Ich weiß,was ihr meint.
Glaube wir haben unterschiedliche Vorstellungen zum Brauchen.
Ich denke bzw.habe gelernt,dass beispielsweise ein Mensch ohne Bindungängste/Verlustangst eben sich einlassen kann,brauchen kann,Liebe geben und annehmen kann,weil er das Urvertrauen hat,dass alles gut wird.Er ist unabhängig,kann aber auch mal ein Gefühl von Abhängigkeit ertragen,ohne sich gleich total abschotten zu müssen.Er weiß,dass er eigentlich unabhängig ist und es auch alleine schaffen kann.
Das ist ja wahrscheinlich in der Quinzessenz,was ihr beschreibt.
Das Gefühl jemanden zu brauchen,denke ich,ist durch die symbiotische Beziehung zur Mutter schon angeboren.Die ersten 1,5i Jahre ist das Kind auf die Mutter fixiert und braucht sie,um alle Bedürfnisse zu befriedigen.Später wird es dann unabhängiger und freier.
Vielleicht kann man brauchen mit sozialer Verbindung gleichsetzen...oder so.
Ich denke,wir meinen das gleiche.
Ich denke nur,wahre Unabhängigkeit und Loslassen gelingt,wenn man sich auch Gefühle von Verletzlichkeit,Abhängigkeit bewusst macht und anerkennt.Ich mein das ja nicht als dauerhaften Zustand,aber man mag den Menschen an seiner Seite,also werden abhängige Gefühle kurzzeitig auf beiden Seiten auftreten.Dann kann man die aber annehmen und anerkennen und sagen,ich bin mein eigener Herr,ich bin nicht abhängig.
Ich kann mir halt nicht vorstellen,dass das Gefühl gar nicht mehr auftritt,auch bei Menschen ohne Bindungsangst nicht...
versteht ihr was ich mein?
Trotzdem stimme ich aber zu,zum Loslassen,vor allem innerlich.
Beispiel bei mir: Mein Freund zieht evtl.weiter weg fürs Studium,ich komme eigentlich mit,wir hatten das schon lange so geplant.
Gestern habe ich eine befristete Stelle bis August gesehen,die ich sehr toll finde(momentan im ersten Job sehr unzufrieden).Er meinte dann bewirb dich,es wäre nur eine kurze Zeit Fernbeziehung,wenn du das toll findest.
Schau was wir schon allen hinbekommen haben,wir schaffen das mit Links.-- frei,das ist glaube ich auch dieses Loslassen von dem ihr sprecht
Ich innerlich:wenn wir uns dann trennen,ich merke,dass ich ihn nicht vermisse,liebe etc.unfrei... Ich bin wirklich weiter gekommen,aber diese Gedanken.
Denkt ihr da auch manchmal,der Unterschied ist,dass er ein Grundvertrauen hat,dass gut ist und ich habe immer Angst vor Trennung...(mittlerweile weiß ich,dass das aus der Kindheit kommt,kann mich ja auch nicht von meinen Eltern lösen oder nur sehr schwer).
Ich glaube auch,dass Liebe eigentlich ist,anzuerkennen,dass jemand nicht perfekt ist und dass man auch oftmals so ganz andere Gefühle wie Wut,Genervtheit empfindet,weil der Partner absolut nicht perfekt ist.
Wahre Liebesfahigkeit ist,einen Menschen zu lieben,weil er ein Mensch ist und even nicht perfekt ist.Weil er eben auch Schwächen hat...
Je größer die Liebesfähigkeit,desto mehr kann man auch Schwächen,negative Eigenschaften akzeptieren.
19.11.2016 11:01 •
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