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Hallo, ich werde demnächst eine Flusskreuzfahrt machen, auf der Donau. Mit einigen Übernachtungen. Ich leide schon seit 20 Jahren an Ängsten, vor allem in geschlossenen Räumen, wo ich nicht raus kann wann ich will. Nun ist es ja da so, das nachts gefahren wird und auch man viel auf dem Wasser unterwegs ist. Ich möchte .Ich meinen Ängsten aber auch stellen und es probieren. Notfalls habe ich Tabletten oder auch Schlafsterne für die Nacht.
Möchte einfach paar Tage entspannt sein, aber k.A. wie es mir da dann geht. Das Ufer ist nicht weit weg, aber halt auch nicht erreichbar und damit genau mein Problem, das ich nicht selber entscheiden kann wann ich runter möchte etc. Ach ja mit mir is net leicht. Wer hat Tipps etc
LG

12.02.2023 20:01 • 14.02.2023 #1


16 Antworten ↓


Oh ist im falschen Thread. Wer kann es ändern?

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Angst nicht flüchten zu können

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Hi Chrissini,
ich denke von allen erdenklichen Verkehrsmitteln ist so ein Flussdampfer doch so ziemlich das sicherste, wann passiert da schonmal was. Und es ist ja auch nur die mittlere Donau und nicht der Rhein oder der Mississipi.
Und du scheinst dich ja auch gut Vorbereitet zu haben.
Ich beneide dich für die schöne Reise und appeliere an dich, geniesse sie️!

Zitat von SaskiaSerena:
Ich beneide dich für die schöne Reise und appeliere an dich, geniesse sie!

Ja,find ich auch aber wenn Du es nicht machen möchtest dann mach es auch nicht.
Es ist Deine Entscheidung.

Was würde passieren,wenn Du das absagst?

Denke,die Wahlfreiheit spielt eine entscheidende Rolle.

Ob man das selbst möchte oder sich dazu gezwungen fühlt.

Ich kann nicht immer alles absagen, möchte aber auch meine Frau und Schwiegereltern nicht belasten, aber mach jetzt noch Hypnose wegen Ängste. Ich will einfach mal was ausprobieren. Bin so traurig und wütend auf mich selber aber der Körper macht was er will

@Chrissini

Wie wäre es, wenn Du bis zum Abfahrtstermin das Ganze in kleinen steigernden Schritten austestest. Falls dies bei Dir in der Nähe direkt möglich ist (Flussfähre, kleine Hafenrundfahrt, etc.) oder mit ähnlichen Konstellationen (Zugfahrt, morgen 2 Stationen, übermorgen drei, etc.).

Um dann, vor dem Termin, Deine Entscheidung selbst besser treffen zu können (fahr ich mit oder nicht).

Nebenbei, hättest Du z. B. ein chronisches Rückenleiden würde sich die Frage gar nicht stellen, ob Du mit auf die Aussichtsplattform steigst oder unten bleibst und die anderen gehen ohne Dich rauf und genießen die Aussicht. Was ist da bei Deiner psychischen Beeinträchtigung in Kombi mit der Flussfahrt anders? Also von der Bewertung her? Aus Deiner Sicht? Aus der Sicht der anderen drei Mitfahrenden? Und warum? Ggf. muss das so bleiben? Falls ja, warum?

Ich kenne das nur von Fahrstühlen, allein kann ich sie nicht benutzen und dann habe ich am Wochenende unfreiwillig Expositionen machen müssen. Ich miete mir immer in dem Hotel, in das ich gehe, ein Zimmer im ersten oder zweiten Stock, damit ich die Treppe gehen kann. Ich bekam eins im ersten Stock, aber man bekommt nur Zugang zu den Fluren mit seiner Zimmerkarte, die man vor so einen kleinen Kasten halten muss. Und das blöde war, dass dieser Kasten kaputt war, man kam zwar runter durch das Treppenhaus, aber hoch nur mit dem Fahrstuhl. Die an der rezeption meinten, dass der Techniker am Wochenende nicht da wäre und ich musste das ganze Wochenende zumindest den Fahrstuhl benutzen, wenn ich hoch wollte. Da ich rauche, musste ich auch öfters raus. Jedes mal, wenn die Fahrstuhltür zugeht, bekomme ich Schweißausbrüche, aber nur, wenn ich allein bin, sobald eine andere Person mit dabei ist, geht es viel besser. Mein Horror wäre steckenzubleiben und es bricht Feuer aus. Aber ich war am Ende froh, dass ich das mal üben konnte. Das nächste mal werde ich aber definitiv die Treppen wieder nehmen.
Sich so einer Situation zu stellen, ist das beste, was du machen kannst.

