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Hallo
Ich bin 20 Jahre alt und habe in sexueller Hinsicht kaum Erfahrung. Nicht weil ich die Möglichkeit dazu nicht gehabt hätte, sondern weil ich Angst vor Intimität habe. Ich habe Angst vor meiner eigenen *beep* und ekle mich davor. Seit acht Jahren benutze ich keine Tampons weil ich die Vorstellung mir etwas in den Körper zu schieben so abartig finde. Ich weiss, dass das nicht mehr normal ist. Jegliche Versuche eine Beziehung zu einem Mann aufzubauen sind gescheitert, weil ich nicht zugelassen habe, dass sie mich anfassen. Sobald ein Mann das versucht haben, fühlte ich mich schrecklich, ich verkrampfte mich völlig und die Berührungen schmerzten. Danach meldete ich mich nicht mehr bei ihnen(ich weiss, dass das nicht die richtige Lösung ist aber ich komme nicht damit klar). Die Vorstellung je Sex zu haben finde ich grauenvoll und ich habe schon oft versucht nicht so verkrampft zu sein aber es gelingt mir einfach nicht. Ich verkrampfe mich sogar wenn ich mich selber versuche anzufassen, das endet dann meistens so, dass ich am Schluss weine und mich tagelang nicht mehr im Spiegel anschauen kann vor Scham. Bezugspersonen, mit denen ich darüber sprechen könnte, habe ich keine, weil es mir so unangenehm ist darüber zu sprechen und es in unserer Gesellschaft so ein Tabuthema ist.
Schon seit ich in die Pubertät gekommen bin, habe ich eine Erinnerung, ein Bild, das mir manchmal in den Kopf schiesst:
Ich als kleines Kind beim Arzt. Er wollte mich untersuchen, im Intimbereich. Meine Mutter drückt mich auf den Stuhl und ich schreie und wehre mich. Der Arzt fasst mich im Intimbereich an und ich weine.
Die Erinnerung ist nur vage und an die Umstände kann ich mich auch nicht erinnern.
Aber könnte dieses Erlebnis der Grund für meine Ängste sein? Oder könnte es auch die prüde und strenge Erziehung meiner Mutter oder meine Unsicherheit und meine Selbstzweifel sein?
Hat jemand ähnliche Ängste?
Es würde mir sehr helfen jemanden zu finden der mich versteht.
Danke

27.04.2015 15:10 • 04.05.2015 #1


9 Antworten ↓


Hallo littlebird,
für mich hängt deine Abneigung zu deinem eigenen Körper ganz klar mit diesem Kindheitserlebnis zusammen! Beim lesen empfand ich so etwas wie Wut. Die Vorstellung, ein Kind so zu behandeln macht mich fassungslos!
Weiß deine Mutter, was sie dir da angetan hat? Hast du sie mal gefragt? Was sollte diese Untersuchung überhaupt im Kindesalter?
Die strenge Erziehung deiner Mutter hat für den Rest gesorgt.

Nein, ich finde es in deinem Fall ganz normal, dass du so empfindest.

Ich denke, dass Du therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen solltest. Du musst deinen Körper lieben lernen...Das kannst du schaffen, ich wünsche dir das.

A


Angst vor Intimität

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Hi, liebe littlebird,

auch mir scheinen der Ekel/die Angst, die Du hinsichtlich Deiner *beep* spürst und Deine Angst vor Intimität mit diesem Kindheitserlebnis zusammenzuhängen. Wenn Du ein kleines Kind warst, konntest Du ja noch gar nicht abschätzen, was man mit Dir macht, ob es weh tun wird, etc. Vielleicht hat man damals gar nicht versucht, Dir zu erklären, was jetzt passiert und/oder nicht versucht, Dich zu beruhigen. Und dann noch eine prüde Erziehung dazu ...

Ich würde Dir raten, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Und - früher oder später - Deine Mutter nach diesem für Dich so prägenden Ärzte-Erlebnis zu fragen. Wenn Du das als Erwachsene dann nachvollziehen kannst, was mit Dir (die Du damals ja das Ganze aufgrund Deines Alters und Deiner Angst gar nicht recht erfassen konntest) geschah, dann kannst Du es aufarbeiten/begreifen - und irgendwann abhaken.

Also, wenn ich recht gelesen habe: Du bringst es auch nicht über Dich, daß Du Dich selbst befriedigst. Vielleicht möchtest Du Dich ja erst mal - angezogen - am Oberkörper und untenrum streicheln. Generell: Du bist noch sehr jung; dieser Ekel vor einem (wichtigen) Teil Deines Körpers kann wieder abgebaut werden.

Wenn Du schreibst,
Zitat:
Jegliche Versuche eine Beziehung zu einem Mann aufzubauen sind gescheitert, weil ich nicht zugelassen habe, dass sie mich anfassen. Sobald ein Mann das versucht haben, fühlte ich mich schrecklich, ich verkrampfte mich völlig und die Berührungen schmerzten.
: Damit meinst Du dann: nur im Intimbereich? Oder auch nur In-den-Arm-nehmen, Streicheln im angezogenen Zustand oder obenrum? Man braucht ja in einer Beziehung nicht gleich aufs Ganze zu gehen; und wenn Du Vertrauen in einen Mann hast, denke ich, daß Du ihm auch anvertrauen kannst, daß er Dir gegenüber in dieser Hinsicht geduldiger sein muß. Solche Gespräche wirst Du bestimmt auch trainieren, wenn Du erst mal in psychologischer Behandlung bist.

