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Hallo

Ich wende mich an diese Community mit einer bestimmten Fragestellung: konnte jemand bei Bindungsängsten sein Beuteschema ändern ?

Ich bin seit über 7 Jahren mehr oder weniger Single und mir gelingt es nicht, eine Beziehung aufzubauen, mit jemanden, der mir auch wirklich gefällt.

Wenn es mir die Person nicht sonderlich angetan hat, dann ist es kein Problem für mich Zeit mit ihr zu verbringen. Allerdings schwindet dann irgendwann mein Interesse und ich neige dazu mich anderweitig umzusehen, weil der Mann mir dann zu unterwürfig wird mit der Zeit.

Stärkere Männer sind zwar mega spannend, aber für eine Beziehung dann wieder ungeeignet, weil zu egoistisch motiviert und zu wenig emphatisch

In vielen Fachartikeln und Ratgebern wird dazu geraten, das Beuteschema zu ändern. Nachvollziehen kann ich diesen Ratschlag nicht, denn es ist nun einmal die sexuelle Anziehung, die darüber entscheidet, wen man interessant findet und wen nicht. Darauf hat niemand bewusst Einfluss.

Hat jemand zufällig damit Erfahrungen sammeln können ?

Dank und Gruß im Voraus!

19.10.2018 18:35 • 22.10.2018 #1


20 Antworten ↓

Zitat von Annamaria1309:
und mir gelingt es nicht, eine Beziehung aufzubauen, mit jemanden, der mir auch wirklich gefällt.

Da gibt es nur einen Weg. Dich auf jemanden einlassen der dir gefällt und die negativen Gefühle lernen auszuhalten. Es wird mit der Zeit besser. Das war meine Erfahrung.

A


Beuteschema ändern bei Bindungsängsten

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Zitat von FeuerWasser:
Da gibt es nur einen Weg. Dich auf jemanden einlassen der dir gefällt und die negativen Gefühle lernen auszuhalten. Es wird mit der Zeit besser. Das war meine Erfahrung.



Hast du unter aktiver oder passiver Beziehungsangst gelitten ?

Beides. Dem einen bin ich hinterher gerannt und er war der aktive Part und bei meinem jetzigen Partner war ich der aktive Part. Kann man so beibehalten oder kann man bearbeiten.

Hallo liebe Anna Maria,
Ja also ich habe mich jahrelang in diesem Dilemma befunden. Die netten, lieben, die auf mich standen waren total uninteressant, unterwürfig und langweilig. Denen habe ich leider nicht mal eine Chance gegeben. Habe mir meistens Männer ausgesucht und angeschmachtet , bei denen mir sowieso klar war, dass das total in die Hose geht. Entweder waren sie unnahbar oder völlige Idioten , aber Hauptsache selbstbewusst und extrovertiert.

Irgendwann habe ich meinen jetzigen Partner kennengelernt. Der war von Anfang an ziemlich ruhig und zurückhaltend.. eigentlich überhaupt nicht mein Beuteschema, aber irgendwie hatte er etwas Interessantes an sich, das auch gerade dadurch verstärkt wurde, dass er eben nicht so viel von sich preisgegeben hat. Das sexuelle Interesse war nicht zu 100-prozentig da, aber da hatte ich bis dahin sowieso immer schon meine Schwierigkeiten und nie wirklich diese Lust auf Sex und andere Zärtlichkeiten. Habe mir zeitweise sogar Zwangsgedanken gemacht, ob ich ihn nicht abstoßend finden könnte und hatte daher ziemlich große Angst, mehr mit ihm zu machen.

Das alles hat sich dann aber sehr zum Positiven gewandelt. Je mehr ich über ihn erfahren hatte, desto besser und interessanter wurde das ganze ( aber natürlich auch mit ganz vielen Downs).. man lernt einen Menschen auch wirklich nur gut kennen, wenn man mehr über ihn erfährt und das braucht einfach Zeit. Mittlerweile sind wir zusammen und das auch schon länger. Die Ängste schwingen mit, aber kontrolliert und derzeit ohne schlimmere Ausbrüche.
Insofern hat sich mein Beuteschema und schon etwas geändert und das war gut so.

Vielleicht gibt es einen Kompromiss für dich, zwischen viel zu nett und BadBoy.. gerade was sexuelle Anziehung angeht, kann es im Nachhinein auch positive Überraschungen geben. Gib dir auch nicht immer nur schwarz und weiß.. man könnte sich auch gut auf die Grautöne konzentrieren:)

LG

Hallo Annamaria,
Zitat:
und mir gelingt es nicht, eine Beziehung aufzubauen, mit jemanden, der mir auch wirklich gefällt.


Hier glaube ich Dich zu verstehen. Solange Du nur hauptsächlich nach dem Aussehen gehst, nach der Körpersprache und
weiteren äußeren Eindrücken wird das auch schwierig bleiben.
Zitat:
Stärkere Männer sind zwar mega spannend, aber für eine Beziehung dann wieder ungeeignet, weil zu egoistisch
motiviert und zu wenig emphatisch


Es kommt auch schon mal darauf an, wie Du Stärke beurteilst.

