Also vorweg mal ich bin mir ja nicht einmal sicher, ob ich wirklich Bindungsängste habe, allerdings glaube ich nach den ersten paar Selbsthilfebüchern und Tagen/Nächten in Online-Foren, dass da durchaus einige Parallelen zu meinem Verhalten bestehen.
Ich schieß jetzt einfach mal los, auch auf die Gefahr hin, dass es total langweilig und doof ist.
Vor eineinhalb Jahren hab ich jemanden kennengelernt, der meinen komplett unrealistischen Anforderungen an meinen zukünftigen Traummann entsprochen hat. Er ist unglaublich lieb, geduldig, verständnisvoll und all die anderen guten Dinge, die man von jemandem erwartet, mit dem man zusammen sein will (obwohl man ja eigentlich glaubt, das gäbe es sowieso nicht in einer Person). Bald einmal nach unserem ersten Date musste ich die ganze Zeit über dieses Dingsbums was es halt zu der Zeit noch war nachdenken und ich bin die ganze Zeit zwischen totaler Panik und völligem Unverständnis meiner Psyche hin und her geschwankt, während ich rein rational betrachtet DEN Mann vor mir stehen hatte. Irgendwie wollte sich aber dieses Gefühl von Verliebtsein und Lockerheit nicht bei mir einstellen. In der unermüdlichen Hoffnung es würde sich mit der Zeit legen, bin ich dann trotzdem mit ihm zusammengekommen.
Nach einigen Monaten hab ich dann Panikattacken bekommen (dachte aber zuerst ich hätte ne Herzerkrankung ) und ging in psychologische Behandlung nachdem ich es überrissen hatte. Nun, seitdem versuch ich zwar an dem Ganzen zu arbeiten, aber irgendwie hab ich bis heute keine wirkliche Diagnose von meiner Psychologin bekommen, warum auch immer. (An dieser Stelle bin ich für jegliche Infos dankbar, die die Situation verbessern und die mir helfen mich weiterzuentwickeln)
Zurück zum Thema. Jedenfalls sieht meine Beziehung jetzt in etwa so aus: paar Wochen Komplettes Hoch mit so heftigen Schmetterlingen, dass mir schlecht wird und ich garnicht damit umgehen kann- paar Monate völlige Gleichgültigkeit als wär eh schon alles wurscht, weil ich da eh niewieder rauskomme- und dann wieder paar Wochen Todesängste in denen ich glaube, dass das eh alles keinen Sinn macht, weil das eh keine Liebe sein kann, wenn diese Phase so sicher wiederkommt wie das Amen im Gebet.
Wie ihr euch wahrscheinlich vorstellen könnt, bin ich gerade in der zuletzt beschriebenen Phase und steh jetzt wiedermal am Anfang der Henne oder Ei-Frage: Liebe ich ihn einfach nicht und es geht mir deshalb so beschissen oder gehts mir so weil ich ihn liebe und ihn auf keinen Fall verlieren will.
Was aber eine noch viel wichtigere Frage wäre, die mir am Herzen liegt ist, gibt es hier Leute bei denen es so war und es dann irgendwann vorübergegangen ist, also sozusagen Überlebende? Wenn ja, wielange hat das bei euch gedauert, bis sich das ganze normalisiert hat? Und wie habt ihr Fortschritte auf diesem Weg bemerkt?
Danke danke an alle die bis hier hin gelesen haben und noch größeres Danke an die die mir vielleicht auch helfen können
18.08.2016 14:20 • #7821