kann, aber es tut gut, wenn ich mal meine Ängste und Sorgen teilen kann.

In diesem Sinne verbleibe ich in voller Vorfreude auf eure weitere Antworten, Tipps, Kritiken, Anregungen, etc. mit ganz LG
To.B.Lonely

Hi
Eine ähnliche Frage konnte ich mir jetzt beantworten, da ein Mensch sich einfach mal auf mich eingelassen hat, abgesehen von normalen Freundschaften, die ich auch so aber eben nicht im Bett pflege. Ich bin Beziehungsfähig wobei ich teils als Elefant im Porzelanladen gelten könnte, die andere Person jedoch noch schlimmer.

Wenn du keine Chance erhältst, kannst du natürlich auch keine Beziehung führen und wenn du denkst, es liegt alles nur an dir, dann stimmt das nicht. Denn warum sollte die andere Seite deine Fehler nicht einfach so tolleireren, wie du es auch von dir erwartet wird?





Dr. Reinhard Pichler
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