Die Stärke vieler Menschen, das gilt für Männer und Frauen erkennt man nicht immer auf den ersten Blick.
Bei Menschen gibt es eine äußere Stärke, aber auch eine innere Festigkeit und Stärke.
Außerdem scheinst Du Dir eine hohe Hürde im Kopf aufgebaut zu haben.
Ein egoistisch motivierter Mensch wird immer sehr anziehend wirken. Leider sind solche Menschen sehr selten empathisch.

Für welche Art von Mann an Deiner Seite möchtest Du Dich lieber entscheiden?
Vor allem, welches Selbstbild hast Du von Dir? Was für ein Gegenstück brauchst Du?
Wirkst Du eher stark, egoistisch, oder mehr empathisch?
Was denkst Du, welche Männer finden Dich eher attraktiv?

Viele Grüße

Bernhard

Zitat von aldia249:
Hallo liebe Anna Maria,
Ja also ich habe mich jahrelang in diesem Dilemma befunden. Die netten, lieben, die auf mich standen waren total uninteressant, unterwürfig und langweilig. Denen habe ich leider nicht mal eine Chance gegeben. Habe mir meistens Männer ausgesucht und angeschmachtet , bei denen mir sowieso klar war, dass das total in die Hose geht. Entweder waren sie unnahbar oder völlige Idioten , aber Hauptsache selbstbewusst und extrovertiert.

Irgendwann habe ich meinen jetzigen Partner kennengelernt. Der war von Anfang an ziemlich ruhig und zurückhaltend.. eigentlich überhaupt nicht mein Beuteschema, aber irgendwie hatte er etwas Interessantes an sich, das auch gerade dadurch verstärkt wurde, dass er eben nicht so viel von sich preisgegeben hat. Das sexuelle Interesse war nicht zu 100-prozentig da, aber da hatte ich bis dahin sowieso immer schon meine Schwierigkeiten und nie wirklich diese Lust auf Sex und andere Zärtlichkeiten. Habe mir zeitweise sogar Zwangsgedanken gemacht, ob ich ihn nicht abstoßend finden könnte und hatte daher ziemlich große Angst, mehr mit ihm zu machen.

Das alles hat sich dann aber sehr zum Positiven gewandelt. Je mehr ich über ihn erfahren hatte, desto besser und interessanter wurde das ganze ( aber natürlich auch mit ganz vielen Downs).. man lernt einen Menschen auch wirklich nur gut kennen, wenn man mehr über ihn erfährt und das braucht einfach Zeit. Mittlerweile sind wir zusammen und das auch schon länger. Die Ängste schwingen mit, aber kontrolliert und derzeit ohne schlimmere Ausbrüche.
Insofern hat sich mein Beuteschema und schon etwas geändert und das war gut so.

Vielleicht gibt es einen Kompromiss für dich, zwischen viel zu nett und BadBoy.. gerade was sexuelle Anziehung angeht, kann es im Nachhinein auch positive Überraschungen geben. Gib dir auch nicht immer nur schwarz und weiß.. man könnte sich auch gut auf die Grautöne konzentrieren:)

LG


Danke für die ausführliche Antwort!

Genau über diese sexuelle Komponente denke ich gegenwärtig verstärkt nach. Ich könnte nämlich nicht darauf verzichten, weil Sexualität einen sehr großen Teil in einer Beziehung für mich einnimmt. Wenn ich jemanden mag, aber nicht mit ihm schlafen möchte, dann kann das ein guter Freund werden, aber eben kein Partner.

Ich bin selbst eine aktiver Bindungsängstler und war daher in den letzten Jahren immer mit den netten Männern zusammen. Also Männer, die unter großer Verlustangst neigen und sich daher viel anpassen und klammern. Verlustangst + Bindungsangst scheint ja auch das gängige Modell zu sein.

Der aktive Part bezieht Sicherheit und Bestätigung aus der Verlustangst des Passiven - den Sinn hinter dieser Dynamik habe ich also schon verstanden.

Nur merke ich mittlerweile selbst, dass das nicht die Lösung ist. Denn irgendwann bist du einfach nur noch genervt vom anderen und seiner Unselbstständigkeit.

Einfach nur den Gegenpol zu wählen, funktioniert aber genauso wenig, musste ich letztes Jahr feststellen. Keiner will der Verlierer sein und sich zuerst emotional einlassen, obwohl man schon längst emotional involviert ist. Das ist mir zu anstrengend. Zumal jeder gewohnt ist, dass der andere sich nach einem selbst richtet und keiner irgendwo Abstriche machen will...

Ich verstehe daher auch, was ihr mit schwarz-weiß Denken meint. Ich bin mittlerweile in Therapie und mein Psychoanalytiker hat das sehr schön beschrieben. Das sind im Grunde nur zwei Seiten derselben Medaille und weder das eine noch das andere ist die richtige Wahl.

Ein ganz großes Problem bei Beziehungsangst ist ja, dass man einen wahnsinnig schlechten Zugang zu sich selbst und zu seinen Bedürfnissen hat. Und dadurch einfach auch oftmals eine falsche Partnerwahl trifft. Nur nach dem Aspekt der Sicherheit zu gehen, ist auf Dauer einfach zu wenig...

Jemanden richtig kennenzulernen, ist allerdings schon etwas, wo ich mitgehen würde. Der Gedanke kam mir auch, dass man sich mehr Zeit lassen sollte. Ach, sehr schwierig alles irgendwie ...