Zitat von Chrissini:
Ich kann nicht immer alles absagen, möchte aber auch meine Frau und Schwiegereltern nicht belasten, aber mach jetzt noch Hypnose wegen Ängste. Ich will einfach mal was ausprobieren. Bin so traurig und wütend auf mich selber aber der Körper macht was er will

Wer Ängste hat, kann das verstehen. Es wurden ja schon einige Tipps gegeben. Ich habe auch solche Probleme, wie im Fahrstuhl, bin auch schon mal stecken geblieben, deswegen gehe ich selbst mit meinen Arthrose Knien die Treppen hoch. Wo ich aber auch Schwierigkeiten habe, waren immer Sessellifte.
Da kommste nicht raus und es gibt keine Alternativen( gibt es), aber......
Meinem Mann zuliebe, habe ich es getan, Schweißnasse Pfoten hatte ich, aber Oben war es halt schön.
Damals war ich in Therapie und habe meinem Therapeuten ganz stolz erzählt, das ich auf der Zugspitze war, er konnte es nicht glauben.

Wenn Du auf dem Dampfer bist und es würden Ängste hoch kommen, dann denke doch, Du sitzt im Wohnzimmer in Deiner Wohnung. Was anderes als ausharren würdest Du Zuhause auch nicht, oder?

Wenn alle Stricke reißen, kann man natürlich von Bord gehen, die Möglichkeit besteht immer, das würde ich mir im Hinterstübchen festhalten.

Zitat von Islandfan:
Ich kenne das nur von Fahrstühlen, allein kann ich sie nicht benutzen und dann habe ich am Wochenende unfreiwillig Expositionen machen müssen. Ich ... Hi , ja das kenn ich auch. Laufe auch wenn es geht Aufzüge nehme ich nur große oder mit Glas durchsichtig und nur wenn jemand mitfährt. Aber habe das auch schonmal geübt , allerdings denke ich mir, warum zwingen, Treppen muss es immer geben, wegen Brand oder Fluchtweg. Naja manchmal muss man sich was trauen

Wieso hast du die Reise gebucht, wenn du im Vorfeld schon weißt, daß du da Probleme hast. Eine Reise soll doch der Erholung und Entspannung dienen und nicht noch zusätzlich Stress erzeugen. Deiner Frau tust du damit auch keinen Gefallen, wenn du dann schon den ganzen Tag, gespannt der Nacht entgegenfieberst, ob Ängste wegen Eingeschlossensein ohne Fluchtmöglichkeit besteht. Einfach Reise stornieren, eine Rücktrittsversicherung schließt man wohlweislich immer mit ab und dann etwas suchen, wo alle wirklich was von haben.

Lustig, Aufzüge aus Glas kann ich auch allein benutzen, weil ich dann im Ernstfall winken könnte.

Ich hatte letztes Jahr auch ewig Schiss vor unserer Islandreise und rückblickend bin ich froh, sie gemacht zu haben. Allein meine Flugangst hat mich in eine extreme Stresssituation gebracht (unvergessen war der Hinflug, wir sind im Nebel gelandet, man sah draußen nichts und es machte einen extremen Rumps, als wir aufgsetzt sind und ich schrie wir werden alle sterben, das war an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten).
Aber mal im Ernst, man sollte sich Situationen (möglichst!) versuchen zu stellen, sonst gerät man in einen Kreislauf der Vermeidung. Früher wäre es undenkbar für mich gewesen, allein in eine andere Stadt über Nacht zu reisen (das habe ich nur sehr selten geschafft) und heute ist das kein Problem mehr für mich.
Es kommt natürlich darauf an, wie sehr du leidest und wie groß dein Wunsch nach dieser Reise ist. Für den Partner ist das anstrengend hoch tausend, mein Exmann hat auch so einiges mit mir diesbezüglich mitgemacht.

