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Liebe Community,

ich (Ü40) war wenige Wochen mit einem Mann (Ü50) zusammen. Nach ersten beiden glücklichen Wochen kippte die Stimmung grundsätzlich. Er war gedrückt bis depressiv, erzählte mir viel aus seinem Leben und dass er mehrere Schicksalsschläge bis heute nicht verwunden habe und auch aufgrund dessen Probleme habe, mir zu glauben und zu vertrauen. Er stellte mein Verhalten, meine Gefühle ihm gegenüber immer wieder infrage. Er fühlte sich nicht wirklich von mir gewollt, gemocht. Es war eine schöne Zeit, aber andererseits eine leidvolle und nervenaufreibende für mich.

Ich meinerseits hatte das Gefühl, er wolle mich loswerden (mein Grundgefühl ist nämlich, dass man mich nicht lieben kann). Zum Teil war er wieder sehr liebevoll und innig mit mir, dann wieder das Gegenteil. Er war emotional verwirrt und launenhaft. Sprach von Zukunft, einen Tag war er distanziert. Bis er schließlich vor Kurzem die Trennung aussprach, es würde nicht gehen, meinte er. Zwischenzeitlich habe ich erfahren, dass seine letzten zwei Beziehungen innerhalb der letzten 2 Jahren genau so, nach dem gleichen Schema verlaufen sind, wie bei mir.


Ich habe eigentlich alles auf mich bezogen: wenn er sich trennt, sind seine Gefühle halt nicht für mich da. So sehe ich das. Jetzt lese ich immer wieder von Bindungsangst, -Phobie mit all ihren Symptomen....... Aber ich kann es mir nicht wirklich vorstellen, das es wirklich möglich ist.... Kann man einen Menschen, für den man etwas empfindet wirklich cutten? Das ist doch völlig absurd! Ich habe auch riesengroße Angst vor der Liebe, aber wenn ich einen Partner habe, versuche ich alles Menschenmögliche, um die Beziehung aufrecht zu halten; und ich spreche doch nicht die Trennung aus! Wie ist so etwas möglich? Kann das wirklich eine Bindungsangst verursachen oder ist es nicht einfach so, dass die Gefühle einfach nicht ausreichen?

Wäre lieb, wenn Ihr mir mal Eure Gedanken schickt.

Liebe Grüße, Maja

23.08.2015 15:03 • 25.08.2015 #1


3 Antworten ↓


Hm ich kann verstehen, dass das für dich schwer nachzuvollziehen ist. Ich habe leider auch Probleme mich zu binden und trenne mich oft von Personen, auch wenn ich das später bereue. Bei mir sind es immer 3-4 Monate bis ich eine Beziehung kappe. Dabei beginnt das bei mir auch erst mit leichten Schwankungen, die immer stärker werden, bis ich wie aus dem nichts (fast spontan) Schluss mache. Die Gründe sind dabei immer ähnlich: Angst die falsche Beziehung eingegangen zu sein, vor Routine und abnehmender Kommunikation. Teilweise verkrampfe ich in diesen Gedanken und führe selber zu den letzten Punkten. In manchen Fällen rede ich mir ein nicht geliebt zu werden. Es ist für einen selber kompliziert und auch wenn man weiß wie man tickt, kann man oft nichts dagegen machen.

A


Beziehung trotz Gefühle beenden - wie ist das möglich?

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Hallo Salomon,

danke für Deine Antwort. Es ist sehr hilfreich, wenn Du mir erklärst, wie man dann fühlt u. empfindet u. was da in einem selbst abläuft.

- Wie sind denn Deine Gefühle für die Frau während Eurer Beziehung? Kannst Du sagen, dass Du Gefühle für sie hast, Gefühle des Verliebtseins, evtl. schon Liebesgefühle? Und wenn ja, WIESO machst Du dann Schluss? Wie kannst Du das?

- Du sagst, Du redest Dir manchmal ein, nicht geliebt zu werden. Du hast also dann das Gefühl, dass sie Dich nicht liebt, was Dich wiederum verletzt und aus diesem Gefühl/aus dieser Verletztheit und aus der Überzeugung, dass ja so eine Beziehung keinen Sinn macht, beendest Du es? Ist das so richtig?

Liebe Grüße, Maja

es liegt bestimmt nicht an dir, sondern eher an ihm.
du darfst dir keine Vorwürfe machen, weil es nicht deine Schuld ist.
Es ist ja wirklich besser, jetzt zu gehen, als das ganze zu verzögen bis es unerträglich wird





Dr. Reinhard Pichler
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