Zum Aspekt was ist stark? - ich meine damit schon jemanden, der mental stark ist und nicht nur egoistisch. Egoismus hat auch nichts mit Selbstbewusstsein zu tun. Eher mit dem Gegenteil davon... das lässt sich im ersten Moment nur nicht sofort erkennen. Das merkt man erst, wenn man dem anderen etwas näher gekommen ist.

Zitat von Hotin:
Hallo Annamaria,


Hier glaube ich Dich zu verstehen. Solange Du nur hauptsächlich nach dem Aussehen gehst, nach der Körpersprache und
weiteren äußeren Eindrücken wird das auch schwierig bleiben.


Es kommt auch schon mal darauf an, wie Du Stärke beurteilst.

Die Stärke vieler Menschen, das gilt für Männer und Frauen erkennt man nicht immer auf den ersten Blick.
Bei Menschen gibt es eine äußere Stärke, aber auch eine innere Festigkeit und Stärke.
Außerdem scheinst Du Dir eine hohe Hürde im Kopf aufgebaut zu haben.
Ein egoistisch motivierter Mensch wird immer sehr anziehend wirken. Leider sind solche Menschen sehr selten empathisch.

Für welche Art von Mann an Deiner Seite möchtest Du Dich lieber entscheiden?
Vor allem, welches Selbstbild hast Du von Dir? Was für ein Gegenstück brauchst Du?
Wirkst Du eher stark, egoistisch, oder mehr empathisch?
Was denkst Du, welche Männer finden Dich eher attraktiv?

Viele Grüße

Bernhard


Ich möchte jemanden, der mir eben ähnlich ist und so zu mir passt. Ich bin selbst eher ein Einzelkämpfer, besitze aber eine hohe soziale Kompetenz und kann sehr gut mit anderen Menschen. Laufe also nicht den ganzen Tag als A-loch durch die Gegend.

Ich mag selbstbewusste Männer, die eine ähnliche Weltanschauung haben wie ich - ähnliche Werte eben. Ein Mann der total viel aus einer Beziehung bezieht und sich kaum um seine eigene Selbstverwirklichung kümmert - das geht gar nicht.

Mir fehlen einfach auch sowas wie Vorbilder. Ich kenne nur ein Paar - und das eher oberflächlich - wo ich sagen würde: tolle Beziehung. Das will ich auch! Beide beruflich erfolgreich, haben gemeinsame Kinder, reisen viel und sind beide starke Charaktere, was eben manchmal in Egoismus ausarten kann. Aber da beide eben nicht auf den Mund gefallen sind, diskutieren Sie vieles aus und kommen so dann doch auf einen gemeinsamen Nenner...

Hallo Annamaria,

Zitat:
Ich möchte jemanden, der mir eben ähnlich ist und so zu mir passt.


Wer möchte das nicht? Deswegen hatte ich Dich auch gefragt, wie Du Dich siehst.
Ich finde, da hilft es wenig weiter, wenn Du sagst, das Du gut mit Menschen kannst.

Was für Ziele verfolgst Du im Leben?
Zitat:
Beide beruflich erfolgreich, haben gemeinsame Kinder, reisen viel


Das sind rein materielle Ziele, was Du da bewunderst. Ist es das, wozu Du einen ähnlichen Partner suchst?

Zitat:
Ich mag selbstbewusste Männer, die eine ähnliche Weltanschauung haben wie ich - ähnliche Werte eben.


Welche Werte verfolgst Du denn? Und vor allem, was für eine Weltanschauung hast Du?
Zitat:
Ich bin selbst eine aktiver Bindungsängstler


Hoch interessant, diese Selbstbeschreibung zu lesen. Was macht Dir denn genau so viel
Angst, wenn Du Dich binden möchtest?

Zitat:
Der aktive Part bezieht Sicherheit und Bestätigung aus der Verlustangst des Passiven - den Sinn hinter dieser
Dynamik habe ich also schon verstanden.

Zitat:
Nur merke ich mittlerweile selbst, dass das nicht die Lösung ist. Denn irgendwann bist du einfach nur noch genervt
vom anderen und seiner Unselbstständigkeit.


Bitte nicht böse sein. Für mich hört sich das nach folgendem an. Du bist eine aktive Frau die dominant ist und von
anderen fordert, dass sie sich oft anpassen. Wenn sich Deine Partner dann aber anpassen, um Dich zu gewinnen, dann
werden sie als Partner für Dich schnell uninteressant.
Kann das sein?

Zitat von Hotin:
Hallo Annamaria,



Wer möchte das nicht? Deswegen hatte ich Dich auch gefragt, wie Du Dich siehst.
Ich finde, da hilft es wenig weiter, wenn Du sagst, das Du gut mit Menschen kannst.

Was für Ziele verfolgst Du im Leben?


Das sind rein materielle Ziele, was Du da bewunderst. Ist es das, wozu Du einen ähnlichen Partner suchst?



Welche Werte verfolgst Du denn? Und vor allem, was für eine Weltanschauung hast Du?


Hoch interessant, diese Selbstbeschreibung zu lesen. Was macht Dir denn genau so viel
Angst, wenn Du Dich binden möchtest?