@Windy Naja also man soll ja auch seinen Ängsten mal stellen und nur Vermeidungstaktik is ja auch et der Sinn. Ich hab auch Notfallmedikant dabei, ich finde es ja auch interessant

Zitat von Chrissini:
Naja also man soll ja auch seinen Ängsten mal stellen und nur Vermeidungstaktik is ja auch et der Sinn.

Ob eine Reise die zur Erholung gedacht ist, da der richtige Rahmen für ist, ist fraglich. Dafür kann man sich auch einfachere Situationen aussuchen um sich zu dessensibilisieren, wie mal kurz mit der Fähre fahren, die eher kontrollierbar sind, als nächtelang aufm Dampfer wirklich nicht groß wegzukönnen. Besser noch professionelle Hilfe suchen, die da mitkommt und therapeutisch unterstützt. Wer natürlich auf Experimente steht, braucht sich dann auch nicht zu wundern, wenn es ins Wasser fällt, weil man keine weitere Nacht mehr aushält.

Naja körperlich bin ich ok, es ist die Psyche, ich weiß auch das mir nichts passieren kann, hab schon einige Therapien, Hypnose, Tagesklinik hinter mir. Es ist die Angst vor der Angst. Leider weiß ich nie wie mein Körper und Geist da reagiert, sobald es dunkel wird und wir mitten auf dem Fluss fahren. Hab schon Lust drauf, aber auch Angst. Kann schwimmen, aber des is ja net das Ziel notfalls ins Wasser zu hüpfen und vor Panik zu ertrinken. Ach ich hasse mich oft dafür das ich sowas habe. Von der Mutter verwrbt

Zitat von Chrissini:
Ach ich hasse mich oft dafür das ich sowas habe. Von der Mutter verwrbt

Tut mir sehr leid, aber du bist nicht allein damit. Hier haben viele mit Ängsten zu tun, die das Leben schwerer machen, als es unbedingt sein müßte.

@Chrissini mache die Flusskreuzfahrt auf jeden Fall! Ich hatte ein vergleichbares Problem mit dem Flugzeug. Es war 2019 und ich hatte mit einer Freundin einen Städtetrip nach Barcelona gebucht.

Wochenlang habe ich mich vorher verrückt gemacht, ob ich die Enge im Flugzeug überstehe oder ob ich regelrecht ausflippe und fixiert werden muss. Bekomme ich Atemnot und hyperventiliere?

Was soll ich sagen? Nichts davon trat ein. Ich war ganz ruhig, fast schon schicksalsergeben aber es fühlte sich gut an und vor dem Rückflug fünf Tage später war die Angst schon geringer.

Es ist wichtig, durch die Angst hindurch zu gehen, Vermeidungstaktik bringt da gar nichts. Es geht darum, den Lebensradius zu erweitern statt immer weiter einzuschränken. Das gibt einem auch viel Mut und Zuversicht.

Ich bin mir ganz sicher, dass Du die Fahrt meistern und genießen wirst. Du hast die richtige Einstellung. Bleibe dabei!

Liebe Grüße, Perle

Zitat von Perle:
@Chrissini mache die Flusskreuzfahrt auf jeden Fall! Ich hatte ein vergleichbares Problem mit dem Flugzeug. Es war 2019 und ich hatte mit einer ... Danke Dir für deine warmen Worte. Du bist eine wahre Perle. Wenn diese Nächte nicht wären und die Gefangenschaft auf dem Schiff. Aber wenn ich es nicht probiere werde ich es nie erfahren. Die Schwiegereltern sind über 80 und Sie wollten die Fahrt meine Frau und ich können Sie aber nicht alleine lassen, da etwas eingeschränkt sind etc. Also schon Schiff mit Aufzug ausgesucht. Das ich dann mit meiner Psyche das Problem bin das möchte ich nicht..hmm. Es müsste einfach einen Aus und Anschalter geben für die Psyche.. Aber danke nochmal für deine Mutmacher

A


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Dr. Reinhard Pichler
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