Ich finde das Thema einfach sehr interessant und mich interessieren die Ursachen für ROCD.
Willkommen in der Welt der Zwangserkrankung, der vierthäufigsten psychischen Erkrankung.
Wie bei allen anderen Zwängen greifen Betroffene von Relationship-OCD auf problematische Bewältigungsstrategien zurück, mit denen sie versuchen, die oben genannten Befürchtungen zu reduzieren, zu verhindern oder zu kontrollieren.
Wir nennen diese Strategien bewusst „problematisch, denn sie vermitteln den Eindruck, dass sie die Zwangsgedanken und die Anspannung auflösen können, verursachen langfristig aber genau das Gegenteil.
Diese problematischen Bewältigungsstrategien können aufgegliedert werden in Zwangshandlungen, Absicherungsstrategien und Vermeidungen.
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Es gibt aber auch Zwänge, die sich vorwiegend im Kopf abspielen, die also nicht von außen zu beobachten sind.
Auch wenn sie rein mental ablaufen, unterscheiden sie sich in ihrem Wesen und ihrer Systematik nur unwesentlich von anderen Zwängen und sind daher mithilfe
der kognitiven Verhaltenstherapie gut therapierbar. ....Die häufigste Zwangshandlung bei Relationship-OCD ist zwanghaftes Grübeln. Dieses läuft meist ab wie eine innere Diskussion mit einem ständigen Hin und Her von Für- und Gegenargumenten.
Vielleicht hat dir diese Gehirnakrobatik zu Beginn deiner Erkrankung noch etwas geholfen und vielleicht verschafft sie dir noch immer kurzfristig eine kleine Beruhigung. Langfristig hat sie jedoch ihre Wirkung verloren und deine Zwangsgedanken nicht besiegt. Denn über kurz oder lang fällt dem Zwang doch wieder ein neues Argument ein und die ganze innere Diskussion beginnt von vorne. Häufig werden dadurch die Zwangsgedanken stärker.
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Du hast eine bestimmte Erwartungshaltung, wie du dich fühlen müsstest und glaubst fälschlich daran, dieses Gefühl die ganze Zeit spüren zu müssen.
Gefühle können uns fehlleiten und sind kein Beweis. Solange du gemischte Gefühle hast und du dir nicht einhundertprozentig sicher bist, die Beziehung zu verlassen, solltest du in der Beziehung bleiben.
Wenn du dir aber einhundertprozentig sicher bist, hast du per Definition keinen Zweifel und damit kein Relationship-OCD.
Der gesündere Umgang mit deinem Zwang erfordert, dich den Dingen zu stellen, die bis jetzt eine Anspannung in dir auslösen, und die Dinge abzustellen, mit denen du versuchst, diese Anspannung abzubauen.
Über die Zeit stellt sich ein Gewöhnungseffekt ein. Experten sprechen hier auch von „Habituation.
Die Kernaussage dieser effektiven und nachgewiesenen Strategie ist folgende:
Je öfter und länger du dich deinen angstauslösenden Triggern stellst ohne Vermeidungen, Absicherungsstrategien oder Zwangshandlungen nachzugehen, desto stärker nimmt deine Angst gegenüber diesen Triggern langfristig ab.zitiert aus diesem Link:
https://www.ocdland.com/blog/rocd