Bitte nicht böse sein. Für mich hört sich das nach folgendem an. Du bist eine aktive Frau die dominant ist und von
anderen fordert, dass sie sich oft anpassen. Wenn sich Deine Partner dann aber anpassen, um Dich zu gewinnen, dann
werden sie als Partner für Dich schnell uninteressant.
Kann das sein?


Reisen und Selbstverwirklichung hat jetzt wenig mit Materialismus zu tun. Schon mal was von postmateriellen Werten gehört ? Es geht mir persönlich darum, einem tieferen Sinn in meiner täglichen Arbeit zu sehen und statt eben Materielles anzuhäufen, Erlebnisse und Erinnerungen zu sammeln. Ein Mann, der nur auf Status aus ist, wäre jetzt nicht meins ...das hatte ich schon und kann das daher mit ziemlicher Sicherheit ausschließen.

Und ich wüsste jetzt nicht, was das bringen sollte, meine Weltanschauung/Werte hier auszubreiten - ich bin hier ja nicht auf Partnersuche Das checke ich natürlich im Kennenlernprozess mit einem Mann. Wie er zu gewissen Dingen steht, wie er lebt, wie er sich seine Zukunft vorstellt usw.

Dass ich aktiv Beziehung vermeide, hat sich auch erst in meiner Psychoanalyse so richtig herauskristallisiert. Die Jahre davor habe ich mich eher als Opfer meiner Umstände gesehen, bis ich eben in der Analyse auf meine eigenen Anteile gestoßen bin und die dienen primär dazu, tiefere Gefühle zu vermeiden. So leicht abschütteln, wie ich das gerne hätte, lässt sich das leider nicht.

Ja klar, ich denke schon, dass ich mich als dominant bezeichnen würde. Aber dass ich Anpassung erwarte, würde ich eben nicht unterschreiben. Sonst wäre ich ja mit meinem Liebesleben glücklich, oder ? Weil von diesen Männer gibt es ja mehr als genug ... aber auch dies besprechen wir gegenwärtig in meiner Therapie.

Ich denke auch, dass ich die Jahre davor mehr auf Bestätigung und sexuelle Abenteuer aus war, als ich mir selbst bewusst eingestehen wollte. Mittlerweile schaue ich genauer hin und verstehe eben, dass Menschen oftmals Eigenschaften an anderen toll finden, die sie selbst nicht kultiviert haben. Und da spielt der Aspekt der Dominanz eben eine große Rolle, ja...

In der letzten Sitzung kam zur Sprache, dass das Prinzip der Augenhöhe nur umsetzbar ist, wenn zwei Menschen aufeinander treffen, die dieselben Eigenschaften mitbringen. So hatte ich das im Vorfeld auch noch nie gesehen

Hallo Annamaria,

ich bin auch beides. Was du beschreibst, was du suchst, klingt noch ein bisschen nach Katalog. Wenn deine formulierten Kategorien so wichtig bleiben, ist der Mittelweg natürlich besser. Aber ich glaube, dass jeder Mensch den du näher kennen lernst, noch ganz andere Aspekte zu Tage bringt.

Mir ging es auch so. Ich habe nur vor 2 Jahren das beuteschema eher eher unwissend geändert, da ich merkte, dass ich immer nach den gleichen Mustern vorgehe. habe jetzt nach viel Arbeit eine für mich engere, aber erfüllendere Beziehung. Ich wurde verletzlicher aber empathischer. Würde aber auch sagen, dass er eher kein Verlustängstler ist. Einfach ein Mensch, der der Liebe und den Beziehungen um ihn herum eine hohe Bedeutung einräumt, wie ich es nicht gewohnt war.

Du kannst dir vorstellen, dass es ein langer Weg war. Ich finde auch nach wie vor Männer auf eine Art spannend, die mit sich beschäftigt sind. Irgendwie fühlte ich mich da immer weniger unter Druck. Sie haben ihre Probleme und ich kann für Sie da sein. Es war schrecklich für mich, wenn ich das Problem war.

Mittlerweile würde ich sagen, es ist ein Trugschluss, dass eine Beziehung dann besser ist, wenn ich nicht das Problem bin. Ich dachte immer, ich brauche jemanden, der möglichst von mir ablenkt, der von allen Verletzungen in meiner Familie absieht und nur neue Aspekte reinbringt. So war es bei meinem exfreund.

So weh es tut, durch eine Person, die mich ganz begreifen und mit mir wachsen will, darf ich viel mehr Verantwortung übernehmen für mein Leben. Klar wurde ich stark damit konfrontiert. Aber da das Leben vorwärts gelebt wird, kann ich ja nie wissen, ob jemand jetzt für die nächsten 60 Jahre passt.

Du kannst nur ahnen, dass du mit ihm wachsen kannst. Durch Krisen oder Reflexion hast du eventuell das Glück, schon einige deiner Abgründe kennen gelernt zu haben.

Es gibt ja diesen Satz über Partnerschaften: einer liebt immer mehr. Das ist dieser Bindungs-/ Verlustangst-Modus, aus dem man auch irgendwann raus sein kann, wenn man daran wächst.

Für den Bindungsängstler ist alles schlimm. Es ist sowohl schlimm, wenn der andere mehr liebt als auch, wenn er mehr liebt.