Ich denke, Du solltest so schnell wie möglich psychologische Hilfe in Anspruch nehmen und denke auch, daß Du sehr gute Chancen hast, daß sich das Bild, das Du von Deinem Intimbereich hast, stark verbessert und Du irgendwann glücklich mit Deinem gesamten Körper bist und Dich wohl in Deiner Haut fühlst.

Ich wünsche Dir alles, alles Gute!

Meise

EDITIERT

Hey
ich bin auch geschlechtslos. Da gibt es sehr viele Menschen von. Ich möchte trotzdem Kinder haben die ich dann wohl unter künstlicher Befruchtung versuchen muss. Das ist ja verrückt, dass du genauso denkst wie ich! Komisch. Ich finde das alles genauso ekelhaft und mag mich nicht mal selber anfassen. Bei mir haben es schon viele Männer versucht und zweimal musste ich es über mich ergehen lassen dort berührt zu werden, weil ich einfach nicht nein sagen kann. Möchtest du denn auch Kinder haben? Das dumme ist, man kann sie ja nicht adoptieren wenn man alleine lebt. Und sie sollten schon von mir geboren werden finde ich.

Liebe Grüße

Erst einmal denke ich, ist es ganz wichtig zu wissen, dass du viele, viele Leidensgenossinnen hast.
Das löst zwar dein Problem nicht im geringsten, aber das bedeutet, dass es Hilfsmöglichkeiten gibt!
Viele der Mädchen und Frauen, die heftige Ängste mit der Intimität haben, finden nämlich Wege, da raus zu kommen.

Eine pauschale, allgemeine Antwort darauf, wie das gelingen kann, gibt es nicht - die Ursachen sind vielfältig, so auch die Wege, da wieder herauszufinden.

ich denke, erst einmal ist es wichtig, gut zu sich zu sein, d.h. verurteile dich nicht, weil du diese Abneigung hast!
Nimm das - erst einmal - so hin. Nicht resignierend, sondern erst einmal als eine Art Zustand, den es erst einmal zu akzeptieren gilt, denn diese Ängste und Abneigungen hast du nicht grundlos entwickelt!
Du wirst deine guten Gründe dafür haben.

Ob es der Arztbesuch ist?
Mir scheint es verfrüht, es darauf zurückzuführen.
Vielleicht ist es der Grund gewesen, vielleicht aber auch nicht.

Das wichtigste scheint mir jetzt zu sein, sich selbst Zeit zu lassen und erst einmal so zu akzeptieren.
Und dann relativ ruhig sich Gedanken zu machen, wie du vorgehen könntest, um so zu werden, wie du es dir wünschst.

@Jessica586
Bitte nicht verwechseln: Asexualität bedeutet nicht, dass man Angst vor Intimität hat und
sich vor dem Sex ekelt, sondern das man sich von keinem Menschen sexuell angezogen fühlt.
90% der Asexuellen widert die Vorstellung von Sex überhaupt nicht an, sie empfinden
einfach nur nicht dieses Verlangen danach.

Hallo littlebird, bitte versuche nicht weiter über den grund nachzudenken. Höchstwahrscheinlich wirst du ihn nicht finden. Suche dir therapeutische hilfe, vielleicht tiefenpsychologie, wird von kk meist auch bezahlt. Das ist echt wichtig, und warte nicht noch länger damit. Versuch es ersteinmal zu akzeptieren, dass es so ist.ich denke auch, dass du das noch bewältigen kannst. Die frage ist auch was du willst. Willst du die angst überwinden oder kannst du dich dsmit abfinden. Das ist eine innere entscheidung.ich wünsche dir alles liebe.

Littlebird, jede Frau versteht dich.

Und das mit der therapie ist wichtig, gerade weil du noch sehr jung bist.

Und ein Trauma hast du erlitten. Ohne Grund gibt es diese Ängste nicht. Wie du es aufarbeiten kannst, da hilft dir ein therapeut und dein wollen, dich als Ganzes zu lieben.

Dein Körper und deine Seele sind eins. Lass dir dabei helfen, beide zu lieben, dich als Ganzes.

@Miss Muffet
Das weis ich. Ich hab leider das Problem, dass ich keine solchen Gefühle für jemanden empfinden kann. Ich musste schon viele Männer enttäuschen. Das tat mir immer leid, weil ich ja nichts dafür kann. Aber es ist gut dass jemand trotzdem hier so denkt wie ich mit dem Ekelgefühl.

Vielleicht wäre es sinnvoll, eine Therapie anzustreben. In den Gesprächen, die sicherlich nicht leicht fallen werden, könnten Blockaden etc. gelöst werden, sodass du irgendwann auch ein normales Leben aus sexueller Sicht führen kannst.

Ich drücke dir die Dauen, dass sich bald etwas zum Positiven ändern wird.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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