Fatuu
ich war lange nicht mehr hier, aber die Problematik hat sich irgendwie kaum verändert.
Ich umreiße mal kurz meine aktuelle Situation, bevor ich zum eigentlichen Problem komme:
31 Jahre alt, wohne alleine und bin mit etlichen psychischen Krankheiten diagnostiziert (u.A. generalisierte Angststörung und bipolare Störung/Borderline, wobei sich da keiner so festlegen möchte). Momentan werde ich vorrangig gegen die bipolare Störung medikamentös behandelt und wir stellen gerade Quetiapin auf 300 mg ein (weil ich zu viel Angst habe vor Lithium, da auch Essstörung vorhanden). Vor knapp 3 Wochen wurde mir meine Therapie aufgekündigt und nun stehe ich mit den Ängsten mehr oder weniger alleine da (habe zwar noch das ABW, aber das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein).
So, nun zu meinem Problem. Mein Partner ist dieses Wochenende nicht da, sondern auf einer Hochzeit im Ausland. Dazu muss ich sagen, dass wir noch nicht sehr lange zusammen sind und ich leider in meinen vorherigen Beziehungen nie gute Erfahrungen machen durfte (emotionaler und physischer Missbrauch). Ich glaube, er meint es wirklich ernst mit mir und gibt mir auch das Gefühl, das es so ist. Das lindert mein Misstrauen ein wenig. Trotzdem bin ich viel zu eifersüchtig (nicht im Sinne von Kontrollwahn, sondern eher im Sinne von: Wenn er geht, hätte ich es ja eh verdient und dem Glauben, dass alles besser ist als ich). Dadurch ertrage ich nur schwer, wenn er auf Feiern, Jungsabenden etc. ist. Ich verbiete ihm nichts, sonst wäre die Beziehung ja auch schneller im Eimer als ich gucken kann. Aber ich merke, je mehr er unterwegs ist, umso schwieriger wird mein Umgang mit ihm. Bei ihm ändert sich gar nichts, er ist so liebevoll wie immer. Aber ich merke, ich werde bei jeder Nachricht fast schon wütend, bin abweisend und verletze ihn dadurch vermutlich auch noch. Ich versuche viel zu ergründen, woran das liegt. Warum kann ich mich nicht wie ein normaler Mensch freuen, wenn er sich meldet. Bei mir meldet sich dann höchstens das Gefühl Du versaust ihm auch noch den Ausflug, also halte dich bloß fern von ihm. Ich will, dass er Spaß hat und stelle das so sehr über meine eigenen Bedürfnisse, dass ich unglücklich werde. Manchmal kommt mir sogar der Gedanke der Trennung, weil ich nicht weiß, wie ich das aushalten soll, obwohl es völlig normal ist, das jeder noch sein eigenes Leben hat. Aber wenn so ein Termin ansteht, schwebt das monatelang schon über mir wie ein Damoklesschwert und wenn dann der Termin da ist, kriege ich mich mit nichts abgelenkt, weil ich nur an das Was wäre wenn. denke. Zeitgleich aber der Widerspruch mit dem abwesend sein. Mein Kopf macht mich verrückt. Ich will doch einfach nur diese Beziehung aufrecht erhalten, in einem gesunden Maße wie es andere Menschen auch können.
Habt ihr irgendwelche Tipps für mich, wie ich damit besser umgehen kann? Wie ich auch einfach den Druck rausnehmen kann, immer perfekt sein zu müssen? Das eine Beziehung immer enden kann, egal wie perfekt man ist weiß ich. Aber der Kopf versucht es so massiv, perfekt zu sein und genau dadurch mache ich Fehler. Ist gar nicht schreiben vielleicht auch ein Weg? Ich bin wirklich ratlos, aber das Schreiben hat mir schon etwas Erleichterung gebracht.
Liebe Grüße Fatuu
30.07.2022 09:56 • • 02.09.2022 x 2 #1