Verstehst du, was ich meine? Es sind, wie dein Analytiker sagt, zwei Seiten einer Medaille. Wenn dein Partner dieses Thema auch hat, wird es immer zur Debatte stehen oder beide arbeiten dran. Wenn du auf einen gesunden Partner triffst, ist es vielleicht einfacher - aber egal wie, du kannst es lernen, loszulassen.

Zitat von Annamaria1309:
Reisen und Selbstverwirklichung hat jetzt wenig mit Materialismus zu tun. Schon mal was von postmateriellen Werten gehört ? Es geht mir persönlich darum, einem tieferen Sinn in meiner täglichen Arbeit zu sehen und statt eben Materielles anzuhäufen, Erlebnisse und Erinnerungen zu sammeln. Ein Mann, der nur auf Status aus ist, wäre jetzt nicht meins ...das hatte ich schon und kann das daher mit ziemlicher Sicherheit ausschließen.

Und ich wüsste jetzt nicht, was das bringen sollte, meine Weltanschauung/Werte hier auszubreiten - ich bin hier ja nicht auf Partnersuche Das checke ich natürlich im Kennenlernprozess mit einem Mann. Wie er zu gewissen Dingen steht, wie er lebt, wie er sich seine Zukunft vorstellt usw.

Dass ich aktiv Beziehung vermeide, hat sich auch erst in meiner Psychoanalyse so richtig herauskristallisiert. Die Jahre davor habe ich mich eher als Opfer meiner Umstände gesehen, bis ich eben in der Analyse auf meine eigenen Anteile gestoßen bin und die dienen primär dazu, tiefere Gefühle zu vermeiden. So leicht abschütteln, wie ich das gerne hätte, lässt sich das leider nicht.

Ja klar, ich denke schon, dass ich mich als dominant bezeichnen würde. Aber dass ich Anpassung erwarte, würde ich eben nicht unterschreiben. Sonst wäre ich ja mit meinem Liebesleben glücklich, oder ? Weil von diesen Männer gibt es ja mehr als genug ... aber auch dies besprechen wir gegenwärtig in meiner Therapie.

Ich denke auch, dass ich die Jahre davor mehr auf Bestätigung und sexuelle Abenteuer aus war, als ich mir selbst bewusst eingestehen wollte. Mittlerweile schaue ich genauer hin und verstehe eben, dass Menschen oftmals Eigenschaften an anderen toll finden, die sie selbst nicht kultiviert haben. Und da spielt der Aspekt der Dominanz eben eine große Rolle, ja...

In der letzten Sitzung kam zur Sprache, dass das Prinzip der Augenhöhe nur umsetzbar ist, wenn zwei Menschen aufeinander treffen, die dieselben Eigenschaften mitbringen. So hatte ich das im Vorfeld auch noch nie gesehen


Du willst keinen Status-Menschen, nix Materielles. Es ist doch nichts verkehrt an einer Person, die Selbstverwirklichung lebt und was du dir eben vorstellst. Die wirst du schon finden. Bernhard meinte glaube ich, dass die Person egal aufgrund welcher gewünschten Eigenschaften trotzdem auf eine Art von dir instrumentalisiert wird.

Da du darüber schon mit dem Analytiker gesprochen hast, wirst du jetzt sicher auch das Thema bearbeiten, ob DU dir eine gewisse Selbstverwirklichung nicht erlaubst, die du beim anderen ausgeprägt haben möchtest.

Dann kannst du die gewünschten Eigenschaften auf dich übertragen. Wenn du diese Seiten schon hast, wirst du nicht erst ganz, wenn du eine andere Person triffst.

Mit diesem Ausschlussverfahren, was alles nicht geht (das ich auch von mir kenne) versuchst du, um die ganzen Anteile drumrum zu kommen, die du an dir ablehnst. Es ist jedem selbst überlassen, aber Du wirst dauerhaft nicht um dich herumkommen Bzw. es wäre schade.

Ich ticke vielleicht ähnlich, bin ziemlich perfektionistisch und vergleiche viel. Auch das ist eher kontraproduktiv. Ich bin heute recht großzügig mit mir und das fühlt sich gut an. Ich war auch früher viel mehr auf erobern und flach legen aus, aber das war meine damalige Art, mit Beziehungen um zu gehen. Vielleicht hast auch du es damals einfach nicht besser gekonnt. Aber jetzt bist du dabei, Veränderung zuzulassen. Man kann immer nur jeden Moment sein Bestes geben.

Hallo Annamaria,

Zitat:
Reisen und Selbstverwirklichung hat jetzt wenig mit Materialismus zu tun.


Hier sind wir sehr unterschiedlicher Meinung.
Beruflicher Erfolg hat meiner Meinung nach nur selten etwas mit Selbstverwirklichung zu tun.
Oder hast Du einen tollen kreativen Beruf, mit dem Du Dich selbstverwirklichen kannst?
Selbstbewusstsein kann man aus einer beruflichen Tätigkeit aber sicher gut ziehen.
Zitat:
Ja klar, ich denke schon, dass ich mich als dominant bezeichnen würde. Aber dass ich Anpassung erwarte,
würde ich eben nicht unterschreiben.


Das kann ich mir vorstellen, dass Du diese Sichtweise vertrittst.
Vieles wirst Du gar nicht merken, weil sich einiges aus dem Werbeverhalten zwischen der Rolle Mann und der Rolle Frau ergibt.
Zitat:
und verstehe eben, dass Menschen oftmals Eigenschaften an anderen toll finden, die sie selbst nicht kultiviert haben.


Im Idealfall ergänzen sich Partner eben möglichst oft.
Zitat:
In der letzten Sitzung kam zur Sprache, dass das Prinzip der Augenhöhe nur umsetzbar ist, wenn zwei Menschen
aufeinander treffen, die dieselben Eigenschaften mitbringen.


Beschränkt sich das Prinzip Augenhöhe nicht überwiegend nur auf die Bereiche,
echtes Selbstbewusstsein besitzen, Toleranz zeigen, fair streiten können und ein grob ähnliches Bildungsniveau zu haben?

Zitat von Hotin:
Hallo Annamaria,



Hier sind wir sehr unterschiedlicher Meinung.
Beruflicher Erfolg hat meiner Meinung nach nur selten etwas mit Selbstverwirklichung zu tun.
Oder hast Du einen tollen kreativen Beruf, mit dem Du Dich selbstverwirklichen kannst?
Selbstbewusstsein kann man aus einer beruflichen Tätigkeit aber sicher gut ziehen.


Das kann ich mir vorstellen, dass Du diese Sichtweise vertrittst.
Vieles wirst Du gar nicht merken, weil sich einiges aus dem Werbeverhalten zwischen der Rolle Mann und der Rolle Frau ergibt.


Im Idealfall ergänzen sich Partner eben möglichst oft.


Beschränkt sich das Prinzip Augenhöhe nicht überwiegend nur auf die Bereiche,
echtes Selbstbewusstsein besitzen, Toleranz zeigen, fair streiten können und ein grob ähnliches Bildungsniveau zu haben?


Ja, ich habe einen tollen Beruf,wo ich mich und meine Vorstellungen einbringen und austoben kann. Ich habe aus meinem Hobby meinen Job gemacht

Das mit dem Ergänzen sehe ich etwas anders, kompensatorische Beziehungen hindern eher am Wachstum, weil der eine für den anderen etwas übernimmt, was er/sie selbst kultivieren sollte.

Aber gut, das muss jeder für sich selbst wissen. Wenn jemand sagt, dass er damit glücklich ist, ist das doch schön für ihn/sie.

Das mit dem Selbstbewusstsein und der Augenhöhe stimmt zum Teil schon. Denke, dass auf dieser Ebene oftmals entschieden wird, wer mit wem zusammen ist. Auch wenn es manchmal von außen betrachtet, eher ungleich wirken kann.

Ich würde aber meinem Analytiker da schon recht geben wollen. Das hat viel mit Eigenschaften zu tun, die sich auf die Persönlichkeit beziehen. Und im Moment geht es in der Therapie eben verstärkt darum zu schauen, welche Bedürfnisse hinter welchem Motiv stecken und ob mich das wirklich glücklich macht, oder eher am glücklich sein hindert.

Aber was meinst du mit Werbeverhalten genau ?

Zitat von Rosenroth_:

Du willst keinen Status-Menschen, nix Materielles. Es ist doch nichts verkehrt an einer Person, die Selbstverwirklichung lebt und was du dir eben vorstellst. Die wirst du schon finden. Bernhard meinte glaube ich, dass die Person egal aufgrund welcher gewünschten Eigenschaften trotzdem auf eine Art von dir instrumentalisiert wird.

Da du darüber schon mit dem Analytiker gesprochen hast, wirst du jetzt sicher auch das Thema bearbeiten, ob DU dir eine gewisse Selbstverwirklichung nicht erlaubst, die du beim anderen ausgeprägt haben möchtest.

Dann kannst du die gewünschten Eigenschaften auf dich übertragen. Wenn du diese Seiten schon hast, wirst du nicht erst ganz, wenn du eine andere Person triffst.

Mit diesem Ausschlussverfahren, was alles nicht geht (das ich auch von mir kenne) versuchst du, um die ganzen Anteile drumrum zu kommen, die du an dir ablehnst. Es ist jedem selbst überlassen, aber Du wirst dauerhaft nicht um dich herumkommen Bzw. es wäre schade.

Ich ticke vielleicht ähnlich, bin ziemlich perfektionistisch und vergleiche viel. Auch das ist eher kontraproduktiv. Ich bin heute recht großzügig mit mir und das fühlt sich gut an. Ich war auch früher viel mehr auf erobern und flach legen aus, aber das war meine damalige Art, mit Beziehungen um zu gehen. Vielleicht hast auch du es damals einfach nicht besser gekonnt. Aber jetzt bist du dabei, Veränderung zuzulassen. Man kann immer nur jeden Moment sein Bestes geben.


Na mit dem Ausschlussverfahren kommt man ja dem näher, was man will und braucht, oder ? Meine, man kann ja nur auf Basis seiner bisherigen Erfahrungen eine Art Bilanz ziehen und im Grunde entehr wo Erfolg. Man macht so viele Fehler, bis man herausgefunden hat, wie es richtig ist.

Das mit dem Perfektionismus habe ich in Situationen, wo ich besonders viel Angst habe. Das merke ich überwiegend im Beruf. Da werde ich zum absoluten Kontrollfreak und stehe sehr unter Spannung in gewissen Situationen , wo viel von mir abhängig ist. Aber ich übe mich in diesem Feld momentan daran, mehr loszulassen und Vertrauen in mich und damit in andere zu entwickeln.

Vertrauen ist eh so eine Sache bei mir - eher Mangelware.

Innere Kind Arbeit mache ich gegenwärtig auch und parallel zu meiner Psychoanalyse, wo ich dann immer wieder mal Erkenntnisse und Überlegungen aus der Arbeit mit dem inneren Kind einfließen lasse.

Selbstverwirklichung ist beruflich bereits da - privat keine Ahnung ...genau vor dieser Frage stehe ich ja momentan. Will ich überhaupt eine Beziehung... Sehnsucht verspüre ich da nämlich recht wenig, muss ich gestehen. Aber das gilt es eben noch zu ergründen, ob ich da schlicht nur Dinge verdränge...Verlieben tue ich mich zB sehr selten. Männer, die es mir besonders angetan haben, lösen eine Angst ab einem gewissen Punkt aus. Nämlich da, wo ich Kontrolle verliere. Und dann gibt es halt diejenigen, die besonders nett und emphatisch sind - da bin ich die Ruhe in Person und habe keinerlei Probleme mich einzulassen. Aber so eine richtige Begeisterung kommt halt eben nicht auf und mit der Zeit entstehen eben Probleme, weil ich dann zu egoistisch bin für ihren Geschmack und dann hagelt es Vorwürfe. Ergo es passt einfach nicht wirklich, sondern ist eher ein Bedürfnisorientiertes Ding. Ich kenne es auch aus meinem Umfeld, wo Freunde zu sehr in ihren starken Anteilen sind und sich selbst wenig Schwäche zugestehen können. Die geraten immer an besonders schwache Menschen. Polaritäten eben...

Und daher bin ich wohl selbst eben mehr mit Männern zusammen, die eine sehr große Sehnsucht nach Beziehung verspüren. Also zur emotionalen Abhängigkeit neigen. Ich erlebe es gegenwärtig auch an einem Mann in den ich letztes Jahr sehr verschossen war. Er kann nicht alleine sein, treu aber auch anscheinend nicht, wie ich das aus der Ferne bei ihm beobachten konnte und er hat eine regelrecht obsessive Neigung mir gegenüber entwickelt mit gleichzeitiger Angst und aufkommenden Hemmungen in meiner Abwesenheit. Wirklich gruselig ...

Ich glaube, ich muss mir nochmal über Polaritäten Gedanken machen ...

Hallo Annamaria,
Zitat:

Das mit dem Ergänzen sehe ich etwas anders, kompensatorische Beziehungen hindern eher am Wachstum, weil der
eine für den anderen etwas übernimmt, was er/sie selbst kultivieren sollte.


Tut mir Leid, so ganz verstehe ich nicht, was Du damit meinst. Vieles ist mir zu theoretisch.
Ich habe einfach die Nähe meiner Partnerin gesucht, weil mich ihre Art wie magnetisch angezogen hat.
Zitat:
Aber was meinst du mit Werbeverhalten genau?


Die Zeiten haben sich sehr verändert. Und das Rollenverständnis von Mann und Frau finde ich auch.
Eins, hat sich meiner Meinung nach jedoch nicht verändert.
Die Frau ist glaube ich, oft hin und her gerissen, zwischen kämpfe ich um ihn oder soll er um mich kämpfen.

Und sie entscheidet sich vermutlich häufiger, wie es die Natur vorgibt, er soll um mich kämpfen. Ein Mann, der um eine Frau
kämpft, wird in der heutigen Zeit daher eher dem Willen der Frau folgen müssen, wie Du es auch beschreibst.
Früher konnten Männer mehr mit köperlicher Stärke und materieller Sicherheit punkten.
Materielle Sicherheit hast Du über Deinen Beruf aber schon selbst.

Du gerätst aber eventuell in eine Sackgasse, weil Du ja möchtest, dass Du einen Partner auf Augenhöhe bekommst.
Folglich müsstest Du auf einen Teil Deiner Dominanz verzichten. Das aber wird vermutlich schwierig werden.

Schließlich hast Du Deinen Traumberuf. Genug Geld vermutlich auch. Wozu brauchst Du dann überhaupt noch einen Mann
an Deiner Seite?
Wenn Du mir das nicht erklären kannst, kannst Du das Deinem Partner denn wenigstens erklären?
Welche Aufgabe kommt dem Mann Deiner Träume eigentlich zu? Ein starker Hahn ist normalerweise auch dominant.
Wenn der sich wie Du beruflich auch selbstverwirklicht, was könnt ihr dann noch gemeinsam aufbauen?

Und meine Frage nach Deiner Weltanschauung hast Du geschickt umgangen.

Natürlich hat das auch etwas mit der Angst vor tieferen Gefühlen zu tun....

Das mit dem Brauchen kann ich jetzt nicht so teilen. Und ich höre da eher raus, dass du jemand bist, der von einer Frau gebraucht werden will...aber es gibt ja auch andere Männer, die ein Faible für Frauen haben, die auf eigenen Beinen stehen und das sehr attraktiv finden.

Ich verurteile auch keine Frau, die ein klassisches Rollenmodell leben will. Nur meins ist es eben nicht ...

Ich glaube, wir haben beide vollkommen unterschiedliche Vorstellungen davon, was eine gute Beziehung ausmacht

Ich habe eine recht liberale Weltanschauung - bin also weltoffen. Interessiere mich sehr für andere Kulturen und könnte mir sogar vorstellen eine zeitlang in Japan zB zu leben. Ich mag Abwechslung und probiere gerne Neues aus. Wäre gut, wenn er das auch tut ...und das ist jetzt eine Eigenschaft, die nicht Gang und Gebe ist, weil es den meisten mehr um Sicherheit im Leben geht. Leider auch in ihren Beziehungen ...

Das mit dem Kämpfen sehe ich sehr kritisch. Bist du der Meinung, dass man sich Zuneigung erkämpfen muss? Ich kenne das auch nicht so, muss ich sagen. Beide finden sich toll und fangen sich an regelmäßig zu sehen - das beruht bei mir immer auf Gegenseitigkeit. Ich würde keinem Mann hinterherlaufen ...
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Es gibt doch sehr viele Männer, die eine liberale Weltanschauung haben. Ich ticke da vermutlich ähnlich, habe auch mein Hobby zum Beruf gemacht, mein Freund auch und wir sind eher ortsungebunden. Spricht erstmal nichts dagegen.

Solange du deine Bindungsangst deutlich einbringst, wird der andere vermutlich immer mit dem Gegenteil reagieren. Polaritäten - wie du schon sagtest.

Darf ich trotzdem frech von mir auf dich schließen und behaupten, dass du auch eine gewisse Sicherheit suchst?
Wer Bindungsangst hat, will sichergehen, dass er/sie nicht (wieder) verletzt wird.
Er/sie will sichergehen, dass seine relativ festgefahrenen Vorstellungen von Beziehung erfüllt werden.
Er/sie will die Sicherheit, dass er mit der Beziehung an Stärke dazugewinnt, deshalb muss es ein starker Partner sein, um den man sich nicht kümmern muss, aber zu freiheitsliebend sollte er auch nicht sein, sonst empfindet man Kontrollverlust.

So kenne ich es zumindest von mir. Das ist Bindungsangst. Tarnt sich unter dem Mantel eines Gefühls, besonders umtriebig zu sein, aber die Leere, die man manchmal spürt, die kann der idealste Partner nicht ersetzen, die kann man nur bei sich selbst bearbeiten. Und dabei bist du ja jetzt gerade

Zitat von Rosenroth_:
Es gibt doch sehr viele Männer, die eine liberale Weltanschauung haben. Ich ticke da vermutlich ähnlich, habe auch mein Hobby zum Beruf gemacht, mein Freund auch und wir sind eher ortsungebunden. Spricht erstmal nichts dagegen.

Solange du deine Bindungsangst deutlich einbringst, wird der andere vermutlich immer mit dem Gegenteil reagieren. Polaritäten - wie du schon sagtest.

Darf ich trotzdem frech von mir auf dich schließen und behaupten, dass du auch eine gewisse Sicherheit suchst?
Wer Bindungsangst hat, will sichergehen, dass er/sie nicht (wieder) verletzt wird.
Er/sie will sichergehen, dass seine relativ festgefahrenen Vorstellungen von Beziehung erfüllt werden.
Er/sie will die Sicherheit, dass er mit der Beziehung an Stärke dazugewinnt, deshalb muss es ein starker Partner sein, um den man sich nicht kümmern muss, aber zu freiheitsliebend sollte er auch nicht sein, sonst empfindet man Kontrollverlust.

So kenne ich es zumindest von mir. Das ist Bindungsangst. Tarnt sich unter dem Mantel eines Gefühls, besonders umtriebig zu sein, aber die Leere, die man manchmal spürt, die kann der idealste Partner nicht ersetzen, die kann man nur bei sich selbst bearbeiten. Und dabei bist du ja jetzt gerade


Ja, da gebe ich dir auch recht ...auch was den Sicherheitsaspekt betrifft. Das Herumtreiben habe ich inzwischen gänzlich eingestellt und mir 1 Jahr lang wirklich komplette Ruhe und eine dating Pause gegönnt. Einfach auch um sich selbst wieder zu sensibilisieren. Denn irgendwann hat man da eine gewisse Routine drin und stumpft ab.

Über die festgefahrenen Vorstellungen muss ich mal nachdenken ...

Nicht zu viel kümmern wollen - ja, ich weiß mittlerweile auch woher das rührt. Hat viel mit der Kindheit und einem bedürftigen Elternteil zu tun, den ich schon als Kind stabilisieren musste. Emotionaler Missbrauch halt ...mal schauen, ob die Erkenntnis etwas ändern wird.

Genau. So klingt das auch...

Mit festgefahren meinte ich vielleicht besser gewisse Ansprüche, von denen du nicht abweichen willst.

Was war denn mit dem Elternteil los, dass du dich kümmern musstest?

A


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Dr. Reinhard Pichler
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